Heute hatte ich das abschließenede LOB-Gespräch mit meiner Chefin. (LOB=leistungsorientierte Bezahlung=der größte Beschiss aller Zeiten)
Innerhalb des Gespräches soll man das Jahr Revue passieren lassen und so kam es, wie es kommen musste - mein Homeoffice wurde angesprochen.
Ich bin derzeit Dienstags und Donnerstags im Büro, die restlichen Tage zuhause.
Angefangen habe ich Anfang des Jahres mit dem Freitag als Bürotag. Dieser hat in der Regel vollkommen ausgereicht, um Sachen einzuscannen oder auszudrucken.
War meine Anwesenheit zwischendurch erforderlich, dann bin ich eben zur Arbeit gefahren. Zudem hatte ich angeboten, dass ich auch, wenn Not am Manne ist, innerhalb von 12 Minuten vor Ort bin - das ist aber nie vorgekommen.
Irgendwann sprach meine Chefin dann von 2 Tagen. Zuerst hatte ich verstanden, dass ich 2 Tage im Büro sein sollte, nein, sie verlangte, dass ich lediglich 2 Tage zuhause arbeiten sollte.
Gott sei Dank hatte sie es sich noch einmal überlegt, jedoch sollte ich an zwei Tagen im Büro sein, an denen zwei bestimmte Kollegen anwesend sind. Also Dienstag und Donnerstag.
Einer Person hat sie aber nun bis zum Ende des Jahres Donnerstags frei gegeben (Er erkrankte während seines eigentlichen Urlaubs und muss die Zage dieses Jahr noch nehmen.)
Kurios, nicht wahr?
Wie gesagt kam das Thema heute zur Sprache. Sie wolle aber an der bisherigen Regelung fest halten, damit "der persönliche Kontakt nicht verloren geht"!
Ich habe da wohl den Lockdown mit seinen angestrebten Kontaktbeschränkungen irgendwie missverstanden. :=
Ich vermisse meine Kontakte zu meinen Freunden, die ich sonst bis zu zwei Mal die Woche getroffen habe.
Aber ist das in dieser Zeit nicht Jammern auf hohem Niveau? Ich habe eine sichere Arbeitsstelle. Weder droht mir Kurzarbeit oder Kündigung. Ich kann von zuhause aus meinen Dienst verrichten. Dadurch, dass ich mein Gehalt erhalte, kann ich meinen Baukredit fleissig weiter tilgen - brauche auch keine weiteren Schulden machen.
Meine Existenz ist gesichert! Ich brauche nicht all die Ängste durchleben, auf die so mancher Mitbürger gerne auch verzichten würde, wenn er denn könnte.
Auch die Lockdownzeit wird vorüber gehen.
Kann sie aber schön sein? Finde ich es schön im Homeoffice? Darf ich es schön finden, wenn Menschen erkranken, sterben und mit Folgeschäden zu kämpfen haben? Wenn Existenzen, die teils über Jahrzehnte aufgebaut wurden, den Bach herunter gehen? Wenn die Insolvenzwelle kommt?
Ist die Frage da angebracht? Oder denke ich da nur zu sehr an mich, wenn ich die Frage stelle?
Ist sie auch an die Zukunft gerichtet? Die jetzt stattfindende Verschuldung muss ja irgendwann aufgefangen werden?
Oder muss ich hier auch in kleineren Schritten denken? An die Möglichkeit, dass sich jemand darüber freut momentan nicht spielen zu können? Dies als Anreiz sieht die Abstinenz auch nicht durch Online-Glückspiel zu versauen? Ich darf auf gar keinen Fall seinen Erfolg schmälern mit dem, was ich hier schreibe, denn sein Stolz fühlt sich für mich absolut berechtigt an.
Doch diese eine garantiert unbedarft gestellte Frage ... gibt es darauf überhaupt "die" Antwort?
Herzlich willkommen übrigens ...
Weisst Du was? Du hast schon verdammt viel erreicht! Weiter so!
Wird es so bleiben oder liegt es nur daran das die spielotheken geschlossen sind?
Ich denke nicht, denn zwischen den Lockdowns warst Du ja auch nicht spielen und wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann hattest Du auch da bereits keinen großen Suchtdruck mehr.
Du hast Dich verändert - in eine Richtung, die Du so für Dich wolltest - mit der Du Dich wohl fühlst.
Natürlich wird sich die Sucht wieder in Deine Gedanken schleichen. Doch Du weisst nun, dass Du ihr etwas entgegen setzen kannst.