Hi Jefe!
Du brauchst Dich nicht bedanken - durch unseren Austausch profitieren wir beide
"Das ist leider etwas, was ich in der sgh vermisse. Es gibt einem keiner ein richtiges Feedback."
Wenn ich an meine GA-Gruppe denke, dann spricht dort jeder nur von sich und seinen Erfahrungen. Es wird NIEMALS eine Frage gestellt oder nachgehakt - es werden keine Vorschläge gemacht, keine Kritik geübt.
Aber es gibt sehr wohl Resonanz - schön verpackt IN den Erfahrungen.
In solch einer Gruppe stehst DU in der Verantwortung, all das dort herauszuziehen, was DIR hilfreich erscheint - für DICH.
Manchmal sind die "Antworten" offensichtlich, manchmal bekommt man sie im nächsten oder übernächsten Meeting noch einmal unter die Nase gerieben - so lange, bis DU sie verstanden hast.
Deshalb ist es gerade in der Anfangszeit wichtig, dass Du die Gruppe regelmäßig besuchst.
WIR treffen uns immer eine Viertelstunde vor Beginn VOR der Türe - wer will, kann nach dem Meeting mit in ein Cafe gehen.
Dort besteht jederzeit die Möglichkeit vollkommen offen Fragen zu stellen.
Du könntest Dir bei uns auch einen der "alten Hasen" schnappen für ein Einzelgespräch.
Das Feedback, welches Du jetzt vermisst, benötigt einen Lernprozess bei Dir.
Das wichtigste Werkzeug in der Gruppe bist Du selbst, wenn Du offen bist für die Selbstreflektion.
Wenn Du erkennst - "Mensch, der hat in diesem Punkt genauso reagiert wie ich, mal sehen ob ich seinen Lösungsansatz für mich auch annehmen kann."
Das hat nichts mit Intelligenz zu tun - oder dem Fehlen derselben.
Es geht dabei um das "sich öffnen" sich selbst gegenüber, der Analyse, der Adaption von Erfahrungen.
Wir Spieler sind sehr oft Perfektionisten und wir wollen immer alles auf einmal.
Zu akzeptieren, dass dies nicht funktioniert in manchen Bereichen ist sehr schwer.
Habe deshalb viel viel Geduld mit Dir in der Gruppe.
"weil ich dachte ich kann das bestimmt kontrollieren"
Verabschiede Dich von dem Gedanken - diese Kontrolle kommt NIE mehr wieder.
Und weisst Du was? - MIR macht das gar nichts aus - ich spiele viele 24 h nicht mehr - also verliere ich auch die Kontrolle nicht mehr.
Denn meine Werkzeuge um spielfrei zu bleiben - DIE greifen, weil ich sie kontrollieren kann.
"das hab ich dann nach dem ersten mal mir selber schon eingestanden und beim zweiten mal auch. Natürlich wieder hinterher und nich während des Spielens oder kurz bevor ich wieder Geld eingezahlt habe."
#grins# Und wie wird es beim dritten Male sein?
Nein - nein - dieses Eingeständnis, von dem Du sprichst - es ist rational - es ist bestimmt durch Deine Logik.
Was bisher fehlte - was man nicht erzwingen kann - was seine Zeit braucht - das ist das emotionale Eingeständnis.
Dies ist dann ein Teil der sogenannten Kapitulation.
Wie Du sie erreichst - keine Ahnung - bei mir war sie irgendwann einfach da - Monate nachdem ich spielfrei geworden bin.
Durch regen Austausch in SHG und SHF ...
"Aber langsam muss ich einfach mir eingestehen, dass ich diese wirklich groß Schwäche habe und auch dazu stehen muss."
OK, ich habe den Begriff genutzt - mein Fehler - Spielsucht ist eine anerkannte KRANKHEIT.
Diesen Umstand zu akzeptieren ist unsagbar schwerer.
Aber ja - wir leiden an einer geistigen Störung!
Was Dir Hoffnung bereiten wird - Du kannst die Krankheit zum Stillstand bringen.
Du kannst - irgendwann wieder - abhängig von Deiner Motivation und Deinem Willen - wieder ein annähernd normales Leben führen.
Du kannst wieder Deine Ziele angehen und sie verwirklichen.
"Natürlich ist es besser seine Finanzen kontrollieren zu lassen, leider ist es aber mittlerweile viel zu leicht geworden an Geld zu kommen, selbst wenn man keinen direkten Zugriff auf sein Bankkonto hat. Hat man ja bei meiner letzen session gesehn."
Ja, das stimmt - es gibt immer Mittel und Wege um spielen zu können.
Aber dies ist Dir bewusst - Du möchtest JETZT etwas ändern - also verbaue Dir jede einzige Möglichkeit, die Dir gerade einfällt - JETZT!
Anders herum - machst Du es nicht, hälst Du Dir Hintertürchen auf, womit das nächste Spiel schon fast unausweichlich ist.
Ich weiss sehr wohl, wie schwer es ist, sich "kontrollieren" zu lassen.
Jeder einzelne Cent sollte belegbar sein - Du wirst einem Dir nahe stehenden Menschen Rede und Antwort geben müssen. Du wirst verletzbar sein - angreifbar.
Ja, es wird auch vorkommen (vielleicht), dass man Dir etwas unterstellt und Du das Gegenteil nicht beweisen kannst.
Aber Du wirst auch spielfrei sein. Du wirst Stolz entwickeln spielfrei zu sein.
Dein wachsendes Selbstbewusstsein wird Dich motivieren spielfrei zu bleiben.
Und Du wirst Dir auch wieder materielle Dinge gönnen können - Dich selbst belohnen können.
"Ich möchte schon lieber wieder sein wie früher"
Wieso Trübsal blasen? Dir hat das Spielen etwas gebracht.
Du hast Deine Zeit und Dein Geld in Deine Gefühlswelt investiert.
Zeit und Geld "sind unwiederbringlich" verloren!
Aber Deinen Selbstwert kannst Du wiedererlangen.
Orientiere Dich an der Gegenwart - die Vergangenheit kannst Du nicht mehr ändern.
Ui - ist das wieder ein Roman #grins#