Hallo,
ich bin seit circa 3 Jahren spielsüchtig. Voll krass. Mitlerweile haben sich gut 30 000 Euro Schulden angehäuft. Meinen Freund habe ich fast in den Ruin getrieben und auch von meinen Eltern war viel Geld nötig um alles wieder in geregelte Bahnen zu lenken. Nachdem ich im März einen Selbstmordversuch durch Schlaftabletten hatte, haben wir irgendwie alle versucht das Ruder rum zu reißen. Aber ich blieb nicht lange trocken und war erst vor kurzem wieder sehr verzweifelt und spielte mit neuen Selbstmordgedanken. Durch die Hilfe meines Freundes und durch meinen Therapeuten habe ich erkannt, daß das keine Lösung ist. Ich habe nach der Ursache für diesen letzten Ausweg gesucht, und erkannt, daß ich auf keinem Fall meinem Vater von diesem Rückfall berichten möchte. Ich hatte Angst. Wovor? Wahrschein ihn zu enttäuschen aber auch vor Konsequenzen. Und die Einsicht, daß ich sehr abhängig bin von meinem Elternhaus und mich nie lösen konnte kam auch hinzu. Ich hatte am Dienstag zusammen mit meinen Eltern einen Termin beim Therapeuten. Nach vielem Reden bot er mir wieder Hilfe an, wenn ich ihm sage wie tief ich in der Scheiße stecke. Er hat aber nicht verstanden, daß es nicht um finanzielle Hilfe und somit neuer Abhängigkeit geht, sondern um emotionale Hilfe. Ich hätte einfach gerne,daß er mich liebt so wie ich bin. Nicht so wie er, aber trotzdem okay. Mit Schulden, aber trotzdem lebensfähig. Mit einem Freund an meiner Seite, den er nicht besonders akzeptiert, aber er könnte doch trotzdem einsehen,daß ICH ihn liebe. Aber so geht das alles nicht.
Auf jeden Fall hat er in diesem Therapiegespräch beschlossen, daß er meine Lügengeschichten die ich bereits seit Kindheit habe(das stimmt) vorerst keinen Kontakt zu mir haben will. Beim Abschied sagte er aber, daß ich mich melden soll, wenn die Probleme zu groß werden. Versteht ihr mein Problem? Warum kann er nicht einfach für mich auf emotionaler Ebene da sein? Mir Hilfe geben, aber mir auch die Möglichkeit geben, mich selbst aus dem Mist raus zu ziehen? Warum kann er nicht akzeptieren, daß ich süchtig bin und mich trotzdem lieben? Hatte ihr ähnliche Erfahrungen? Wie seid ihr damit umgegangen?
Ich muß dazu sagen, daß ich irgendwie froh bin, daß es im Moment diesen Abstand gibt. Ich bin 30 Jahre und muß mein Leben selbst in den Griff bekommen!!! Und natürlich bin ich bereit von anderen Ratschläge anzunehmen, aber ich muß doch wissen was ich tu. Und ich bin der Meinung, daß solange ich mich im Spiegel anschauen kann, müßte es doch genug sein.
Gute 24 Stunden!!
Koala