Hallo Larry,
das ist traurig, daß Dir das passiert ist. Ich habe am Anfang meiner SHG - Zeit einmal den Satz gehört: "Wenn Du in ein Meeting gehst, weiß nur Du, ob einer im Raum spielfrei ist: Du selber" Natürlich ist der Gedanke: "Da sitzen alles bessere Leute, die schlauer und erfahrener sind, - nein jeder Betroffene ist Spieler. Und eben dieses Ausblenden der Realität - und die Flucht in eine Scheinwelt, wie hier womölich der Taxifahrer, wenn er sie im Meeting aufbaut, ist eine Symbiose der Krankheit Spielsucht. Die Darstellung, der Glanz auf dem Planeten des Eitlen. Saint Exupery's Kleiner Prinz ist eben von diesm Planeten geflüchtet.
Einmal zu rück zu sieben Tage ohne Spiel: Ich habe es mir so sehr gewünscht. Wir hatten damals 2 Gruppen: Montag und Donnerstag. Von Mo - Do hat immer wieder geklappt, aber am Wochenende war vorbei. Dann auf einmal ein Spielfreies Wochenende, weil ich es mir für mich so sehr gewünscht habe - und weil ich nicht aus der Gruppe rausgeschmissen werden wollte. Montag Abend saß ich im Raum, die Tränen liefen wie Sturzbäche, sieben Tage ohne Spiel. Das ist geschehen weil ich mir Druck gemacht habe, es zu erzwingen. Indem ich aber jede Neigung zum Glücksspiel offen einbrachte, konnte ich selber freier werden. Nach diesem emotionalen Erlebnis habe ich, glaube ich noch 4 X gespielt. Es ist und bleibt aber der Wunsch, das zwanghafte Spielverhalten zu stoppen oberste Priorität. Mir haben die Gruppen immer geholfen, weil ich eben an meinem eigenen Leben genug zu tragen hatte und habe und nicht noch den Rucksack anderer schleppen möchte.
Irgendwiee triggert mich Dein Beitrag. Einmal nachschauen, wo in welcher Stadt Heute ein Meeting stattfindet und dann das Los werfen: "Ach da!" Nein tue ich jetzt nicht, nur nach Nachfrage, gerne auch nach eigener. Ich hoffe es sind viele Mittwoch - Gruppen. In so vielen Gruppen sitzen Menschen, die Ihrer gewonnenen Spielfreiheit Ausdruck geben können, in aller Ehrlichkeit. Das lässt sich dann erkennen, wenn ich selber ehrlich mit mir und meinen Mitmenschen umgehe. Die Konfrontation an den Anderen mit dem Wunsch zur Aufrichtigkeit ist ein Prozess. Ich habe es in zwei Klinkaufenthalten unter therpeutischer Anleitung lernen dürfen - und bekomme immer noch zitternde Knie dabei. Als Spielsüchtiger habe ich oft nur gespielte Geduld,so wie zwei Landstreicher, die ihren Kumpel Godot erwarten. Nur wie beharrlich habe ich in der Spielstätte gesessen?
Larry, Du hast die Erlaubnis im Meeting alles sagen zu dürfen, was Dich selber betrifft. Daß auch eine Empatische Störung Deins ist, ist es dann folgerichtig ein berechtigtes Anliegen. Vielleicht ist diese Spieler- SHGruppe in der MNehrheit dankbar für ein solches Statement und der Driver vielleicht auch. Das kann aber nicht in Deinem Ermessen liegen. Nur Dein aufrichtiger Wunsch Heute spielfrei zu leben ist ein fester Weg.
Nur für Heute bin ich frei vom selbstzerstörerischen Glücksspiel.
Schöne 24 Stunden
Andreas