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Das leidige Thema Glücksspiel

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Re: Das leidige Thema Glücksspiel
« Antwort #15 am: 11 September 2023, 09:32:39 »
Guten Morgen zusammen,

ich wollte mich hier heute gerne nochmal zu Wort melden, ich hoffe das ist in Ordnung für euch. :-)
Ich bin nun seit 9 Tagen spielfrei und fühle mich wirklich gut. Irgendwie befreiend... Gestern habe ich für einen kurzen Moment Suchtdruck gespürt, habe mich jedoch an die Worte erinnert, das die Sucht ein Freund in meinem Kopf ist und mir gerade etwas blödes einreden möchte und konnte mir dann mit Musik als Ablenkung behelfen. :-)

Heute Nacht hatte ich einen wirklich sehr merkwürdigen Traum.
Ich war seit bestimmt 2015 oder 2016 nicht mehr in einer Spielothek, doch in meinem Traum auf heute war ich dies.
Tatsächlich habe ich in meinem Traum einen höheren Geldbetrag (920 Euro) gewonnen und eine Dame (älter, Renterin) hat mich angesprochen und sagte mir, dass man soetwas nicht nochmal haben wird und ich nach Hause gehen soll.
Genau in diesem Moment bin ich aufgewacht und war natürlich froh, dass ich nicht gespielt habe sondern dies nur ein Traum war.

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Offline Olli

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Re: Das leidige Thema Glücksspiel
« Antwort #16 am: 11 September 2023, 11:38:23 »
Die Nacht der merkwürdigen Träume?

Ich war in einem Gebäude und habe mich darin verirrt. In einem riesigen Kellerraum, einem Saal gleich, ging es kreisrund ab. Als ich dem folgte, standen auf einmal die uralten Spielautomaten an den Wänden und spielten ihre Lockrufe ab. Später stellte sich heraus, dass sie illegal waren. Mich juckte das aber nicht und ich lief zurück. Irgendwie kam ich aus dem Gebäude dann doch raus, nur um festzustellen, dass ich nun mein Auto nicht mehr wiederfand.
Ich irrte durch die Straßen und Parks und wurde von einem busgroßen Alligator gemütlich verfolgt. Anscheinend wollte der aber "nur spielen" ... hielt Abstand, wenn ich anhielt.

Als ich heute morgen wach das Haus verließ, stand mein Auto brav auf seinem Stellplatz! ;)
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Offline Ilona

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Re: Das leidige Thema Glücksspiel
« Antwort #17 am: 11 September 2023, 12:12:51 »
Als ich vor weit über 20 Jahren aufgehört habe zu rauchen, habe ich in der ersten Zeit mehrfach geträumt, ich hätte geraucht. Das war nicht schön. Beim Aufwachen musste ich mich jeweils kurz orientieren und war dann sooo froh, dass es nur ein Traum war.
Das wird weniger und hört dann ganz auf. Nach all den Jahren ist mein Raucherinnenleben sooo weit weg, wie ich es mir nicht hätte vorstellen können.
Was ich sagen will: Die Zeit hilft!!! Bring Abstand zwischen dich und das Glücksspielen und es wird allmählich immer besser. Anfangs geht es langsamer, das ändert sich aber.
Alles Gute!
Ilona

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Offline Olli

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Re: Das leidige Thema Glücksspiel
« Antwort #18 am: 11 September 2023, 13:29:30 »
Den Alligator habe ich immer noch im Schlepptau ...

Natürlich nicht ... ;)


Ich hatte eben tatsächlich darauf verzichtet, von meinen Glücksspielträumen zu berichten, die ich so hatte, da ich es schon mehrfach hier erzählt hatte. Erst als Ilona von ihren Träumen berichtete, fiel mir ein, dass Du die alten Beiträge vielleicht gar nicht gelesen hattest.

Seit über 17 Jahren bin ich nun spielfrei und der letzte Traum, in dem ich gespielt hatte, ist bestimmt so 4 oder 5 Jahre her. Ich konnte mich nicht wehren, lief von einem Automaten zum anderen, um die Risikoleiter zu bedienen. Dabei erkannte ich die Automaten bereits gar nicht mehr scharf, so sehr sind sie in meiner Erinnerung verblasst gewesen. Vorwürfe machte ich mir ... heftige sogar. "Du warst so lange spielfrei und nun das ... Deine Lieben und Du selbst werdet wieder so enttäuscht von Dir sein. Jetzt fängt alles wieder von vorne an ..." und griff mit beiden Daumen an die Risikotasten.
Das Herz war mir schwer und ich hätte am liebsten losgeheult. Doch der blöde Wecker in der Spielhalle bimmelte und bimmelte und wollte gar nicht mehr aufhören. Meine Konzentration wandte sich nun dem Geräusch zu und ich fühlte, dass ich gar nicht stand, sondern lag. Die Augen hatte ich nicht geöffnet, sondern geschlossen. So langsam floss die Realität in mich hinein und die Erkenntnis ... es war GOTT SEI DANK nur ein Traum!
Mit einem Mal waren die negativen Gefühle weg und es breitete sich das wohlige Gefühl des Stolzes in mir aus, meine Abstinenz gar nicht unterbrochen zu haben.

Wenn die Normaität mir suggerieren möchte, genauso wie die eingepflanzten Erinnerungen aus dem Elternhaus, dass es doch selbstverständlich ist spielfrei zu sein, dann erinnere ich mich an den Moment des Aufwachens nach so einem Traum ...

Diese Träume treten aber nicht "einfach so" auf. So berichtest Du, dass Du Suchtdruck hattest, dem Du nicht nachgegeben hast. Hierin liegt vielleicht der Grund für den Traum. Doch die Frage ist nun: Wieso hattest du Suchtdruck? Auch der kommt ja nie aus heiterem Himmel ... Was war los die letzte Zeit?

« Letzte Änderung: 16 September 2023, 13:33:48 von Olli »
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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Re: Das leidige Thema Glücksspiel
« Antwort #19 am: 11 September 2023, 20:32:12 »
Danke euch Dreien für die Berichterstattung!
Endlich einmal wo ich sagen kann... kenne ich nicht... noch nie wissentlich von diesem Mist geträumt. Möge es mich verschonen. Allerdings bin ich im allgemeinen kein großer Nacht-Träumer.
Ich bin kein Anwalt sondern gebe nur meine eigene Meinung wieder

Re: Das leidige Thema Glücksspiel
« Antwort #20 am: 12 September 2023, 12:31:07 »
Mahlzeit zusammen,

ich träume eigentlich auch nicht viel, aber wenn ich Träume, dann ist es meistens Müll.  ;D
Zumindest weiß ich jetzt, dass ich damit nicht alleine bin.

OLLI du fragtest mich, was passiert war in letzter Zeit.
Ehrlich gesagt nichts, also wirklich überhaupt nichts.
Es ist alles beim Alten - ich verstehe selbst nicht welche Trigger ich habe.
Es kommt einfach aus dem nichts - dann geht es meistens schnell, diesem konnte ich jedoch standhalten und habe mir nur gedacht "Sucht, halt die Schna*ze" und dann war Ruhe.

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Offline Ilona

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Re: Das leidige Thema Glücksspiel
« Antwort #21 am: 12 September 2023, 15:38:27 »
Das hast du intuitiv genau richtig gemacht! Super! Mit Suchtdruck oder Triggern darf man sich nämlich nicht auf Diskussionen einlassen. Unter gar keinen Umständen. Da sind die einfach besser. Eine kurze und knackige Ansage und schon lässt der Druck auch nach!
LG Ilona

Re: Das leidige Thema Glücksspiel
« Antwort #22 am: 15 September 2023, 23:42:37 »
Hi zusammen,

danke für eure Antworten.
Morgen bin ich seit 14 Tagen spielfrei - so lange habe ich es noch nie geschafft.
Ich muss sagen, dass ich heute extremen Suchtdruck verspürt habe und beinahe habe ich diesem nachgegeben.

Irgendwie ist der Suchtdruck heute wesentlich heftiger gewesen, deshalb schreibe ich diese Zeilen.
Der wollte einfach nicht nachlassen. Nicht nach fünf Minuten und auch nicht nach 30 Minuten.
Kurz bevor es zu spät war bin ich auf Youtube gegangen, Kopfhörer rein und Musik mit hoher Lautstärke gehört.
Nach einigen Songs bin ich hier ins Forum, habe mir parallel meine Countdown App angeschaut und mir gedacht "Willst du wirklich 14 Tage spielfreiheit zerstören für 5 Minuten Spaß am spielen, welches dich am Ende zerstört"?
Erst danach hat der Suchtdruck nachgelassen - jetzt geht es mir wieder gut und ich hoffe einfach, dass es so bleibt.

Verdammt, diese Spielsucht ist echt richtig hart, einfach zum kotzen... Natürlich habe ich gewusst, dass es nicht einfach wird, aber das mich das so zerfrisst und mich so hart versucht ans Spielen zu bringen hätte ich echt nicht gedacht.
Aber, ich habe es geschafft, diesem zu entkommen - heute zumindest und werde dies weiterhin tun!

Dazu muss ich euch sagen, dass ich heute und morgen alleine Zuhause bin und leider dementsprechend sehr viel Langeweile habe.
Ich versuche die Zeit mit Computerspiele, Spaziergänge/frische Luft im Garten und Besuch bei meinen Eltern zu überbrücken um so nicht an das Gambling zu denken.
Aktuell ist es leider jedoch so, dass ich sehr oft ans Spielen denke - zwar nicht das ich jetzt einzahlen würde, aber ich denke an die bunten, ach so tollen Spiele...

Gibt es eigentlich einen zeitlichen Richtwert, ab wann man zumindest halbwegs übern Berg ist?
Beim Rauchen braucht das Gehirn ja auch um die 6 Wochen um Gewohnheiten umzustellen. Gilt das auch fürs Spielen?
Es ist ja im Grunde genommen auch eine Gewohnheit, weil man das ja länger gemacht hat und bei bestimmten Situationen darauf gekommen ist zu spielen.

Ich bedanke mich bei euch allen und wünsche euch eine gute Nacht!

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Offline Olli

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Re: Das leidige Thema Glücksspiel
« Antwort #23 am: 16 September 2023, 07:22:09 »
Hi Jonathan!

Ja, Sucht ist eine Gewohnheit. Wenn jemand sie länger ausgeübt hat, dann sind viele Automatismen entstanden, die es erst einmal wieder abzulegen gilt. Das funktioniert aber auch nicht überall. Daher bleiben eben ein paar der Verknüpfungen Dein Leben lang erhalten.
Als Beispiel nenne ich bei mir das hineinfallenlassen von Münzgeld in eine Blechdose. Das erinnert mich sofort wieder an Münzen, die der Automat in die Auffangrinne ausgeworfen hatte. Da das nicht täglich jemand in meiner Anwesenheit macht, ist das für mich aber kein Problem.
Das Glücksspiel reizt unsere Sinne auf vielfältige Weise und so gibt es schnell etliche solcher gerade genannten Verknüpfungen.

Das braucht Zeit ... da bist Du schnell bei einem dreiviertel bis ganzem Jahr, in dem Du aber fleissig eine SHG oder einen Berater aufsuchen sollst, um an Dir und Deiner Sucht zu arbeiten. Jetzt bekomme keinen Schrecken ... es wird immer leichter, je mehr Abstand Du gewinnst.

Der Suchtdruck hat Dich gestern gequält. Ja, das kann passieren und es wird auch noch weiter geschehen. Eine der Verknüpfungen wird angeregt ... zack ... ist er da.
Du sagtest, dass er nicht aufhören wollte. Sei Dir sicher - er hört immer irgendwann auf. Mache es Dir bewusst: IMMER!
Die Musik laut anzustellen, war ein Skill, der Dir geholfen hat, die Situation zu überstehen. Du kannst auch Treppen rauf und runter laufen, kalt duschen, Chilligummibärchen lutschen, einen Gummiring am Handgelenk flitschen lassen oder Techniken, wie "die Welle" anwenden, die Dir helfen den Suchtdruck auszuhalten, ohne im nachzugeben.
Nimm etwas in die Hand, sodass Du Dich darauf konzentrieren kannst, wie es sich in Deine Haut presst, wenn Du zudrückst - als Pendant zu einem Noppenball.

14 Tage Spielfreiheit --- sind 14 Tage Erfolg hintereinander ... 👍
Gute 24 h
Olaf


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Offline andreasg

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Re: Das leidige Thema Glücksspiel
« Antwort #24 am: 16 September 2023, 10:19:13 »
Hallo Jonathan,

14 Tage spielfrei, ich freue mich für Dich! Die sind noch keine Sicherheit, aber zeigen an, daß der Weg noch weit ist, unbeachtet dessen, daß ja nur der Weg eines einzigen Tags zurück gelegt werden kann, der Weg für Heute.

Ich habe immer geträumt, daß ich noch 2,10 DM in der Tasche hatte, die ich in 7 Umdrehungen verspielen wollte. Doch später einmal träumte ich, ich käme aus einer Spielhalle, ausgebrannt, leer, die Hände zitterten, ich war erschöft, freute mich, daß ich frische Luft atmen konnte, aber mein Unterbewußtsein signalisierte mir, daß noch 20 DM in der Tasche wären, und gegenüber des Platzes auf dem ich stand, dahinten - gibt es noch eine Spielhalle. Ich fing an zu laufen, laufen, und dann - wachte ich auf, schweißgebadet!

Heute träume ich nicht mehr vom Spielen, manchmal noch von meinem langjährigen Arbeitgeber. Die Firma ging vor 23 Jahren in Insolvenz. Auch da lassen die Träume mit den Themen: Unterforderung und Mobbing nach, es stellt sich Frieden ein.

Als ich noch spielte, hatte ich bestimmte "Lieblingsautomaten". Es war so einer in der Halle "hinter dem Bahnhof" , und der wurde von einer älteren Dame bespielt, wenn ich nicht schneller war. Es war eine heftige Konzurrenz zwischen uns, die aber stillschweigend ausgetragen wurde. Als ich mich langsam nur, vom Glücksspiel löste, erzählte mir ein Spezie aus der Spielhalle, daß deren Angehörigen ein Entmündigungsverfahren gegen sie vor Gericht angestrengt hätten. Woher wußte er das?  Leider ist das keine unisono Geschichte. Heute bin ich im Senioren - Alter, und verkehre in Seniorenkreisen, und da höre ich entschlossen viele Wahrheiten.
Wenn ich einen weiten Bogen spanne, dann habe ich das Geldspiel konsequent aufgegeben. Heute spiele nun Romme, und da gibts vorher Kaffee und Kuchen, und für den steht eine Spendendose bereit. Da st kein Zwang mehr dabei, und es fördert das Zusammenleben, und schärft den Verstand.

Das sind immer wieder Punkte, die ich mir anschauen sollte, für diesen einen Tag.

schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Rubbel

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Re: Das leidige Thema Glücksspiel
« Antwort #25 am: 16 September 2023, 12:07:04 »
Hallo nochmal :)

Zitat
Nach einigen Songs bin ich hier ins Forum, habe mir parallel meine Countdown App angeschaut und mir gedacht "Willst du wirklich 14 Tage spielfreiheit zerstören für 5 Minuten Spaß am spielen, welches dich am Ende zerstört"?
Erst danach hat der Suchtdruck nachgelassen - jetzt geht es mir wieder gut und ich hoffe einfach, dass es so bleibt

Aha - es gibt also durchaus andere Beschäftigungsmöglichkeiten für Dich, die Dir Freude bereiten, Musik zum Beispiel.
Jetzt gilt es bloß noch zu lernen, andere Dinge wirklich zu genießen, zuzulassen und dabei zu entspannen. Wie Du oben beschrieben hast, war Dir die gute Stimmung im Moment wichtiger. Das ist ein 'Skill', der auf Dich passt. Den kannst Du Dir fortan merken und einsetzen.

Einzig, dass Du 'gekippelt' bist, indem Du parallel mit der ...
Zitat
-Countdown App-
...kontrolliert hast, wie lange Du nun nicht die Sucht ausgeübt hast, ist irgendwie schade, wird sich allerdings verändern, wenn Du die schönen Dinge wiederholst, die, die Dir guttun. Du hast ja auch keine Countdown-App bemüht, um Dir anzeigen zu lassen, wie lange Du schon zockst ...

Insgesamt ist es doch so: Die Sucht hat an sich keine Macht, sie besteht aus haltlosem Übertreiben. Es gibt Alkohol, es gibt Drogen, Kaufmöglichkeiten, Arbeit, Essen, Sex, Glücksspiel, etc. Aus allem kann man eine Sucht kreieren, im Kopf. Dinge davon etablieren und sie für sich im Kopf als 'wichtig' beschreiben. Übrig bleibt: Sie ist nur ein Irrweg. Was tut frauman, wenn er/sie sich verlaufen hat? Nach dem Weg fragen! Oder sich hinsetzen, um zu überlegen, welches der Weg 'nach Hause' ist, und eine bessere Route zu nehmen, eine bekannte oder eine neue. Experimentieren vielleicht.

Und - nein: Davon wird niemand 'sehnsuchtskrank'. Es ist nur die Phase des Entzugs, die schwierig sein kann, wobei ich gerade eher an Entzug von harten Drogen denke wie Heroin z.B.

Spielsucht ist eine - so denke ich - 'Droge' der Übersättigung von Konsum in einer Leistungsgesellschaft. Es geht um Geld und Macht und das Gefühl 'jemand' zu sein. Jemand mit Geld. Gesellschaftlich 'angesehen' im 'Mittelstand'. Dabei schützt Geld vor nichts - nicht vor (negativen) Gefühlen, auch nicht vor Krankheit, nicht vor schweren Verlusten, Enttäuschungen, Schmerz und letztendlich vor Tod.
Was ich damit sagen will: Die wirklich wichtigen Dinge im Leben werden nicht berührt, sie werden 'umspielt'.
Und was bringt das außer Schaden, den sich jede/r 'ersparen' kann - der nutzlos und völlig entbehrlich ist?

Jonathan ...
Von der Glücksspiel-Sucht zu lassen, ist so schwer nicht! Das Gedankenkarussell kannst Du stoppen ... und umlernen. Du hat schon so viel Zeit und Nerven damit verschwendet (und natürlich Dein durch Deine Arbeit verdientes Geld), und Zeit und Nerven kannst Du nun in die Hilfe und Selbsthilfe gegen diesen Amoklauf einsetzen.
Ich möchte Dich noch mal dran erinnern: Heute ab 19.00 Uhr und bis 21.00 Uhr kannst Du Dir selbst beweisen, dass es Dir ernst ist damit, umzulernen.
Du hattest so viel Zeit - spontan abrufbar - in die OCs gesteckt, die hast Du nun 'geschenkt' zur Verfügung, um umzulernen.
Das ist doch super, oder?

Viele Grüße,
Rubbel


« Letzte Änderung: 16 September 2023, 13:10:04 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

Re: Das leidige Thema Glücksspiel
« Antwort #26 am: 16 September 2023, 16:46:21 »
Hallo Rubbel,
wieder mal super geschrieben. Richtig greifbar und voller positiver Energie und Ideen.

Da rattert es bei mir auch gleich in der Birne.

Wichtig ist der Punkt der Verknüpfung denn der ist das a und o. Alkohol ist bei mir zB kein Problem obwohl ich hin und wieder gerne ein Weizen trinke. Rauchen und da beginnen die Verknüpfungen dagegen schon. Die Birne sagt mir hier an den Punkten a b c d e dass der/die Stengel dran sind weil es so Gewohnheit ist.

Zocken ist noch intensiver da zumindest ich im Gegensatz zum Rauchen alles um mich herum ausgeblendet habe. Die Verknüpfungen sind hier noch viel enger gestrickt.
Und hier versuche ich seit 10,5 Monaten einfach im richtigen Moment die Spiel Trigger durch reelle schöne Dinge zu ersetzen. Seine Trigger weiß man eigentlich, der schwierigere Punkt war wieder zu lernen was Spaß macht und einem wichtig ist. Gelingt das hat man einen guten richtigen Schritt nach oben gemacht.
Mittlerweile kann ich sogar wieder wie jetzt die Fußball Bundesliga genießen und wenn in der Werbung oder im Stadion rote Riesen und andere erscheinen kribbelt es nicht mal mehr.
Ich beobachte mich allerdings intensiv und habe hier als alter Sack mit ca 24 Jahren Börsen, Sportwetten und Casino Schei..e auch genug Erfahrung gesammelt.

@Jonathan
Ehrlich sein, Hilfe annehmen und ein bisschen das was ich(wir) geschrieben haben mit einfließen lassen dann klappt das. Du musst nur wollen und diszipliniert bleiben. Ich bin selbst noch lange nicht über dem Berg, aber glaube mir es ist so toll wieder die schönen Dinge des Lebens genießen zu können

Gruß Roy
Ich bin kein Anwalt sondern gebe nur meine eigene Meinung wieder

 

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