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Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Immer dasselbe Spiel -

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Re: Immer dasselbe Spiel -
« Antwort #15 am: 04 März 2022, 20:36:07 »
Hallo,

es fühlt sich schon etwas befremdlich für mich an, das Thema heute wieder aufzugreifen.
In einer Kurzfassung, was bisher geschah:
- ich habe meine Ausbildung begonnen, bin im 2. Lehrjahr und kurz vor der Zwischenprüfung.
Die Arbeit läuft gut, meine schulischen Leistungen stimmen auch, ich habe das Ziel die Ausbildung um ein halbes Jahr zu verkürzen, und muss dafür in 2 Wochen ein sehr gutes Ergebnis in der schriftlichen Zwischenprüfung ablegen - aktuell bin ich dort ganz gut im Fokus, lerne viel.

Spielsucht:
- nach 2-3 Monaten spielfreier Zeit bin ich dem Online-, sowie Spielehallen - Glückspiel wieder verfallen
- ich habe in einer isolierten Zeit (1. Corona Welle) ca. 5000€ Schulden für Kreditkarten, Paysafecards (online auf Kredit gekauft) und ähnliches aufgebaut und online bei verschiedenen Casinos verspielt
- Im Februar war ich in meiner Urlaubszeit jeden Tag in der Spielothek, oft in Kombination mit Alkohol, habe dort viel Geld verspielt
- ich bekomme in letzter Zeit viele Mahnbeischeide von Inkassos, lege Widerspruch ein, mein Einkommen ist noch nicht pfändbar
---
Ich habe mittlerweile eine Lebenspartnerin, sie wusste von Anfang an von meiner Sucht, teilweise war ich in den letzten 2 Jahren auch nicht so stark unterwegs (am zocken) aber sie weiß das ich im Moment nicht mehr Herr der Lage bin (war ich auch nie), ich bin an Geld von Ihr gegangen, habe mich davor extrem mit Alkohol zugeschüttet und an einem Tag 600€ davon in der Spielothek gelassen.
---
Am nächsten Morgen habe ich Ihr alles gebeichtet und für mich zum ersten Mal realisiert, dass ich kurz davor bin alles zu verlieren, meine Beziehung, meine Wohnung, später auch die Ausbildung. Gedanken an den Suizid kamen in dieser Nacht auch auf.
Das war letzten Samstag (6 Tage her).
Seitdem bin ich frei von Alkohol und Spielen.
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Folgende Punkte habe ich jetzt erneut und endgültig in Angriff genommen:
-Schulden aufgelistet
-Ratenzahlung bei einem von 6 Gläubigern vereinbart
- erneute Kommunikation mit Inkasso Büros aufgenommen (alle mit vorliegenden Mahnbescheiden)
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Heute hatte ich dann ein Erstgespräch bei der Caritas. Es ist das zweite Mal (zuerst war ich bei der Volkssolidarität).
Ich habe dem Berater grob die letzten 5 Jahre meiner Sucht (ich bin jetzt 23 Jahre) mit Glücksspiel und teilweise in Kombination mit Alkohol geschildert, alles verlief sehr rational.
Er sieht die enorme psychische Veränderung der Verhaltensmuster durch meine Suchterkrankung und empfiehlt mir, wie auch die erste Beraterin eine stationäre Therapie (12w). Ich habe ihm erklärt, dass der Abschluss meiner Ausbildung dies nicht zulässt und er versteht das auch.

Jedenfalls gibt es aber auch den Weg der ambulanten Therapie, diese setzt voraus das ich nächste Woche Donnerstag wieder, erst einen Termin habe in dem wir schriftliche Formalitäten durchgehen,
und danach mit einer Gruppensitzung weitermachen.
Hier wollen sie schauen wie ich mich verhalte, ob ich überhaupt gruppenfähig bin etc.
Das wäre 1 Mal wöchentlich für ca. 8 Wochen. Danach entscheidet es sich, ob ich mich für eine Einzel-und Gruppentherapie "qualifiziert" habe.
In der ganzen Zeit muss ich abstinent von Spielen, Alkohol und Cannabis sein, dies wird auch ärztlich überprüft (Leberwerte, event. Kontoauszüge, Drogentest).

"Wie gehts Ihnen denn eigentlich heute?
Zum Abschluss (nächster Patient klopfte an) des 1 stündigen Gespräches fragte mich der Berater nebenbei wie es mir eigentlich geht.
Während des Gespräches habe ich die meiste Zeit geredet.

- Nun, schlechter als gestern. In der letzten Woche habe ich mich sehr in die Berufsschule rein gesteigert, viel gelernt, Sauf-Kontakte aus der Klasse vermieden, bin jeden Tag extra gependelt (6h Bahnfahrt) um abends bei meiner Freundin zu sein und einen klaren Kopf zu behalten.

Aber heute der Beratungstermin hat mich eher traurig gemacht. Ich sehe den Ernst der Lage und auch die unbequeme schwere Zeit die die Abstinenz nun in den ersten Wochen und Monaten mit sich bringt.
Der Berater wies mich auf mehrfach darauf hin, dass die ambulante Therapie die schwierigste alle Therapieformen ist, da ich viel auf mich alleine gestellt bin.

Ich träume täglich, auch wenn ich nur kurz schlafe vom Spielen oder von Geld.

Mein Arbeitgeber habe ich heute telefonisch auch einweihen müssen, da ich in der Berufsschule aufgrund des Beratungstermins gefehlt habe - er wollte wissen was für ein Arzttermin es war.
Ich habe ehrlich geantwortet worum es geht, und das ich auch jeden Donnerstag etwas früher von der Arbeit muss, weil ich mich in Therapie begeben möchte.
Er findet es gut, aber macht auf der anderen Seite Druck das ich das schnell bewältigen muss.

Mich ärgert es etwas, das nun auch mein Ausbilder und bald sogar der Chef von meiner Sucht weiß - auf der anderen Seite muss ich die Termin auch wahrnehmen können.

Jetzt liegt es an mir, abstinent zu bleiben, der Alkohol fällt mir noch nicht zu schwer - ich muss mich nur vor Situationen schützen in denen Freunde oder Klassenkameraden trinken (den Tag der Zwischenprüfung - zur Feier danach) in 2 Wochen ist ein mögliches Hintertürchen für mich, das merke ich jetzt schon.

Gegen das Spielen bin ich mittlerweile bei OASIS für 99 Jahre gesperrt.
Die örtlichen Spielotheken sind aber noch nicht an das System angeschlossen (MV), ich überlege mich schriftlich bei meinen Spielos in der nähe sperren zu lassen, um mir eventuell die schnelle Verfügbarkeit zu nehmen. Aber rein trauen und die Aufsicht öffentlich fragen will ich nicht.

Ich weiß das ich etwas sprunghaft schreibe, ich weiß auch nicht ob das hier überhaupt noch jemand liest, aber es hat mir einfach etwas geholfen die Gedanken die ich habe hier aufzuschreiben-



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Offline Wolke 7

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Re: Immer dasselbe Spiel -
« Antwort #16 am: 05 März 2022, 03:10:30 »
Hallo Boriso,

hier wird immer alles gelesen!!

Du hast schon sehr viel selber in die Wege geleitet, sehr gut. Das dich dein Chef etwas unter Druck setzt ,finde ich nicht so gut. Auch hätte er dich nicht fragen dürfen,zu welchem Arzt du gehst oder was du hast. 
Du warst offen zu ihm und du kannst durch den früheren Arbeitsbeginn,deine Termine alle wahrnehmen. Das müsste dein Chef nicht machen, ist aber cool von ihm . Er hilft dir mit den Terminen und deine Lehre kannst du auch in Ruhe weitermachen. 
Du scheinst in deiner Lehre gut zu sein und die Arbeit auch nicht zu vernachlässigen.  Weiter so. Leg einen super Abschluss hin,aber sei gut auf der Arbeit, dass zählt mehr und dann hast du sehr gute Chancen da übernommen zu werden, aber dir steht auch alles andere offen. Wenn du nach der Lehre mehr verdienst,sind auch deine Schulden schneller getilgt......wenn du spielfrei bleibst. Denn mehr Geld ist auch ein Trigger.

Zeig deiner Freundin, wie wichtig sie dir ist,wie wichtig dir deine Genesung ist . Zahl ihr schnell das Geld zurück, rede immer offen mit ihr. Vielleicht nimmst du sie mal mit zu einem Caritas Gespräch, da so eine Spielsucht auch die Angehörigen sehr belasten kann. Redet über eure Gefühle.  Sprich mit ihr, wenn du dich schlecht fühlst,du Suchtdruck hast.
Ich konnte bei der Caritas nach einem Einzelgespräch in die therapeutisch geleitete SHG gehen. Ich habe zusätzlich eine Verhaltenstherapie bei einem Therapeuten gemacht.  Termine SHG waren abends, für die anderen Termine habe ich oft Überstunden frei genommen ,aber oft haben Therapeuten auch bis 20 Uhr Sprechstunde. Beides wäre also auch mit deiner Arbeit vereinbar.

Kann dich deine Freundin nach der Zwischenprüfung nicht abholen und ihr feiert zu zweit ,ohne Alkohol und Cannabis? Ihr könntet Essen gehen. Ich habe damals nach der Zwischenprüfung nicht sofort meine Ergebnisse bekommen, erst Tage später........

Wenn du dich in den umliegenden Hallen nochmal extra sperren möchtest ,kannst du das ja schriftlich machen. Online oder per Post. Hinfahren würde ich deiner Stelle nicht,sonst ist die Versuchung zu groß.

Du machst die richtigen Schritte . Finde es sehr gut,wie aktiv du schon geworden bist . Bleib dran.

LG Wolke





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Offline Olli

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Re: Immer dasselbe Spiel -
« Antwort #17 am: 05 März 2022, 07:46:59 »
Guten Morgen Boris!

Zitat
Ich weiß das ich etwas sprunghaft schreibe, ich weiß auch nicht ob das hier überhaupt noch jemand liest, aber es hat mir einfach etwas geholfen die Gedanken die ich habe hier aufzuschreiben

Echt jetzt? Für den Teil nach dem 2. und vor dem 3. Komma müsste man Dich eigentlich übers Knie legen ... :)
Selbstverständlich liest das hier jemand. Es werden sogar sehr viele Jemand sein und die Meisten werden sich in Dir wiederfinden.
Nicht in Allem, denn wir sind Individuen, doch in Vielem, da wir nun mal die gleiche Sucht teilen.

Und ja, das schreiben hilft die Gedanken zu sortieren. Es hilft aber auch die eigenen Emotionen zu sortieren.

Vor ein paar Jahren wollte ich bei meiner Chefin (Abteilungsleiterin) Weiterbildungsurlaub beantragen. Der Veranstalter und das Thema, welches in meinem Antrag aufführen musste, versetzte sie in Staunen - und das Erste, was sie sagte, war: Kann ich Sie irgendwie unterstützen? Ich gehe nicht mit meiner Sucht hausieren und so habe ich bei einem späteren anderen Antrag mit dem Personalrat vorher abgestimmt, ob ich zur Angabe verfänglicher Informationen verpflichtet bin - was ich nicht war. Dieses mal war die zu genehmigende Person meine Sachgebietsleiterin.
Du musst Dich nicht ärgern, dass Dein Chef Dich ungerechtfertigt gefragt und Du wahrheitsgemäß geantwortet hast.
Zeigt es nicht Deinen Wert auf, den Du pflegst: Ehrlichkeit?
Deinem Chef ist durchaus klar, wahrscheinlich aber eher intuitiv, dass eine unbehandelte Glücksspielsucht zu mehr Problemen für den Betrieb führen kann, als ein paar Monate lang eine Stunde Donnerstags sich eher zu verabschieden.
Außerdem sieht er, dass Du nicht in der Sucht gefangen bleiben und aktiv etwas für Deine Genesung unternehmen möchtest.

Es ist eine gute Frage gewesen, die Dir da gestellt wurde: Wie geht es Dir heute?
Du kannst sie stur beantworten, oder sie ausweiten auf Gestern und vielleicht sogar Vorgestern. Dann kannst Du vergleichen und Unterschiede erkennen.

Ist Deine Verärgerung auf Dich wegen der Offenbarung bei Deinem Chef immer noch so präsent? Oder hast Du Dich mit dem Umstand bereits ein Stück arrangiert, dass daran nun nichts mehr zu ändern ist?

Gestern hattest Du das erneute Erstgespräch. Was ist nun anders als bei Deinem anderen Erstgespräch? Wie fühlt es sich heute an? Besser? Zuversichtlicher?

Zitat
Hier wollen sie schauen wie ich mich verhalte, ob ich überhaupt gruppenfähig bin etc.
Das wäre 1 Mal wöchentlich für ca. 8 Wochen. Danach entscheidet es sich, ob ich mich für eine Einzel-und Gruppentherapie "qualifiziert" habe.
Nö, nö, nö ... nicht selbst unter Druck setzen. Da kommt ein großes Abenteuer auf Dich zu. Du wirst zum Entdecker!
Du darfst Dich selbst entdecken - und das teilweise auch in anderen Gruppenmitgliedern. Das wird Euch verbinden und auch gemeinsam stark machen. Dir kann dort nichts geschehen - Du bist dort in einem geschützten Raum.
Ich kann Dir nur nahe legen, Dich auf die vielen kleinen Waagnisse einzulassen.

Das macht die Frage, wie Du Dich heute fühlst für eine Antwort ungemein komplex.

Zitat
In der ganzen Zeit muss ich abstinent von Spielen, Alkohol und Cannabis sein, dies wird auch ärztlich überprüft (Leberwerte, event. Kontoauszüge, Drogentest).
Es werden Zeiten kommen, in denen die Abstinenz zu bröckeln anfängt. Ich würde daher von den Tests Kopien verlangen und mir diese in schweren Zeiten anschauen. Sie sind der Beweis, dass Du abstinent sein kannst!
Ich habe das Gefühl, dass Dir der Test nicht schmeckt - Dir das fehlende Vertrauen gegen den Strich geht. Daher - das ist ja so ein Ding, was Du nicht ändern kannst, ändere die Perspektive und nutze den Umstand zu Deinem eigenen Vorteil.

Es ist schön, dass Du Dich auf den Weg gemacht hast. Wenn Du Lust und Laune hast, dann teile dies gerne weiter hier.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Olli

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Re: Immer dasselbe Spiel -
« Antwort #18 am: 05 März 2022, 08:02:43 »
Nachtrag:

Sehe gerade in einem anderen Thread diesen Satz von Dir:

Zitat
Stehe wieder ganz am Anfang mit meiner Sucht.

Nein, das stimmt nicht! Der Satz dient nur dazu Dich selbst klein zu machen.
Jeder von uns entwickelt sich jeden Tag ein Stückchen weiter. Die Genesung ist kein Ereignis, sie ist ein Prozess - eine Kette von Ereignissen.
Bei Dir, wie bei vielen anderen Spielern übrigens auch, musstest Du erst erkennen, dass Du gegen Deine Werte verstoßen hast und "nichts tun" Deiner Sucht nur hilft.
Jetzt bist Du wieder einen Schritt weiter!
Mir kommt es vor, als sähest Du nur nach Vorne und siehst nur die Schwierigkeiten, die da noch vor Dir auf Dich lauern.
Wie einen großen Berg erklimmt man ihn nicht mit einem Sprung, sondern mit vielen kleinen Schritten. ... einen Fuß vor den anderen ... rechts ... links ... rechts ... links ....
Auch hier hast Du immer die Möglichkeit des Perspektivwechsels ... drehe Dich um und schaue, was Du schon erreicht hast.
Wie schwer war wohl dieser Gang nach Canossa, als Du bei der Caritas warst? Wie groß die Scham, dass Du es alleine nicht geschafft hast? Wie groß die Scham von Deinem Fehltritt zu erzählen? Und doch warst Du da und Du hast Vorbereitungen für Deinen nächsten Schritte getroffen.
Am kommenden Donnerstag ist wieder der rechte Fuß dran ... nur einen Schritt ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Immer dasselbe Spiel -
« Antwort #19 am: 05 März 2022, 20:23:51 »
Guten Abend,

oh ich freue mich, dass Ihr mir geantwortet habt.  :) Mein Tag war echt gut, habe meine Familie besucht, meinem Vater bei der Gartenarbeit geholfen, habe mir sogar dabei etwas Geld verdient und davon schön für heute Abend eingekauft.
Heute ist auch der erste Tag meiner Cannabis Abstinenz, Alkohol und Spielen sind jetzt 7 Tage her - super.

@Wolke 7
Danke für deine Worte, ich habe heute für mich entschieden, dass ich Versuchungen bzw. Anlässen wo viel Alkohol konsumiert wird und die "Gäste" eher kein Verständnis für Abstinenz zeigen, einfach konsequent meiden werde. Ich werde weiterhin in der Berufsschulzeit pendeln und zuhause/in der Bahn bleiben.
Die Therapie ist mir sehr wichtig.
Zusätzlich werde ich morgen die Sperrschreiben für Spielotheken vorbereiten, hinfahren möchte ich nicht, da hast du Recht.

@Olli
Vielen lieben Dank.
Heute geht es mir mit dem Gedanken, meinen Ausbilder und wahrscheinlich auch Chef eingeweiht zu haben, zwar noch nicht super, aber besser als gestern - es macht einige Sachen vielleicht einfacher zu erklären, auf der anderen Seite gibt es event. auch Nachteile die sich dadurch ergeben - aber ich mache das alles ja auch in erster Linie für mich und nicht für die Firma oder Ihn - ändern kann ich es auch nicht mehr.  :)

Das Erstgespräch gestern empfand ich besser als das vor 2 Jahren, mir wurde direkt eine Chance/Möglichkeit der Behandlung angeboten, mit dem deutlichen Hinweis, dass ich jedoch in Vorleistung gehen muss (durch meine Abstinenz). Im ersten Augenblick fand ich das doof, aber ich weiß, dass ich es schaffen kann.
Und Du hast Recht, der Gedanke an den Drogentest schmeckt mir nicht, da ich über einen längeren Zeitraum Cannabis konsumiert habe, befürchte ich, dass der Test selbst nach 4-8 Wochen der Abstinenz positiv ausfallen könnte und mir damit die ambulante Therapie abgesagt wird.

Am Montag bekomme ich Gehalt, davon kann ich meiner Freundin nahezu alles von dem gestohlenen Geld wiedergeben, 2 Raten bezahlen und die Hälfte der Miete. Mir bleibt dann zwar wenig zum leben, aber das ist auch gut so.

Wünsche Euch Allen einen entspannten Samstagabend. Danke

Re: Immer dasselbe Spiel -
« Antwort #20 am: 08 März 2022, 19:11:33 »
Kleines Update:
Ich konnte wie geplant, meiner Freundin fast alles wieder zurückzahlen, ich habe einen kleinen Minikredit abgezahlt und bin meinen sonstigen finanziellen Verpflichtungen so weit wie bis heute möglich nachgekommen.  8)
Eine Selbstsperre bei den Spielotheken in meiner Nähe ist auch eingereicht, eine schriftliche Bestätigung war heute sogar schon von einer Kette im Briefkasten.
Ich musste dazu leider auch eine Spielehalle betreten, da kein Briefkasten da war. Ich war froh als ich schnell wieder draußen war, hat sich komisch angefühlt...
Mir bleibt zwar diesen Monat sehr wenig zum leben, aber daran bin ich ja eigentlich gewöhnt.

Nun, was beschäftigt mich gerade?
Meinen neuen Arbeitskollegen (Bau) spielen in ihrer Mittagspause immer ein Kartenspiel miteinander/gegeneinander (um Geld) - jede Runde 50cent Einsatz a 3 Runden, der Gewinner bekommt alles. Bin neu bei denen und habe natürlich nicht mitgespielt - das Karten mischen und legen erinnert mich manchmal an Live Blackjack, also die Verknüpfung meines Gehirns ist sofort da.
Damit man sich kennenlernt, wäre es eigentlich normal das ich mitspiele, aber solange es um Geld geht - werde ich nein sagen müssen.

Mein nächster Termin bei der Caritas wird am 15. vereinbart (der Fachmann für Glücksspielsucht ist zur Zeit nicht im Haus) - ich bin also noch etwas auf mich gestellt mit meiner Abstinenz von 3 Substanzen, bin aber gespannt auf die erste Gruppensitzung.
Einen schönen Abend noch und eine erfolgreiche Woche an Alle hier  ;)

Re: Immer dasselbe Spiel -
« Antwort #21 am: 29 April 2022, 20:27:43 »
So, ich dachte ich melde mich hier mal wieder.
Ich muss ehrlich sagen, erst mal vielen Dank an das Forum - ich lese hier wirklich regelmäßig verschiedene Beiträge mit und es fühlt sich gut an nicht alleine zu sein.  :)

Ich bin weiterhin spielfrei geblieben, Alkohol habe ich auch nicht angerührt - andere Rauschmittel eingeschlossen.
Bei der Caritas habe ich einen neuen Suchtberater bekommen, dort fühle ich mich wohler - er betreut/e auch schon einige Spieler und ich nehme Ihn sehr ernst und bin unglaublich dankbar das mir die Caritas so schnell Unterstützung bietet.
Ich war dort jetzt 3 Mal zum Einzelgespräch, immer im Abstand von 2-4 Wochen.
Zur Schuldnerberatung bin ich dann im Juni.
Zur Zeit erlebe ich eine kleine Blütephase - klar das Geld ist knapp, aber von Monat zu Monat erhole ich mich finanziell mehr, mein Konto ist natürlich noch unter der Kontrolle meiner Lebensgefährtin, ich verfüge im Durchschnitt so über 10-30€ und damit fühle ich mich wesentlich ruhiger, ich habe auch gar nicht den Drang in nächster Zeit über mehr sofort abrufbar zu verfügen.

Mir kommt die Zeit ohne Automatenspiel und Alkohol wesentlich länger vor, als sie bisher real ist - aber es ist eine tolle Zeit. Ich finde immer mehr zu mir selbst, meine Stärken, meinen Schwächen etc.

Aber mein Suchtberater und ich sind uns einig: es ist erst der Anfang, es werden auch noch Krisen kommen, und Zeiten in denen es mir einfach nicht so gut geht.

Mein nächster Schritt ist hier ein mal bei einer Online-Gruppe teilzunehmen, ich wurde dahingehend auch schon per Pn informiert. Vielleicht sehen wir uns ja Samstag Abend.

Allen ein gesegnetes Wochenende  :)

Re: Immer dasselbe Spiel -
« Antwort #22 am: 29 April 2022, 21:56:11 »
Das machst du super, Boris. Weiter so!!!

Viele Grüße

Wolfgang
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

 

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