Hi Ela!
Nee ... ich hatte zwar angefangen mit der Familienaufstellung war aber dann doch über´s WE zu unmotiviert weiter zu recherchieren.
Alles zu seiner Zeit ...
Zu Spielen im Allgemeinen gibt es nichts Konkretes zu sagen.
Natürlich sollte jedes Spiel um einen Einsatz tabu sein.
Alles Andere liegt im Ermessen des Klienten.
Ich habe eine Zeit lang mit zwei Rentnern geknobelt.
Das Geld landete in einer Kasse, von der wir dann irgendwann lecker essen gegangen sind.
Vom Einsatz her hätte jeder eigentlich sofort 20 € in die Kasse legen können, da die Spiele im Durchschnitt immer sehr ausgeglichen waren.
Von daher habe ich das Geld nicht als "Einsatz" gesehen, sondern das Treffen eher gesellig angesehen.
Irgendwann jedoch bemerkte ich diesen Ehrgeiz in mir, diese Verbissenheit, die ich aus meiner aktiven Zeit noch kenne.
Die Geselligkeit - der Spaß am gemeinschaftlichen Zusammensein - rückte so langsam in den Hintergrund.
Von daher habe ich es eingestellt.
In meiner Gruppe gibt es Spieler, die noch nicht einmal mehr Mau-Mau spielen, weil sie die emotionale Nähe zur Suchtausübung verspüren.
Auf einem Jahrestreffen kam ich mit einem abstinenten Spieler in Kontakt, den ich gerne auch hier im Forum gesehen hätte.
Da er jedoch bereits eine Gefahr darin sah, zu viel Zeit vor seinem Rechner - dem Werkzeug seiner Suchtausübung - zu verbringen, ließ er es denn doch sein.
Deine Pro und Contra Liste ist gar nicht mal so schlecht.
Gerade um einen jungen und vielleicht noch wackligen aufrechten Willen zu stärken ist dies ein probates Mittel. Habe es selbst schon einige Male hier im Forum vorgeschlagen.
Was Du Idealisierung nennst, bezeichne ich oft als das Schwelgen in Nostalgie.
Das Gehirn arbeitet schon recht komisch ...
Wenn wir uns die Beiträge von Neuaussteigern anschauen - die Profis bestätigen diese Aussagen ihrer Klienten ja auch, so ist doch immer wieder die Rede vom großen Gewinn zu Anfang einer Karriere.
Das kann aber ja nicht sein, denn dann müssten die Automaten ja erkennen, ob es sich um ein potentielles neues oder bereits altes Opfer vor der Kiste handelt.
Da ich einmal unterstelle, dass unsere Technologien noch nicht so weit sind Gedanken zu lesen, muss also an der Wahrnehmung etwas nicht in Ordnung sein.
All die vorherigen erfolglosen Versuche bis zum großen Gewinn müssen unbewusst ausgeblendet worden sein.
Dies haben wir teils Jahrzehnte praktiziert ohne uns über die verbliebenen "idealisierten" Gedanken weiter den Kopf zu zerbrechen.
Von daher freue Dich über diese Gedanken - und vor allem über diejenigen, die ihnen folgten.
Vielleicht sehe ich das ja zu optimistisch ... aber ist das nicht auch eine Form von Veränderung?
Kurzum - solche nostalgischen oder idealisierten Gedanken nennt sich Suchtgedächtnis.
Hier streiten sich die Geister, ob es rein von der Formulierung her durch die Zeit einschläft oder überschrieben wird.
Dabei betrachte ich unser Gehirn wie eine Festplatte.
Wenn etwas abgespeichert werden soll, dann geschieht das nicht an einem Stück, sondern in vielen kleinen Teilen (Clustern).
Mein Verstand sucht sich freie Lücken und füllt diese Cluster.
Eine Erinnerung wird in unzähligen Clustern abgespeichert.
Da mein Festplattenplatz aber evolutionär beschränkt ist, müssen weniger oft genutzte Daten hier und da gelöscht werden.
Beim Löschen wird aber nicht wirklich real gelöscht, sondern die Cluster landen nur auf einer Liste der freien Cluster.
Wird dann eine neue Information abgespeichert, dann werden einige von ihnen von der Liste benutzt.
Viele dieser Cluster zum Thema Spielsucht landen über kurz oder lang auf der erwähnten Liste.
So mancher wird überschrieben. Vieles davon sogar endgültig.
Dumm nur, es gibt Software (Rückfall), die können die Cluster von der Liste wieder zusammensetzen und die durch Wiederverwendung entstandenen Lücken durch Interpolation wieder auffüllen.