1. Ich gehe die Straße hinunter. Da ist ein tiefes Loch im Bürgersteig. Ich falle hinein. Ich bin verloren..... Ich bin hilflos. Es ist nicht meine Schuld. Es dauert ein ganzes Leben, da wieder herauszufinden.
2. Ich gehe dieselbe Straße hinunter. Da ist ein tiefes Loch im Bürgersteig. Ich tue so, als würde ich es nicht sehen. Ich falle wieder hinein. Ich kann nicht glauben, dass ich wieder am selben Punkt bin. Aber es ist nicht meine Schuld. Es dauert immer noch lange herauszukommen
3. Ich gehe dieselbe Straße hinunter. Da ist ein tiefes Loch im Bürgersteig. Ich sehe es. Ich falle wieder hinein.... Das ist die Gewohnheit. Ich habe die Augen offen. Ich weiß, wo ich bin. Es ist meine Schuld. Ich bin sofort wieder draußen.
4. Ich gehe dieselbe Straße hinunter. Da ist ein tiefes Loch im Bürgersteig. Ich laufe um das Loch herum.
5. Ich gehe eine andere Straße hinunter.
(Quelle:
Autobiografie in fünf kurzen Kapiteln:von Portia Nelson
Die Suchtfiebel)
Ich bin auf 4. Ich möchte keine andere Straße benutzen,ich möchte mit dem drum rum gehen auskommen bzw ich möchte leichtfüßig drüber hüpfen. Ich möchte Automaten beim Ausgehen mit Freunden ertragen,ignorieren können,mich an jeden Ort trauen( außer Spielhalle),ohne Angst und mir nichts von den Automaten vorschreiben lassen. Ich möchte es ausprobieren. Wenn es nicht geht,muss ich zu Schritt 5,bevor die Angst bei einer Konfrontation zum Spieldruck wird. Ich muss es aber für mich testen.
Ich denke,dass sich jeder in den 5 Kapiteln wiedererkennt und dadurch sagen kann,wo er steht. Auf Punkt 1 und 2 werde ich nie wieder zurückfallen. Bei einem Rückfall,nur auf Punkt 3.
Wo seht ihr euch gerade,wo steht ihr?