Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: mutze am 09 Januar 2025, 16:59:24

Titel: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 09 Januar 2025, 16:59:24
 8) Hallo zusammen
Wo fang ich mal an ?  :o Also ich bin neu hier und bin Mutze.

Wie es begann ? Ja es war vor Jahren schon mal so, aber habs wohl nicht bemerkt. Es war damals aber kein Glücksspiel sondern ein Spiel wo man Utensilien kaufen konnte für dieses Spiel. Hatte wenig Geld und habe dann irgendwann die Reißleine gezogen.  :P

Nun sind ein paar Jahre vergangen, ich habe geheiratet, und war Glücklich.

2006 hatte ich mich mal in einem Chat angemeldet wo es auch Spiele gab wie Poker. Habe Jahrelang ohne irgendwas gespielt, gechattet und alles war ok. Doch dann kam 2020 in dem Chat ein neuer Spiele-Channel wo ich reingegangen bin. Oh wow dachte ich, hier sind richtig schöne Spiele wo man gewinnen kann und ich die erste Zeit richtig gut gewonnen habe. Es hat Spaß gemacht.  ::)

Die erste Zeit lief es gut. Dann aber hatte ich die Währung zum Spielen nicht mehr und musste sie kaufen. Ich habe dann über PP diese Währung gekauft damit ich im Spiel wieder flüssig bin und spielen kann.
Zeitweise habe ich über eine Mitspielerin gekauft und ansonsten über den Chat. Habe ohne Ende Geld ausgegeben um immer Spielen zu können und habe Schulden gemacht.
Ich habe nachher gar nicht mehr den Wert des Geldes gesehen sondern nur noch das spielen. Am Anfang war es ja da, doch dann ging ich in die Miesen.

Meinen Mann habe ich nichts davon erzählt und Jahre lang hatte ich das schlechte Gewissen. Konnte nicht mehr richtig schlafen, hatte Alpträume weil ich ständig drüber nach gedacht habe wie ich es ihm erzähle. Hatte Angst er würde mich verlassen. Ich war Agressiv zu ihm und immer genervt.  >:(
Es kam das Jahr 2024 und ich habe endlich den Mut gefasst es ihm zu gestehen. Uiiii es war die Hölle auf Erden. :'( Theater ohne Ende, ich hab ihm gesagt das ich es nicht mehr mache. Das hielt aber nicht lange an, denn genau ein paar Wochen später habe ich es wieder gemacht. Ich musste wieder den Mut zusammen nehmen um es ihm zu gestehen.

Und wieder war die Hölle los. Habe ihm dann gesagt das ich mir Hilfe von außen suche um davon weg zu kommen. Mittlerweile habe ich mich in einer Klinik angemeldet zur ambulanten Reha und bin seid 60 Tagen nicht mehr in dem Chat gewesen, denn meine ganzen Accounts sind  gesperrt und die Zahlung über PP deaktiviert, so das ich nicht mehr kaufen kann und zocken kann.

Aber zwischendurch habe ich immer diesen Gedanken könnte ich mal spielen, nur einmal. Habe dann die Adresse dieses Forums von meinen Therapeuten bekommen damit ich hier schreiben kann, wenn ich meine Gedanken los werden möchte.

Das war es erstmal zu mir  ;)

P.S. Ich hoffe der Text ist euch nicht zu lang  ;)
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Mahnwesen am 09 Januar 2025, 17:17:10
Hi,

willkommen bei uns im Forum, hier bekommst du sicher ganz viel Hilfe und alle Informationen die du benötigst. Ich habe gerade nicht viel Zeit daher nur mal kurz meine Standart Frage zu Beginn, bist du bei oasis gesperrt so das du bei keinem online Casino mehr spielen kannst? Kostet dich nichts und wäre der erste Schritt!

Weißt du was dich bedrückt oder du die Flucht suchst zum Glücksspiel? Du hast geschrieben das du ja eigentlich glücklich bist, gibt es irgendwas? Es ist wichtig den Grund zu erkennen, weil meistens flüchten wir in eine andere Welt für ein paar Minuten oder Stunden…

Ich möchte dich aber auch direkt mal loben, du hast den ersten richtigen Schritt getan, du möchtest etwas ändern und noch wichtiger du hast nicht mehr gelogen gegenüber deinem Partner auch wenn du wusstest es gibt Mega Stress.

Du solltest als erstes dich sperren lassen und Kontakt zu einer Beratungsstelle aufnehmen, die können dir sehr gut helfen.
Samstags um 19 Uhr findet ein webmeeting von oli hier statt, schau einfach mal rein tut nicht weh.

Liebe Grüße

Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 09 Januar 2025, 17:34:00
Hallo und danke für deine Antwort Mahnwesen

Ich war eigentlich Glücklich bis dahin. Doch dann bekam mein Mann Kehlkopfkrebs 2019 und musste ins KH. Er wurde dann zum leichtem Pflegefall.  :'( In den vier Jahren wurde er dann immer mehr und mehr zum Pflegefall so das er heute zwar laufen kann, aber durch die Trachealkanüle schlecht Luft bekommt und im Rollstuhl sitzt. Die wird er aber nicht mehr Los laut KH. Ich pflege ihn bis heute.

Ich musste 2020 ins KH wegen einer Rücken OP. Bin innerhalb von 5 Monaten dreimal an der selben Stelle operiert worden weil ich mir in diesem KH einen Keim eingefangen hatte. Es ging mir schlecht, musste mich irgendwie wieder auf rappen.

Was ist denn oasis ?

Gruß Mutze
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Olli am 09 Januar 2025, 17:36:05
Hi und herzlich willkommen!

Du kannst hier schreiben, bis der Arzt kommt ... :)

Nun, es scheint sich bei der Glücksspielart um Ingamekäufe zu handeln? Da bringt Dir Oasis natürlich nichts. Was Dir aber helfen kann den Suchtdruck erst gar nicht aufkommen zu lassen, ist das Wissen, nicht spielen zu können. Die Geldquelle hast Du schon einmal versiegt. Doch wir wissen alle, wenn Du spielen willst, dann wirst Du auch einen Weg finden es zu tun. Maches es Dir also noch schwerer. Schaue Dir mal die App Gamban an. Dort müsstest Du auch eigene zu sperrende Seiten angeben können. Dein Mann kann Dir dabei eine Unterstützung sein.

Jede Sucht hat ihren Grund. Es als reine Gewöhnung abzutun, die aus dem Ruder gelaufen ist, reicht nicht. Die Sucht erfüllt ihren Zweck. Diesen herauszufinden, ist nun Deine Aufgabe. Achte also bitte mal darauf, wann der Gedanke ans spielen auftaucht. Was ist geschehen? Was hast Du gefühlt und wie bist Du mit der Situation dann ümgegangen?

Suche auch mal nach "Skills" im Netz und teste sie, ob sie bei Dir funktionieren.

Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 09 Januar 2025, 18:28:47
Hallo Olli

Es ist gut das ich etwas gefunden habe wo ich meine Gedanken aufschreiben kann. Weiß sonst nicht wohin damit.
Es sind so Käufe das du für eine andere Spielwährung Geld ausgeben musst um zu spielen. Diese Währung setzt du dann ein. Wenn die Währung alle ist also auf null musst du neue Kaufen.

Ich darf das hier Wahrscheinlich nicht nennen da ich sonst für diesen Channel Werbung machen würde. Die Accounts sind gesperrt und die Geldquelle über PP ist gestoppt. Leider bin ich immer noch am abzahlen.

Mein Psychotherapeut hat zu mir gesagt das ich eine Suchtverlagerung hätte, dies kann ich mir aber nicht vorstellen, weil ich schon vier Jahre spiele und erst zwei Jahre Rauchfrei bin.

Wieso habe ich gespielt ? Weil es was neues Interessantes war ? Weil ich am Anfang viel gewonnen habe und mich gefreut habe darüber ? Weil ich gierig wurde und immer mehr haben wollte, und keine Grenze kannte?

Das zog sich dann über die Jahre so hin. Zwischendurch habe ich getriggert weils mir so schlecht ging. Meine Nerven habe verrückt gespielt. Ich hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen immer wieder neu zu kaufen und meinen Mann dabei ins Gesicht zu lügen.

Mein Mann hat Angst das ich wieder Geld verzocke wenn ich nur mit ihm  Sprechen möchte das ich gerade daran denke. BIs heute weiß ich nicht wieso ich dem verfallen bin.

Was sind denn Skills und was ist Gamban ?

Gruß Mutze


Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Wolke 7 am 09 Januar 2025, 18:42:38
Hallo Mutze,

bist du wegen der Spielsucht bei dem Therapeuten oder wegen was anderem? Mich wundert es etwas ,dass du bestimmte Begriffe nicht kennst ,denn darüber spricht man auch mit dem Therapeuten, wenn er denn auch auf Sucht spezialisiert ist .

Du hast nach der Erkrankung deines Partners angefangen zu spielen. Denkst du ,es hat damit was zu tun,dass es so ausgeartet ist ? Der Stress, die Sorgen ,die viele Arbeit ?

LG Wolke

Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 09 Januar 2025, 23:06:55
Hallo Wolke 7

Wegen der Spielsucht habe ich mich im November 2024 bei einer Klinik gemeldet. Da hatte ich bis jetzt drei Termine gehabt, also erst eine Vorbereitung auf die eigentliche Therapie. Deswegen weiß ich manche Begriffe leider nicht.

Der Therapeut der gesagt hat das es eine Suchtverlagerung ist den hab ich wegen was anderem.

Es ist möglich das es mit der Erkrankung meines Mannes zu tun hat und das mir die erste Zeit nach der OP zu viel wurde. Stressig war es auch, denn ich musste mich zu 100% um ihn kümmern.

Dann kam 2020 meine OP wo ich ins KH musste. Ich war emotional sehr angeschlagen. Und es war auch noch Corona Zeit. Hatte einen Keim im Körper den ich mit Antibiotika bekämpfen musste. Bis dato konnte mein Mann noch laufen, und kam mich regelmässig besuchen.

Von April bis Oktober musste ich regelmäßig Antibiotika nehmen. Ende Oktober Anfang November 2020 habe ich dann mit dem Spielen angefangen. Vielleicht war es eine Flucht in eine andere Welt um von allem ein bißchen Abstand zu bekommen.

Gruß Mutze

Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Wolke 7 am 09 Januar 2025, 23:59:23
Ihr habt beide gesundheitlich viel durchgemacht.  Ich hoffe ,dein Mann kann sich vielleicht trotzdem mal im Internet informieren, was Spielsucht bedeutet. Es ist wichtig das Angehörige verstehen ,dass es sich nicht um reine Willenskraft handelt, um damit aufzuhören.
Es ist eine richtige Sucht. Rückschläge gibt es da leider

Soll keine Entschuldigung sein ,aber ich glaube  hier im  Forum hat niemand ohne Rückfälle aufhören können.

Es ist wichtig sich die Sucht einzugestehen ,sich jemanden anzuvertrauen und sich Hilfe zu holen. 

Wen  du Suchtdruck bekommst, sind Skills bestimmte Fähigkeiten oder Dinge ,die du machst, um dich sofort von diesem Druck abzulenken. 
Ich habe z. B ,als es ganz schlimm war ,in eine Peperoni gebissen. Danach denkt man nicht ans zocken. Es gibt auch scharfes Weingummi.  Man kann auch wie irre ,die Treppe rauf und runter rennen oder draußen laufen, kalt duschen ,im Wald einfach mal schreien,bei lauter Musik singen und tanzen . Man muss für sich die passenden Skills finden ,die wirken und dann anwenden. Vielleicht fallen dir auch noch ein paar andere Dinge ein.

Mit der Pflege von Angehörigen kann ich dir grad zu 100% nachempfinden, wie anstrengend das ist.  Und wenn man dann selbst noch gesundheitliche Probleme und Sorgen hat, ist es schwer davon loszukommen.  Deswegen ist es wichtig und richtig, dass du dir professionelle Hilfe gesucht hast. 

Und shreib einfach immer hier ,wenn es dir nicht gut geht ,einer antwortet immer.

LG Wolke
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Olli am 10 Januar 2025, 06:13:43
Guten Morgen!

Auch die Kraft der Vorstellung ist nicht zu unterschätzen und kann als Skill angewendet werden. Frage Deinen Therapeuten nach der "Welle".
Bei der Raucherentwöhnung habe ich sie für mich abgewandelt. So habe ich mir vorgestellt, wir ich nach dem Tauchen an der Wasseroberfläche schwamm. Dort wurde ich hin und hergeriseen (von dem Verlangen eine Zigarette zu rauchen). Doch in diesen Momenten steckten auch die Eindrücke des Tauchganges in mir, das Hochgefühl abzutauchen, zu schweben und sich auf die Atmung zu konzentrieren, um damit zu tarieren, also geringfügig ab- oder aufzutauchen. Auch die Begegnung mit den Lebewesen dort unten steckte noch in mir.
So sank stetig das Verlangen und wurde übernommen von der Zufriedenheit.

Um Dein Denken generell wieder ins Positive zu lenken, mache Dir jeden Abend eine Liste mit 5 Dingen, die an diesem Tag gut waren. Dabei musst Du nicht fünf mal die Welt gerettet haben, denke dabei klein. Du hast jemanden Deine Vorfahrt überlassen und hast dafür ein dankendes Lächeln geerntet ... Haken dran ... Du hast die gehasste Bügelwäsche nun ordentlich im Schrank? Haken dran ... Das neue Rezept hat Deinem Mann geschmeckt ... usw. Versuche die Punkte tagtäglich zu variieren.

Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Rubbel am 10 Januar 2025, 11:28:11
Hallo :)
Ich schließe mich Wolke's Antwort voll und ganz an.
Außerdem weiß ich, wovon Du da schreibst mit Deinen Operationen und der Ansteckung mit einem Krankenhaus-Virus und wie 'fertig' das macht. Dazu die Krankheit Deines Mannes, das ist starker Tobak. Ich kann mir gut vorstellen, dass Du nervlich am Ende warst!

Ich hab auch schon gehört von diesen Spielen, in denen die eigene Person quasi sich eine andere, virtuelle Identität erschafft durch Kauf von Utensilien. Und in deren Rolle schlüpft. Eine Wunschrolle, eine Wunsch'person'. Und ich vermute, Du hast (auch) eine 'Internet-Sucht'. Jedenfalls scheint was in Dir sich ganz andere Lebensumstände zu wünschen, was wohl auf viele Menschen zutrifft.

Ich maße mir nicht an, Dir zu sagen, was Du nun zu tun hast ... denke nur: Du brauchst einen Boden unter den Füßen, mit dem Du gut leben kannst. Liest Du gerne? Das  wäre was, wohin Du Dich 'wegbeamen' kannst, schadlos. Oder malen? Irgendwas, worin Du Deinen nicht sooo tollen Gedanken, sofern sie sich anmelden, 'Durchzug' geben kannst, also nicht an ihnen festhältst.

Ich wünsche Dir
alles Gute. Und sende Dir viele Grüße,
Rubbel
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 10 Januar 2025, 18:36:47
Hallo zusammen und Danke Rubbel  :) Hey Olli und Wolke 7 danke auch für eure Nachricht

Heute war ein guter Tag, war die ganze Zeit abgelenkt. :)
Musste mit meinem Mann schon früh aus dem Haus und sind erst gegen 17 Uhr nach Hause gekommen.

Mir ist eingefallen das ich 2023 schonmal so eine Phase hatte mit dem Spielen aufzuhören.
War genervt und gereizt beim spielen und hatte immer wieder alles verloren. War dann so sauer jedesmal schon nur ,weil ich beim Poker verloren hatte und habe dann mit Wut den Betreiber angeschrieben er möchte meinen Account löschen. Was ich widerum wieder Rückgängig gemacht habe.

Aber dann kam wieder die Sucht das ich in diesen Channel muss. Hielt es dann nicht mehr aus und bin wieder rein. Bin leider da noch nicht auf die Idee gekommen um mich Zahlungsmässig sperren  zu lassen. Vielleicht habe ich mich aber auch nicht getraut weil ich wusste es geht dann nichts mehr.  :(

Ja in diesen Channeln bekommt man ein Profil wo man seinen Namen und Bilder setzen kann, dann braucht man eine bestimmte Währung um zu Pokern. Man kann aber auch in andere Spiele Channel und meistens braucht man die Währung um genau diese Spiele zu spielen. Am Anfang hatte ich viel gewonnen und mich riesig gefreut jedesmal, das war wohl das Locken. Mein Kopf ist drauf eingestiegen und hat sich Psychisch abhängig gemacht. Irgendwann kam dann die Phase wo es immer weniger wurde mit gewinnen und immer mehr der Bot gewann.

Rubbel mit der Internet Sucht könntest du vielleicht Recht haben weil ich ja Quasi garnicht mehr ohne diesen Chat auskam. Nun bin ich seid 60 Tagen inaktiv in dem Chat und habe da auch nicht mehr gespielt.

Ich werde wieder anfangen zu malen, das ist der erste Skill den ich für mich umsetzen kann.  :)  Ich höre auch gerne Musik, lesen ist nicht so mein Ding

Gruß und schönen Abend euch allen

Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Ilona am 11 Januar 2025, 08:08:13
Guten Morgen Mutze,
auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum. Kannst du mir bitte über PN den Namen des Spiels nennen. Ich möchte überprüfen, ob es evtl. ein illegales Glücksspiel ist. Mich hat hellhörig gemacht, dass du da Poker gespielt hast.
Alles Gute!
LG Ilona 
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 11 Januar 2025, 15:35:53
Hallo Ilona

Ich habe dir eine Pn geschickt damit du lesen kannst was ich meine.

Gruß Mutze
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 12 Januar 2025, 15:57:40
Hallo Zusammen

Heute war ich echt fast dabei wieder zu spielen.  :o Der Gedanke war schon am frühen morgen da, denn ich habe sehr schlecht geschlafen und mies geträumt.  :'(

Dieses mal konnte ich den Zwang noch abwenden, da ich meine Tasche gepackt habe und bin ins Fitnessstudio gefahren. Aber irgendwie hatte ich immer noch den Gedanken ans zocken. Zwei Stunden später bin ich dann nach Hause habe einen Kaffee getrunken. Meinen Mann gepackt und den Hund und sind dann spazieren.

Wann hört es denn mal auf daran zu denken ?

Internetsucht finde ich bei mir jetzt nicht so oder doch ? eher die Spielsucht. Geh nur hin und wieder ins Internet zum Email checken und hier zum lesen. Wohl oder Übel musste ich ins Internet zum Zocken. Und beim Zocken habe ich dann Stunden verbracht.

In eine andere Rolle schlüpfen das mache ich eher nicht, es blieb ja nichts anderes als einen Account zu errichten, sonst kommt man ja nicht rein.

Schönen Sonntag euch und viele Grüße

mutze



Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Bnonym am 12 Januar 2025, 18:46:30
Ich finde es sehr stark von Dir, dass du standhaft geblieben bist - auch wenn es bestimmt schwer fiel.
Dir auch noch einen schönen Sonntag
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Olli am 12 Januar 2025, 20:11:28
Hi Mutze!

Ich schließe mich dem an. Welche Erfahrung hast heute gemacht? Du kannst "NEIN" sagen zur Sucht in Dir!
Jede Sucht ist letztlich eine Gewohnheit, die aus dem Ruder gelaufen ist. Wie lange es dauert? Nun, rechne mal mit einem dreiviertel bis ganzen Jahr, in dem Du aber gleichzeitig fleissig an Dir arbeitest. Mit der Zeit wird es aber immer leichter.
Das Problem ist schlicht, dass sich Gewohnheiten abgewöhnen ein Vielfaches mehr an Zeit benötigt.
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 20 Januar 2025, 15:31:08
Hallo Zusammen  :(

Mir gehts heute nicht so gut, hatte heute morgen einen Anruf von der Krankenkasse das die Therapie im KH abgelehnt wurde, weil angeblich bei mir keine Therapie notwendig ist.  :'( und ich nicht Wohnort Nah gesucht habe.

Habe mit dem Arzt von der Klinik gesprochen und der sagt ich soll wenn ich die schriftliche Ablehnung bekomme Widerspruch einlegen. Ich weiß nicht was ich jetzt machen soll?
In meinem Wohnort gibt es auch noch so eine Anlaufstelle, habe auch heute schon versucht da anzurufen nur ich erreiche keinen.  :(

Bin jetzt ein Bischen verzweifelt.  :'(

Gruß Mutze
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Bnonym am 20 Januar 2025, 16:57:46
Hallo mutze,

bloß nicht den Kopf hängen lassen - du wirst garantiert noch einen Therapieplatz finden. Mich wundert es, dass die Krankenkasse dafür zuständig ist.
Hast du vielleicht eine Suchtberatungsstelle, z.b. von der Caritas in deiner Nähe? Die kennen sich mit der Antragstellung gut aus und begleiten dabei.
Ich beginne meine stationäre Therapie diese Woche noch, deswegen kann ich dir kurz erklären, was ich benötigte - die Antragstellung verlief ohne Probleme.
Ich brauchte einen Arztbericht (dieser ist in einem Vordruck/Formular der Rentenversicherung von deinem Hausarzt auszufüllen), eine Auflistung meiner Krankmeldungen des letzten Jahres (bekommt man problemlos bei der Krankenkasse), einen Sozialbericht (ausgefüllt von einem Sozialberater - diesen hatte ich bei der Caritas) und den Antrag auf Leistungen zur medizinischen Rehabilitation bei Abhängigkeitserkrankungen den du auch ausgefüllt bei der Rentenversicherung stellst.
Ein Formularpaket findest Du hier: https://www.deutsche-rentenversicherung.de/SharedDocs/Formulare/DE/Formularpakete/01_versicherte/reha/_DRV_Paket_Rehabilitation_Med_Rehabilitation_Abhaengigkeitskranke.html

Nach dem ich die Unterlagen abgeschickt hatte, dauerte es ca. 3 Wochen bis ich einen Vorschlag von 4 Kliniken in der Nähe bekam. Du kannst in dem Antrag auch 3 Wunschkliniken angeben. Bei mir wurden diese aber abgelehnt, da Sie in nächster Zeit ausgebucht waren.
Nach dieser Zusage mit der Klinikauswahl entscheidet man sich dann für eine und spricht den Starttermin dann z.B. telefonisch direkt mit der Klinik ab.

Ich wundere mich, dass die KK darüber entscheidet und nicht die RV - vielleicht klärt sich das auch ganz schnell auf und es liegt ein Irrtum vor. Allerdings empfehle ich dir unbedingt eine Suchtberatungsstelle, die dich bei der Antragstellung begleitet - selbst wenn diese vielleicht erst in der nächst größeren Stadt liegt und du etwas fahren musst, man kann dort sicher vorher anrufen und erfragen, ob Sie sich damit auskennen.

Alles Gute Dir

Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Wolke 7 am 20 Januar 2025, 17:26:19
Hallo Mutze,

über eine Suchttherapie entscheidet die Rentenversicherung und nicht die Krankenkasse  und du machst die Therapie ja auch nicht in einem Krankenhaus, sondern in einer Suchtklinik,ambulant oder stationär. Und die Entfernung einer stationären Therapie spielt keine Rolle.

Melde dich bei der Caritas, die regeln das für dich mit der Rentenversicherung und der Therapie.  Auch die mindestens 1 Jahr dauernde Nachversorgung bei der Caritas bzw eibem Therapeuten regeln die dann.

LG Wolke

Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 20 Januar 2025, 20:45:51
Hallo nochmal

Die Rentenversicherung hat dies abgelehnt da ich in Erwerbsminderungsrente seid 2011 bin. Die haben die Unterlagen dann an die Krankenkasse geschickt und die haben es dann an den Medizinischen Dienst geschickt.

Deren Begründung war ich habe keine Wohnortnahe Suchtklinik ausgesucht, und eine Psychotherapeutische Maßnahme würde dafür reichen.

Ich bin also zu wenig mit meinem Problem zum Arzt gegangen, so siehts wohl aus.  ::) Musste erstmal meine Angst überwinden um überhaupt dazu zu stehen und das war eben erst November 2024. :'(

Die Caritas gibt es bei mir in nächsten kleineren Ort die haben auch eine Suchtberatungsstelle. Da hatte ich heute angerufen aber leider keinen erreicht.

Gruß Mutze
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 20 Januar 2025, 21:08:05
Ich nochmal
Ich hatte es am Anfang nicht erwähnt mit meiner Erwerbsminderungsrente, weil ich mich geschämt habe. Bin  w 53 und schon in Rente ?  :-\

Leider bin ich aus Psychischen und Körperlichen( Starke Schmerzen) Gründen Krank geworden war auch schon in mehreren stationären Kliniken. Körperliche Gebrechen habe ich auch einiges und habe einen Schwerbehindertengrad von 80 mit dem Merkzeichen G.
Ich habe zwischendurch Depressionen und eine Persönlichkeitsstörung ( Borderline Typ ).  Deswegen bin ich in ambulanter  Psychiatrischer Behandlung.

Habe mich nach den ganzen Klinikaufenthalten wieder so einigermaßen hochgerappelt, so das ich nun nur eine ambulante Therapie mache. und die mache ich schon seid 2014.

Nun dann so eine Absage zu bekommen macht mich fertig. Weil ich eingesehen habe das ich Hilfe brauche, und die nun nicht bekomme.  :'(

Hoffentlich geht morgen jemand ans Telefon  :-\

Gruß Mutze
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: andreasg am 20 Januar 2025, 22:32:59
Hallo Mutze,

ich kenne Deine Situation quasi  persönlich und kann es nachempfinden. Das wird nichts mit einer REHA - Klinik, Du erfüllst einfach nicht mehr die Vorraussetzungen, die unser Gesundheitswesen entgegen dem Gesetz durchboxt.
Wirklich hast Du alle vier Jare Anspruch auf eine REHA, das wären schon 2 Fachklinikaufenthalte. Aber , bei einer Borderlinestörung, ich brauche die Schwierigkeiten des täglichen Lebens hier wohl nicht ausdefinieren, hört die Fachbehandlung de facto mit dem Austritt aus dem Arbeitsleben auf.  Wenn Du eine begrezte EU - Rente hat, dann kann der MDK über eine REHA mit dem Ziel: "Stufenweise Wiedereingliederung" entscheiden. Aufgrund des hohen Schwerbehindertengrades + Merkzeichen wird das eher nicht gelingen, weil eine Wahrscheinlichkeit des Wiedereintritts in das Berufsleben nicht möglich ist. Was bleibt ist die Chance in der Aufnahme einer Psychosomatischen Klinik im Akutfall. Das tritt z.B. zu, wenn Du Dich aktuell selbst verletzt und suizidar bist. Eine Spielsucht erfüllt nach meiner Einsicht als ehemaliger Patient beide Kriterien. Ich war im Sommer 2003 in einer Fachklinik für Borderline aufgrund einer REHA. As ich meinen allerletzten Arbeitsplatz im Herbst 2008 durch Insolvenz des Arbeitgebers verlor, stellte mir der Psychiater eine Direktüberweisung aus, an eine Fachklinik meiner Wahl. Diese Behandlung hat mir geholfen, und ich bin trotz  "Stufenweise Wiedereingliederung" mit Hilfe des SoVD in die EU - Rente gekommen. Die Fahrkosten, von Hannover in den Allgäu und zurück hat die Krankenkasse nicht übernommen, i"ch hätte auch in Hannover klinisch behandelt werden können" . Die Kliniken im Allgäu gleichen sich dem Konzept, den Traditionen an, die meine Selbsthilfegemeinschaften, also auch meiner Spieler - Selbsthilfegruppe nutzt, und die mir immer noch hilft. Im Jahr 2012 war ich in einer Anschlußheilbehandlung nach der OP meines Nierenkarzinoms. Diese Klinik war die Beste, in der ich Therapie machen durfte, danach wurde mir, auch in einem akut dringenden Facll jede REHA - Maßnahme verweigert, was icht der Gesetztgebung entspicht. Der Psychiather hat mir "zum Trost" Anti . Depressiva verschrieben, aber als ich den Waschzettel las, habe ich das Zeug ratzefatz entsorgt. Ich bin ja auch Herzrisikopatient, war aber in der Neurologie und Psychiartrie keine Rolle zu spielen hat?

Was bleibt, ist Verantwortung für sich selbst zu organisieren. Wir haben geleitete Selbsthilfegruppen in der Medizinischen Hochschule und in der Diakonie. Ich bin nunmehr 72 Jahre alt, Altersrentner wegen Schwerbehinderung, und bin mehr wegen Merkzeichen "G" online in den Meetings unterwegs, und natürlich hier im Forum.

Herzllich Willkommen

Andreas
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Wolke 7 am 21 Januar 2025, 00:29:22
Du kannst auch eine Spielsuchttherapie bei einem Therapeuten machen. Ich habe eine Verhaltenstherapie gemacht. Der Therapeut stellt eine Diagnose  und regelt das dann mit der KK  mit den Therapie Stunden.

Ich habe noch nie gehört, dass man wegen der Spielsucht zu wenig zum Arzt gegangen ist und die KK deswegen nichts genehmigt. Ein Hausarzt kann eh nichts machen. 

Guck nach den Öffnungszeiten der Caritas, ruf wieder an und schreib denen  Mails. DRK kannste auch anrufen ,auch bei Therapeuten (Verhaltenstherapie/Sucht )kannst du dich selber anmelden ,dafür brauchst du keine Überweisung eines Arztes,kannst du alles selber regeln .

LG Wolke

Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 22 Januar 2025, 20:33:52
Hallo Andreas

Ich habe fest darauf gehofft das ich die Therapie in der Sucht Klinik machen kann  :'(  und nun übernimmt es noch nicht mal die KK. Muss abwarten wann ich es schriftlich bekomme, damit ich direkt Widerspruch einlegen kann gegen den Bescheid.

Heute habe ich jede Menge rum Telefoniert um irgendeinen Therapeuten zu finden der für mich einen Therapieplatz frei hat. Aber nichts zu machen überall voll und eine Wartezeit für ein Erstgespräch ein Jahr und dann nochmal ein Jahr für einen Platz.  ::)

Aber ich habe gestern bei der Caritas Suchtberatungsstelle angerufen und einen Termin für Februar bekommen.  :) Wenigstens ein kleines Licht am Himmel.  8)

Hallo Wolke
das mit dem zu wenig zum Arzt gehen war von mir irgendwie ein bischen Ironisch gegen die KK gemeint. Und nicht weil man für sowas nicht genug zum Arzt gehen kann.  ???
Es gibt eben solche und solche, und ich habe mich damit Jahre lang gequält ( viele von uns machen das) bevor ich mit der Sprache raus bin und es eingesehen habe.

Ich möchte eine Sucht bzw Verhaltenstherapie machen aber bei uns ist nichts zu bekommen an Plätzen.

Was ich nicht verstehe ist das ich bei der 116117 angerufen habe und die haben mir gesagt ich bräuchte für einen Termin bei einem Therapeuten einen Vermittlungscode. Da habe ich ihr gesagt das ich keinen Code bekomme weil ich bei keinen Therapeuten eine Chance habe.
Ich dachte das wäre die Nummer für eine Terminvergabe ohne Vermittlungscode. Denn wenn ich den habe, habe ich ja einen Therapeuten gefunden.  ::)

Ich darf halt den Kopf nicht hängen lassen. Alles ein bischen viel im Moment.

Gruss Mutze
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Olli am 22 Januar 2025, 21:09:22
Den Code müsste Dir der Hausarzt geben können?
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Rubbel am 22 Januar 2025, 21:14:41
... schau mal hier:
https://www.dptv.de/fileadmin/Redaktion/Bilder_und_Dokumente/Wissensdatenbank_oeffentlich/Broschuere/DPtV-Faltblatt_Kosten.pdf

hab es nicht durchgelesen, sieht aber auf den Blick gut aus. Oder Du googelst Ärztekammer Psychotherapeuten (+ Deine Stadt'.
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Wolke 7 am 23 Januar 2025, 05:20:11
Moin,



https://www.ptk-nrw.de/patientenschaft/terminservicestellen

Auf ein Erstgespräch wartet man kein Jahr....das müssen die innerhalb von 4 Wochen machen, heisst aber auch nicht, dass du dann da einen Platz bekommst.

Melde dich überall an und nimm alle Termine an....irgendwo springt immer einer ab und guck mal in die Tetminservicestellen rein. Ist jetzt für NRW,gibt es aber für jedes Bundesland

LG
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 23 Januar 2025, 19:34:37
Hallo Zusammen

Ich bin heute so Happy  ;D

Habe endlich nach einem Jahr heute eine Rückmeldung zwecks eines Therapie Platzes bekommen juchuuuu und nun kann ich meine Psychotherapie nächste Woche Dienstag beginnen.  :D

Ich muss schauen ob die Therapeutin auch das Thema Glücksspielsucht bearbeitet, und falls nicht habe ich am 13.02. einen Termin in einer Suchtberatungsstelle.

Hallo Wolke
Hatte gestern bei einer Therapeutin angerufen die mir am Telefon gesagt hat ich müsste ein Jahr warten auf ein Erstgespräch und dann nochmal ein Jahr auf einen Therapie Platz. Vorstellen konnte ich mir das allerdings auch nicht.

Bei den Patientenservice Stellen 116117 hatte ich gestern auch angerufen und die wollten unbedingt einen Vermittlungscode den ich leider nicht hatte.

Naja nun bin ich Happy und hoffe nicht zuviel das meine Gefühle mit mir durchgehen und ich der Meinung bin, hatte jetzt Glück kannst ja nochmal zocken.

Wünsche euch noch einen schönen Abend

Gruss Mutze  8)
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Rubbel am 23 Januar 2025, 20:38:37
Hallo Mutze
... was für tolle Nachrichten für Dich! Sehr sehr gut :)

Deine alte Falle lass' mal lieber. Du gehst ja auch nicht rückwärts über die Straße, oder ?

Erzähl uns doch von der 1. Kontaktaufnahme :)
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Ilona am 24 Januar 2025, 07:45:52
Liebe Mutze,

ich freue mich auch für dich! Es geht voran!!!

LG Ilona
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: andreasg am 24 Januar 2025, 12:20:22
Hallo Mutze,

auch möchte Dir meine Freude mitteilen, daß Du einen Therapieplatz gefunden hast.

Und eine Motivation kannst Du ja schon bildlich mitnehmen.: Die Freude im Herzen bewahren, sie steht Dir zum und Du mußt sie nicht mehr verzocken.

Alles Gute für Dich und schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 24 Januar 2025, 17:27:46
Hallo zusammen  :)

Ich danke euch für die gemeinsame  Freude ;D auch dir Andreasg, Ilona, Rubbel

Mein Mann hat mir heute gestanden das er Angst hat sich Mittags hinzulegen, weil ich könnte ja wieder zocken.  :-\ Hm ja der Gedanke kreist mir im Kopf rum und den bekomm ich auch nicht so schnell raus, aber ich muss standhaft bleiben, denn ich will ihn nicht verlieren und ich möchte das er mir wieder mehr vertraut.

Wir haben ausgemacht das er Regelmäßig einen Blick auf meinen Kontostand hat und ich mehr mit ihm über mein Problem reden kann wenn ich es brauche.  ;) Mir hilft es darüber zu reden wenn ich gerade eine Suchtwelle habe.  :-\

Also es geht vorran  :D

Gruss Mutze





Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 27 Januar 2025, 17:01:48
Hallo zusammen
Seid zwei Tagen grübel ich mit dem Gedanken wieder zu zocken, nur ein bischen sag ich mir immer , vielleicht gewinn ich ja was , ich habe schon Kopfschmerzen weil ich nur daran denke.
Mir gehts damit nicht so gut, habe heute auch bei der Suchthilfe angerufen aber keiner dran gegangen.

Soll ich es meinem Mann erzählen ? Was denkt er dann wieder von mir ?

Ich schlafe und Träume schlecht, alles nur so einen Unsinn. Morgen habe ich den ersten Termin zur Psychotherapie, hoffentlich hilfts ein bischen.

Meine Ablehnung zur Medizinischen Reha habe ich auch am Samstag bekommen.  :-\  Da steht drin die Kosten für eine Reha können nur übernommen werden, wenn die sozialmedizinischen Vorraussetzungen dafür vorliegen. Diese legen fest , ob eine medizinische Vorsorge- und Rehabilitationsleistung notwendig und Erfolg versprechend ist.

Also es können keine Kosten übernommen werden weil kein aktueller nachvollziehbarer Rehabilitationsbedarf vorliegt. Es lassen sich keine aktuell bestehenden Fähigkeits- und Funktionseinschränkungen finden.

Weiss nicht was ich davon halten soll.  ::)

Dem werde ich aufjedenfall widersprechen.

Gruss Mutze



Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Wolke 7 am 27 Januar 2025, 18:20:28
Zitat
Wir haben ausgemacht das er Regelmäßig einen Blick auf meinen Kontostand hat und ich mehr mit ihm über mein Problem reden kann wenn ich es brauche.  ;) Mir hilft es darüber zu reden wenn ich gerade eine Suchtwelle habe.  :-\

Das hast du vor 3 Tagen geschrieben......das beantwortet dir doch deine Frage.....

Und du musst dich im Vorraus mit der Suchthilfe kümmern.......bevor es dir schlecht geht! Wie oft hast du heute da angerufen? Wieviele e-mails geschrieben? Wieviele Suchthilfen hast du angerufen?

Lies dir mal  alle deine Beiträge durch.....was fällt dir auf? Wie wirkt das auf dich? Lies die Beiträge mal so durch ,als wenn das eine fremde Person wäre.....was fällt dir auf?

LG Wolke





Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Olli am 27 Januar 2025, 19:21:02
Tjaja ... das Suchtgedächtnis ... :)

Mache Dir bitte bewusst, dass im Stammhirn ein warmes Plätzchen für all Deine Glücksspielsituationen ist. Dort schlummert es in aller Seelenruhe. Doch wenn Deine Sinne etwas wahrnehmen, was auch nur einen Hauch an das Glücksspiel erinnert, dann poppen die Erinnerungen auf.

Sie sind lästig und harmlos! Wie Du ja siehst, braucht es eine bewusste Entscheidung von Dir ... die Du nicht erteilst!

Es bedeutet auch nicht, wenn sie hochkommen, dass Du nun spielen willst ... es sind schlicht nur Erinnerungen. Erinnerungen, die Dein Suchtanteil in Dir gerne glorifizieren möchte. Drehe im eine lange Nase ... tanze und singe:

Nur für heute erlaube ich mir spielfrei bleiben zu dürfen!

Auch das wird im Stammhirn abgespeichert ... :)
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Rubbel am 27 Januar 2025, 20:03:41
Aller Anfang ... und was das STAMMhirn betrifft ...

Hier sind Funktionen des Hirnstamms aufgelistet:

Herzfrequenz
Atemzentrum
Kerne der Hirnnerven
Andere wichtige Kerne (z. B. Substantia nigra)
Sensible und motorische Bahnen
Hirnstammreflexe (z. B. Lidschluss, Würgereflex)
 Deutlich: Das Stammhirn hat mit Sucht aber auch gar nichts zu tun!


https://www.medi-karriere.de/wiki/stammhirn/
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: andreasg am 27 Januar 2025, 22:24:21
Hallo Mutze,

wenn Du selber nicht mehr weißt, was mit Dir losist, und wünschst Dir, Dich in einer REHA kennenzulernen, dann reichen im Vorfeld die Aussagen des MD aus, der diese Beurteilung erstellt hat? Also ganz einfach: 2 wenn du ein Problem mit dem Glücksspiel hast, dann setzte doch kein Geld auf das Spiel" Im Ernst, es ist gut, sich nicht von solchen undefinierten Aussagen schocken zu lassen! Ein Widerspruch sollte sobald wie möglich, und wenn möglich , mit einem Facharzt, hier für Neurologie und Psychiartrie begründet werden. Das wird aber wohl nur in Gang kommen, wenn Deine Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt werden kann.
Besser ist, eine Direkteinweisung in ein Fachklinikum für Menschen mit Spielsucht. Indekationen können akute  Herz - Kreislauf Beschwerden , aber auch eine latente bis akute Suizidgefahr sein. Spielsucht ist eine tödlich verlaufende Krankheit, und mein Beispiel will vor den Folgen bei Nichtbehandlung hinweisen.

Was Du, und das bereits zitierte Stammhirn brauchst, ist Ruhe und Klarheit, und nur auf ein Ergebnis warten, was in der Schwebe ist, bringt lediglich eine Rückfallgefahr. Suchtberatung kann Dir in diesem Punkt hoffentlich weiter helfen:

bundesweit – kostenlos – anonym, steht so oben rechts

Schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 27 Januar 2025, 22:28:49
Hallo Wolke

Ja ich habe vor drei Tagen geschrieben das ich  mit meinem Mann darüber reden kann. Ich möchte ihn damit aber auch nicht zu sehr belasten, weil er dann die ganze Zeit darüber grübelt.

Er hat eine andere Auffassung was das Glücksspiel angeht. Er sagt auch immer vielleicht wäre er anders gestrickt und er hätte nie mit oder um Geld gespielt.

Naja morgen Vormittag kann ich die ersten Gedanken los werden. Ich werde euch auf jeden Fall darüber berichten. Und für heute bin ich standhaft geblieben.

Schönen Abend euch noch

Gruss Mutze
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Wolke 7 am 27 Januar 2025, 23:28:43
Zitat
Ja ich habe vor drei Tagen geschrieben das ich  mit meinem Mann darüber reden kann. Ich möchte ihn damit aber auch nicht zu sehr belasten, weil er dann die ganze Zeit darüber grübelt.

Grübelt er nicht noch mehr, wenn er merkt, dich belastet was ,aber du redest nicht? Dann denkt er wahrscheinlich, du zockst heimlich.  Und wenn dir reden hilft ,du es nicht tust  und du dann zockst ,dann vertraust du ihm nicht und er dir nicht. Du belastest ihn nicht ,wenn du redest ,es belastet ihn aber ,wenn du nicht redest. 

LG Wolke
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Wolke 7 am 27 Januar 2025, 23:31:35
Zitat
Soll ich es meinem Mann erzählen ? Was denkt er dann wieder von mir ?

Er denkt ,oh wie schön,sie vertraut mir und redet mit mir ,bevor was passiert und nicht erst wieder danach. Wir schaffen das gemeinsam!! Ich helfe ihr und unterstütze sie.
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Ilona am 01 Februar 2025, 17:27:12
Hi Mutze,
wie geht es dir inzwischen?
LG Ilona
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 03 Februar 2025, 13:59:41
Hallo Ilona und alle anderen  ;)

Mir gehts so so lala. Hab natürlich zu Kämpfen mit dem Gedanken nicht zu zocken.  :-\

Es gab ja Geld und ich habe etwas Guthaben, nun Spiel ich natürlich mit dem Gedanken könntest ja mal was kaufen damit du zocken kannst. AAAAAAAAAAAAber ich muss mich echt beherrschen und mir jedes mal sagen nein es gibt nichts. Vor allem muss ich ja noch meine Schulden tilgen.  ::)
Der Gedanke ist echt hart. Aber solange es nur bei dem Gedanken bleibt, ist es ja in Ordnung. Bin nun fast drei Monate Spielfrei was mit Geld zu tun hat.

Habe mich die ganze Zeit mit Malen abgelenkt.

Mein erster Termin bei der Therapeutin ging eher in Richtung meiner Krankheit als in Richtung Glücksspielsucht.

Am Dienstag Morgen war ich noch im Suchthilfezentrum  und bekam für Mittwoch einen neuen Termin, da keiner Zeit hatte. Wir schrieben dann meinen Widerspruch gegen den Ablehnungsbescheid, den ich persönlich bei meiner KK abgab und mir Quittieren ließ.
Nun muss ich warten bis ich bescheid bekomme. ::)

Am 13.02. habe ich einen Termin im Suchthilfezentrum und bin gespannt wie dieser Verläuft und ob ich dann angemeldet werden kann zur Therapie.  :P Drückt mir mal die Daumen.  ;)

Euch einen schönen Sonnigen Tag

LG  Mutze
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 03 Februar 2025, 19:38:24
Hallo zusammen

Heute Abend habe ich einen weiteren Großen Schritt gemacht und habe meine Email Adresse von Paypal sperren lassen so das ich garnichts mehr kaufen kann zum zocken. ;)

Somit ist jede weitere Möglichkeit mit Geld zu zocken ausgeschlossen.  ;)

Lenke mich jetzt ein bischen mit Musik ab und später werde ich wieder eine Runde malen. Morgen bin ich wieder unterwegs mit meinem Mann zum Arzt sodass ich wieder abgelenkt bin.

Euch noch einen schönen Abend

LG Mutze
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 06 Februar 2025, 20:30:53
Guten Abend zusammen  8)

Es geht mir heute gut und ich muss sagen es geht aufwärts.  :) Mein Mann fängt langsam an mir wieder zu vertrauen.  :D  Dienstag und Mittwoch hat er sich Mittags hingelegt und mich allein im Wohnzimmer gelassen. Ich freu mich über diese Entwicklung und bin Stolz auf mich.  :) Und ich bin Stolz das ich der Versuchung widerstanden habe.

Ich habe Mittags Musik über Kopfhörer gehört und war gut drauf. Ich war so gut drauf das er dachte wo er wieder wach war ich hätte was genommen.  ;D  Er hat mich gefragt wieso ich so gut drauf bin und ich konnte sagen mir geht es gut. Das war wohl ein Glücksgefühlüberschuss.  ;D

Nun ich bin seid über einer Woche komplett Spielfrei. Also auch keine anderen Spiel wie Switch oder Playstation.

Zwischendurch reden wir über mein Problem mit der Sucht. Er sagt mir immer er kann es nicht verstehen wieso mir das passiert ist und wieso man mit Geld spielen oder Geld verspielen kann.

Darüber werden wir beide dann wohl noch eine Weile sprechen.
Irgendwann habe ich auch meine Schulden getilgt und wünsche mir das es dabei bleibt indem ich weiter an mir arbeite.

Habe heute morgen meinen Neurologen angerufen und Ihn gebeten er möchte mir eine schriftliche Begründung schreiben wieso ich eine ambulante medizinische Reha brauche, denn meine KK hat mich heute morgen schon wieder angerufen und mir mitgeteilt das das was ich als Widerspruch abgegeben habe keine Begründung sei. Ich hätte ja seid Jahren keine Psychotherapie gemacht, und ich habe Ihr gesagt das ich schon seid über einem Jahr einen Platz suche, keinen bekommen habe weil überall alles voll ist, ich aber seid Jahren bei einem Neurologen in Behandlung bin.

Dienstag habe ich wieder einen Termin bei meiner Therapeutin und gehe vorher bei meinen Neurologen vorbei und hoffe das ich die Begründung mitnehmen kann.

So das wars erstmal wieder von mir

Gruss Mutze  ;)



 
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: andreasg am 07 Februar 2025, 13:28:44
Hallo Mutze,

Schön Daß Du spielfrei bist. Die Kopfhörer sind eine so großartige Hilfe, schon wegen der Entspannung - nach all dem Stress...

Mein alter Neurologe lief einmal laut schreiend durch die Gemeinschaftspraxis: "Ich schreibe keine Befunde mehr"!!! - daraufhin versuchte ich eine Gemeinschaftspraxis mit sieben Neurologinnen und Neurologen anzurufen. Beim dritten Versuch ging eine Arzthelferin wirklich an das Telefon: "wir nehmen keine Patienten auf"! - Ende - ähh, was machen sieben Neurologen in einer Praxis ohne Patienten? Die Herrschaften sitzen am runden Tisch und spielen "alle Entchen fliegen hoch" um später beim Tischerücken die Erleuchtung zu finden. Es ist faktisch unmöglich , dort einen Termin zu bekommen, allenfalls über Hilfe vom Hausarzt, oder ich habe es mit einer Liste der Krankenkasse probiert. Zum Schluß hatte ich einen Psychologen, der Verschwörungstheoretiker war. Mit dem konnte ich explizit über gesunde und vitale Ernährung sprechen, und dort habe ich Hilfe gefunden.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und Mut, und immer wieder positive Entspannung.

schöne 24 Stunden

Andreas
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 07 Februar 2025, 18:18:48
Hallo Andreasg

Danke erstmal für Deine aufmunternden Worte, das tut auch mal gut von außerhalb Rückendeckung zu bekommen, und ja Kopfhörer sind eine ziemlich gute Erfindung.  ;D

Das schlimmste an meinem Neurologen ist, das ich gestern morgen erst vergeblich versucht habe ihn zu erreichen, und nach langer Zeit ist dann doch jemand ran gegangen. Er muss doch auch Begründen können, wieso er mich an diese Klinik überwiesen hat. Und er weiß doch was wir regelmäßig besprechen.

Naja jetzt ist erstmal Wochenende und dann kann ich weiter sehen. Die nächste Woche wird sehr ereignisreich für mich hoffe auch positiv.

Schönen Abend noch und ein tolles Spielfreies WE für euch alle 8)

Gruß Mutze
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer( Gefühle )
Beitrag von: mutze am 09 Februar 2025, 17:52:40
Hallo zusammen  :D

Meine Frage lautet: Hattet Ihr auch so ein komisches Gefühl beim Zocken ? Also ich meine während meiner Zock Zeit  war ich meistens Happy und hatte Glücksgefühle wenn ich was gewonnen hatte und mein Stand auf dem Account ziemlich hoch war. Und ich bin am nächsten Morgen etwas entspannter aufgestanden als ich es jetzt mache.

Da war etwas wo ich mich drauf gefreut habe, obwohl ich alles verzockt habe.  ::)  was mir zum Schluß erst bewusst wurde.

Nun muss ich meine Gefühle auf etwas anderen umleiten , damit ich diese Gefühle wieder bekomme. Vor ein paar Tagen habe ich es mit Musik geschafft, aber ich habe nicht immer Lust mir die Ohren voll zu donnern.

Ich reagiere Zeitweise entweder Agressiv  oder dann nach 5 Minuten gut gelaunt, bin so ein Springensfeld. Mal hüh und dann direkt wieder hott.  Ich kann das irgendwie nicht kontrollieren oder steuern. Mein Mann tut mir dabei schon ein bischen leid, weil da schon ein Satz manchmal ausreicht.

Ich muss etwas finden worauf ich mich freuen kann, wenn ich daran denke und am nächsten Tag aufstehe. Das ist als ob ich mein Leben zur Zeit abarbeite.  :o
Vielleicht habt Ihr ein paar Tipps oder Ideen für mich. Danke

Gruss Mutze


Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Ilona am 09 Februar 2025, 19:15:34
Hast du es mal mit moderatem Sport versucht? Erzeugt gute Gefühle, kann in der Gruppe gemacht werden und ist auch noch gesund.
LG Ilona
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Wolke 7 am 10 Februar 2025, 05:31:06
Moin,

so ein gutes Gefühl, so eine Vorfreude wie beim Zocken wirst du bei anderen Dingen nicht mehr fühlen ....das sind dann eher schon außergewöhnliche ,extreme Dinge, wie Fallschirmspringen .

Es sind aber die Freuden über viele andere kleine Dinge, ,die dich wieder glücklich und zufrieden werden lassen und das wirst du nach längerer Zeit der Abstinenz wieder mehr und mehr fühlen.  Das Zocken lässt uns bei allen anderen Dingen und Gefühlen abstumpfen.

Das Gefühschaos ,was du jetzt durchmachst ,ist der Entzug.....such dir viele kleine andere schöne Hobbys ,als Ersatz für das Glücksgefühl beim Zocken,damit du nicht wieder zockst.  Das ist nicht einfach ,weil du dieses extreme Gefühl nie wieder erreichst,allerdings dieses schlechte,miese Gefühl, wenn du verlierst und kein Geld zum Zocken hast , auch nicht. Und das ist es allein schon wert.  Und die nachfolgenden Probleme der Sucht verschwinden auch nach und nach .....Beziehungs- Schlaf- und Geldprobleme. Deine Gesundheit wird es dir danken und die Freude am Leben kommt zurück. 

Vielleicht hilft dir dieses Video deinen Körper etwas besser zu verstehen....

https://youtu.be/2ynnmNTKwCw?feature=shared

LG Wolke

Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Olli am 10 Februar 2025, 05:58:32
Hi Mutze!

Zitat
Nun muss ich meine Gefühle auf etwas anderen umleiten , damit ich diese Gefühle wieder bekomme. Vor ein paar Tagen habe ich es mit Musik geschafft, aber ich habe nicht immer Lust mir die Ohren voll zu donnern.

Du suchst nach einem gleichwertigen Ersatz. So funktioniert das aber nicht. Du hast in der Sucht Deinen Dopaminkonsum überanstrengt.
Also ... Suchtausübung ... Dopaminausstoß ... Steigerung der Frequenz der Suchtausübung - Steigerung der Dopaminausschüttung.
Dein Körper hat da aber reagiert, indem es gar nicht alle Dopamindosen verarbeitet hat. Du bist sozusagen abgestumpft.
Jetzt spielst Du nicht mehr. Die Dopaminausschüttung ist also extremst reduziert. Es kann also sein, dass Du im Moment alles als stumpf und langweilig empfindest. Das Gute aber ist, dass Dein Körper wieder auf die "normale" Dopaminnutzung zurückfährt.
Suche Dir also etwas Normales, was Dich glücklich macht. Da spielen Kinder in Nachbars Garten? Genieße ihre Leichtigkeit, ihre Unbekümmertheit. Gehe in den Wald und setze Dich dort auf eine Bank. Lausche den Geräuschen.
Wenn Du meinst, dass gerade alles nicht das Wahre ist, dann suche Dir abends drei gute Dinge, die Du an dem Tag erlebt hast. Denke dabei nicht an die Omi, die Du heldenhaft auf die Schulter genommen und über die Straße getragen hast. Denke "klein" ...
Denke an das Lächeln der Postbotin, als Du an ihr vorbeigefahren bist und sie gegrüßt hast. Denke an die Rate, die Deinen Schuldenberg reguliert und ihn wieder hat schrumpfen lassen. Denke an das Gekochte,, was Dir so lecker geschmeckt hat. Denke aber auch an die Trigger, die Du gemeistert hast.

Wenn Du die drei Punkte schnell benennen konntest, dann weite die Liste aus auf 5 ... oder mehr ...

Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 10 Februar 2025, 19:34:23
Hallo zusammen

Hallo Ilona danke dir für Deine Antwort, zur zeit gehe ich in ein Fitnessstudio wenn es meine Zeit zu lässt. Aber auch dies überflutet mich nicht mit Glücksgefühle.

Hallo Wolke und Olli
Auch euch danke ich für die Antworten
Ihr habt Recht mit dem was Ihr schreibt, ich habe echt das Gefühl abgestumpft zu sein. So als ob nichts mehr Spaß oder Freude macht. Hoffentlich dauert es nicht allzu lange das ich wieder auf normal Level komm. Das ich mich auch wieder über kleine Dinge freuen kann. Beim Nichtraucher werden war es nicht so schlimm. Habe zwar auch zwei Wochen gebraucht und war Aggro zu meinem Mann, aber es hat geklappt. Und dieses hier schaffe ich auch, selbst wenn dieser Entzug so hart ist.

Heute waren wir zum Beispiel hier bei uns in der Kirche und haben Bingo mit anderen gespielt. Man kann bei Bingo was Süßes gewinnen. Also kein Geld. Es war mal was anderes und eine Ablenkung für mich und meinen Mann.


Ich bin über jede Zahlung die ich im Monat machen kann dankbar um meinen Schuldenberg zu tilgen. Dauert auch noch eine Weile bis der abgebaut ist.

Getriggert hat mich einiges Während meiner Zockzeit. Habs teilweis kaum ausgehalten, aber geschafft.

Schönen Abend euch noch

Gruss Mutze
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Ilona am 10 Februar 2025, 23:39:43
Klar, schaffst du das Mutze. Es ist nicht ganz so einfach, aber machbar. Mach weiter so. Spazieren gehen oder Fahrradfahren tun auch gut. Viele laufen bzw radeln anfangs durch die Landschaft und kriegen nix mit. Aber so ganz allmählich wird der Blick wieder klarer. Plötzlich nimmt man peu a peu wieder die Natur wahr, sieht Blümchen und Bäume und Wiesen. Dann unterscheidet man die Bäume und sieht, was auf der Wiese wächst. Braucht etwas Zeit und regelmäßiges üben, dann kommen auch die Gefühle dazu. Versuchs mal! Alles Liebe!
LG Ilona
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 21 Februar 2025, 20:46:34
Guten Abend zusammen  :)

Wollte mich mal wieder melden und euch mitteilen wie es mir bis heute ergangen ist.

Als erstes habe ich meinen Widerspruch zurück genommen, da ich keine Möglichkeit habe hier in meiner Nähe eine medizinische Reha zu machen und man mir dazu geraten hat von der Suchthilfe.

Das Suchthilfe Zentrum wo ich mich gemeldet hatte, hat leider keiner Möglichkeit für mich, mich dort unterzubringen. Angeblich bin ich kein Glücksspielsüchtiger sondern eher in Richtung Gamersucht und die möchten mich ungern in einer Gruppe voller 20 bis 40 jährige Spielsüchtige Männer stecken.

Aber eine Selbsthilfegruppe haben die für mich rausgesucht wo ich alle 14Tage hin gehen kann.

Ich gehe regelmäßig wöchentlich zur Therapie so das ich über meine Probleme reden kann. Diese Woche haben wir meine Vergangenheit aufgewühlt, so das ich am Ende der Stunde ein bisschen traurig war. Ich muss wohl noch soviel verarbeiten was mir all die Jahre nicht bewusst war, weil ich funktioniert habe.

Meine Freizeit besteht jetzt daraus das ich wieder ins Fitnessstudio gehe, Bilder male, mit meinem Mann und meinem Hund spazieren geh. Fahrrad fahren. Ich habe die letzten Tage ständig Kopfschmerzen gehabt wegen dem dunklen Wetter und bin froh wenn es jetzt wieder schön wird. Die Sonne wieder scheint und man mit T-Shirt rausgehen kann.

Habe mir jetzt vorgenommen ein bisschen an meinem Gewicht zu arbeiten, also ein bisschen runter.

Seid gut zwei Wochen zocke ich überhaupt nicht mehr, (mit Geld schon seid über drei Monaten nicht) und ich kann bald meine Schulden begleichen so das ich wieder clean bin. Ich freue mich das es wieder aufwärts geht mit mir und meinem Mann. Wir nähern uns langsam wieder an und er schenkt mir wieder mehr und mehr vertrauen.

So das wars erstmal wieder von mir und ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende

LG Mutze



Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 23 Februar 2025, 14:13:27
Huch was habe ich gemacht ????

Hab mich voll gelöscht und nun hab ich den Account nicht mehr.

Kommt man da irgendwie wieder rein ? Bestimmt nicht nicht oder ?

LG Mutze
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Olli am 23 Februar 2025, 15:09:08
Da hinten auf dem Küchenschrank liegt ein lecker Steak, noch einvakumiert. Ob hier noch eine Herzmassage hilft? 😊
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Wolke 7 am 23 Februar 2025, 16:24:47
Zitat
Kommt man da irgendwie wieder rein ? Bestimmt nicht nicht oder ?

Du bist doch mittendrin und dabei  :)
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 25 Februar 2025, 17:47:51
Hallo Wolke
Ich hatte mein Account gelöscht und mich nun wieder mit dem gleichen Account angemeldet. Was wohl da mit mir oder in mir los war? Dachte ich käme ohne schreiben aus, aber Puste Kuchen.

Ich brauche das auch weiterhin, hab wohl gedacht ich wäre jetzt gefestigt genug.

Ich würde auch gerne mal Samstagsabend mit machen beim Meeting weiß aber nicht wie es abläuft. Wenn ich auf den Link gehe komme ich da in einen Raum wo geschrieben wird oder gesprochen ? Brauche ich dann eine Kamera und einen Kopfhörer mit Mikro ? Wie geht das ganze

Vielleicht kann mir das ja jemand erklären, dann würde ich mich auch trauen

Gruss Mutze

Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: TAL am 25 Februar 2025, 18:35:29
Hallo Mutze,

du mußt dafür ein Programm namens 'Zoom' runterladen. Dann klickst du am Samstag auf den Link in Ollis Signatur, und wartest, bis er dich in den Raum holt.

Ja, genau. Das ist dann Telefonieren mit Bild... quasi. Du siehst die Anderen, und die sehen dich. Jeder kann aber selbst entscheiden, ob er die Kamera anmacht oder nicht. Läßt du sie aus, hören die Anderen dich, sehen aber nur einen schwarzen Bildschirm. Man kann auch den Hintergrund ändern, wenn du nicht willst, daß jemand in deine Wohnung gucken kann.

Was du noch brauchst kommt darauf an, womit du online gehst.
Die meisten Laptops haben 'Onboard-Sound', also ein eingebautes Mikrofon und eingebaute Lautsprecher. Da brauchst du dann nichts zusätzlich, allerdings könnte der Sound etwas 'hallen'.
Mit einem PC bräuchtest du dazu ein Headset, also Kopfhörer mit integriertem Mikrofon.
Auf dem Handy brauchst du auch kein Zusatzgerät, hast dann aber natürlich nur einen kleinen Bildschirm.
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 25 Februar 2025, 23:06:22
Hallo TAL

Danke Dir für deine Antwort.

Jetzt muss ich mal schauen ob ich das mit dem Programm hinbekomme.

Gruß Mutze
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 27 Februar 2025, 19:36:47
Hallo zusammen

Heute hatte ich meine erste Selbsthilfe Gruppe und muss sagen, habe mich dort irgendwie nicht so richtig wieder gefunden. Wir waren zu viert und die anderen hatte eher eine Gamersucht,

Ich weiss nicht ob ich auch in diese Kategorie gehöre oder ob ich dort erst ankommen muss. Laut Sozialarbeiter gehöre ich dazu, aber es war komisch für mich.

Hattet Ihr das auch beim ersten mal ? Und erwarte ich vielleicht zu viel am Anfang ?

Gruss Mutze
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Olli am 27 Februar 2025, 19:46:38
Hi Mutze!

Jeder möchte doch gerne als Individuum gesehen werden. Wenn vielleicht noch dazu kommt, dass die eigene Sucht noch gar nicht voll akzeptiert ist, dann werden die Unterschiede gesucht. Und ich verrate Dir was ... Du wirst sie auch immer finden!

Nun kommt aber der berühmte geänderte Blickwinkel ... Bringt es Dich weiter, nach Unterschieden zu suchen? Wie wäre es stattdessen mit Gemeinsamkeiten? DARÜBER lässt sich doch wunderbar reden, oder nicht? Und ja, auch die wirst Du finden! :)

Tue Dir selbst bitte einen Gefallen ... gehe noch 10 Mal in die Gruppe ... egal, ob sie Dir gerade passt oder auch nicht. Gehe hin und sei offen für die Gemeinsamkeiten. Ich verspreche Dir ... es wird besser ... :)
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 27 Februar 2025, 20:05:00
Hallo Olli

Danke Dir das Du sofort geschrieben hast.  :)

Ja vielleicht hast Du Recht und  ich habe nach dem Unterschied gesucht.

Ich werde Deinem Rat folgen und noch mehrmals hingehen. Ich brauche etwas Zeit um die Gruppe so zu akzeptieren wie sie ist. Jetzt schaue ich erstmal bis in 14 Tagen und dann mal sehen.

Gruss Mutze

Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 04 März 2025, 19:50:29
Hallo Zusammen  8)

Gestern war ein echt harter Tag für mich.  >:(  Obwohl wir schönes Wetter hatten. Da ich heute zur Coloskopie musste hatte ich seid gestern morgen nichts gegessen. Gestern morgen war noch alles normal habe gute Laune gehabt und mich wohl gefühlt. Bin mit meinem Mann und den Wuffi raus, haben das Wetter genossen.

Aber allein der Gedanke an die Untersuchung hat mich Wahnsinnig gemacht, (meine Erste). Mir schossen auf einmal sämtliche Gedanken durch den Kopf, sogar das ich mal ,(nur mal eben ein bisschen), zocken könnte. Habe meinem Mann diesmal nichts davon erzählt, wollte ihn nicht beunruhigen.  Dieser Gedanke hat mich gequält bis ich mir dann die Kopfhörer aufgezogen habe.

Um 16Uhr musste ich dann diesen Drink mischen und durfte nur noch Wasser und klare Brühe trinken. Heute morgen sind wir dann um 6 Uhr aufgestanden weil ich eine Zweite Mischung trinken musste.

Ich muss sagen die Untersuchung habe ich gut überstanden , aber heute Mittag hatte ich schon wieder diesen Gedanken, nur mal schauen, nur ein bisschen, nur ein bisschen Pokern.

Mein Mann hat sich dann etwas hingelegt und ich habe mich auf den Balkon verkrümelt. Kopfhörer auf und Musik an. Nur nicht an den Laptop gehen, war meine Devise. Und ich habe es wahrhaftig geschafft diesen Suchtdruck zu widerstehen.

Jetzt bin ich schon über drei Monate aus dem Spielechat raus und habe immer noch diese Gedanken zwischendurch. Wie lange geht das denn noch ?Kann man das überhaupt ganz abschalten oder flackert da immer ein kleines Lichtlein ?


Schönen Abend euch noch

Gruss Mutze

Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Olli am 04 März 2025, 20:18:37
Hi Mutze!

Bei der Glücksspielsucht sagt man, dass man ungefähr nach einem Jahr aus dem Gröbsten raus ist, wenn gleichzeitig an der Genesung gearbeitet wird.
So hättest Du ruhig heute über Deine Ängste vor der Untersuchung und dem Ergebnis reden können. Auch "dafür" ist er da ... Dein Mann ... nicht nur fürs Kochen und Wäschewaschen ... :)
Ob er es geschafft hätte, Dich zu beruhigen? Wer weiss?

Sobald Du etwas mit Dir alleine ausmachen möchtest, bekommst Du keinen Input von Außen.
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: Wolke 7 am 04 März 2025, 21:37:01
Hey,

Zitat
Wie lange geht das denn noch ?Kann man das überhaupt ganz abschalten oder flackert da immer ein kleines Lichtlein ?

Der akute starke Suchtdruck ist weg,aber ein Lichtlein flackert bei mir auch nach Jahren noch. Es gibt halt immer viel Stress und Hektik im Leben und große Sorgen ,die achten darauf, dass das Lichtlein nie ausgeht.

LG Wolke
Titel: Re: Aller Anfang ist schwer
Beitrag von: mutze am 09 März 2025, 19:54:59

Hallo zusammen und hallo Wolke und Olli

Hätte mich schon viel früher gemeldet, aber hatte leider Internet Probleme.

Aber ich habe diese Woche dafür genutzt um mich meinem Mann und meinem Hund zu widmen, denn es war ja Wunderbares Wetter.  ;D  Mein Mann mit dem Rollstuhl, ich mit dem Fahrrad und der Hund nebenher. Die war froh ohne Leine laufen zu können. Dann haben wir drei Tage auf dem Balkon schön gegrillt und die Sonne genossen. So war ich von den Gedanken ans zocken abgelenkt.

Freitag morgen hatte ich bei der KK angerufen und nachgefragt ob die Psychotherapie genehmigt wurde, und siehe da, die haben die genehmigt. Das ist nun ein weiterer Schritt wo ich mit arbeiten kann.

Am kommenden Donnerstag habe ich wieder SHG. Letzte mal waren wohl zwei Leute weniger als geplant, die kommen diese Woche bestimmt wieder. War ja Altweiber   :)

Olli ja es wäre besser gewesen mit Ihm darüber zu reden, dann hätte ich nicht diese fiesen Gedanken gehabt und der Kopf wäre freier. Ich bin schon froh das ich Ihn nicht mehr anlügen muss wenn er mich fragt was machst du da am Laptop. Ich brauche nichts vertuschen oder verdecken, so das er das nicht sieht wenn ich gezockt hatte.

Wolke ich hoffe das das kleine Lichtlein irgendwann erlischt und der Suchtdruck weniger wird.

Schönen Sonntag Abend

Gruss Mutze