Hallo Maria,
ich habe mich in der Hinsicht geändert, dass ich ihn nicht mehr kontrolliere. Ab und zu passiert es mir auch noch, aber ich versuche es zu lassen.
Sein Gehalt kommt auch auf mein Konto, das wollte er so, damit er nicht so viel Geld zur Verfügung hat. Er nimmt immer nur ein wenig mit, was er gerade braucht. Das soll allerdings nicht für immer so bleiben, von meiner Seite aus. Nur so lange, bis er endlich mal was gegen seine Krankheit unternimmt.
Ich bin bestimmt auch nicht konsequent genug in meinem Verhalten, sonst würde mein Freund bestimmt schon längst eine Therapie machen. Obwohl es natürlich nicht nur an mir liegt, er hat ja auch die Chance etwas zu ändern. Er geht zwar seit ein paar Wochen wieder zu einer Beratungsstelle, aber ne Therapie hat er noch nicht angefangen, was meiner Ansicht nach sehr wichtig für ihn wäre und demzufolge auch für uns und unsere Familie, wir haben auch Kinder.
Wenn ich mitbekomme, dass er mich wieder angelogen hat, versuche ich Konsequenzen im Alltag zu ziehen, die ihm weh tun, so wie mir die Lügen weh tun.
Es hat bis jetzt in soweit was gebracht, dass mein Freund weiß, dass er krank ist und Hilfe braucht. Er steht auch vor Anderen dazu und erzählt es. Es hat lange gedauert bis er diese Einsicht hatte, was ja bestimmt auch nicht einfach ist.
Ich wollte dir nur sagen, dass du mit Traurigkeit alleine warscheinlich nicht viel bewegen wirst, wenn du ansonsten dein Verhalten nicht änderst.
Viele Grüße Steffi