Hallo ihr Menschen,
ich bin heute auf diese Seite gestoßen, nachdem ich mich immer mal wieder mit der Frage auseinandergesetzt habe, ob ich spielsüchtig bin.
Ich gebe euch mal einen Kurzabriss. Ich bin 26, Student, und spiele seit etwa 8 Jahren mal mehr oder weniger regelmäßig Online - Poker. Mit 18, kurz nach dem Tod meines Vaters habe ich angefangen zu spielen. Für mich war das eine wunderbare Ausflucht aus der Realität, die mir zu dieser Zeit als viel zu grausam erschien. Ich habe in 2 Monaten etwa 200€ verzockt und hatte, wie ich das von mehreren Spielern schon gelesen habe immer mal Ups and Downs, war zwischenzeitlich bei 600€ und habe gedacht ich werde damit reich, bis ich 2 Tage später wieder alles verschossen hab.
Soweit so schlecht, irgendwie habe ich dann erstmal wieder für eine Zeit aufgehört, war aber (und bin nach wie vor!) von der Idee angefixt, dass man damit Geld verdienen kann. 2011, mit 20, als ich dann mein FSJ (passenderweise in einer Psychiatrie) absolviert habe, bin ich in eine neue Stadt gezogen und war für eine sehr lange Zeit Nachmittags immer alleine und habe kaum Anschluss gefunden. In dieser Zeit habe ich für bestimmt ein halbes Jahr fast all mein Gehalt verzockt, was sich auf bestimmt 2500€ summiert hat, eben immer mit dem Gedanken, all das verlorene Geld wieder reinzuholen. Ausserdem war ich total isoliert und konnte meine Zeit so verbringen.
Als ich dann einige Male in finanzielle Schwierigkeiten geraten bin, habe ich mein Account auf pokerstars immer mal wieder für ein halbes sperren lassen. Ab und zu habe ich dann mal mein Monatsgehalt verzockt, fand mich wahnsinnig dämlich und hab dann ganz fix wieder meinen Account gesperrt. Nachdem ich seit 2013 dann bestimmt 2 Jahre gar nicht mehr gespielt habe, ist mir was ziemlich blödes (ganz sicher bin ich mir da noch nicht) passiert.
2015 habe ich dann auf einer anderen Seite Geld eingezahlt, nachdem ich mich ein paar Monate theoretisch mit dem Spiel befasst habe, und habe herausgefunden wie ich einigermaßen profitabel spielen kann. Ich weiß nicht wie weit ich hier ins Detail gehen soll und ob es überhaupt okay ist zu erzählen, dass man das Spiel profitabel spielen kann, da ich definitiv hier niemand zu irgendetwas antriggern will! Jedenfalls klappt das auch einigermaßen seit dem, bis auf das ich immer mal wieder sehr hohe Limits spiele wenn ich mich so eine irrationale Lust packt auf einmal ganz viel zu gewinnen. Wow, beim schreiben merke ich gerade, ja das klingt verdammt süchtig.
In der Folge verliere ich dann häufig in Windeseile all das Geld, dass ich mir über 2-3 Wochen langsam und stetig erspielt habe und verliere dann noch mehr als ich Anfangs eingezahlt habe.
Die letzten 6 Monate, die ich recht regelmäßig gespielt habe, komme ich auf etwa -400€ und ich sage mir immer wieder, würde ich es nur lassen die hohen Limits zu spielen und bei kontrollierteren, kleineren Beträgen zu bleiben, dann würde das auch klappen. ABER, es klappt nicht, spätestens nach 2 - 3 Wochen hab ich irgendwann nen Moment in dem ich wirklich durchdrehe, und am Ende stehe ich da, wenn auch nicht mit so nem riesen Verlust an Geld, definitiv mit nem riesen Verlust an Zeit, einer Menge Frustration und dem Gefühl meine Zeit mit einer sinnlosen und unmoralischen(!) Sache verschwendet zu haben. (Wenn man was gewinnen will, spielt man nämlich in der Regel größtenteils gegen MENSCHEN, die schlechter sind als man selbst...)
Gleichzeitig bin ich von dem Gedanken noch angefixt, dass wenn ich mal etwas disziplinierter wäre, ich langfristig damit wirklich Geld gewinnen könnte, da es bei mir finanziell eh gerade eher knapp ist. Und dennoch finde ich die Tätigkeit auch so stupide!
Ich bin gerade wirklich in einem Dilemma was das betrifft und würde mir gerne Anregungen und Meinungen von euch anhören.
Liebe Grüße,
mreaas