Hallo Marzipine,
an den Therapeuten hat es auf kein Fall gelegen. Es liegt an mir, oft nehme ich es nicht an was Therapeuten mir mit auf dem Weg geben.
Ich versuche es mal anhand eines Beispieles zu erklären.
Von Januar 2000 – März 2000 war ich in Stationärer Therapie. Im Anschluss fing ich eine ambulante Therapie an weil ich das Gefühl hatte die drei Monate reichten nicht. Ich ging dreimal die Woche ins Meeting, meldete mich in einem Aikido Verein an und kümmerte mich intensiv um eine Umschulung zum Netzwerk-Administrator. Etwa 1,5 Jahre lief alles sehr gut, ich lebte Suchtfrei.
Aber ich war trotzdem Traurig, weil mir eine Partnerin fehlte. Ich ging auf einer Telefon-Hotline und lernte dort gleich beim ersten Versuch eine sehr sympathische Person kennen. Wir telefonierten danach fast täglich und lernten uns kennen. Ich erzählte ihr alles von mir( inkl. Süchte, Therapien und Kindheit).
Dann kamen auch ihre Probleme auf dem Tisch (Borderline und ADS). Ich spürte schon vorher dass etwas nicht stimmt, weil sie ständig Gefühlsschwankungen hatte. Ich sprach das alles im Meeting an und auch in meiner Therapie. Von mehreren Seite bekam ich die Rückmeldung das tut mir nicht gut. Ich selbst merkte das auch, aber ich wollte es nicht Wahrhaben.
Da wir 800km auseinander wohnten und beide kein Auto besaßen, blieb es lange Zeit eine Telefonbeziehung. Meine Eifersucht ging mit mir durch, ich versuchte sie ständig zu kontrollieren. Dadurch entstanden viel Streitereien und auch immer wieder Trennungen. Es ging mir immer schlechter, aber trotzdem entschied ich mich sie zu besuchen.
Bis zu diesem Zeitpunkt war ich Spielfrei und Alkoholfrei. Auf der Fahrt zu ihr hin fing ich wieder an Bier zutrinken, ich wollte mir wohl Mut antrinken. Wo ich sie dann am Bahnhof stehen sah glaubte ich es währe ein Traum. Ich bekam aber ein Gefühl von Ablehnung ihrerseits. Ohne groß jetzt weiter drauf einzugehen, es waren 10 Tage die Hölle. Es war viel Alkohol im Spiel, Polizei, sie hat sich geschnitten….usw.
Spätestens hier hätte ich ein Schlussstrich ziehen müssen, denn alle in meinem Umfeld sagten Jürgen lass es. Aber Jürgen wusste es wie immer besser. Ich fing wieder an öfters zu trinken, und hatte auch Spielrückfälle. Alles sah ich nicht als Warnsignale, im Gegenteil, wir entschlossen uns dass sie nach Bremen zog. Ich freute mich tierisch, und versprach ihr dass alles gut wird.
Aber mein Verhalten wurde schlimmer, ich steigerte mich so in meiner Eifersucht rein das es fast täglich Streit gab. Auf der Umschulung konnte ich mich nicht mehr einlassen, ich musste sie abbrechen. Ich trank danach fast täglich und wir schlugen uns fast die Köpfe ein. Sie zog bei mir aus und wieder ein, ich versprach ihr immer ich werde mich ändern. Aber meinen Worten folgten keine Taten.
Vor etwa 3-4 Jahren ist sie dann endgültig wieder aus Bremen weggezogen. Ich habe sie mit Sms bombardiert, Telefonterror…. Ich schaffte es nicht von ihr loszulassen. Ich habe sie beleidigt, mit Selbstmord gedroht…...usw. Um den Schmerz nicht auszuhalten bin ich in meinen Süchten geflüchtet.
Du hast Recht, ich habe versucht mich zu zerstören.
Hier mache ich erstmal ein Schnitt…………….es kommt gerade zuviel hoch.
Liebe Grüße
Jürgen