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Tagebuch / Re: An diesem heutigen Tag
« Letzter Beitrag von andreasg am Gestern um 11:25:10 ».... ist es Zeit zum Schreiben. Das Schreiben ist für mich ja ein primäres Werkzeug meiner Genesung.
Vor 8 Tagen war ich bei einer Trauerfeier. Ein Freund von mir ist mit 67 Jahren verstorben, und obwohl der Kontakt schon länger abgebrochen war, bin ich dabei gewesen, Abschied zu nehmen. Wir haben uns Anfang der 1990er Jahre in der Selbsthilfegruppe kennengelernt, und - wir haben uns zusammengerauft, uns gegenseitig an den Haaren aus dem Morast der Spielsucht rausgezogen und sind gemeinsam spielfrei geworden. Wir waren ein innerer Kern von 5 - 6 Mitgliedern in der SHG, und wir sind alle den Weg in die Genesung gegangen. Das vergesse ich niemals, auch wenn die Freundschaften Heute nicht mehr lebendig sind. Das zweite war, daß der Verstorbene einen kleinen Bildungsträger leitete, im und ich im Jahr 2007 bei ihm aufgrund einer Maßnehme des JobCenters ein Praktikum und später eine Anstellung bekam. Das funktionierte solange, wie die Arbeitsagentur den Bildungsträger unterstützte... So sah ich an meinem 56. Geburtstag meine Kontoauszüge an, und sah, daß kein Gehalt gekommen war... Es folgte eine gruselige Zeit mit Dauerkrankschreibung, mit Klinikaufenthalt, mit Einreichung der EM - Rente, mit Widerspruchsverfahren, bis ich aus dem Arbeitsleben absorbiert wurde. Das hat der Freundschaft kein Ende bereitet, ich bekam noch später einen kleinen Job im Homeoffice als Wiedergutmachung, das war gut so,. Der Kern ist aber, der Zusammenhalt in einer sehr bedrohlichen Lebenssituation, und der tiefe Zusammenhalt in der Gruppe. Die Traerrednerin sprach so manches Wort über Verschlossnheit, über "seine eigene Welt" und ich konnte das alles verstehen und dem Zustimmen. Der Schleier, der sich auf die Augen legte, wurde eine gegenwärtige Realität.
Trotz meiner eigentlichen Abneigung an Festlichkeiten teilzuhehmen, folgte ich der Einladung ins feine Restarant, und hatte dort ein nettes Gespäch . Es wird ja immer lockerer bei dem anschießenden Imbiss, auch wenn gerade die trauernden Schwestern sich empatisch zeigten. Ich war doch etwas überrascht, als diese sich bei meinem Abschied bedankten, daß ich dabei war,
es war aber ein Herzenswusch von mir, mich vom Freund zu verabschieden.
Dafür bin ich dankbar
Vor 8 Tagen war ich bei einer Trauerfeier. Ein Freund von mir ist mit 67 Jahren verstorben, und obwohl der Kontakt schon länger abgebrochen war, bin ich dabei gewesen, Abschied zu nehmen. Wir haben uns Anfang der 1990er Jahre in der Selbsthilfegruppe kennengelernt, und - wir haben uns zusammengerauft, uns gegenseitig an den Haaren aus dem Morast der Spielsucht rausgezogen und sind gemeinsam spielfrei geworden. Wir waren ein innerer Kern von 5 - 6 Mitgliedern in der SHG, und wir sind alle den Weg in die Genesung gegangen. Das vergesse ich niemals, auch wenn die Freundschaften Heute nicht mehr lebendig sind. Das zweite war, daß der Verstorbene einen kleinen Bildungsträger leitete, im und ich im Jahr 2007 bei ihm aufgrund einer Maßnehme des JobCenters ein Praktikum und später eine Anstellung bekam. Das funktionierte solange, wie die Arbeitsagentur den Bildungsträger unterstützte... So sah ich an meinem 56. Geburtstag meine Kontoauszüge an, und sah, daß kein Gehalt gekommen war... Es folgte eine gruselige Zeit mit Dauerkrankschreibung, mit Klinikaufenthalt, mit Einreichung der EM - Rente, mit Widerspruchsverfahren, bis ich aus dem Arbeitsleben absorbiert wurde. Das hat der Freundschaft kein Ende bereitet, ich bekam noch später einen kleinen Job im Homeoffice als Wiedergutmachung, das war gut so,. Der Kern ist aber, der Zusammenhalt in einer sehr bedrohlichen Lebenssituation, und der tiefe Zusammenhalt in der Gruppe. Die Traerrednerin sprach so manches Wort über Verschlossnheit, über "seine eigene Welt" und ich konnte das alles verstehen und dem Zustimmen. Der Schleier, der sich auf die Augen legte, wurde eine gegenwärtige Realität.
Trotz meiner eigentlichen Abneigung an Festlichkeiten teilzuhehmen, folgte ich der Einladung ins feine Restarant, und hatte dort ein nettes Gespäch . Es wird ja immer lockerer bei dem anschießenden Imbiss, auch wenn gerade die trauernden Schwestern sich empatisch zeigten. Ich war doch etwas überrascht, als diese sich bei meinem Abschied bedankten, daß ich dabei war,
es war aber ein Herzenswusch von mir, mich vom Freund zu verabschieden.
Dafür bin ich dankbar