Hallo erstmal,

ja ich weiß - die eigentliche Antwort ist ich hätte gar nicht spielen sollen, aber das ist ein anderes Thema. Also die Situation:

Ich habe bei einem in Curacao lizenzierten Onlinecasino 20.000$ gewonnen. Ich war sogar bei etwa 35.000$ und habe dann bei 23.000$ bemerkt, dass mein Glück mich verlassen hatte. Ich habe also aufgehört zu spielen. Ich habe eine Auszahlung gestartet und dabei erfuhr ich, dass ich die nächsten 48 Stunden warten müsste, bis meine Auszahlung bearbeitet wird. Ich habe dann weitergespielt und bei 20.000$ endgültig aufgehört und eisern bis zur Bearbeitung durchgehalten. Es gab ein langes hin und her mit dem Support, wie die Auszahlung denn stattfinden soll und ich wollte es am liebsten auf meinen Click2Pay Account haben, aber man teilte mir mit, dass das unmöglich sei, da ich die Einzahlung mit Kreditkarte gemacht hatte. Man teilte mir mit, dass es nur möglich wäre die 20.000$ per Scheck auszuzahlen und dann auch nur 8.000$ pro Woche. Ich akzeptierte diese Entscheidung des Casinos als endgültig und forderte das Casino gleichzeitig auf, mein Konto zu schließen und mich für mindestens 1 Jahr zu sperren. Das Casino hat diese Aufforderung definitiv erhalten, da ich auf die Mail eine Antwort mit Quote von meiner Mail erhielt.

Nach 2 Wochen kam der erste Scheck über 8.000$ ausgestellt auf eine kanadische Bank. Ich habe ihn zu meiner Bank gebracht und er ist bis heute noch nicht gutgeschrieben. Meine Bank meinte aber, dass das durchaus normal sein könnte, da der Scheck zum Inkasso gegeben
wurde und mir erst gutgeschrieben wird, wenn die Bank das Geld tatsächlich erhalten hat. Es wären so 3 Wochen die Regel. Inzwischen ist es 4 Wochen her und meine Bank meinte, es könnte auch länger dauern und ich solle mal in 2 Wochen nachfragen.

Als die nächste Auszahlung fällig war, schrieb mich das Casino erneut an und bat mich, nun doch meinen Click2Pay Account durch eine Einzahlung zu bestätigen, damit man die nächste Zahlung auf meinen Click2Pay Account leisten könne. Ich war doch sehr überrascht, da man mir ursprünglich gesagt hatte, dass es unmöglich wäre, auf den Click2Pay Account zu zahlen. Ich hätte eigentlich aber auch nicht einzahlen können dürfen, da mein Account bei dem Casino ja längst hätte gesperrt sein sollen. Nun ja, man bat mich also um eine kleine Einzahlung von 20$, die ich dann sofort auch wieder abheben könne.

Ich denke ihr könnt schon ahnen, was dann passierte...

Ich fand die Idee, das Geld nun doch auf meinen Click2Pay Account zu bekommen, was ja deutlich schneller geht als die Scheck Sache, richtig toll. Ich zahlte aber natürlich NICHT 20$ ein, sondern 300 und spielte wieder...

Während ich also darauf wartete, dass die nächsten 8.000$ auf meinem Click2Pay Account ankommen spielte ich locker vor mich hin und verlor. Als das Geld dann endlich auf meinem Click2Pay Account ankam hatte ich über meine Kreditkarten zwischenzeitlich mal so eben 5000$ eingezahlt und verspielt. Ich war inzwischen extrem sauer auf mich und das Casino, da sie mich nicht gesperrt hatten und ich nun nicht mehr aufhören konnte. Ich habe dann noch die gesamten 8000$ von meinem Click2Pay Account hinterher geschoben und natürlich auch verloren.

Völlig frustriert und genervt schrieb ich das Casino an und beschwerte mich, dass sie meinen Account nicht geschlossen und mich gesperrt hatten. Sie übernahmen dafür auch Verantwortung und bedauerten, dass einer ihrer Angestellten meine Anordnung übersehen hatte. Sie versicherten mir aber, dass es garantiert nicht mit Absicht passiert ist. Sie sperrten dann meinen Account und ein paar Tage später schickten Sie die letzten 4.000$ auf meinen Click2Pay Account.

Sie erklärten mir, dass obwohl sie verantwortlich dafür wären, dass mein Konto nicht rechtzeitig geschlossen wurde, sie nicht für meine Handlungen und die Konsequenzen daraus zur Verantwortung gezogen werden könnten.

Ich denke eigentlich schon, dass dieses Casino seriös ist, da ich die 8.000$ auf meinem Click2Pay Account ja auch hätte behalten können, aber dass der Scheck noch immer nicht gutgeschrieben ist, irritiert mich schon.

Hier in Deutschland könnte man ein Casino ja in die Verantwortung nehmen, wenn sie mit einem Selbstausschluss so leichtfertig umgehen, aber wie steht es damit in Curacao? Ich würde die 13.000$ gerne zurückbekommen. Mir war ja klar, dass die große Gefahr bestand, dass ich das Geld wieder verspiele und genau deshalb habe ich den Ausschluss verlangt.

Das Casino kam dann noch mit der fadenscheinigen Hypothese - Wenn ich gewonnen hätte, ob ich dann auch verlangt hätte, dass der mögliche Gewinn gestrichen worden wäre, aber das ist ja überhaupt nicht der Punkt. Ich wollte verhindern, dass das Geld wieder draufgeht und dafür gibt es ja die Möglichkeit sich auszuschließen.

So und nun hackt auf mich ein.

Bitte verstehe mich nicht falsch, aber das ist, was ich nicht verstehe, wenn ich weiß, dass ich ein Problem mit spielen habe, kann ich nicht erwarten, dass ich Ansprüche über meine Verluste ebenso Gewinne noch versuche darüber herzuhalten.

In einen anderen Post hatte ich darüber schon berichtet, was ich mir schon alles gegönnt hatte, aber mit ehrlichen Mitteln. In dem ich nicht mehr spiele gehe. Ebenso nützt mir das Klagen nichts, wo ich verschuldet gewesen war, aber mir war klar geworden, dass das Leben weiter gehen musste.

Zwar konnte ich die Sprünge nicht wagen wie heute, aber ich lebte, weil ich nicht spielen gehen brauchte.

Tut mir leid, mit Online Casino habe ich keine Ahnung. Gute 24. 

Hallo,

du fragst, ob du eine Chance hast, dein Geld zurück zu bekommen. Du weißt ja, ich bin zwar keine Anwältin, aber soviel Rechtsverständnis habe ich inzwischen schon: Das Geld siehst du definitiv nicht wieder. Der Umgang der Onlinecasinos mit Gewinnauszahlungen ist bewusst so angelegt, dass der größte Teil wieder in der eigenen Kasse landet. Zur Sicherheit kannst du ja noch einmal einen Anwalt fragen, ich glaube aber nicht, dass er dir was anderes sagt. Und selbst, wenn du Recht bekämst: wie willst du in Curacao vollstrecken?

Da hilft nur eines: Die Kohle abschreiben und dich selbst stärken, damit du nicht noch mehr dahin trägst. Bist du inzwischen in Beratung? Falls nein, ich gebe dir gern eine Adresse.

alles Gute

Ilona

Hallo Jörn,

die zwei bisherigen Antworten kannst Du rechtlich gesehen vergessen - zum Thema Spielsucht sind sie sicher gutgemeint und auch wertvoll.

Denn ich gehe davon aus, dass das Online Casino in Curacao zur Boss Media Gruppe gehört, und die verwenden WebDollar als
Zahlungspartner für Finanztransaktionen. WebDollar gehört zur schwedischen Boss Media Gruppe mit Sitz in Växjö. Und da Schweden
zur EU gehört, kann man das Geld sehr wohl zurückfordern im Rahmen des internationalen Privatrechts.
die "geschäftsbedingungen" des OC`s  und der Gerichtsstand in Curacao könnte dann unerheblich sein, wenn der Erfolgsort des Glücksspiels
durch bestimmungsgemäßen Abruf der Domain auf deutschem Staatsgebiet liegt. Ob der Handlungsort des Glücksspiels durch das Austragen
der spiele auf einem Server auf Curacao stattfindet, ist insofern unerheblich. nach den gültigen Regeln des internationalen Privatrechts hast
du an dem Erfolgsort auch das REcht der freien Rechtswahl.  ich würde dir empfehlen, eine Erstberatung von einem Anwalt in Anspruch
zu nehmen, er wird dir fürs erste weiterhelfen.

Ansonsten kontaktiere mich über Privat Nachricht.

Hallo Ilona,

danke für Deine Antwort. Ich ging auch nicht davon aus, dass ich eine Chance habe. Die Auszahlungsregelungen der Onlinecasinos sind wirklich voll darauf ausgelegt, den Spieler ausbluten zu lassen. Alleine die Tatsache, dass man max. 8.000$ pro Woche bekommt, aber unbegrenzt einzahlen kann ist schon ziemlich eindeutig. Ich weiß nicht wirklich, ob ich eine Beratung brauche.

Mein Spielverhalten ist jedenfalls definitiv nicht normal. Ich spiele um zu spielen. Ob ich dabei gewinne oder verliere ist im Prinzip Nebensache. Ich glaube sogar, dass ich lieber verliere, da das Gefühl beim Verlieren viel intensiver ist, als beim Gewinnen.

Ich habe vor etwa 15 Jahren eine sehr harte Phase durchgemacht. Damals dachte ich noch, dass ich spielen würde um zu gewinnen. Ich habe in dieser Phase sicher ein Mehrfamilienhaus in guter Lage in den Spielbanken verzockt. Angefangen habe ich mal mit Daddelautomaten, was mir dann jedoch selbst bei gleichzeitiger Benutzung von 5 und mehr Automaten zu langweilig und sinnlos wurde. Das hat schon reichlich Geld gekostet, aber ich hatte einfach keinen Nerv mehr, mich weiter in die Daddelhalle zu setzen. Irgendwann fuhr ich dann mal in eine Spielbank und hatte beim Roulette gleich eine Megasträhne. Ich gewann so 20-30 TDM. Ich habe alles Mögliche durchprobiert und bin dann eigentlich primär beim Baccara hängen geblieben. Zwischendurch kamen zwar immer wieder mal Poker, Roulette und Black Jack vor, aber eigentlich war mein Steckenpferd doch Baccara.

Diese Phase hat etwa 5 Jahre gedauert und ich habe mir mein Leben finanziell ziemlich kaputt gemacht. Dann machte irgendwas klick und ich habe es einfach gelassen.

Ich bin in den letzten 10 Jahren zwar immer mal wieder mit Freunden ins Casino gefahren und habe auch gespielt und verloren, aber es war überhaupt kein Drang mehr vorhanden da alleine hinzufahren und mein Geld loszuwerden.

Ende letzten Jahres fing ich dann aus extremer Langeweile etwas mit online Pokern an. War recht unterhaltsam und ich verlor kleine Beträge. Nichts worüber ich mir den Kopf zerbrechen müsste. Zum Jahreswechsel waren daraus dann knapp 10.000$ geworden und ich fing irgendwie doch an mich zu ärgern, da es aus dem Ruder gelaufen war. Mir geht es finanziell soweit gut, dass es kein Problem darstellt, aber es nervte eben. Jedoch hatte ich dann damit abgeschlossen und erkannt, dass ich offensichtlich kein guter online Pokerspieler bin.

Frag mich nicht warum, aber aus irgendeinem Grund habe ich dann mit online Roulette angefangen. Ich erwische direkt eine gute Strähne und gewann 9.000$ bei einem Startkapital von 100$. Toll dachte ich. Dann hab ich ja alles wieder und nu lass ich es mal gut sein. Ich versuchte also eine Auszahlung und wurde belehrt, dass ich bei diesem Casino max. 3.000$ pro Woche ausgezahlt werden. Tja, damit ging dann der richtige Ärger los. Ich verzockte also die 6.000$, die ich mir nicht auszahlen lassen konnte direkt wieder und war äußerst genervt, dass ich so blöde war.

Ich spielte nun immer weiter und hatte bis Mai dann so knapp 22.000$ verzockt. Das geht zwar noch, tut aber doch schon weh.

Dann spielte ich in dem oben erwähnten Casino und machte in einer sagenhaften Strähne aus 555$ Einsatz über 35.000$. Ich spielte also weiter, bis ich wieder auf 23.000$ gefallen war. Die Geschichte ist ja soweit beschrieben.

Was mir wirklich zu denken gibt, ist die Tatsache, dass ich dann an einem Tag wieder 13.000$ in das Casino zurückgebuttert habe und ich konnte da tatsächlich nicht aufhören. Ich hatte hier wirklich den Zwang immer wieder zu drehen, zu drehen, zu drehen und noch mal zu drehen.

Ich habe diese Erkenntnis schon seit meiner harten Phase, wenn ich spiele, dann kann ich nicht aufhören. Ich bin bisher nur mit Gewinn aus einer Spielbank gegangen, wenn ich jemand mit hatte, der meine Gewinne bei Strähnen, von denen ich wirklich schon unzählige hatte, eingesackt hat.

Wie schon erwähnt, ich fühle schon lange keinen Drang mehr, in eine Spielbank zu gehen, aber die online Geschichte hat mich doch mehr ergriffen, als ich eigentlich wollte. Es ist eben so leicht, geht jederzeit und überall.

Ich habe für mich jetzt aber die Entscheidung getroffen es komplett zu lassen und das betrifft jede Form von Glücksspiel. Auch wenn mich nichts in eine Daddelhalle zieht oder auch der Drang nicht da ist, ins Casino zu fahren, so hat mir diese erneute Episode doch gezeigt, dass das Spielen für mich nur negativ ist. Wenn ich spiele, dann hat das eingesetzte Geld keinerlei Bedeutung für mich. Ich habe normal ein sehr gutes Verhältnis zu Geld und dem Wert davon, aber beim Spielen ist es mir total egal. Ich werde auch nicht mehr Lotto spielen, obwohl ich hier nie ein Problem hatte.

Wenn ich den Scheck dann nun endlich gutgeschrieben bekomme, könnte ich meinen Verlust für diese Phase mit knapp 13.000 Euro abschließen. Das war dann eine teure Auffrischung schlechter alter Gewohnheiten. Das mit der Auffrischung habe ich mir zwar auch schon bei der Verdopplung von 1.500,- Euro auf 3.000,- Euro und von 3.000,- Euro auf 6.000,- Euro und dann von 6.000,- Euro auf 12.000,- Euro gesagt und war ja inzwischen sogar bei fast 18.000,- Euro angekommen, aber der eine Tag, an dem ich mal eben so 9.000,- Euro innerhalb weniger Stunden verzockt habe, hat mir doch ernsthaft zu denken gegeben. Ich denke nicht, dass eine Beratung etwas an mir und meinem Verhalten ändern könnte oder würde. Ich muss schließlich selbst damit klarkommen.

Trotzdem danke fürs Zuhören.

Denn ich gehe davon aus, dass das Online Casino in Curacao zur Boss Media Gruppe gehört, und die verwenden WebDollar als
Zahlungspartner für Finanztransaktionen.

Also um es mal konkret zu gestalten:

Das Casino ist das Goldencasino und der Betreiber ist Hambledon N.V. und ich habe nirgends Informationen gefunden, dass dieses Casino zur Boss Media Gruppe gehört. Die Zahlungen sind über EC Ecashworld gelaufen. Ich denke auch, dass es ziemlich schwer werden wird, das Geld zurück zu fordern.

Ich sollte es vermutlich besser abschreiben und darüber nachdenken, warum ich überhaupt so blöde war, wieder alleine zu spielen - denn genau das habe ich gemacht. Alleine vorm PC gesessen und mein Geld verzockt.