Wow, danke euch für eure Antworten!
Klar, verändert man sich immer, aber ich denke doch, dass eine (Sucht) Erkrankung doch nochmal mehr auslösen kann. Also psychologisch gesehen ist der Charakter, oder die Persönlichkeit ja ein recht stabiles Konstrukt, das nicht so leicht verändert werden kann, aber durchaus über die Zeit. Also was anderes als Stimmung oder so.
Schön zu lesen, dass ihr bei euch bemerkt habt, dass ihr aufmerksamer und aufnahmefähiger wurdet in der Abstinenz, was bestimmt euren Angehörigen auch positiv aufgefallen ist.
@Tal, das kenne ich auch mit der Überanpassung. Ich musste auch lange lernen, mich wichtig zu nehmen und nicht allem anzupassen und oft denke ich "Huch, jetzt hab ich eine Grenze gesetzt, die hätte ich vor paar Jahren nicht mal gespürt". Das ist im Nachhinein schön, aber war sehr anstrengend dahin zu kommen, auch für mein Umfeld, das ja gewohnt war, dass ich immer "Ja" sage. Von daher ist dieses "nicht mehr der Alte sein" ja auch etwas Positives. Die Sucht hat ja meistens (immer?) auch ein anderes Problem, was vorneweg geht und wenn man durch den Kampf gegen die Sucht auch das angeht, ist man natürlich nicht mehr "wie früher". Ich habe zwar keine Suchterkrankung aber hatte eine schwere Depression und ich würde auch sagen, ich bin heute in vielen Dingen anders, als ich vor der Depression war, aber das ist gut so, denn wie ich vorher war hat mir die Depression ja erst eingebrockt.