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Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Verzweifelt

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Verzweifelt
« am: 06 Januar 2011, 19:19:45 »
Hallo,
ich weiß nicht so recht wie ich anfangen soll. Also ich glaube das ich Spielsüchtig bin, habe das wohl auch eingesehen. In meinem Kopf kreisen so viele Gedanken.
Vielleicht mal kurz zur Situation. Ich bin 40 Jahre alt und Selbständig ( keine Angestellten ).
Ich lebe mit meiner Freundin und Ihren 2 Kindern zusammen. Das Spielen begleitet mich schon mein ganzes Leben, mal mehr, mal weniger.
Vorab, ich habe NIE Geld von anderen verspielt, keine Kredite aufgenommen oder gar jemanden hintergangen. Habe aber recht viele Schulden aus alten Tagen.
Naja, ich verdiene nicht schlecht, habe daher viel Geld verspielt, mit dem ich Rechnungen und dergleichen bezahlten sollte.
Ich liebe meine Freundin sehr und auch Ihre Kinder und am schlimmsten ist es für mich das Sie mir nur noch misstraut und alles in Frage stellt. Ich lasse meine EC Karten zuhause, das habe ich schon öfters versucht und habe sie dann doch, wenn wir Streit hatten, mitgenommen.
Soviel habe ich nicht gelogen. Klar habe ich das ein oder andere mal eine Lüge vorgeschoben, aber meistens war ich ehrlich.
Ich habe mir vorgenommen eine Therapie zu machen, habe auch schon in Neuss angerufen. Im Moment habe ich aber den Eindruck das meine Freundin ihr Leid vor alles Stellt und ich für alles die Verantwortung trage. Ob die Beziehung hällt usw. Ich habe diesen Willen es diesmal zu schaffen, nur brauche ich meine Partnerin dafür. Sehe ich das falsch?
Ich war schon ein Paar mal in der Situation das Sie mir gesagt hat das es vorbei ist wenn ich nichts unternehme. Vor kurzem war es fast soweit. Da habe ich Ihr gesagt das ich etwas unternehme. In der Zwischenzeit habe ich auch wieder gespielt, zwar nicht viel und auch nicht viel Geld verspielt aber trotzdem mist.
Es ist auch nicht so das mir Ihre Gedanken und Gefühle egal sind, ich kann sehr gut verstehen das es schwer ist wieder zu glaube und Hoffnung zu schöpfen. Dieses misstrauen bringt mich um, dabei will ich doch alles wieder gut machen. In erster Linie für mich, aber auch für Sie und die Kinder.

Was soll ich machen, wie soll ich mit der Situation umgehen?

Danke für die Zeit zum lesen …
leachim

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Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Verzweifelt
« Antwort #1 am: 06 Januar 2011, 21:53:08 »
Hallo leachim,

den ersten Schritt hast du ja jetzt gemacht: Du hast in Neuss angerufen und in diesem Forum gepostet. Das ist ein Anfang aber noch kein Grund sich auf den Lorbeeren auszuruhen.
Vertrauen baut sich nicht so leicht wieder auf. Das braucht Zeit und vor allem vertrauendsbildende Maßnahmen. Also: Machst du morgen einen Termin in Neuss? Besprichst du dort auch, dass du möchtest, dass deine Freundin auch Hilfe bekommt. So leicht ist es nämlich nicht, mit einem spielsüchtigen zu leben. Bestellst du für deine Freundin eine Angehörigenbroschüre http://www.gluecksspielsucht-nrw.de/materialien.php?cmd=kampagne&PHPSESSID=5e6d37cfd0fb1a838f4fcaa382aa0f08
Bleibst du am Ball? Gibst du ihr gute Gründe dir wieder zu vertrauen?
Ich kann dir nur empfehlen ganz rasch etwas zu unternehmen. Die Chancen vom Glücksspielen weg zu kommen, sind nicht schlecht wenn man etwas unternimmt. Die Spielfreiheit kommt allerdings nicht von selbst. Du musst sie herbeiführen.
Also: Trau dich und mach dir einen Termin. Es wird dir guttun dich mit anderen auszutauschen und festzustellen, dass es Wege aus der Sucht gibt.

Alles Gute und viele Grüße

Ilona


P.S. Ich habe deinen zweiten gleich lautenden Beitrag gelöscht. Das verwirrt nur. Ok?
« Letzte Änderung: 06 Januar 2011, 21:54:56 von Ilona »

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Offline Olli

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Re: Verzweifelt
« Antwort #2 am: 07 Januar 2011, 12:18:53 »
@Ilona!

"P.S. Ich habe deinen zweiten gleich lautenden Beitrag gelöscht. Das verwirrt nur. Ok?"
Das ist mir kürzlich auch passiert, weil beim Absenden des Posts eine Fehlermeldung erschien (irgedwas in Richtung Serverbindung verloren ...).
Da die Seite scheinbar nicht abgesendet worden war, habe ich sie dann nochmal "gesendet" - und schon war der Beitrag doppelt ...

Hi Leachim!

Es wurde Dir diesmal also tatsächlich mit der realen Umsetzung von Konsequenzen gedroht.
Supi - und nun rufst Du in Neuss an usw.
Da soll ich Dir wirklich glauben, dass Du JETZT "aufrichtig" spielfrei werden willst?
Du bist aufgeschreckt - nicht mehr.
Du hast Angst bekommen - Angst, alleine dazustehen.
Du hast Angst vor der Zukunft - vielleicht sogar Angst vor dem potentiellen zukünftigen Hollokaust durch Deine Sucht.
Mehr verspürst Du gerade NICHT.

Das klingt jetzt wirklich negativ - oder?
Nein, keine Bange - denn ich finde das Super!

Deine Freundin ist endlich zu Dir durchgedrungen!

Jetzt endlich machst Du den Anfang und bewegst Dich.

Ja, ich spreche von "Anfang" - ganz bewusst.
Ein Anfang, weil Du zwar zweifelst, aber noch nicht erkannt hast, dass es nur eine Person gibt, für die es sich lohnt spielfrei zu werden - Du selbst.
Ein Anfang, weil Du zwar zugibst gelogen zu haben - dies aber bagatellisierst.
Nicht schlimm - denn auch dies ist ein Anfang von Aufrichtigkeit.

Wenn Du mal so in Deinen Erinnerungen wälzt ... wie viele Versprechungen hast Du ihr schon gemacht? Wie oft hast Du sie nicht eingehalten?
Wie oft hast Du sie belogen? Über Geld? Über Deine Zeit, die Du lieber mit der Freundin Automat geteilt hast als mit Ihr un den Kindern?
Ist das nicht auch Betrug?

Und nun fühlst Du Dich verletzt wegen fehlendem Vertrauen und Unterstellungen?

Horche in Dich hinein - wie würdest DU Dich fühlen?

Müssten Deine Beine nicht eigentlich direkt unter dem Hüftknochen enden?

Und doch ist Deine Freundin noch bei Dir.
Hätte sie ihre Hoffnungen gänzlich verloren - wäre sie dann noch für Dich da?
Sie gibt Dir wohl noch eine einzige Chance - ist das nicht der Beweis, dass ein liebenswerter Mensch in Deiner Haut steckt?
Einer, der wohl auch genug Liebe schenken kann?

Wenn Du also für DICH Deine Sucht zum Stillstand bringst - glaubst Du dann nicht, dass Deine positiven Eigenschaften wieder in den Fordergrund Deiner Persönlichkeit treten könnten. Glaubst Du nicht, Dein Umfeld wird das nicht auch wieder realisieren?
Es ist wichtig, dass DU erkennst, wie Sch... Du Dich verhalten hast.
DANN kannst Du dies abstellen und Dir wieder erhobenen Hauptes im Spiegel in die Augen schauen.

Du betonst so schön, dass Du "noch" an kein fremdes Geld gegangen bist.
Macht das Dich stolz? - Grenzt es Dich aus? Hebt Dich über andere empor?
Sei Dir gewiss - wenn Du JETZT den eigeschlagenen Pfad wieder verlässt, dann wird irgendwann genau DAS passieren - Du wirst betrügen.
Szenario: Deine Firma geht ohne Dein Verschulden in Konkurs - wie bedienst Du dann Deine Sucht?
Ich glaube, Du stehst näher am Rande der Kriminalität, als Du wahrhaben möchtest.

Bis Du einen Termin in der Klinik hast, suche Dir bitte eine Selbsthilfegruppe in Deiner Nähe und gehe hin.
Dort ist es egal, wer was verbrochen hat - dort ist es egal, wer wieviel verspielt oder gelogen hat.
Die Personen dort haben nämlich nur ein einziges Ziel:
Sie wollen spielfrei werden indem sie ihre Erfahrungen teilen und daraus lernen.
Sie wollen an sich arbeiten, um den tief eingebuddelten "guten Kern" zum Vorschein zu bringen.
Hierfür heisst es Opfer zu bringen - Schmerzen zu erleiden/erleben - durch Offenheit.
Die Beschäftigung mit sich selbst kann gerade in der Anfangszeit Überwindung kosten - aber mein Freund - es lohnt sich.

Wenn Du magst, dann schreibe doch noch ein wenig mehr über Dich.

Gute 24 h
Olaf



Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Verzweifelt
« Antwort #3 am: 07 Januar 2011, 19:00:57 »
Hallo Ilona, hallo Olli.

Erstmal danke das ihr so offen und ehrlich seit.

Vielleicht kann ich noch ein wenig mehr über mich schreiben, wobei ich nicht so richtig weiß wo und wie ich anfangen soll.
Ja ich habe meine Freundin angelogen.Das bereue ich sehr. Zum Glück haben wir getrennte Kassen, was aber von vorne rein klar war. Meine freundin ist ein Mensch der sich niemals von anderen abhängig machen würde. Sie hat einen Job.
Es ist auch nicht so das wir keine Gemeinsamkeiten mehr haben. Wir unternehmen viel und das Spielen ist nicht immer im Vordergrund. Ich möchte auch nicht abstreiten das es nicht
 oft in meinem Kopf present ist.
Ich weiß das ich ein Problem habe, denn ich mache mir auch sehr viele Gedanken darüber. Vor allem über diese Sinnlosigkeit, denn wenn man gewinnt bringt man es eh wieder hin. Ist mir alles klar. Ich denke das ich ein Problem mit mir selber habe, denn etwas bringt mich zum Spielen.
Es ist mir sehr wichtig das wir wieder eine ehrliche und gute Beziehung führen können. Ich war schonmal eine längere zeit spielfrei und da habe ich gemerkt das ich mich besser fühle und auch unsere Beziehung besser läuft. Denn ohne es zu wollen und auch selber zu merken wird man ganz schnell zum Kotzbrocken. Sie sagt mir das dann auch und wenn ich mir da Gedanken drüber machen hat Sie recht, denn das Zocken zieht einen runter. Da ist es dann auch egal ob man gewinnt oder verliert.
Ich bin im Moment fertig mit dem Spielen. Bin nun seit Sonntag dem 02.01 spielfrei. Ich bin mir auch im Moment sicher das es so bleibt, aber da verlasse ich mich nicht drauf und darum habe ich mich auch für Montag zur Gruppe gemeldet. Ich weiß, es ist erst ein Anfang, aber irgendwann muß man ja anfangen. Ich werde eine Therapie machen, das ist mein großes Ziel und hoffe dadurch für immer spielfrei zu werden.

In diesem Sinne

Leachim 

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Offline Olli

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Re: Verzweifelt
« Antwort #4 am: 10 Januar 2011, 11:52:33 »
Hi Leachim!

Therapiewunsch - super.
Heute SHG - super.

"Ich werde eine Therapie machen, das ist mein großes Ziel und hoffe dadurch für immer spielfrei zu werden."

Ich gebe ja zu - intuitiv hat wohl jeder Spieler dieses große Ziel der Spielfreiheit.
Aber seien wir doch einmal ehrlich - so rein rational - ist dieses Ziel wirklich "sinnvoll"?

In meiner Gruppe wird dies strikt verneint.
Dieses Ziel wirst Du nie erreichen, da Du es nicht "erleben" wirst - selbst bei konstanter Abstinenz.
Hinzu kommt, dass ich mich selber bei großen Zielen unter Druck setze/fühle.
Deshalb beschreiten wir den Weg der kleinen Ziele.
"Nur für heute" ist unsere Devise.
Dieses Ziel ist erreichbar.
Dieses Ziel gebärt ein Erfolgserlebnis.
Jedes erreichte Ziel birgt Motivation für den kommenden Tag.

Ein Genesungsweg zum "konstant abstinenten" Leben bedingt noch so viele kleine Ziele in Richtung Wesensänderung (Verhaltens-/Denkweisenänderungen etc.) ...
Du wirst lernen müssen, dass jedes einzelne auch tatsächlich als Einzelnes zu betrachten und abzuarbeiten ist - selbst, wenn sie untereinander verknüpft sind.
Damit wirst Du für den Rest Deines Lebens beschäftigt sein.

Das Ziel der Therapie mag für Dich groß erscheinen - wobei ich als "riesig" einzig und alleine die Überwindung ansehe, sie durchzuführen.
Ich finde es prima, dass Du diesen Weg gehen möchtest.
Er wird sicherlich beschwerlich werden ...
Aber die Therapie - aus Deinen Worten lese ich diese Hoffnung heraus - ist kein Allheilmittel.
Die Therapie ist auch "nur" ein (gealtiger) Anfang, in dem Du lernen kannst, Dich Deinem Leben "danach" zu stellen.

"allem über diese Sinnlosigkeit, denn wenn man gewinnt bringt man es eh wieder hin. Ist mir alles klar."

Und wieso bringst Du es wieder hin?
Ich sehe jede Sucht als "sinn-"voll an (Bitte die Gänsefüßchen mitlesen!).
Ob sie einem jedoch gut tut, steht auf einem anderen Blatt.
Ich habe in meiner aktiven Zeit meine Sinne betäubt, mit dem Ziel mich meinen eigenen Unzulänglichkeiten nicht zu stellen und in eine Scheinwelt zu fliehen.
Um bei Deinem Beispiel zu bleiben - Gewinne haben die Zeit in der Scheinwelt lediglich verlängert.

"Ich war schonmal eine längere zeit spielfrei und da habe ich gemerkt das ich mich besser fühle und auch unsere Beziehung besser läuft."
Ja - aber das "warum" hast Du damals nicht ergründet - oder?
Genau DARUM hast Du wieder angefangen.
"Nichts tun ist zocken!" sagte einmal ein Gruppenleiter.
Ganz ehrlich - nachdem ICH den aufrichtigen Wusch verspürte nicht merh zu spielen, war ich drauf und dran "nichts" zu tun.
Ich wurde überredet zu einer SHG zu gehen - und ich bereue es nicht einen Sekundenbruchteil.

Von daher möchte ich Dich für den heutigen Abend nur ermutigen, bzw. in Deinem kleinen Ziel für heute Abend nur bekräftigen.

Viele Grüße
Olaf
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Verzweifelt
« Antwort #5 am: 10 Januar 2011, 17:21:46 »
Hi @all

Tja da bin ich wieder. Kurz sei gesagt, bisher noch spielfrei. Bin da auch ein bisschen stolz drauf.

Habe auch nicht soviel Zeit weil ich gleich nach Neuss fahre um zu der Gruppe zu gehen.

Olli, es ist verblüffend, wenn ich deine Beiträge lese denke ich das Du mich kennst. Vieles trifft den Nagel auf den kopf.

Ich stehe am Anfang und weiß noch nicht so genau was mich erwartet, aber ich werde versuchen diesen Weg zu gehen.

Noch kurz ein paar Worte über meine Beziehung. Letze zeit lief vieles schief und wir hatten uns fast getrennt. Wir haben geredet geweint gelitten aber sind zu dem schluß gekommen für einander da zu sein. Meine freundin ist eine außergewöhnliche Frau. Ist zoll Ihr allen nur erdenklichen respekt.

Ich habe viel nachgedacht, ich war unfair, egoistisch und dumm. Ich denke das ich all das gemacht habe weil ich eben dieses Problem spielsucht habe.

Olli noch eine Frage: Bist du leiter einer Gruppe?

So, jetzt muß ich aber los.

Viele Grüße Micha

PS: Tja da fällt einem auf das man, als ich mich hier angemeldet habe nicht meinen Namen Michael als Benutzernamen gewählt habe, sondern ein Pseudonym. Warum frage ich mich?! Weil ich mich schäme? Kann sein, aber ich oute mich und stehe auch dazu.

Bis bald Micha

*

Offline Olli

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Re: Verzweifelt
« Antwort #6 am: 11 Januar 2011, 10:15:03 »
Hi Micha!

Nun, ich habe mir damals bei meiner ersten Anmeldung in einem Forum den Namen Olli ausgesucht.
Weshalb? Weil ich es immer gehasst habe, mit diesem verniedlichenden Spitznamen angeredet zu werden - ich habe damals MICH gehasst.
Heute stehe ich zu diesem Namen - aber es zeigt, dass zumindest unbewusst, ein Nickname für einen selbst eine Bedeutung hat.
Ansonsten ist es vollkommen legitim sich anonym zu halten.
Ich habe auch erst ca. nach einem Jahr Spielfreiheit offen im Freundes- und Bekanntenkreis über meine Sucht gesprochen.

Zu Deiner Frage: Ich bin zufälligerweise Gründer und mittlerweile Mitinhaber eines eigenen SHF.
Doch als Gruppenleiter sehe ich mich nicht - ich bin lediglich Hausherr.
In meiner SHG sagte einer der zwei alten Hasen, die die Gruppe regelmäßig leiten:
Wir haben keinen Gruppenleiter.
Für mich ist es heute ein Zeichen dafür, dass die Begegnung auf "Augenhöhe" stattfindet.
Da ist niemand, der einen Schritt "weiter" vom Abgrund entfernt steht.
Jeder hat seine eigenen Erfahrungen und sie sind allesamt gleichfalls gewichtet.
Wenn sie vielleicht auf mich nicht angewendet werden können, so sind sie vielleicht für den Nächsten von allergrößter Bedeutung - oder umgekehrt.

Deine Worte erinnern mich mal wieder daran, man aus diesem Grunde bei den GA ausschließlich von sich reden und keine Wertungen betreiben sollte.
Vielleicht sollte ich an dieser Stelle noch mal betonen, selbst wenn ich Dich persönlich anrede - selbst wenn ich und Deine Umstände zitiere und darauf eingehe - dann rede ich letztendlich von MIR und meinen Erfahrungen.

Ich profitiere genauso aus unserer Kommunikation wie Du!

Deine Frage nach dem Gruppenleiter macht mich daher ... wie sage ich es ... ein wenig "nervös" (?) ...
Es erweckt den Eindruck, als hätte ich die Augenhöhe verlassen.
Es erweckt Zweifel am Eindruck der Selbstüberschätzung.

Siehste mal - isch ´abe schon wieder von Dir profitiert ... ;)

"Kurz gesagt" - Du darfst die Zufriedenheit und Deinen Stolz verspüren!
Du darfst am Ende eines jeden Tages die Befriedigung verspüren DAS RICHTIGE getan zu haben.
Das bringt Dir die Motivation für den nächsten Tag.

Wie war es denn in der Gruppe?

Gute 24 h
Olaf
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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