Hi Paul! (Ich nenne dich einfach mal so ... weiss nämlich nicht, wie xxx auszusprechen ist)
Du bist ja schon mächtig aktiv mit Suchtberatung und SHG - prima.
Mir ist aber aufgefallen, dass Du permanent den Passiv benutzt.
Hatte Dich das Glückspiel im Griff - oder hast Du Dich entschieden zu spielen?
Willst Du durchleuten, was passiert ist - oder was Du alles entschieden hast zu tun?
Dieser Selbstschutzmechanismus zeigt zwar Deine negative Einstellung zu dem, was Du entschieden hast - aber er blockiert auch.
Versuche mehr aktiv in er Ich-Form zu schreiben - auch wenn es schmerzt.
Es wird Dir helfen, Deine Sucht zu akzeptieren und es wird Deinen Willen stärken, weiter an Deiner Genesung zu arbeiten.
Und höre ebenso bitte auf Deine Handlungen zu bagatellisieren.
Aus Langeweile - besonders bei einer Vorgeschichte - schnappt man sich ein Buch - bügelt - putzt - schaut fern ...
Doch in eine SH gehst/gingst Du/Ich um zu spielen - um Endorphine auszuschütten - mehr als es durch ein spannendes Buch möglich ist.
Du bist also vor einem Jahr wieder spielen gegangen, weil Du einfach spielen wolltest.
Du hast Dich dafür entschieden - und Du hast es umgesetzt.
Peng - so einfach ist das ...
Mit solchen Formulierungen übernimmst Du innerlich Verantwortung für dein Tun.
Paul - Du stehst massiv unter Druck - nicht wahr?
Dein Lebenspartner hat Dich erwischt - jemand muss Deine Finanzen "kontrollieren".
Dein Lebenspartner will Dir nichts Böses - er will dich gar nicht bevormunden.
Er will Dir einfach helfen - im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Diese Hilfe ist auch aus Deiner Spielersicht überaus hilfreich.
Versuche sie als eine Hilfe anzusehen, die Du Dir ruhig gönnen kannst.
Kein Geld - kein Suchtmittel - kein Suchtdruck - kein Spielen - keine negativen Konsequenzen jedweder Art.
Du hast das Recht solche Hilfen einzufordern.
Außerdem heißt es nicht "finanzielle Kontrolle" - denn dann läuft etwas falsch - sondern "gemeinsame Finanzverwaltung" - oder "Geldmanagement".
Es geht nicht darum, Dich finanziell an der kurzen Leine zu halten - es geht darum, Dir Dein Suchtmittel zu entziehen und Dir wieder den gesunden Bezug zum Zahlungsmittel beizubringen.
Also - führt gemeinsam ein Kassenbuch - prüft gemeinsam die Kontoauszüge.
Sprecht gemeinsam über Deine Ausgaben - was war sinnvoll - was nicht.
Achte darauf, dass du dich auch ruhig einmal mit irgendetwas belohnen darfst.
DU legst aber für alles - jede Kleinigkeit Quittungen vor.
Das schafft nämlich im Laufe der Zeit wieder Vertrauen ... und da bist Du ja nun mal in der Pflicht - oder Paul? #grins#