Hi Volki!
"Ich kann es tun! nicht für mich, sondern für alle die mir sehr nahstehen!! "
Ich muss Dir hier mal ganz vehement wiedersprechen!
Wenn DU spielfrei werden willst ...
Wenn DU DEINE Handlungsweisen ändern willst ...
Wenn DU Deine Denkweisen ändern willst ...
Dann bitteschön mache das ganz alleine für Dich.
Damit DU Dich wieder im Spiegel betrachten kannst.
Die Anderen - die werden das schon merken - das ist der positive Nebeneffekt.
Andere können sich von Dir abwenden oder Dich unterstützen.
DU jedoch kannst nicht aus Deiner Haut. Du musst mit DIR leben. Du hast keine Wahl ...
Wieso also nicht dafür sorgen, dass DU zufrieden bist?
Wie sie reagiert haben, fragts Du?
Nun, meine Familie besteht aus meinen Eltern und meinen beiden Geschwistern.
Mittlerweile habe ich zwei absolut süße Nichten, die ich abgöttisch liebe und das dritte Kind ist auch unterwegs ...
Volki - ich habe mich über bestimmt drei vier Jahre an der Vereinskasse bedient.
Habe die wöchentlichen Gelder nicht gespart, sondrn ausgegeben.
Habe mich ständig dabei selber belogen - genauso, wie ich mir immer wieder gesagt habe: Bald hörst Du auf mit spielen - und es doch nicht getan habe.
Ich habe mich hingesetzt und die Buchführung nachgeholt.
Es war ein Schock für mich, als ich die Zahlen sah.
Ich war absolut enttäuscht von mir und ich wusste, dass will ich nicht.
So habe ich zuerst aufgehört mit Spielen und wusste instinktiv - Du brauchst die Unterstützung Deiner Eltern.
Etwa einen Monat habe ich gebraucht, damit es zum Gespräch kam.
Ich habe immer wieder Andeutungen gemacht - so lange, bis sie nicht mehr ignoriert werden konnten.
Ja, es kam, wie es kommen musste - ich flog raus - zack! Koffer packen - Tschüss!
Zwei Wochen habe ich im Auto schlafend verbracht.
In der Vergangenheit war sowas schon öfters vorgekommen.
Weisst Du, wo ich dann meine Abende verbracht hatte?
Na wo schon - in der Spielhalle.
Doch dieses Mal nicht - ich blieb spielfrei.
Nach diesen zwei Wochen rief mich meine Mom auf der Arbeit an, ich möge doch zu einem Gespräch nach Hause kommen.
Es ist nun viereinhalb Jahre her und ich merke gerade, wie die Erinnerung an wichtige Details nachlässt.
So weiss ich nicht mehr, ob es bai diesem oder beim Rauswurfgespräch war, als mein Vater mit Tränen in den Augen im Flur stand und mich bat: Suche Dir Hilfe!
Weisst Du, was ich Depp ihm erwiederte? Die gibt es nicht für mich ...
Mehr konnte ich mich gar nicht irren ...
Nun, ich wurde wieder aufgenommen - die Finanzverwaltung gab ich wieder ab.
Mein Schwager outete sich dann MIR gegenüber ebenfalls als pathologischen Spieler.
Er war es, der mich überredete - sanft - und es hat mehrere Wochen gedauert, bis ich nachgegeben hatte - die SHG zu besuchen.
Dort war ich schon ca. 6 Jahre vorher gewesen - wollte jedoch damals noch spielen - verstand gar nicht, was die von mir wollten - und kam dort dann auch zu dem Ergebnis, dass für mich keine Hilfe existierte.
Tja, als ich nun dort aufschlug, verstand ich plötzlich ihre Worte.
Es waren die Selben, die ich vorher verneint hatte ...
Nunja, ich schweife ab ...
Etwa ein Jahr lang besuchte ich die SHG und durfte sehr sehr viel lernen.
Etwa einen Monat nach meiner Rückkehr fand ich im Internet ein Forum, in dem ich Mitglied wurde - und dort ebenfalls Freunde fand.
Kurzum - wegen einem Streit mit der Betreiberin verließ ich dieses vor knapp 2 Jahren und etwa 25 Freunde begleiteten mich - in ein eigens Forum, welches ich heute mit meinem Schwager administriere.
Obwohl ich die SHG ja nun schon lange nicht mehr besucht habe, fühle ich mich dieser meiner Gruppe immer noch zugehörig.
Ich kann jederzeit Mittwochs dort aufschlagen und ich weiß, dass ich dort willkommen geheißen werde.
Gut ... Schulden ...
Bis auf den Überziehungskredit und das Geld der Vereinskasse hatte ich bis dato keine Schulden mehr.
Auf der einen Seite ein Segen - auf der anderen Seite ein Fluch - hatten meine Eltern mich hier immer beschützt.
Nein, es flossen keine Gelder - ich habe für meinen Unsinn immer selber gerade gestanden.
Natürlich hatte ich im Laufe der Jahre einmal einen Kredit aufgenommen - natürlich nur, um das Konto auszugleichen

Natürlich habe ich mir auch mal einen Bausparvertrag auszahlen lassen.
Viele viele Nebenjobs haben meine Sucht befriedigt.
Wenn ich diese Gelder nur "überschlage", dann dürfte der Betrag ca. bei 250.000 € liegen.
Aber weisst Du was? Auch wenn mir manchmal darüber ein wenig wehmütig werde - nachtrauern tue ich dem Geld nicht.
DAS habe ich getan, als ich noch aktiv war - jedoch nur, um dies als Grund zu sehen weiter zu spielen.
Ich hatte keine Perspektiven - keine Hoffnungen - keine Ziele.
Die habe ich heute - eines dieser Ziele ist mein eigenes Häuschen, in welches ich in naher Zukunft umziehen werde.
Dieses Häuschen - knappe 73 qm Wohnfläche auf zwei Etagen zzgl Keller - hätte ich mir nie erträumt, wenn ich nicht die Entscheidung getroffen hätte, spielfrei zu werden.
Gut - JETZT habe ich Schulden - jetzt habe ich aber einen materiellen Gegenwert.
Jetzt weiss ich, wofür ich Geld ausgebe - und es macht Spaß.
Ja, ich belohne mich mit meinen eigenen vier Wänden für meine Spielfreiheit.
Für mich ist das eine wahnsinnige Motivation für die nächsten 24 h.
Uiuiui ... ich muss noch was tun ...
Gute 24 h
Olaf