Unterstützen Sie unsere Arbeit Jetzt spenden!
Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
» Mittwochsgruppe    |    » Samstagsgruppe
     

Leben "ohne" zu Spielen

  • 79 Antworten
  • 67335 Aufrufe
*

Offline Olli

  • *****
  • 7.342
Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #60 am: 10 Februar 2014, 06:33:31 »
Hi!

Ja, einst war das Fall voll ... es lief über.
Heute könnte ich mich fragen, ob es halb voll oder halb leer ist.

Ich könnte mich aber auch fragen, ob das Fass nicht zu groß ist.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

*

freitagessen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #61 am: 11 Februar 2014, 15:43:10 »
Schnuppe Olli.....immer noch besser wie ein Fass ohne Boden !

 

*

Offline andreasg

  • *****
  • 2.083
Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #62 am: 11 Februar 2014, 16:44:08 »
Der Narr nimmt  den Dionysos-Mythos als Leitmotiv, um den Aspekt des „rauschhaften Wahnsinns“ als Gelegenheit zur Selbsterkenntnis zu interpretieren. (aus der Wikipedia)
Wohin die Gedanken um das Fass fussen...   Dabei dachte ich an den Weisen, der im Fass liegend über die Welt sinniert.
Der Wein als Getränk Gottes oder göttliches Getränk hat eine Symbiose zur Sucht.
Das Maßlose geht also auch in die Spielsucht ein und lässt sich schwerlich vom Faßboden begrenzen.   
Wie sehr spiele ich - immer noch - den leidvollen Narren, auch wenn ich vor Lebensfreude strotze. Doch der Deckmantel der maßlosen Frömmigkeit durchschaut die Lust auf Fruchtbarkeit und widmet sich jenem Gotte.
Nun gut, ich bin des Weines überdrüssig, vom Spielen abstinent, von Belesenheit narrisch und sollte gleich hinaus, aus dem geschmiedeten Verließ, die Tage werden wieder länger.
Schöne 24 Stunden
Andreas                                                                                                               
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

*

freitagessen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #63 am: 15 März 2014, 12:59:13 »
Üben von Gelassenheit/Problembewältigung


Manchmal wenn ich Beiträge lese habe ich das Bedürfnis diese passend zu kommentieren, manchmal mache ich das und manchmal auch nicht.

Am Anfang wo ich hier im Forum meine Beiträge schrieb musste ich lernen, das es nicht "nur" meine und nicht nur "eine" Meinung gibt.
Auf der eine Seite habe ich natürlich eine eigene Meinung, die ich dann durchaus vertreten könnte, auch dann wenn meine Meinung angezweifelt bzw. in frage gestellt wird.
Einige male schon war das ein guter Grund für mich, jetzt erst mal richtig auf den Putz zu hauen und ob falsch oder auch richtig, das stellte ich meistens noch früh genug fest. (kam eigentlich auf das Resümee, wahrscheinlich genauso mitspielend auch auf meine Verfassung an.)
Ich und jetzt „meine Meinung“ können uns heutzutage „besser“ verstehen, „heute“ weil ich auch die genauso wichtige Meinungen von „anderen“ mit einfließen lass.
Meine und jetzt auch die von den anderen mit einbezogen, also für mich zusammengefasste Meinungen, ergeben meistens ein gutes Ergebnis (goldene Mitte?), wenigstens habe ich noch nichts schlechtes, wenn ich dies Anwende erfahren.
Das dieses in meiner Vergangenheit (als Spieler) nicht so war, brauche ich glaube ich niemand mehr zu erzählen.(da hatte immer nur einer recht)
Ich weiß es nicht, aber vielleicht gehörte das mit zu „mein Muster“, mein Muster als Spieler, ich der immer darauf erpicht war das „nur“ meine Meinung irgendwelche Gültigkeit hat.
Aber nun mal abgesehen hiervon,...........eins da bin ich mir 100% tig sicher, ohne jetzt die Ansichten  „anderer“ und das Mitteilen hiervon, wäre ich nicht da wo ich Dank dieser, heute denke zu stehen.
Und was das Betrifft stelle ich auch heute noch vieles von dem was ich tue in frage, immer und auch um zu schauen, zu hinterfragen ob nun ich das bin, oder ob „er“ da mitmischt......also „der Spieler“, besonders natürlich dann wenn jemand mich anspricht, oder es sich nur durch einen "Wink" erkennen lässt.
Auf dieses (Spieler-Muster) und seine Typischen Eigenschaften (sofern ich diese dann erkenne) kann ich natürlich gut und gerne Verzichten.
Trotzdem manchmal wurmt es mich und liebend gerne würde ich manch einen Quertreiber, wovon ich dann allerdings ziemlich sicher bin das dieser/diese Falsch liegt, gerne mal so richtig zurechtweisen.
Ob mir das überhaupt zusteht, steht auf ein anderes Blatt und oftmals dient es auch mehr der eigenen Befriedigung wie das ich überhaupt etwas bei mein gegenüber bewirken kann.
Das ist dann eine Erkenntnis aber keinesfalls Resignieren meinerseits, das nächste Gespräch, der nächste Beitrag, es wird hinweise geben und manchmal ist es einfach besser,..........einfach nur die Klappe zu halten.

meine Meinung wird bleiben,
soll der, der meint das er es besser weiß, doch zusehen das auch er klar kommt,
   

und.......Über allen Wipfeln ist Ruh....Zitat von Andreasg

Wunderbar....Andreas...wie recht Du hast mit diesen "Worten" !
 

Rainer
« Letzte Änderung: 15 März 2014, 23:41:48 von freitagessen »

*

Offline andreasg

  • *****
  • 2.083
Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #64 am: 16 März 2014, 10:50:33 »
Hallo Rainer, Deinen Beitrag habe ich Heute zwei mal gelesen. nach dem Frühstück und dem Sichten meiner E - Mails - und eben wieder, nachdem ich auf dem Balkon meine Schuhe geputzt habe.
Keine Sorge, ich gehe nicht darauf ein,- nur Gestern nutze ich mein Beiblatt zum Ausweis des Versorgungsamtes mit Wertmarke, setze mich in den Regionalexpress und registrierte es mit Freude, als der Zugfüher es als Fahrschein abnickte. Dafür habe ich 7 Jahre Behördenerfahrungen gesammelt, Bescheide , Widersprüche, Gutachten, Arztbesuche Behördengänge...
Auf dem Weg zum Reseziel der Gedanke: es gab hier schon früher einmal eine GA - Gruppe, also müßten dort doch Spielstätten sein?! Was will ich. Klaro: an die Weser spaziert, erst den Bootshafen, dann das Binnenschiff am Silo ins Kameravisier genommen, mich über die Urtümlichkeit der Fischer - Mühlen - und Spargelstadt gefreut. Meinen Kaffee genoß ich in einen Imbiss mit junger Bedienung, Daddelkastenfrei. Hier in der Hauptgeschäftsstraße müßten doch.. Fußgängerzone - ich habe doch die Freiheit die Straßenseite zu wechseln. Fotos von der Straßenzeile, Fachwerk, junge Frauen davor... Am Bahnhof zurück gekommen schaue ich auf meine Schuhe, das Leder wird brüchig, abgetretene Schuhe,, womöglich durch das Gehen am Stock, aber immer in Bewegung, immer dabei Angst und Zwang zu entkommen.
Was kann ich tun, wenn im Fernsehen im Sportkanal der Werbeblock geschaltet wird. "Goodg...  oder alle laufen mit dem Läppi rum um auf der Zockersite sich zu tummeln. Ich gehe auf Toilette und trinke frisches Wasser. "fluctuat nec mergitur" Nein Paris siegt an der Seine, nicht an der Weser. Ich selber kann doch geschüttelt von äußeren Umständen mich denen hingeben und das histrokratisch ausleben, was andere mir vorgaukeln - oder ich mache mein Ding, gestalte mein Leben, wie es mir gefällt. Gestern war ich früh im Bett, ausschlafen dürfen. Heute genußvoll Klassische Musik gehört, frische Luft - auf dem Balkon - in die Aibiolen und
Gott zu dienen, heiß das, keine Arbeit zu verrichten, wie profanes Schuheputzen? Stattdessen mit geputzten Schuhen in die Kirche gehen, wo der Kammerchor wunderbar a' cappella singt - und ich genieße primitiv meine orchestrale Duscharie! Wer bindet mich an Konventionen. Muß ich mich in Uniform zwängen lassen? Mir ist es doch angenehm, mit meinen Mitmenschen in Benehmen zu gehen und so nicht nach ihrer Meinung, ihrer Pfeife zu handeln, sondern nach dem wie ich meine Beziehung zu Gott aufbaue.
Es ist eine feste, aufrichtige Freue für mich jetzt, wenn ich ehrliche Statements hier im Forum lesen darf.
Einen Schönen Sonntag und gute 24 Stunden
Andreas
« Letzte Änderung: 16 März 2014, 11:30:08 von andreasg »
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #65 am: 20 März 2014, 20:52:08 »
Hallo Rainer

ich will nicht mehr andere Zurechtweisen, weil ich genau weiß, dass es bei mir nicht gefruchtet hat. Im Gegenteil,es hat dann nur abgelenkt und ich war dann nur auf dem Tripp mich zu rechtfertigen. Ich musste hinter alles (mit der Zeit) selber kommen. Worte richtig verstehen lernen, umsetzen lernen.Selber erkennen und immer wieder üben.

Was ich aber kann und weiter will, ist mich mitteilen. meine Gedanken, Vorstellungen, Interpretationen, Meinungen, meine Gefühle/Emotionen und mein Handeln bzw nicht-handeln.

Mich nicht zu vergleichen, in dem Sinne auch so wie andere sein zu müssen, sondern um mich besser kennen zu lernen und besser verstehen zu lernen.

Emotionen, die andere in mir auslösen, gehören zu mir. Die will ich besser verstehen lernen.
Wenn ich jemanden zurechtweisen will, hat das mehr mit mir zu tun, als mit dem Anderen.
Das zu wissen, lässt mich auch anders formulieren.Wenn ich denn drauf achte ;-)
Der Mensch ist ein Ego-Wesen. Er tut nichts, was nicht auch mit ihm selber in irgendeiner Form zu tun hat. Diese Erkenntnis hat mich versöhnlicher gemacht. Mir gegenüber , aber auch anderen gegenüber.

Was mich bei anderen in Wallung bringt, weil ich da "Fehler" sehe, die ich selber gemacht habe, zeigt mir im Grunde nur, dass ich da noch etwas in mir nicht ganz fertig aufgelöst habe. Mir selber villt. noch nicht verzeihen kann.

Ich glaube, es ist auch ein gewisser Hochmut, sich über andere stellen zu wollen. Sie nicht ihre Erfahrungen selber machen lassen zu wollen. Zu meinen, man selber weiß es besser, was (für andere) gerade richtig ist oder falsch. Genauso wie man sich immer eingebildet hat, zu wissen, wie man am Automaten gewinnen kann, statt zu verlieren.Das man das Spielen ja im Griff hat. Ich bin "kleiner", als ich mir zugestehen will,aber *groß* genug. Das weiß ich aber erst jetzt.
Es brauchte Zeit, um das akzeptieren zu lernen.

lg libelle

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #66 am: 20 März 2014, 23:15:02 »
Hallo libelle,

steckst du in meinem Kopf ? Alle Texte die du hier verfasst hast, würde ich zu 100% unterschreiben. Der Unterschied zwischen uns ist aber definitiv, dass du die angesprochenen Probleme erheblich besser auf den Punkt bringen kannst, als ich das könnte. Respekt dafür !

Wenn ich jemanden zurechtweisen will, hat das mehr mit mir zu tun, als mit dem Anderen.
Das zu wissen, lässt mich auch anders formulieren.Wenn ich denn drauf achte ;-)

Genau an dieser Problematik arbeite ich auch gerade. Die Wahl zwischen "seine Meinung aktiv zu vertreten" einerseits und "Nachgeben" andererseits, habe ich für mich, ganz klar für meine Meinung vertreten, entschieden. Damit habe ich mich im Vergleich zu meinem früheren Verhalten, kein Deut verändert. Ich halte es nämlich für falsch, sich ständig unterzuordnen, speziell wenn man, objektiv betrachtet, Recht hat. 
Aber ich kann mittlerweile akzeptieren, dass ich bestimmte Dinge bzw. Meinungen momentan noch nicht ändern kann. Einfach weil die Personen sich gar nicht ändern wollen oder aktuell noch gar nicht können. Insofern ist es mir halbwegs gelungen, eine für mich neue Form von Gelassenheit zu erlangen, die mir und meinem Umfeld !! ausgesprochen gut tut.

Mein Motto dazu:

Sei in der (richtigen) Sache unnachgiebig, aber sei im Umgang mit den Meinungen anderer Menschen zu der Sache toleranter oder zumindest gelassener.

Dies gilt übrigens nicht nur in Bezug auf andere Spielsüchtige, sondern auch oder gerade auf Menschen ganz allgemein. Die wenigsten Menschen sind gut darin, andere Meinungen zu akzeptieren, ohne sie zu teilen. Denke nur mal an Vorgesetzte in Betrieben oder Behörden. Aber das will ich hier nicht weiter ausführen  :D.


MfG

Robert

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #67 am: 21 März 2014, 01:30:25 »
Hallo Robert

Ich denke wenn man intensiv bei sich schaut, kommt man unweigerlich irgendwann darauf, dass man anderen auch das zugestehen kann, was man sich selber zugesteht.
Allerdings, objektiv kann ich nichts betrachten, immer nur subjektiv.
Einen neutralen Standpunkt gibt es nicht, jede Sichtweise ist subjektiv.
Bin genau wie du der Meinung, dass sich diese "Dinge" durchs ganze Leben ziehen.
Es geht im Grunde um den Umgang mit sich selber und damit auch mit Anderen oder allem anderen.
Kann ich zu mir selber verständnisvoller sein, kann ich es auch bei anderen. Was nicht heißt, mich verbiegen zu müssen oder meine Grenzen nicht zu zeigen.Ganz im Gegenteil. Wenn ich ganz bei mir bleibe, von mir rede...kann ich Grenzen eines Anderen auch nicht überschreiten. Interpretiert er es dennoch so, so ist das nicht mein Problem und muss es auch nicht zu meinem machen.Im Helfen bin ich nicht dafür da, für andere Lösungen zu suchen. Kann ich ja gar nicht, weil ich ganz anders gestrickt sein kann. Ich kann mitfühlen,ich kann unterstützen, Mut und Hoffnung teilen, aber kann niemanden retten. Meine Meinung und Einstellung, die darf ich immer sagen.

Meine Persönlichkeit war geprägt, sich ihren Wert von Außen bestätigen lassen zu müssen.
ich habe mich vielseitig Abhängig gemacht.Darum war ich darauf immer bedacht, dass meine Meinung zu mindest Akzeptanz bekam, wenn schon keine Zustimmung.Oft genug wollte ich sie mir ertrozen oder erstreiten. Ich war davon Abhängig, weil ich mich nur so respektiert fühlen konnte.Ohne Respekt von außen , konnte auch ich mich nicht respektieren. Ohne Annahme von außen , konnte auch ich mich nicht annehmen.Habe meine inneren Dinge verdrängt, verleugnet und versucht zu kompensieren. Aber was genau da in mir los war..wußte ich nicht.Durchblickt habe ich meine Muster nur sehr langsam, in meinem Tempo. Schritt für Schritt. Es war vorher ein sehr unbewusstes Leben. Durch die Sucht und daraufhin nötige Auseinandersetzung bin ich schließlich genau bei meinen unbewussten Impulsen /Reaktionen / Wahrnehmungen/Sichtweisen und Überzeugungen gelandet. Die mich zu dem haben werden lassen, wo ich gelandet bin.In der Sucht. Die Sucht aber , hat mich schließlich dazu gebracht doch irgendwann genauer und bewusster auf mich zu schauen. Sie hatte wohl doch einen Sinn.!?!

Inzwischen konnte ich mich schon vieler alter destruktiver Denkweisen und Überzeugungen entledigen. Ja, mich befreien. Es geht mir inzwischen deutlich besser.Ich kenne mich selber besser und bin mir bewusster geworden.

Heute kann ich bei meiner Meinung so unnachgiebig sein, wie es meine Überzeugung und mein Verständnis dazu zu lässt. Aber trotzdem mir vorstellen, dass jemand zu einer anderen Meinung gekommen ist und diese vertritt.Brauche keine Zustimmung mehr und bin von Anerkennung nicht mehr abhängig. Wenn das beidseitige Intresse besteht, darf und kann sogar über verschiedene Meinungen diskutiert werden.Warum auch nicht? Trotzdem bleibt es offen, ob (m)eine Meinung bleibt oder sich verändert.Ich will nicht manipulieren..noch will ich mich manipulieren lassen.
Ich will möglichst gesund erwachsen handeln und fühlen.Entscheiden und Verantwortung für mich übernehmen.Dabei darf ich Fehler machen, erkennen und wieder gut machen. Was bedeutet, dass ich nicht aus Trotz mehr handel oder mich größer und besser darstellen muss, wie ich eigendlich ganz tief in mir mich fühle. Nur aus Schutzbedürfniss heraus. Ich muss mich nicht rechtfertigen, mich nicht verbiegen, brauche weniger Masken.Muss nicht mehr flüchten, sondern entscheide mich bewusster, ob ich mich etwas länger aussetzen mag oder eher nicht. Darf ich sein, weil ich mir das erlaube und mich traue. Denn das alles konnte ich nicht.

Natürlich kommt es leicht zu Konflikten, wenn man sich abhängig sieht.Besonders wenn man von Anerkennung sich abhängig macht oder sich nur durch Leistung deffiniert. Gegen die Meinung seines Chef's zu handeln, braucht schon viel Mut und Selbstwertgefühl und auch Selbstvertrauen. Meist hängt soviel Altlast und Unbewusstes noch drann...was man gar nicht alles so schnell überblicken kann. Dann muss man erstmal für sich genauestens sortieren ;-)

lg libelle

*

freitagessen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #68 am: 02 November 2014, 16:10:03 »
kleines Update !

Morgen sind es 2 Jahre,

natürlich schau ich immer noch auf meine Sucht zurück und habe immer noch ein bestreben so gut wie möglich aus dieser Nummer heraus zu kommen.
Nun ja, ich werde mich wohl damit abfinden müssen das diese Sucht mich dermaßen geprägt hat und ich aufgrund dessen niemals mehr ein normales Leben führen werde...klingt blöd...ist aber so.
Trotzdem aus dem schlechtesten was mir widerfahren ist jetzt das Beste zu machen, eine andere Wahl bleibt bzw. habe ich eh nicht.
Manchmal wenn ich über meine Sucht nachdenke ist es wirklich erstaunlich welch ein vernichtende Kraft diese Sucht überhaupt hat.
Ein Außenstehender sieht (wenn überhaupt)vielleicht Geld welches du verspielst, Angehörige/Betroffene bekommen da meistens schon etwas mehr mit, diese verstehen natürlich die/deine Welt nicht und selber konnte ich tatsächlich all die anderen die ich „Suchtbedingt“ mit in meinen Spiel-sumpf hinein zog, meistens besser verstehen wie mich "der Süchtige".
Heute nach zwei Jahre weiß ich, ich werde den Rest meiner Lebenstage mit dieser Sucht leben müssen, wobei Genesung und da bin ich mir auch ziemlich sicher, schließe ich für mich vollkommen aus.
Vollkommen düstere Aussichten?  nun ja, ganz so tragisch ist es nun auch wieder nicht, schließlich habe ich doch noch etwas erreicht.
Mein Leben wird nicht mehr durch diese Sucht beherrscht bzw. ich lasse mich nicht mehr von dieser Sucht beherrschen und noch nicht mal ansatzweise hat etwas anderes ein Platz für diese Sucht eingenommen.
Sucht-Verlagerung blieb mir wohl auch erspart/verwehrt da ich mich mit 53 wohl nicht mehr zum Workaholic entwickeln werde, Shopping Queen fällt auch flach und für sonstige Süchte bin ich auch kein potentielles opfer....also alles gut :D
Anfänglich bin ich immer zu zwei SHG gegangen und seit einen halben Jahr gehe ich noch zu einer....ob mir das wirklich geholfen hat frage ich mich manchmal?
Eigentlich wollte ich mich in kürze aus der mir noch verbliebene SHG verabschieden, nun kam aber letzte Woche unser Therapeut (der ab und an mal da ist) auf mich zu und fragte ob ich nicht „Suchtkrankenhelfer“ werden möchte!
Nun ja......
Ich werde dann wohl irgendein Kurs absolvieren...und in Zukunft wahrscheinlich eine Gruppe leiten, also das mit den verabschieden wird wohl doch nicht so schnell nicht etwas werden.
Auf der anderen Seite fühle ich mich auch irgendwie verpflichtet dieses zu machen, (natürlich nicht Widerwillen) ist klar, aber hätte ich nicht die Hilfe anderer erfahren....und ins besondere die von anderen Spielern, ich weiß nicht, möchte aber auch nicht so naiv sein und jetzt Glauben das ich es ohne deren Hilfe geschafft hätte (bis hier hin)....so kann ich wenigstens etwas zurückgeben.
Und dann Freue ich mich noch auf der nächsten Jahrestagung, ist bald ....letztes Jahr waren viele Gebildete da, unter anderen ich ….Quatsch..ich war der dümmste …...freue mich aber besonders auf ein wiedersehen mit Olli ….kennt natürlich niemand diesen Typ, ist der der immer noch die Forums mit seinen Beiträgen dicht tackert ;).
Aber dieser hat es mir damals wirklich angetan....nachdem ich den gelesen hatte, da blieb mir keine andere Wahl mehr und mein Gezocke nahm ein jähes ende!
Nein Olli...jetzt bilde dir nichts ein, Du bist nicht der größte ;D, da gab es noch einige mehr auf meinen Weg, Andreas zum beispiel....Anfänglich dachte ich immer...was schwafelt denn dieser Typ...der hat wohl ein Totalschaden :) von wegen Andreas, ich habe einfach nicht kapiert was Du mir sagen wolltest ;D, also Andreas...alles gut!
Libelle.....die immer alles detailliert auseinander pflückt und meine Ansichten über den haufen wirft ;D, Moni63, Pünktchen, Stoni, alle samt unvergessen auf meinen Weg, nicht zu vergessen natürlich Ilona die diese Forum betreibt und Nutella sowie E_S die ich in ein anderes Forum kennen lernen durfte, euch gilt mein besonderer Dank auf meinen Weg, einer der hoffentlich noch lange nicht zu ende ist!


naja, so weit dann erst mal mein/ein kleines Update von mir.

Rainer
« Letzte Änderung: 03 November 2014, 18:16:53 von freitagessen »

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #69 am: 02 November 2014, 16:33:08 »
@Rainer

Bitte, was erzählst du von Beruf und rauchender etc. ... Machst du hoffentlich Witze? Wünsche mir wie in einer SHG hier Anonymität. Sehe ich das falsch? Auch wenn er mal sowas erzählt haben sollte... Bitte keine Zusammenfassungen ...

*

freitagessen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #70 am: 02 November 2014, 16:37:23 »
Zitat
@Rainer

Bitte, was erzählst du von Beruf und rauchender etc. ... Machst du hoffentlich Witze? Wünsche mir wie in einer SHG hier Anonymität. Sehe ich das falsch? Auch wenn er mal sowas erzählt haben sollte... Bitte keine Zusammenfassungen ...

Klär Du mich mal auf....ich ralle nichts ?

*

Offline Olli

  • *****
  • 7.342
Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #71 am: 02 November 2014, 17:10:05 »
Hi Rainer!

Suchtkrankenhelfer ... wow ... Dir dies vorzuschlagen kommt einer Auszeichnung gleich  ;D

Habe gerade mal nachgeschaut ... bei der Diakonie kostet das 1400 €.
Bekommst Du da Zuschüsse?

Zitat
Olli ….kennt natürlich niemand diesen Typ, ist der, der immer noch die Forums mit seinen Beiträgen dicht tackert

#lach# Du hast Dich letztes jahr umfangreich revanchiert ... und wirst es am 20. und 21. sicher auch wieder machen ...  ;D
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

*

freitagessen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #72 am: 02 November 2014, 17:43:35 »
Zitat
Suchtkrankenhelfer ... wow ... Dir dies vorzuschlagen kommt einer Auszeichnung gleich ;D

Ja echt....die scheinen mich im Gegensatz zu dir zu schätzen mein Lieber! ;D
Und da Du dich sorgen um mein Geld machst --->> Rainer.W E.V...kannst mir eventuell eine Spende zukommen lassen,  Kto.-Nr. solltest Du aber selber herausfinden, ist halt geheim ;D

kleiner tipp bin ja kein Unmensch ...meiner Blz. ist neunzigstellig ::)
Ich weiß ja wie erpicht Du darauf bist mir etwas gutes zu tun.

Rainer
« Letzte Änderung: 03 November 2014, 18:20:53 von freitagessen »

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #73 am: 02 November 2014, 18:19:40 »
Hallo Rainer

kleines Update !

Morgen sind es 2 Jahre,

Gibts ja nicht  :). Ich habe heute auf den Tag genau vor einem Jahr das letzte Mal eine Spielhalle betreten und gespielt.
Die letzten 365 Tage waren voller Erkenntnisse und Erlebnisse, z.B. Foren, stationäre Therapie, therapeutisch angeleitete Gruppe usw. Ich habe es heute das erste mal gewagt, das Wort "Abstinenz", bezogen auf mich, in den Mund zu nehmen. Fühlt sich merkwürdig an ;).

Deine Aufzählung der "Forenleute" die dir geholfen haben, könnte auch von mir sein. Leider komme ich momentan in ads ander Forum nicht rein, so daß ich die neusten Beiträge nicht lesen kann.

Jedenfalls wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg; auf das noch viele Jahre zu deinen zweien dazu kommen :).

Vielleicht laufen wir uns bei der Tagung in Berlin ja über den Weg. Bin jedenfalls schon gespannt auf Olli und dich !

MfG

Robert

*

Offline andreasg

  • *****
  • 2.083
Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #74 am: 02 November 2014, 21:08:15 »
@Rainer: "Delentano Chartago" sagte Cato der Ältere,
wegen Dir muß ich Heute am Rechner Überstunden schieben!

Nur für Heute
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

 

Wir danken dem AOK Bundesverband für die Finanzierung des technischen Updates dieses Forums