Hallo Rainer,
danke für deine Zeilen.
Ich verstehe nicht, warum schreibst du solche Beiträge nicht gerne? War doch sehr klar formuliert. Ein Einblick von deiner Seite. Wie und ob das hier auf mich zutrifft, kann ich mir ja immer noch aussuchen.
Spiel-süchtig zu sein hat sich keiner von uns ausgesucht, jedenfalls nicht Bewusst.
Nein, das glaube ich auch nicht, genauso wenig wie ich mir bewusst einen spielsüchtigen Partner ausgesucht habe. Unbewusst hat das für mich schon alles seinen Sinn: ich durchlebe solange die gleichen Muster (süchtige Eltern, süchtiger Partner), bis ich das erkenne und verändern oder auflösen kann. Vorher kann das Leben gar nicht anders, als mich immer wieder mit dem Thema zu konfrontieren.
Ebenso hat mein Mann seine ureigensten Themen im Leben, die ihm solange begegnen, bis er sich damit radikal (sprich an der Wurzel) auseinandersetzt.
Die Hilflosigkeit, die du beschreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich glaube, ganz soweit ist mein Mann noch nicht, er ist im freien Fall und sieht nicht, dass er aufschlagen wird. Daran kann ich mein Leben nicht auch dran hängen, naja, es hat einen ganzen Monat gebraucht, bis meine Selbstschutzsysteme soweit aktiv geworden sind, dass ich wirklich Schritte unternehme mich zu befreien.
Was mich momentan etwas, sagen wir, verwirrt, ist wie ich noch mit ihm umgehen soll, solange wir hier gemeinsam wohnen. Wir haben ja nicht andauernd Streit, und in der Zwischenzeit ist er mir sehr zugewandt und freundlich und liebevoll. Ich kann damit nicht gut umgehen, fühle Schmerz und Trauer. Werde abgelenkt von meinem Ziel und bekomme so eine Art Nebel in den Kopf. Ich fürchte ich habe nie so recht gelernt, dass man in solchen Konflikten auch freundlich zueinander sein kann, bei mir gab es nur 100% Ablehnung oder 100% Vertragen.
Ich möchte mich einerseits nicht mehr manipulieren und "einwickeln" lassen, andererseits nicht immer wieder auf Konfrontation gehen. Meistens bin ich dann wie in einer Starre und traurig. Denn an der Grundsituation ändert sich ja nichts.
Verloren ist nichts, nein. Im Grunde bin ich ja dankbar, dass sich jetzt endlich etwas ändern kann.