Hallo,
ich bin männlich, 29 Jahre alt und spielsüchtig. Zu mir: ich bin Student und gerade am Ende meines Studiums, ich mache gerade meine Projektarbeit und anschließend meine Bachelor Arbeit. Meine Hobbys sind Elektronik (Sachen reparieren, neue elektrische Schaltungen aufbauen, Schaltungen entwerfen, Platinen herstellen, Programmieren).
Zu meiner Spielerkarriere:
Mit 15 Jahren habe ich mir auf ebay einen Spielautomaten für mein Zimmer gekauft und diesen als Spardose genutzt. Zu diesem Zeitpunkt haben mich Automaten "in freier Wildbahn" noch nicht interessiert, doch mit 17 Jahren, als paar Kumpels die schon 18 waren die Spielothek entdeckt hatten, nahmen mich die Freunde mit und wir spielten etwas. Für 15 oder 20 Euro. Ich fande das super und mir hat das total gefallen, also bin ich ca ein halbes Jahr später auch alleine spielen gegangen. Ich war Schüler und hatte nicht viel Geld, lediglich das Taschengeld was mit meine Eltern monatlich zahlten, ca 80 €, wovon aber ein großer Teil fürs Spielen drauf ging. Später habe ich meinen Zivildienst gemacht und ca. 900€ Sold bekommen. Natürlich wanderte das Geld zum größten Teil in die Automaten. Ich habe am Anfang des Monats immer erst mein Auto voll getankt und dann gings zocken. Meistens war ich dann so um den 5. rum pleite. Ich wusste, dass das nicht gut ist, aber irgendwie war es gesellig und man konnte entspannen. Ich hatte beim Zivildienst Bereitschaftsdient und bin sogar während des Bereitschaftdienstes zocken gegangen.
Ich war eigentlich soweit zufireden, hatte genügend Kumpels, die nichts mit Glücksspiel zu tun hatten, und ich gewöhnte mich daran, dass das ganze Geld immer am Anfang des Monats weg war. Kurz darauf lernte ich meine Ex kennen und wir zogen zusammen. Ich sagte ihr, dass ich ab und zu zocke und sie fande es nicht schlimm, sondern wollte mitkommen und sich das Ganze auch mal ansehen. Sie spielte auch und fand gefallen daran. Ich habe eine Ausbildungsstelle gesucht und dann auch gefunden und hatte im ersten Lehrjahr ca. 700€ zur Verfügung, die natürlich zum größten Teil in die Automaten gewandert ist. Mein Hobby entwickelte sich weiter und ich hatte mittlerweile 3 Spielautomaten zu Hause, welche ich abends bei nem Bier oder mit Kumpels am Wochenene aus Spaß gespielt habe und als Spardose benutzte. Die Spielerkarriere ging weiter mit meiner Ex und wir haben wirklich jede freie Minute in der Spielhalle gesessen und alles verzockt was wir hatten. Wenn jemand gewonnen hatte, haben wir weiter uns gegenseitig Geld geliehen und weiter gezockt. Nachdem wir 4 Jahre zusammen waren, habe ich entschlossen mit dem Glücksspiel aufzuhören. Meine Ex wollte weiter zocken und ich war trotzdem immer mit in der Halle, bin aber abstinent geblieben. Ich habe meinen Kaffee getrunken und ihr zu geschaut. Als wir dann raus gegangen sind aus der Halle, hatte ich dann immer ein Glücksgefühl. Ich habe mir gedacht "siehste, die hat gerade 50 Euro verzockt, du hattest 70 Euro im Portemonnai und die sind jetzt immer noch drin". Einmal nachts kamen wir nach einer Party und sie wollte noch ne Runde zocken gehen. Sie hatte 8 Euro eingeworfen und ein 200 Euro Gewinnbild bekommen. Selbst das hat mich nicht getriggert, ich habe keinen einzigen Cent mehr in einen Automaten in der Spielhalle gesteckt. Ich habe ja meine Automaten zu Hause, für die ich den Schlüssel habe und mein Motto war: "wirf niemals Geld in einen Automaten, von dem du nicht den Schlüssel hast". Hat auch 1,5 Jahre gut geklappt. Die Beziehung ging nach 5 Jahren zu Ende und ich hatte eine innere Leere. Irgendwann kam mir dann der Gedanke, "könntest ja mal nen 20er oder so probieren". Naja das ganze hat mich dann wieder getriggert und ich war wieder voll drin. Wir hatten uns getrennt ind ich hatte ja Zeit. Das ging so ca 1 Jahr lang, ich habe eine neue Frau kennengelernt und habe auch sofort aufgehört zu zocken. Nach 2 Jahren Beziehung dachte ich, könntest ja mal OC ausprobieren, die ganze Werbung die im Fernsehen läuft hatte mich wieder getriggert. Kurzzusammenfassung: In einem halben Jahr 7000€ im OC verzockt, am Anfang hatte ich 2000€ und dann nochmal 2500€ gewonnen und ich wollte unbedingt noch mehr gewinnen, hat natürlich nicht geklappt. Habe meiner Freundin alles gebeichtet, sie war natürlich enttäuscht, hält aber zu mir und ich kann jederzeit zu ihr kommen und mit ihr reden, wenn ich Suchtdruck oder ähnliches habe. Habe dann trotzdem immer mal wieder gezockt, so ca. 200€ im Monat verzockt. Am 15.10. habe ich den Entschluss gefasst, ein für alle Mal aufzuhören, habe mich in allen OC sperren lassen, in denen ich aktiv war und auch einen Betblocker installiert. Mein Hobby sind immernoch die Spielautomaten, aber als Spardose. Hab mitlerweile 10 Stück und einen Flipper hier daheim im Wohnzimmer stehen. Diese nutze ich nur als Spardose oder wenn Freunde zu besuch sind. Meine Freundin hat nichts gegen die Automaten, sie findet die blinkenden Lichter selbst schön.
Seit dem 15.10. bin ich jetzt Spielfrei und möchte das auch bleiben. Mein Motto "Wirf niemals Geld in einen Automaten, von dem du den Schlüssel nicht hast" wird wieder aufleben und so solls auch bleiben.
Mehr fällt mir gerade nicht ein, ich ergänze gegebenenfalls noch.
Auf weitere 24 spielfreie Stunden,
Gruß
Suchtbolzen