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Betroffene (Automaten-Glücksspiel) für Online-Studie gesucht

  • 8 Antworten
  • 12554 Aufrufe
Liebe Forumsmitglieder,

wir sind Forscher am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Seit vielen Jahren beschäftigen wir uns mit der Erforschung und Behandlung von psychischen Problemen wie Depressionen oder Sucht. Unser Bemühen ist es, Erkenntnisse der sog. Grundlagenforschung für Behandlungsprogramme zu nutzen, die wir kostenlos über unsere Internetseiten anbieten (z.B. www.uke.de/mct). Derzeitig entwickeln wir ein neuartiges Trainingsprogramm zur Reduktion von problematischem und pathologischem Glücksspiel.
Für das Trainingsprogramm benötigen wir Bildmaterial, das im Zusammenhang mit pathologischem Glücksspiel steht. Im Rahmen einer Vorstudie möchten wir in einem ersten Schritt Automatenspiel-relevante Bilder hinsichtlich bestimmter Merkmale (z.B. emotionaler Gehalt) von Betroffenen einschätzen lassen. Basierend auf Ihren Bewertungen werden dann Bilder für die im März beginnende Hauptstudie ausgewählt.

Wenn Sie uns bei der Auswahl von Bildmaterial unterstützen möchten, klicken Sie bitte auf den folgenden Umfragelink:
https://www.unipark.de/uc/bildauswahl/

Sollten Sie auch Interesse an der Anwendungsstudie ab März haben, haben Sie die Möglichkeit, am Ende der Vorstudie Ihre Email Adresse zu hinterlassen. Wir benachrichtigen Sie bei Beginn der Hauptstudie!
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns bei der Auswahl von geeignetem Bildmaterial unterstützen könnten! Nur durch die Beteiligung direkt Betroffener können wir das noch sehr lückenhafte Behandlungsangebot verbessern!

Mit herzlichem Dank für Ihre Unterstützung und freundlichen Grüßen,

Steffen (Moritz), Charlotte (Wittekind) und Julia (Bierbrodt)

Prof. Steffen Moritz & Dipl.-Psych. Charlotte Wittekind & Dipl.-Psych. Julia Bierbrodt
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Martinistr. 52
20246 Hamburg

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freitagessen

Re: Betroffene (Automaten-Glücksspiel) für Online-Studie gesucht
« Antwort #1 am: 05 Februar 2014, 08:28:54 »
Liebe CharlotteHH

Derzeitig entwickeln wir ein neuartiges Trainingsprogramm zur Reduktion von problematischem und pathologischem Glücksspiel.

Reduktion bei Pathologischem Glücksspiel, irgendwie passt da etwas nicht zusammen !

übrigens....schöne Bilder.....ohne Klang/Musik fehlt aber etwas sehr sehr wichtiges.

Rainer   


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Offline Olli

  • *****
  • 7.340
Re: Betroffene (Automaten-Glücksspiel) für Online-Studie gesucht
« Antwort #2 am: 05 Februar 2014, 10:11:04 »
Hi Rainer!

Doch ... das gibt es tatsächlich.

Es gibt Studien, die belegen, dass eine Reduktion als Vorstufe zur Abstinenz durchaus Sinn machen kann.

Leider habe ich schon heftige Diskussionen mit Jemandem geführt, der eben genau diese Studie als Grund zum Spielen herangezogen hat.

Nachtrag:
Habe den Link gefunden:
http://www.lsgbayern.de/fileadmin/user_upload/lsg/daten/LitRef_Behandlungsziel_kontrolliertes_Spielen.pdf
« Letzte Änderung: 05 Februar 2014, 11:33:49 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Betroffene (Automaten-Glücksspiel) für Online-Studie gesucht
« Antwort #3 am: 05 Februar 2014, 14:23:34 »
Hallo Rainer und Olli,

erst einmal vielen Dank für die Teilnahme am Bilderrating und die Anregung zur Wichtigkeit von Klang und Musik, das hilft uns sehr!

Die wichtige Diskussion bezüglich Reduktion / vollkommener Abstinenz ist uns bekannt, hierzu gibt es, wie schon richtig von Olli angemerkt, ganz unterschiedliche Standpunkte. Natürlich würden wir mit unseres Trainings am liebsten bewirken, dass Menschen mit Glücksspielproblemen hiervon vollkommen befreit werden. Auf jeden Fall hoffen wir aber, zumindest einen Beitrag zur Reduktion des problematischen Spielens und der damit verbundenen Probleme leisten zu können.

Herzlichen Dank und viele Grüße,
Charlotte, Steffen und Julia

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Offline andreasg

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  • 2.083
Re: Betroffene (Automaten-Glücksspiel) für Online-Studie gesucht
« Antwort #4 am: 05 Februar 2014, 20:17:13 »
Hallo, ich bin Andreas und ich bin Spieler und süchtig.

Bei diesem Thema sperre ich mich. Von Reduktion will ich nichts wissen. Der erste Groschen - ist der Anfang vom Ende. Meine erste Spielmünze lasse ich Heute in der Tasche und gebe sie erst heraus um sie mildtätigen Zwecken zu geben.
Einen nicht - spielsüchtigen Menschen mag ich es so erklären:
Der erste Zug an einer Zigarette führt wieder zum Kauf einer Schachtel Zigaretten und der Rauchkonsum pendelt sich sehr schnell auf den bis dato gewohnten Konsum ein, wenn es ihn nicht übertrifft;
Ein trockener Alkoholiker fragt im Lokal den Wirt, ob die Speise mit Alkohol (Weinsosse) angemacht wurde. Sollte dieses so sein und es bleibt unbeachtet, lieft er Morgen besoffen in der Ecke.
Beim Thema Essen ist eine Reduktion für Adipöse, also für mich, lebenswichtig, dazu wende ich mich an den Arzt. Für Menschen mit Bulemie oder Anarexa ist Reduktion mitunter Mord.
Themen wie Arbeit, Beziehungen, Sexualitität können sicher nicht abstinent im Sinne völliger Entsagung für einen Süchtigen gelebt werden. Hier, wie im Essverhalten gilt Abstinenz in der Verhaltensweise, im Gewissen.
Liebe Grüße
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Betroffene (Automaten-Glücksspiel) für Online-Studie gesucht
« Antwort #5 am: 05 Februar 2014, 22:02:24 »
Für mich kommt eine Reduktion auch nicht in Betracht. Das Risiko den "eingeschränkten Konsum" doch wieder auszuweiten, ist mir zu groß. Die Konsequenzen eines Rückfalls sind viel zu dramatisch, als das ich da so ein Risiko eingehe. Ich kenne diese Diskussion um "kontrolliertes Trinken" aus der Alkoholsuchtforschung. Ich persönlich finde (med. Laie) , dass dieser Ansatz bei Spielsucht noch viel schwieriger umzusetzen ist.

Ihren Test habe ich dennoch mitgemacht. Vielleicht hilft es ja.


MfG

Robert

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Offline Olli

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  • 7.340
Re: Betroffene (Automaten-Glücksspiel) für Online-Studie gesucht
« Antwort #6 am: 06 Februar 2014, 11:15:56 »
Hi Charlotte, Steffen und Julia!

Als ich Euren Fragenkatalog incl. Bilderrating durchgegangen bin, ist mir gerade bei den Bildern mit Automaten aufgefallen, dass sie mich entweder gar nicht, oder nur ganz ganz gering berührt haben.
Nun bin ich ja schon ein paar 24 h abstinent und die gelebte Suchtausübung ein ganzes Stück von mir entfernt.

Vielleicht schaltet Ihr eine Frageseite zwischen, die abstinente Spieler berücksichtigt - vielleicht sogar die Dauer der Abstinenz.

Eine Geräuschkulisse empfände ich bei den Bildern auch sehr wichtig.
Erst kürzlich - beim Darten mit meinem Verein, wurde ich durch die Geräusche eines Automaten älterer Generation ganz schön getriggert und in meiner Dart-Konzentration ordentlich beeinträchtigt.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Betroffene (Automaten-Glücksspiel) für Online-Studie gesucht
« Antwort #7 am: 06 Februar 2014, 14:31:40 »
Hallo zusammen,

ja, es geht um mehr als Bilder. Nicht umsonst heißt es ja "die designte Sucht". In diesem Film wird das sehr schön von Natasha Dow Schull erklärt. Ab Minute 15 http://www.youtube.com/watch?v=TST0BFqa5qY

Aber da wir ja nicht wissen, was die genaue Fragestellung der Studie ist, kann es ja auch gut sein, dass die Bilkderfragen auch sehr interessante Einblicke geben und  / oder ganz andere Aspekte berühren.

LG Ilona


Re: Betroffene (Automaten-Glücksspiel) für Online-Studie gesucht
« Antwort #8 am: 05 März 2014, 17:31:19 »
Hallo Andreas, Robert, Olli und Ilona,

herzlichen Dank für Eure Rückmeldung, die wir sehr ernst nehmen. Den aufschlussreichen Videobeitrag haben wir uns ebenfalls  mit großem Interesse angesehen.

Danke auch an alle, die bisher an der Vorstudie teilgenommen haben, Eure Meinung hilft uns sehr. Es besteht immer noch die Möglichkeit einer Teilnahme und wir freuen und weiterhin über Eure Beteiligung!

Viele Grüße,
Charlotte, Steffen und Julia

 

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