Hallo,
habe einen interessanten Artikel im Münchner Merkur zu den Ausweiskontrollen in den Automatencasinos der bayrischen Spielbanken gefunden. Was haltet ihr davon? Diese Regelung entspricht ja einer Uraltforderung unseres Verbandes.
viele Grüße
Ilona
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Münchner Merkur vom 19. 04. 07
Ausweiskontrolle auf dem Weg in die Glitzerwelt Neue Zugangsregelung in Spielbanken: Minister zieht Bilanz
Bad Wiessee – Männer im Smoking, die an Pokertischen um Millionen-Summen zocken. Im neuesten James-Bond-Film „Casino Royale“ mag dies der Fall sein. Die Realität sieht hierzulande anders aus. Drei Viertel der Gäste der Bayerischen Spielbanken zieht es nicht zum Großen Spiel, sondern an die Automaten. Der Freistaat hat den Spielerschutz dort deshalb verstärkt und will seine „harte Linie auch weiterhin fortführen“, wie Minister Kurt Faltlhauser gestern in Bad Wiessee versicherte.
Von Gabi Werner
In ganz Deutschland und Österreich sind rund 32 000 gefährdete Spieler in der so genannten Sperrdatei vermerkt. Wer seit 1. März das Automatenspiel in einem der neun Spielbanken Bayerns besuchen möchte, muss am Check-In seinen Ausweis vorlegen und wird mit dieser Datei abgeglichen (wir berichteten). Gleiches gilt bereits beim Großen Spiel. Um über die Erfahrungen mit der neuen Zugangsregelung zu berichten, war Finanzminister Faltlhauser gestern zu einem Pressetermin ins Wiesseer Casino gekommen. Er betonte: Bayern sei in Sachen Spielerschutz der „Präventions-Marktführer“ und wolle dies auch bleiben.
Beispiel Bad Wiessee: Hier liegt der Anteil des Automatenspiels bei knapp 70 Prozent. Seit Einführung der Kontrolle musste etwa einem Prozent der Besucher der Zutritt verwehrt werden. Bayernweit waren es 150 gesperrte Gäste, die entlarvt wurden.
Ein Viertel der gefährdeten Gäste sperrt sich selbst
Etwa ein Viertel der gefährdeten Spieler, die bis zu sieben Jahre in der Datei bleiben, hat eine „Eigensperre“ veranlasst, wie Erwin Horak, Präsident der Staatlichen Lotterieverwaltung, berichtete. Aber auch Hinweisen von Dritten gehe das eigens geschulte Personal der Spielbanken nach. Für die neuen Zugangskontrollen wurden laut Faltlhauser in den bayerischen Spielbanken 26 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, allein in Bad Wiessee – der größten und mittlerweile wieder erfolgreichsten Spielbank – sind es vier neue Angestellte.
Diese Maßnahmen zur Suchtprävention würden private Glücksspielbetreiber niemals ergreifen, betonte Faltlhauser. Der Minister begrüßte deshalb ausdrücklich die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, das kürzlich das staatliche Spielbanken-Monopol für rechtens erklärt hat.
Tagtäglich konfrontiert mit der neuen Zugangsregelung wird Anton Nutz, der in Bad Wiessee an der Check-In-Theke des Automatensaales sitzt. Die meisten Gäste würden mit Verständnis auf die neue Regelung reagieren, erzählte er. Hie und da komme es aber auch vor, dass ihm gesperrte Gäste einen falschen Ausweis unterjubeln möchten. Die meisten dieser Spieler aber, so die Erfahrung von Direktorin Antje Schura und ihrem Team, machen schon an der Eingangstür wieder kehrt, wenn sie sehen, dass ihnen eine Kontrolle droht.
mm
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