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Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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JA, so wie es aussieht, bin ich spielsüchtig (oder: ...der Kampf beginnt)

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Hallo Zusammen,

ich bin soeben auf dieses Forum gestoßen und sehr dankbar darüber. Denn eigentlich habe ich mich gerade damit beschäftigt, ob ich eines der neuen Casinos, bei denen man sich nicht registrieren muss, sondern per Trustly ein- und auszahlt besuche.

Zu meiner Geschichte: vor ca. 1,5 Jahren habe ich das erste mal ein OnlineCasino besucht. Davor habe ich vielleicht mal bei Lotto einen Tippschein abgegeben oder mir ein Los gekauft. In einer echten Spielbank war ich bisher 3 x - jedes Mal mit begrenztem Bargeld, inkl. schönem Abendessen, bissl was gewonnen, bissl was verloren, immer ein schöner Abend und nie das Gefühl des Kontrollverlusts. Doch das OnlineCasino hatte mich sehr schnell gefesselt. Mit mittleren Beträgen zunächst vorrangig im Roulette ein paar Tausender gewonnen. Und wieder verspielt. Weiter eingezahlt, oft nachts am Laptop gespielt. Versucht das verlorene wieder zu gewinnen, denn es war quasi das komplette Ersparte weg (ca. 6.000 €), obwohl ich ca. 1.000 € davon fest für eine anstehende Anschaffung geplant hatte. Es gelang mir sogar, in einer anstrengenden Nachtaktion den Betrag wieder zu erspielen. Das war auch der Moment, in dem ich meinen Partner einweihte, als er mich morgens um 5 Uhr oder so am PC sitzen sah. So gelang es mir, den Betrag auch tatsächlich auszahlen zu lassen und schnellstmöglich von dem mit Paypal verknüpften konnte zu nehmen. In der Zeit war ich über mich selber erschrocken, hatte sogar sowas wie Angst ("mein ganzes Geld weg") und kann mich noch gut daran erinnern, wie mein Herz bei jedem Einsatz geklopft hat - vor Anspannung, weil ich ja gewinnen musste um den Verlust auszugleichen. Mir war klar, ich sollte das lassen und das tat ich auch zunächst. Doch das Spielen selber ging mir oft durch den Kopf. etwa einen Monat später habe ich nochmal in das Casino geschaut - und wen überrascht es - ca. 1.000 € verspielt. Das war nicht schön, aber ich konnte es verschmerzen und es gelang mir dann auch, Abstand vom Spielen zu nehmen. Doch im Kopf hatte ich immer den Gedanken: wenn ich mal wieder etwas mehr Geld übrig habe, dann probiere ich es nochmal. Das Fatale dabei war, dass ich bereits wußte, dass ich in einigen Monaten eine größere Summe zur Verfügung haben würde. Doch solange sollte es nicht dauern, bereits im Mai oder so war ich wieder im Casino. Ich hatte vorher blind ein Passwort eingegeben um mich nicht so leicht einloggen zu können - zur Sperrung hatte ich mich nicht durchringen können. Und es war unglaublich: ich hatte angefangen Slots auszuprobieren und Riesen"Glück" - aus ca. 200 € Einzahlung wurden plötzlich über 8.000 € Guthaben. Natürlich habe ich weiter gespielt. Und eine Glückssträhne - nach der ich mir 30.000 € auszahlen ließ, dass war der maximale Betrag je Monat. fast 20.000 € Guthaben waren noch da. Ich war euphorisch!!! Plante sorgfältig, was mit dem Geld passieren sollte, kalkulierte wie ich ihn für die Abzahlung meines Wohnungskredites nutzen könnte und wem ich evtl. eine Freude machen würde. Doch da waren eben noch die fast 20.000 € die ich erst in 4 Wochen würde auszahlen lassen können. Ich brauche eigentlich nicht schreiben was damit passierte: ich habs verspielt. und nicht aufgehört, sondern vom bereits ausbezahlten Gewinn weitergezockt - mit teilweise über 100 € je Einsatz. Das unglaubliche ist, ich habe sogar nochmal mehr gewonnen, 2 x hintereinander fast je 20.000 € in einzelnen Runden durch Superjackpots. D.h. ich hätte unglaubliche 70.000 € haben können. Hätte. Alles verspielt. Ich, jemand der zwar nie knauserig aber auch nie verschwenderisch ist. Jemand der sich sehr sehr klar darüber ist, dass das ein paar Jahresnettoeinkommen sind.  Jemand, der in einer Familie groß geworden ist, in der immer gespart werden musste und die relative finanzielle Unabhängigkeit durch ein vernünftiges, hart erarbeitetes Einkommen sehr zu schätzen weiß. Aber eben auch jemand, dem Geld nicht wichtig ist, solange es zum sorgenfreien Leben reicht. Diese Selbsterkenntnis war ein Schock und ich habe angefangen mich mit dem Thema Spielsucht zu beschäftigen. Die Erkenntnis, so ziemlich alle Kriterien zu erfüllen, war vermutlich auch vorher unterschwellig da, aber so schwarz auf weiß auf den Hilfeseiten alles zu lesen ist nicht schön. Auch der Gedanke daran, dass ich sämtliche Konten (habe 3) im Spiel nutzte, also so ziemlich jede Vorsichtsmaßnahme in den Wind schoss, macht mir Sorgen. Es folgten viele innere Diskussionen mit mir selbst und schließlich die Löschung des Accounts. Doch auch das war nur eine Spielpause. Wenn die Anspannung durch Arbeitsleben und Studium nebenher größer wurden, habe ich auch öfter an das "entspannende Rollen" der Slots und das befriedigende Gefühl bei Gewinn gedacht. Der Gedanke an die wieder verlorene riesige Summe haben mich aber abgehalten. Bis November, da fiel mir ein, dass ich mich anfangs noch in einem anderen Casino registriert hatte und wollte nur mal ausprobieren, ob ich mich noch einloggen kann. Ging natürlich und ich verspielte ca. 3.000 € bis Dezember und näherte mich damit auch wieder der Grenze meiner finanziellen Möglichkeiten, aber auch dem Punkt, an dem ich mir klar machte, dass ich mich mit dem Problem meines Spielverhaltens ernsthaft auseinandersetzen muss. Leider kann mein Partner nur begrenzt unterstützen, da mein Fernstudium erfordert nun mal auch dass ich oft und lang allein am PC arbeite - eine Risikosituation die ich wohl erst im Herbst eindämmen kann. Dennoch habe ich auch im Januar noch gespielt und den Verlust aus Nov/Dez ausgleichen können. Dabei habe ich versucht sehr bewusst zu spielen, vorher niedrige Einzahlungslimits eingestellt und das Konto sofort gesperrt nachdem die Auszahlung da war. Das ist nun ca. 10 Tage her und ich merke wie schwer es mir fällt. Ich habe einen Weg gefunden, ohne Registrierung in den DEMO-Modus einiger Slots zu kommen, dort spiele ich dann bis es langweilig wird. Ich habe das Gefühl, dass mir das im Moment hilft den Spieldruck abzubauen. Aber es frisst viel Zeit und dann gibt es auch die Momente wie vorhin, in denen ich denke: nur so 20 €, vielleicht klappts ja nochmal. Mich nicht in noch einem Casino registrieren zu wollen ist schon mal eine gute Hürde, denn eigentlich bin ich schon darauf bedacht sorgfältig mit meinen Daten umzugehen. Möchte gar nicht wissen, was die Zockerei im Hintergrund so losgetreten hat - wer nun welche Daten von mir hat, was in der Schufa so steht etc.  Dann habe ich eben von Casinos ohne Registrierung gelesen, die Anforderungen bzgl. Geldwäschegesetz werden über den Ein- und Auszahlungsweg Trustly erfüllt. Heute war ich zum zweiten Mal kurz davor in so einem Casino einzuzahlen. Aber damit stünde Tür und Tor offen - auf diesem Weg gibt es ja kein Benutzerkonto mehr, dass ich selber sperren könnte. Nun habe ich große Sorge davor, diese Grenze (zumindest für mich) zu überschreiten. Vor lauter Druck habe ich mir heute ein Jahreslos von Aktion Mensch gekauft und bei Lotto einen Tipp abgegeben. Das halte ich für weniger gefährlich, da das ganze Umfeld (rollende Slots, sofortiger Gewinn, ködernde Boni etc.) entfällt - in meiner Situation vermutlich aber auch eine falsche Annahme.

Das alles zu schreiben fiel mir nicht leicht, das gute aber ist, dass ich währenddessen nicht weiter überlegt hab ob ich mich dem Trustly-Risiko aussetze. Und der akute Druck ist weg. Immerhin.
Jetzt kann ich mich hier mal in Ruhe umschauen und durchlesen. Danke erstmal für das "offene Ohr" an alle, die sich bis hierhin durchgelesen haben.

Hallo,

u musst dir dringend Hilfe holen du steckst Mitten in der Sucht.

Wenn du jetzt nicht die Reißleine ziehst wird es dich komplett ruinieren.

1). Du denkst ständig an Casino
2.) Du willst "Verluste" wieder reinholen
3.) Du tust es heimlich
4.) Du spielst weit über deine Verhältnisse
5.) Du redest dir alles schön ("Ach das wird schon usw....)

könnte die Liste noch endlos weiter führen.

Du machst dir keine oder wenig Gedanken was "danach" ist …. es ist wie ein Tunnel oder wenn man sich mal richtig abgefüllt hat... aber denke daran später kommt der Karter…
Dann "wacht" man auf und denkst sich was habe ich getan.. zu diesem Zeitpunkt ist es dann "finanziell" schon zu spät.. Es kommt keine Fee und bezahlt alle Schulden und man hat sein Leben zurück....
Im schlimmsten Fall zahlt man Jahre für eine riesen Dummheit...

Ich weiß das du dies nicht machst weil du dein Leben zerstören willst.

Ruf hier die Hotline an und frag ob es in deiner Nähe eine Beratungsstelle gibt.

Geh dahin und hör dir einfach mal alles an … was hast du zu verlieren  ;D (super Kalauer)
Damit könnest du deinen Suchdruck unter Kontrolle bekommen und siehst andere Leute den es genauso geht wie dir...



Puh, Bestätigung tut also auch nicht immer gut - wieder eine Erfahrung reicher  :-\

Aber vielen Dank für die eindringlichen Worte!!!

Natürlich geht jetzt die Schleife der inneren Diskussion los. Ich bin einfach [noch] nicht bereit mir professionelle Hilfe zu suchen. Die Ausflüchte sind vielfältig, v. a. weiß ich so schon nicht wann ich meine Sachen für's Studium machen soll (arbeite oft bis 20 Uhr und länger) und hab für vieles andere kaum Zeit. Spielt natürlich auch mit rein, sprich bester Nährboden für Suchtverhalten.
Aber klar ist auch: die Zockerei hat auch reichlich Zeit von der Uhr genommen, und selbst jetzt nimmt sie Zeit ohne dass ich spiele, denn ich denke ja darüber nach. Aber diese Zeit sollte ich mir wohl nehmen, sonst komme ich nicht raus. Habe mir heute Nacht einige der Links von Nutella durchgelesen. Noch nicht intensiv durchgearbeitet, aber schon einige gute, kritische Fragen für mich herausarbeiten können. Aber die Nummer der Hotline hängt an meinem Bildschirm. Ich war schon heute Nacht überrascht, dass ich tatsächlich zwischen hier schreiben und direkt anrufen überlegt habe. Hätte ich nach dem Schreiben noch dieses Druckgefühl gehabt, hätte ich zum Telefon gegriffen. Aber Du hast Recht, hätte, habe nicht. Ich glaube einfach noch daran, dass ich es mit ausreichend Selbstreflektion schaffen kann [muss], mir meine Trigger analytisch klar machen und Maßnahmen planen wie ich damit umgehe. Diese Plattform hier hilft vermutlich dabei - mein erster Eindruck ist toll, denn hier wird mir nicht der Kopf gestreichelt und die Schulter getätschelt, sondern offenbar die Augen geöffnet. Wobei mir auch klar ist, dass dies auch ein schmaler Grat ist - wie viel Ehrlichkeit anderer lässt man offen zu und nimmt sie reflektiert auf und wann will man die Wahrheit ausblenden und blockiert?

Jedenfalls habe ich ein paar Punkte für mich konkretisiert, damit ich was zum "arbeiten" habe. Ich würde mich freuen, gelegentlich Feedback oder auch weitere Gedanken zu bekommen, um auch wirklich dran zu bleiben und die Punkte, bei denen ich mich noch vor echter Klarheit/Härte herumwinde weiter auszubauen.

Punkt 1: Das wissen um die Möglichkeit so große Gewinne wie im Sommer machen zu können ist einer der Haupttrigger für. Mein Gedanke ist: Es gibt sie, die großen Chancen.
Dagegen werde ich mir immer wieder die Quoten klar machen. Ein Automat fährt immer Gewinn für das Casino ein! Auch wenn er 90 % ausspielt, er behält immer MINDESTENS 10 %, meist aber viel viel mehr. Betrachte ich es realistisch, ist die Wahrscheinlichkeit in etwas über 10 Runden 100 % zu verlieren gleich 100 %.

Punkt 2:  Zweiter Haupttrigger ist den Verlust wettmachen zu wollen. Aktuell stehe ich bei plus-minus Null. Ich habe großes Glück gehabt und Stand jetzt keinen finanziellen Schaden. Die Geschichten vieler anderer machen mir klar, dass das selten ist.
Ich mache mir klar, dass jeder Versuch, die in Punkt 1 dargestellte Wahrscheinlichkeitsregel auf die Probe zu stellen, mich wieder zu Punkt 2 bringen wird. Es ist doch alles gut - es gibt keinen Grund erneut ein Risiko einzugehen. Ich habe genug Geld um gut zu leben. Spiele ich erneut, wird sich das sehr wahrscheinlich ändern.

Punkt 3: Das Spielen nimmt mir Zeit die ich für meine Ziele (Studium) brauche. Ich will damit endlich fertig werden. Wenn ich am PC sitze und vom Studium zum Spielen wechsel (auch wenn nur in den Gedanken) sollte ich den PC verlassen.
Das wird wohl einer der schweren Punkte. Fernstudium ist nicht leicht und ich kämpfe (auch ohne Spielen) immer mal wieder mit Prokrastination.
Ich erlaube mir Prokrastination weiterhin (um zuviel Druck zu vermeiden) werde mir aber konkrete Dinge überlegen, die erlaubt sind:
a) hier im Forum lesen oder schreiben
b) Aufgaben im Haushalt erledige ich nicht komplett, so dass ich immer mind. 1 konkrete Sache zu tun habe, wenn ich eine Unterbrechung beim lernen brauche
(so wechsle ich zwingend den Raum, bewege mich)
c) ich werde mir wiederholt klar machen, dass ich sehr wohl Zeit habe raus zu gehen oder mich mit Freunden auf einen Kaffee zu treffen. Denn wenn ich dass nicht tue, studiere ich auch nicht dauerhaft, sondern zocke im schlimmsten Fall.

Punkt 4: Das Spielen im DEMO-Modus ist nicht gut. Es ist zu nah am echten Risiko und zwingt mich nicht, mir richtige Wege zu suchen anders mit dem Druck umzugehen.
-> gehört zu Punkt 3

Punkt 5: ganz leise und unterschwellig habe ich offenbar den Glauben, dass ich öfter mal Glück habe und transferiere diesen Gedanken auf die Glücksspielerei.
Öfter schon Situationen erlebt zu haben, die gut ausgegangen sind ist auch Glück und ich bin dankbar dafür.
Dieses Glücksgefühl nehme ich mir wenn ich spiele, denn spielen macht mich Blind dafür. Zu gewinnen ist kein Glück, Geld ist keine Basis für Glück.
Ich mache mir das Glück das mich umgibt bewusst, ich brauche keine Werkzeuge/Spielen um Glück zu empfinden.
Das ist doch eine schöne Aufgabe für ein Tagebuch  :)
Glücksmoment des Tages: mit den Worten "Frühstück ist fertig geweckt zu werden" und über eine Stunde gemeinsam zu schlemmen und rumzualbern

Um den spontanem Bedürfnis vorzubeugen sollte ich noch technische Hilfsmittel (Software-sperren) nutzen. Ja da steht "sollte". Ich weiß noch nicht genau, warum ich dass nicht direkt mache. Klar, ich bin nicht so der Software-crack, aber auch nicht so unbedarft, dass ich mir das nicht zutraue. Beim Sperren vom Account war da auch dieses Zögern, ich glaube da brauchte ich das Gefühl "ich könnte wenn ich wollte" um nicht nach Alternativen zu suchen (wie eben jetzt mit diesen Trustly-Casinos)... Damit muss ich mich nochmal beschäftigen.
Aber für jetzt soll erst einmal gut sein.

Habt Dank für's geduldige lesen


Du solltest dir Hilfe holen alleine wird das bei dir nichts.

Als erstes lese ich aus deinem Post das du garn nicht aushören möchtest.
Du spielst gerne und es macht dir Spaß.

Das drum drum mit Ablenkungen usw... stimmt zwar auch ist aber nicht der Hauptgrund vom spielen.
Auch der große Gewinn ist nicht der Hauptgrund (das wirst du merken wenn du weiter spielst .. man will immer mehr die Einsätze werden immer höher (sonst bekommt man den Kick nicht))

Dann kommen die ersten Kredite oder andere Sachen um an Geld zu kommen.
Der Tag wird sich daran orientieren wie du an Geld kommst.

In diese Phase wird es dann relativ schnell gehen und du wirst dich finanziell und auch mental völlig "platt" gemacht haben.
Aber keine Sorge es kann noch weiter nach unten gehen …..

Deine ganzen Entschuldigungen und Ausreden kannst du dir sparen.

Willst du wirklich aufhören …… ich glaube nein du bist noch nicht soweit.
Du hast dir jede Hintertür offen gelassen um jederzeit spielen zu können.

Und da ist es mit mal Kaffee trinken gehen nicht mit getan … du gehst auch etwas nativ an die Sache ran...

 Sorry wenn ich vielleicht zu offen bin nimm es nicht persönlich sondern denk einfach mal drüber nach....



"..alleine wird das bei Dir nix.."

Ganz so plakativ bzw. vielmehr platt ist leider nur begrenzt hilfreich. Ich habe mir konkrete Schritte bwz. Maßnahmen definiert, die ich umsetzen werde. Der erste war mir das Ausmaß selber klar zu machen, der zweite mit meinem Partner zu sprechen, der dritte ist nun hier diese Plattform zu nutzen. Alle weiteren muss ich nun definieren. Das ich gern spiele - ja, das ist fakt, genauso, wie das ich aufhören möchte - sonst wäre ich nicht hier.

Wenn ich dieses Statement im Sinne von "wehret den Anfängen" nun ernst nehme, würde das aktuell bedeuten: ich lasse es sein. Denn mein Lebenslauf ist nun einmal geprägt durch: erst probiere ich selber, wenn das nicht geht, hole ich mir Rat. 

Demzufolge hängt die Telefonnummer auch unter der Liste mit den Punkten was ich alternativ tue wenn die Gedanken Richtung Spielen gehen  - samt griffbereitem Telefon, für den Fall, dass die Punkte drüber nicht helfen. Das ich das tue weiß ich. Ebenso, dass es schwer wird und mein Spielverhalten pathologisch ist. Nicht aber mein Alltagsverhalten. Und deshalb mein Fokus auf auslösende Gedanken und Situationen. Du hast selber an anderer Stelle geschrieben: kleine Schritte angehen und umsetzen - so kenne ich es auch von jedem therapeutischen Ansatz mit dem Ziel einer Verhaltensänderung. Dabei gehe ich mit Sicherheit nicht naiv, sondern analytisch an mein Problem heran.

Ein Auslöser sind die Situationen, in denen ich angestrengt und müde durch komplexe Studienthemen wühle, die entspannende Alternative nur 2 Klicks entfernt. Für genau diese brauche ich alternative Verhaltensweisen die ich in kleinen, aber sehr konkreten Punkte definiere um sie solange zu "üben" bis sie Automatismus geworden sind.
Technische Blockaden schützen zwar, ändern aber nichts an meinem Gedankenmuster - und das ist es ja, was sich ändern muss um langfristig spielfrei zu bleiben. Deshalb sind Sperren für mich auch nicht Prio 1, ich wundere mich aber darüber, dass auch hier offenbar die typischen Suchtmuster greifen wie z.B. bei Schokolade: hat man keinen Zugriff, will man umso mehr welche. Ob es dieses Denkmuster ist, was hinter meinem Zögern steht muss ich nochmal reflektieren.

Der zweite Punkt ist das Risiko, dass ich durch die positive Erfahrung im vergangenen Jahr gern in den Hintergrund rutschen lasse. Da hilft nur vergegenwärtigen und wieder eine realistische Wahrnehmung entwickeln. Dabei hilft mir das Lesen und (wieder-)erkennen hier als auch die klaren, harten Fakten um Quoten.

In beiden Punkten sehe ich keine Ausreden und Entschuldigungen, sondern zwei vordergründig zu bearbeitende Aspekte - und bin überzeugt davon, dass eine SHG daran ebenfalls nichts ändern, ggf. aber unterstützen würde. Dabei hoffe ich hier eine Plattform gefunden zu haben, die eben genau dies auch tut: Konstruktiv begleiten und Raum für die Gedanken geben.

*

nutella

@Madeira..

Sehr schön geschrieben.! Aber nimms mir nicht übel.. Das hättest Du genau so auf eine Rolle Klopapier schreiben können von der Du jeden Tag eine Seite abreißen kannst..

Analysieren sich selbst ist gut, gehört aber das reflektieren sich dem anderen gegenüber dazu um daraus mehr über sich selbst erfahren zu können.. Nimm ein Spiegel und schau rein.. Was siehst Du noch außer Dich selbst..?

Und ja... "allein wird das nix bei Dir.."

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Offline taro

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Moin Madeira,

Herzlich Willkommen!

Du bist nicht dumm, kamst analysieren, machst Dir aber gerne selbst was vor.
Herzlich Willkommen im Club.
Du bist nicht der erste und auch nicht der letzte der das von sich behauptet.
Würdest Du ein Konzert eines berühmten Orchester mit dem üben von Tonleitern gleichsetzen?
Vermutlich nicht, warum machst Du es dann bei Forum und SHG?

Zum nicht mehr spielen braucht es soviel mehr als nur Information. Es braucht ein ganzes Leben was von Dir genommen werden will. Wie das geht erfährst Du in der SHG, hier sicher nicht.
Hier kannst du lernen die Schokolade besser zu verstecken, das das nicht klappt weißt Du ja schön.
Ich will ja nicht das gleiche sagen wie meine Voredner, darum, Spiel noch ein bisschen,  wenn Dir Dein Irrtum auffällt weißt Du ja was zu tun ist.

Taro

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Offline gogo

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Hallo Madeira,

als ich mir zum ersten Mal Gedanken gemacht habe, dass ich süchtig sein könnte, klebte an meinem Bildschirm auch ein sogenannter Notfallplan. Telefonnummer, Email Adressen, Alternativen zum zocken...
Dieser Zettel war für mich im Nachhinein nur Dekoration. Erst als der Dispo ausgereizt war,  ein Kredit aufgenommen und ich kurz vor dem psychischen und finanziellen Zusammenbruch stand, bin ich auf dem Boden der harten Realität aufgeschlagen. Ich habe nicht nur meine Ehe auf 's Spiel gesetzt, auch unser zu Hause war in Gefahr. Klar habe auch ich mal immer wieder was gewonnen - unter dem Strich aber das zigfache wieder verloren. Ich bin jetzt erst seit etwas mehr als sechs Wochen spielfrei. Das habe ich aber auch mit Hilfe geschafft. Ich habe Gespräche bei der Suchtberatung und auch mein Mann ist mir nach anfänglichen großen Problemen eine gute Hilfe geworden. Er war zutiefst enttäuscht von mir, verletzt weil ich ihn belogen und betrogen habe. Es wird Hilfestellung gegeben, sei es in der Suchtberatung, einer SHG und auch hier. Wenn Du selbst helfen willst, dann lass Hilfe von aussen zu.
Für mich ist jeder spielfreie Tag eine Befreiung von einer Sucht, die nur einen Gewinner kennt und das bin nicht ich. Es ist aber auch eine Bereicherung - du gewinnst Zeit. Zeit für weitaus schöneres.

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Offline Olli

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Hi Madeira!

In Deinen Beiträgen steckt sehr viel ... welches Wort passt wohl am Besten ... Wahrheit.
Aber ... ich habe den Eindruck, dass Du zu viel "analytisch" vorgehst.

Wo ist denn bei uns diese Fähigkeit, wenn wir aktiv spielen? - Wir schieben sie an Seite.

Suchtausübung geschieht aus meiner Sicht hauptsächlich auf der emotionalen Ebene.
Und wie nutzt Du sie? - Mit Ausreden ... (hast Du ja selbst geschrieben).
Da hängt die Nummer am Bildschirn ... Du stehst kurz davor anzurufen (emotionale Ebene) ... und dann probierst Du wie sonst auch es erst einmal alleine (rationale Ebene) ...

Ich möchte Dich bitten hier im Forum mal nach "12 Schritte, aber wie?" zu suchen und Dir den ersten Schritt durchzulesen.
Würdest Du Dich nicht auch mit dem Laienboxer vergleichen wollen?
Ich sehe Dich gerade in diesem Stadium ...

Solch ein Forum hier kann keine reale SHG ersetzen. So verstehe ich es vor Allem als Zulieferer für die SHGs und Beratungsstellen etc.

Wir brauchen das persönliche Gespräch mit Gleichgesinnten. Mir brauchen aber auch die nonverbale Kommunikation.

Ich möchte nicht behaupten, dass eine Genesung nur über die Hilfseinrichtungen funktioniert - mit ist es aber deutlich einfacher.

So möchte ich Dich einfach nur bitten zu Deinem eigenen Wohle einfach das Kopfkino mal Kopfkino sein zu lassen und das nächste Meeting Deiner SHG zu besuchen.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Madeira ich will dir nichts böses aber hört auf die Leute hier.
DIE WARHEIT IST LEIDER HART.

Das was du gerade durchmachst haben viele von denen dir jetzt geschrieben haben schon hinter sich.

Man muss nicht die gleiche Fehler wie andere Leute machen nur um sich selber was zu beweisen.
Das du nicht dumm bist weiß ich.
Aber gerade intelligente Leute haben es schwerer auszuhören.(Weil sie über alles nachdenken)
Stolz und Ehrgeiz falsch eingesetzt ist nicht hilfreich sondern eher schädlich.

Wie gesagt mach einfach mal einen Termin und schau dir die Sache an … das ganze dauert vielleicht eine Stunde.. die Zeit wirst auch du übrig haben.
Wenn es nicht das richtige für dich ist hast du es wenigstens probiert.





 

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