Hi Inferna!
Panische Angst davor das er sich etwas antut und ich damit vor lauter Schuldgefühlen nicht mehr leben kann.Hat er sich in diese Richtung bereits geäußert?
Oder existiert dieses Szenario lediglich in Deinem Kopf?
Wenn ER es bereits gesagt hat, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
1. er meint es ernst - dann gehört er sofort in Behandlung!
2. er meint es nicht ernst - dann hat er Dich damit bereits manipuliert und nutzt Deine Ängste gegen Dich aus - schamlos.
Ich pauschalisiere mal bewusst: Er hat KEINE Schuldgefühle Dir gegenüber, wenn er Dich beklaut - ER kann wunderbar damit leben! (Dank Verdrängungsmechanismen)
Somit existiert Euer einst so wichtiges "Ihr" längst nicht mehr - ihr seit keine Einheit mehr - Eure Welten klaffen immer mehr auseinander ...
I c h fühle mich als Versager (in der Erziehung)Ok - hat er sich bei Dir beschwert?
War die Beschwerde gerechtfertigt? Hast Du Dich/die Situation zum Besseren geändert?
Ich nehme einmal an, dass die Versagensängste nur in Deinem Kopf existieren!
Dem Kind den Vater "genommen"? - Scheidungen kommen in den besten Familien vor!
Daraufhin weniger Zeit für das Kind gehabt? - Musste jemand Geld verdienen, damit der Lebensunterhalt gesichert ist?
Aus Deinen Worten schließe ich nicht, dass Du eine Rabenmutter gewesen bist ...
Dürfen Eltern Fehler begehen? - Ja!
Eltern müssen Entscheidungen treffen!
Darunter können Fehlentscheidungen sein - na und?
Ich war immer ein Weichei - nahe am Wasser gebaut - ich ging jedem Problem aus dem Weg.
An "normaler" Intelligenz hat es mir nie gefehlt - an Faulheit aber auch nicht.
Ergebnisse von Klassenarbeiten verschwieg ich bis zuletzt - belog meine Eltern - wurde ausgeschimpft.
Und so kam es, dass ich als Kind (5. Klasse ?) eine Unterschrift meiner Eltern auf einer Klassenarbeit fälschte.
Als dies herauskam, hat sich mein Vater einen Gürtel geschnappt und meinen Rücken grün und blau geschlagen.
Dieses Ereignis hat sich mir eingeprägt und als ich mit dem Spielen aufhörte, da kam es wieder hoch. Ich hatte endlich einen Grund gefunden, weshalb ich gespielt habe.
Doch mittlerweile weiss ich - ich lag falsch.
Natürlich hat er falsch reagiert - natürlich ist solch ein Verhalten nicht entschuldbar.
Aber - ich habe ihm trotzdem verziehen.
ER hat diesen Fehler sicherlich bereut - der Gürtel ist nie wieder hervorgeholt worden.
Was ICH ihm vorzuwerfen (ein wenig übertrieben) habe - er hat SICH nie Hilfe geholt.
Weshalb ich ihm auch dies verzeihe:
ICH habe mir nie Hilfe geholt - habe nie versucht etwas zu verändern - habe in den Tag hinein gelebt - mit einfach mitgeschwommen.
Das waren meine Entscheidungen - nicht seine - es waren meine.
Ich habe letztlich mich selber isoliert - bin dann irgendwann mit dem Spielen in Berührung gekommen und habe ganz bewusst entschieden mich darauf ein zu lassen.
Ich habe entschieden zu lügen und auch zu stehlen!
ICH war es - und ich hatte jede Sekunde die Wahl ...
Es sagt sich so leicht - ich bringe mich um!
Dieser Gedanke hat mich auch immer wieder einmal überkommen.
Doch an die Umsetzung habe ich mich nie gewagt.
Und weisst Du warum? Weil ich an meinem mickrigen Leben hänge!
Ja und wenn ich es denn doch getan hätte - so wäre auch dies MEINE alleinige Entscheidung gewesen! MEINE ELTERN hätte keinerlei SCHULD getroffen!
"Wir haben uns gegenseitig gebraucht und geholfen."
Von Deiner Seite aus betrachtet trifft es doch immer noch zu.
Selbst wenn Du ihn rausschmeisst, kann er zu Dir kommen und Dich um Hilfe bitten.
Sage ihm genau das!
Du wirst IMMER für ihn da sein - moralisch in Sachen Sucht und Finanzen - tatkräftig zudem noch in allen anderen Bereichen.
"Ich habe das Gefühl ich kann es nicht aushalten wenn es meinem Sohn so schlecht geht und er sich immer mehr in den Ruin begibt."
Meine Liebe - es geht ihm nicht schlecht - zumindest nicht schlecht genug!
Sobald SEINE Schmerzgrenze erreicht wird, da wird er tätig werden!
Du hilfst ihm daher nicht, wenn Du ihn genau davor bewahrst ...
"wenn ich ihn im Stich lasse"
Du lässt ihn nicht im Stich - Du hilfst ihm!
Als Verräter kommst Du Dir vor?
Nochmals - er ist erwachsen!
Er ist nicht mehr 14 Jahre alt!
Lasse ihn die Verantwortung für SEIN Leben übernehmen!
DU bist längst nicht mehr verantwortlich für ihn!
Manchmal weiß ich nicht mehr ob ich nicht besser erst mal eine Therapie mache.Nun, ich weiss aus dem Freundeskreis meines Forums, dass einige Angehörige eine Therapie gemacht und damit sehr gut gefahren sind.
Vielleicht fängst Du für Dich einfach einmal damit an, die Hotline auf dieser Homepage anzurufen? Eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen? Eine SHG? Einen Therapeuten?