Glücksspielsucht => Fragen & Hilfe => Thema gestartet von: Marzipine am 03 Dezember 2007, 12:27:15

Titel: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Marzipine am 03 Dezember 2007, 12:27:15
Hallo@Alle,
seit Donnerstag Abend bin ich eine hilflose Mutter. Nun dachte ich, super ich habe mein Leben im Griff und ein Anruf bringt alles ins schwanken. Ich kann für mich kämpfen aber was mache ich, wenn meine Tochter (21 Jahre) mich anruft und mir mitteilt dass sie wieder einmal 4.000 € Schulden gemacht hat und das innerhalb von einer Woche. Die Problematik hatten wir von ca. 1 ½ Jahren schon einmal. Sie ruft bei diesem 9 Live-Sender an um Geldpakete zu gewinnen. Die Telefonrechnungen hat damals die Oma ausgeglichen, da ich das Geld nicht hatte. Es waren auch so um die 3.000 €. Das Versprechen, dass sie damals gab nie wieder dort anzurufen hat ja nun nicht sehr lange gehalten. Seit Wochen merkte ich schon, dass irgend etwas mit ihr nicht stimmte und dachte sie hat Liebeskummer oder dergleichen. Nun am Donnerstag rief sie mich abends an und verkündete mir, dass sie weder  für sich noch für die Katze irgend etwas zu essen hat. Das muss nun Tage so gegangen sein. Ich dachte ich falle in Ohnmacht. Meine Tochter verdient nicht schlecht und ich wollte natürlich wissen, was los ist. Ich sagte ihr, ich gehe einkaufen aber erst wenn ich weiß was sie angestellt hat. Daraufhin sagte sie, ich habe die gleiche Dummheit gemacht wie damals und ich wusste sofort Bescheid.
Ich bin am Boden zerstört. Was soll ich tun. Natürlich habe ich ihr den Kühlschrank voll gemacht und die Katze hat auch genug zu fressen aber kann ich ihr trauen?????????? Sie hängt den ganzen Abend am PC. Nun habe ich furchtbare Angst, dass sie noch Online spielt. Allerdings sage ich nichts, ich will sie ja nicht darauf bringen. Dem Fernsehen stehe ich auch machtlos gegenüber. Was soll ich tun. Nach meines Wissens ist es nun 2 x passiert. Aber genau weiß ich das halt nicht. Als ich sie fragte warum sie das macht, war ihre Antwort sie will ein schönes Auto kaufen und dazu braucht sie noch Geld.
Leute ich bin fix und fertig, habe wieder Alpträume, Kopfschmerzen und könnte alles an die Wand klatschen. Ich werde damit nicht fertig, ist sie süchtig oder dachte sie wirklich nur an ein neues Auto. Ich komme damit nicht klar. Die Tel.-Rechnung muss sie nun in hohen Raten zurückbezahlen, ich glaube so bis April 08. Für mich ist das schlimmer, als wenn ich einen Rückfall gehabt hätte. Ich bin machtlos und fix und fertig.
Marzipine
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: andreasg am 03 Dezember 2007, 13:41:14
Hallo Martina,
ich bin erschüttert, wenn ich Deinen Bweitrag lese. Ich glaube schon, daß Dich das sehr mitnimmt, eben - als betroffene Spielerin und nun auch noch als Angehörige.
Icxh denke mir auch: Die Katzte kann am allerwnigsten etwas dafür und es ist für eine Mutter völlig verständlich, wenn sie den Kühlschrank füllt.
Diese Ratenzahlungen aber: Kannst Du dort eine Grenze ziehen und/oder kommen dort bei Dir alte Schamgefühle hoch?
Traust Du Deiner Tochter zu, es selber in den Griff zu bekommen und noch einmal: Traust Du Dir zu, Deiner Tochter einen liebevollen Weg zu zeigen, indem Du dich von Ihrem Spiel fernhälst? D.H. heißt auch , daß Deine Tochter für ihre Schulden verantwortlich handeln kann.
Du wirdt, das glaube ich jetzt mehr als beratende Mutter - Freundin gebraucht.
Für Euch beide viel Kraft.

Schöne 24 Stunden
Andreas

PS. Manchmal werfe ich in schlafloser Nacht einen Blick auf diese Sender. Bin aber dann nicht an den Lösungen interessiert (z.B wie viel Liter Milch erbringen X Ochsen, was wirklich balla balla ist) sondern mein Blick gilt den Moderatorinnen.
Aber nach deinem Posting werde ich mir da wohl eine andere Sichtweise vorstellen können. Hände weg davon!
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Marzipine am 03 Dezember 2007, 13:53:47
Hallo Andreas,
danke für Deinen Beitrag. Für mich ist es ganz schlimm. Ihre Schulden muss sie selber begleichen, da muss sie durch. Sie muss endlich anfangen, Verantwortung zu übernehmen. Bis jetzt wurde ihr immer geholfen, meistens hat die Oma sie unterstützt. Natürlich habe ich Schamgefühle ihr gegenüber, ich kann ihr ja keinen Vorwurf machen, das hilft aber sowieso nicht. Auch lasse ich sie nicht hängen. Ich kümmere mich die nächsten Monate um ihr leibliches Wohl. Aber Andreas sie lässt alles schleifen. Sie hatte einen schlimmen Verkehrsunfall letzten Jahres nun hat sie Entzündungen in den Knochen, die gebrochen waren. Meinst Du sie geht zum Arzt; nein macht sie nicht. Sie hält ihre Wohnung und sie hat eine wunderschöne moderne Wohnung, es fehlt ihr an nichts, in keinem guten Zustand. Abstauben u. putzen ist für meine Tochter ein Fremdwort. Andreas sie will alles haben und kriegt nichts geregelt. 3 Autos hat sie schon zu Schrott gefahren, Oma u. Papa haben die Autos bezahlt. Ach ich könnte einen Roman schreiben aber das schlimmste sind halt diese Fernsehsender, ich sage Dir ich stehe machtlos im Moment da. Ich fühle mich hilflos. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich kann mir nur hier auslassen. Boah dabei war das Jahr so gut für mich  :'(
Martina
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: andreasg am 04 Dezember 2007, 09:36:15
Hallo Martina,
das ist wirklich traurig, von dem zu Lesen, wie Deine Tochter sich verhält. Und einfach zu sagen: Schick sie in eine Therapie - (hat ja auch mir geholfen).
Ich interpretiere dann auch gerne wieder und habe nahezu intime Fragen, die aber ausschließlich in die Kerngruppe einer Therapeutischen Klinik zu stellen sind.
Und ich denke, Du kennst diese Fragen auch und kannst sie nicht aussprechen.
Ich habe Mitleid, mit Euch beiden. Ich lese eure Geschichte und sie macht mich traurig. Ich weiß aber um Schutzbedürfnisse und ich möchte hier nicht meine eigene Traurigkeit dagengenstellen.
Bitte, Martina, nimm Dir den Raum. Ich danke Dir für das Teilen.

Schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Marzipine am 04 Dezember 2007, 09:55:12
Einen schönen guten Morgen/Tag Andreas,
voller Zorn habe ich gestern an diesen Sender geschrieben per Mail und auch eine Antwort erhalten, die typisch ist:

Meine Tochter (21 Jahre) ist mal gerade dabei sich wieder in Schulden ohne Ende zu stürzen. Sie ruft bei Ihrem Sender an und bringt uns alle ins Unglück. Bitte was kann ich dagegen tun, dass meine Tochter nicht mehr anruft. Den Fernseher aus dem Fenster schmeißen oder was??????????????? Soll ich Ihnen die Telefonrechnung zur Begleichung zuschicken? Vielleicht bekommt sie ja wieder einen Ratefuchs, der mal so locker 1.800 € kostet. Ihnen geht es ja gut dabei, wenn die Leute anrufen, davon leben Sie, aber denken sie auch daran wie viele Leute (leider sehr viele junge Menschen u. deren Familien) Sie damit ins Unglück stürzen? Ich bin Ihnen gegenüber machtlos. Geben Sie mir einen Rat. Am liebsten möchte ich an die Öffentlichkeit gehen. Es gibt bestimmt 1000 Familien, denen es genauso geht. Die jungen Menschen werden süchtig gemacht ohne wenn und aber.


Guten Tag,
lassen Sie sich von Ihrem Telefonanbieter unbedingt die Gewinnspielnummer sperren, falls Ihre Tochter Ihr Telefonverhalten nicht in den Griff bekommt.
Ihr Telefonanbieter hilft Ihnen diesbezüglich weiter.
Ihre
9Live-Zuschauerredaktion

Ja klar so einfach kann man es sich auch machen. Nur Andreas meine Tochter hat ihren eigenen Haushalt, ich kann nicht einfach so mal diese Nummer sperren lassen.
Gestern Abend hatte ich ein längeres Gespräch mit ihr und sie sieht einfach nicht die Suchtgefahr. Auch habe ich nun von ihr gehört, dass sie öfters bei diesem Sender anruft aber die Kosten im gründen Bereich liegen. Natürlich habe ich große Angst und kann nur hoffen, dass sie meine Ratschläge befolgt. Ich versuche nun, innere Ruhe zu bewahren hilft ja nix wenn ich nun verrückt spiele. Die letzte Nacht habe ich auch etwas ruhiger verbracht aber ich werde mich noch einmal mit diesem Sender in Verbindung setzen. Auch mit Arcor (ihr Telefonanbieter) werde ich in Kontakt treten. Weiß zwar nicht ob ich etwas machen kann, aber ich will es versuchen. Gott sei Dank hat meine Tochter ein sehr offenes Vertrauen zu mir und ich will nun nicht hoffen, dass sie mich anlügt. Boah es gibt immer wieder eine Steigerung im Leben. Aber weißt Du was, ich bin soooo froh, dass das Spielen für mich nie wieder in Frage kommt und ich bekomme einen richtigen Hass gegen alle Gewinnspiele, wo es um Geld geht. Ich habe nicht einen Cent für Lotto ausgegeben schon aus Prinzip nicht. Jeder spielt, ich nicht. Ich bin so glücklich u. zufrieden wie es ist, meine Schulden sind so gut wie beglichen, ich will nicht mehr Geld, ich will nur glücklich und zufrieden sowie gesund sein; nicht mehr und nicht weniger.
Danke für Deinen Beistand.
LG Martina
 

 
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Borowski am 04 Dezember 2007, 15:48:30
Hallo,
eines ist Deiner Beschreibung nach glaube ich klar: Deine Tochter ist süchtig. Eine Lösung für das Problem kann es glaube ich nur dann geben, wenn Deine Tochter das auch einsieht und bereit ist entsprechende konsequenzen zu ziehen. Ich weiss aus eigener Erfahrung, daß die Bereitschaft sich mit dem Problem auseinander zusetzen und sich selber einzugestehen dass man süchtig ist, nicht vorhanden ist, solange man genau weiss, dass man als letzten Rettungsanker noch eine Familie oder Freunde hat, die einen auffangen wenn das Geld mal wieder weg ist. Mir hat es jedenfalls gut getan, dass ich mit dem ganzen Mist den ich angestellt habe auf einmal alleine fertigwerden musste. Eines kann ich sagen: es war schwer, sehr schwer sogar, aber als ich es dann geschafft hatte wieder geordnete finanzielle Verhältnisse herzustellen, war das so unheimlich gut für mein Selbstwertgefühl, dass ich im nachhinein froh darüber bin, dass mir nicht geholfen worden ist.
Ich hoffe für Dich, dass Du es schaffst Deiner Tochter klarzumachen, dass der Fernsehsender sich von den Anrufen finanziert und von daher die mathematischen Chancen zu gewinnen ähnlich sind wie beim Lotto.
Schöne 24 Stunden
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: BisZumHals am 04 Dezember 2007, 23:53:42
Liebe Martina,

hoffentlich bist du nicht sauer, wenn ich als Greenhorn auch noch ein Statement dazu abgebe. Aber ich finde, du bist bei all der Misere das beste Vorbild für deine Tochter. Im Süchtigwerden, aber auch im Sucht-Loslassen. Aber so weit scheint sie noch nicht zu sein, es kam wohl noch nicht krass genug. Noch hat sie ihren Job, noch kann sie die Schulden irgendwie abbezahlen, wenn auch mühsam.

Noch glaubst du, du könntest für deine Tochter noch etwas vom Verlust zurück "gewinnen", durch Forderungen an den Sender. Ich glaube, dass dieser Plan bei euch beiden falsche Hoffnungen weckt. Du weisst, es gibt nur den einen Weg, den auch du schon gegangen bist:  Nach vorn. Loslassen, was hinter euch liegt. Konsequenzen ziehen für die Zukunft. Den einzigen Ratschlag, so zynisch er auch klingt, annehmen und alle kostenpflichtigen Telefonnummern sperren lassen. Wenns du das nicht darfst, soll das deine Tochter als "Gegenleistung" für deine nächste Kühlschrankfüllung tun.

BZH
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Marzipine am 05 Dezember 2007, 09:09:46
Lieber BZH,
natürlich bin ich nicht sauer, sondern dankbar für jeden Hinweis und Tip. Klar da ich ja selber am besten weiß, wie es ist, wenn man süchtig ist, diese Gefahr sehe, ist alles noch viel schlimmer aber mich kann sie auch nicht hinters Licht führen, mein Vorteil  ;). Natürlich kann ich die Nummern bei ihrem Telefon nicht sperren lassen. Sie hat ihren eigenen Haushalt, Gott sei Dank!!! Nun kann ich nur abwarten und sie nerven. Heute morgen habe ich sie angerufen und gefragt ob sie wieder angerufen hat und sie sagte "Nein aber Mama du nervst". Das ist gut so und ich werde es auch weiterhin machen. Ob sie sich sperren lässt, keine Ahnung. Aber ich kann meine wieder erlangte Kraft u. Energie jetzt nicht in mein Kind stecken. Ich bin für sie da, aber wenn sie wieder so eine Telefonrechnung hinbekommt, werde ich die ganze Familie unterrichten und das weiß sie. Ich werde das dann nicht alleine tragen, diese Verantwortung ist mir zu hoch. Ob sie nun schon süchtig ist oder nicht wird sich zeigen.
Heute geht es mir wieder besser und ich finde meine Ruhe u. Ausgeglichenheit wieder.
LG Martina

P.S.: Nein ich wollte kein Geld von dem Sender, sondern ihn unterrichten, damit er weiß was alles so passiert und dass er etwas unternehmen soll, was weiß ich allerdings auch nicht. Aber das ist sooooooo gefährlich, gerade für junge Menschen, obwohl ich nun schon gehört habe, dass auch die Älteren dort häufig anrufen.
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: andreasg am 05 Dezember 2007, 09:50:07
Hallo Martina, hallo ihr Lieben,
ich freue mich gerade darüber , daß in diesem Tread die Beteiligung wächst und erkenne ein Gemeinschaftsgefühl in unseren Aussagen.
Es geht in der Suchtarbeit ja gerade immer wieder um den Umgang mit Menschen, um Menschlichkeit. Meine Interpretation: Der Mensch ist wichtig, nicht das Suchtmittel.
Solange ich noch in den Überlegungen gefangen war, ob die Daddelkästen wirklich die ausgelobten 60% ausspucken - solage ging ich in die Spielhallen. Solange ich die Betreiber von Spieleinrichtungen verantwortlich machte, brauchte ich keine Verantwortung zu übernehmen.
Ich schreibe ausdrücklich Martina, wie zuvor in dem PS: Ich habe die Gefahr dieser Fernsehsendungen für mich nicht erkannt, bis Du es gepostet hat. Ich habe seitdem den Zapper nicht auf diese Sender gerichtet.Gott sei Dank! Ich habe mich von etwas ferngehalten, was für mich Spieldruck ausüben kann. Und die Moderatorinnen dieser Sender stillen nicht meine nächtliche Sehnsucht.
Spielsucht ist im Zentrum meiner Gefühlswelt ein Ausdruck von Einsamkeit, Flucht vor Nähe, Angst vor Geborgenheit.
Ich erkenne Dich Martina als Spielerin, als Mutter, als eine engagiertwe Frau, die schon einmal die Spielsucht überwunden hat. Und wieder Kraft zum Überwinden.

"Ich lege meine Hand in Deine Hand - gemeinsam schaffen wir's"
In meinen Gruppen sprechen wir diesen Satz zum Mutmachen, wenn wir das Meeting beschließen.
Es ist ein Sinnbild der Liebe, die wir einanander geben.
Dann lassen wir uns in Gelassenheit los und begeben uns jeder für sich - auf unseren Heimweg.
Tut mir leid, aber gegenwärtig sehe ich für Euch nur dieses - mein Erleben in der Selbsthilfegemeinschaft.
Ich wünsche Euch viel positive Energie

Schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Marzipine am 05 Dezember 2007, 11:03:52
Lieber Andreas,
vielen, vielen Dank für Deine liebe Unterstützung. Der liebe Gott soll Dich beschützen.
LG Martina
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: polaris am 05 Dezember 2007, 11:12:37
Liebe Martina!
Alles was ich schreiben kann ist.....nichts von deinem Weg ist verloren. Und dass ist es woraus du Kraft ziehen kannst.

Klar ist es ein Schlag ins Gesicht. Zumal deine Tochter deine Geschichte kennt. Du weißt selbst den Weg. Ihr in Liebe und Konsequenz beiszustehen.
LG
Polaris
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Ilona am 05 Dezember 2007, 11:52:55
Liebe Martina,

ich kann deine Sorge gut verstehen, schließlich hasgt du ja am eigenen Leib erfahren wie schnell und gleichzeitig schleichend sich eine Sucht entwickelt. Was das Nerven angeht: Da muss deine Tochter durch. Wer den Kühlschrank füllt, der darf auch hin und wieder mal nerven. Ist eigentlich garantiert, dass die Oma nicht wieder das Potemonnaie zückt? Das wäre schon wichtig. Was die Gewinnspielsender angeht, habe ich eine recht radikale Haltung: Die gehören verboten! Das ist nämlich reine Abzocke. Ich habe hier mal einen Link zu einem spannnenden Artikel mit vielen Hintergrundinfos eingefügt. Ich würde übrigens an deiner Stelle die Landesmedienanstalt anschreiben, falls du Zeit hast. Die tun zwar so gut wie nix, müssen aber von vielen Seiten ordentlich genervt werden.
Alles Gute für dich!
Liebe Grüße, Ilona
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25363/1.html
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Marzipine am 05 Dezember 2007, 12:05:07
Hallo Ilona,
klar hat die Oma ihr Geld gegeben. Die Frau ist 86 Jahre alt und ich kann ihr das einfach nicht sagen. Meine Tochter ist das einzige Enkelkind was sie hat und sie vergöttert meine Tochter. Aber ich habe meine Tochter gewarnt, sollte noch einmal die Telefonrechnung das normale überschreiten dann werde ich ohne wenn und aber Allen Bescheid sagen. Das schlimme ist auch noch, dass sie bei Arcor beschäftigt ist.
Nun versuche ich Ruhe zu bewahren und sie halt zu nerven. Ich habe ihr auch gedroht mit dem Arbeitgeber zu reden, das werde ich auch tun und meine Tochter weiß, dass ich keine leeren Versprechungen mache.
Danke für die Anteilnahme
Martina
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Marzipine am 05 Dezember 2007, 12:25:13
Jetzt kann ich mich natürlich fragen, warum wurde ich Spielerín, die die immer aufs Geld geschaut hat, die mit Geld umgehen konnte (jetzt kann ich es wieder)vielleicht Schicksal/Fügung um meiner Tochter auf die Finger zu schauen? Um frühzeitig zu merken, was los ist oder sich bei ihr entwickelt? Jedenfalls würde das für mich einen Sinn ergeben, dass ich süchtig wurde. Wer weiß!
Martina
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: andreasg am 06 Dezember 2007, 00:29:11
Hallo ihr Lieben,
jetzt ist es eigenlich tiefe Nacht und wenn ich schlaflos bin komme ich eben auf die Iddee mir in diesen Sendern die Mädels anzuschauen. Natürlich kann ich auch meinen Spieltrieb nicht verheimlichen. Ich glaube noch nicht einmal, der zu erwartende Gewinn ist der Reiß, sondern meine überragende Intelligenz. Siehe: Frage nach den Ochsen.
Die Emotion sagt: Ich will besser sein - und hier kann ich es Euch einmal zeigen.
Die zuzügliche Intelligenz , die mich von einem Ochsen unterscheidet hat mich bisher davor bewahrt , diese Sender anzurufen.
Im Kern weiß ich durch 926 Meetingsbesuche in den letzen Jahren, daß ich keine Möglichkeit mehr habe im Glücksspiel zu gewinnen. Ich kann im Glücksspiel nur verlieren.

Martina, ich weiß, daß ich dazu neige eine Eigenironie zu entwickeln, die mich daran hindert Gefühle zuzulassen.
Meine Mutter ist jetzt 80 Jahre alt und steckt mir immer wieder und noch Geld zu. Da ich lange Hartz IV Betroffener war und mein Konto immer noch überzogen ist mag es sachliche Gründe haben. Der Kauf eines notwendigen Staubsaugers z.B. Ich habe sehr, sehr hart daran zu arbeiten, daß ich das Geld nicht einfach verjubele. Gerade Verantwortlichkeit in meiner Wohnung hilft mir gegenwärtig. Zuhause fühle ich mich wohl. Das war auch nicht immer so.
Ich habe es ja von Deiner Tochter gelesen, daß sie kein Empfinden für ihr Domizil hat.
Und ich bin dankbvar jetzt geade für mein gemütliches Heim und festliche Musik im Radio zur Nacht.

Seid behütet.
Andreas
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Marzipine am 06 Dezember 2007, 08:17:49
Hallo Ihr Lieben,
das Telefon wurde wieder gesperrt, d.h. ich kann sie anrufen sie aber nicht mehr. Also sind neue ca. 200 € dazugekommen. Ich weiß wirklich nicht, wie lange sie das schon macht, sie behauptet sie sei nicht abhängig, aber das Spiel kennen wir ja alle.
Heute werde ich bei Arcor anrufen, sie meinte nämlich, diese 01379 kann man dort nicht sperren lassen. Was glaubt Ihr was passiert, wenn dem so sei. Dann werde ich dem Anbieter Arcor den Krieg melden. Aber noch glaube ich das nicht, werd mich überzeugen. Ja so langsam brökelt meine z.Zt. heile Welt ein wenig. Ich muss jetzt erst mal klar denken und melde mich wieder.
LG Martina
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Marzipine am 06 Dezember 2007, 11:22:07
Kurzbericht:
Inzwischen habe ich den Telefonanbieter meiner Tochter "ARCOR" angerufen und tatsächlich sperren sie die Nr. 01379 nicht. Also wollte meine Tochter sich wirklich schützen und sperren lassen, sie hat nicht gelogen und diese verdammte ARCOR sperrt keinesfalls diese Nummer. Was mache ich jetzt? Ich werde versuchen die Telefonaufsichtsbehörde zu erreichen (Bundesnetzagentur).
Live9 habe ich auch noch einmal eine Mail geschickt, die Antwort:
Guten Tag ,
selbstverständlich kann Ihr Anbieter Sie für die sogenannten T-Vote-Call-Nummern sperren lassen.
Wir können es NICHT.
Da Sie sich entschieden haben, einen Anwalt aufzusuchen, wird dieser Ihnen alle rechtlichen Möglichkeiten aufzeigen.

Im Übrigen ist auch Spielsucht eine Krankheit, die fachgerechter Behandlung bedarf. Wenden Sie sich bitte hierzu an karitative oder soziale Einrichtungen in Ihrer Region.

9Live-Zuschauerredaktion


Das ist nun die Antwort von diesen Verrückten! Boah ich platze gleich!!! >:(
OK ich gebe nicht auf.
Martina

Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Marzipine am 07 Dezember 2007, 11:55:19
Schöne Vorweihnachtszeit  :'(,
meine Tochter hatte gestern einen Schlaganfall. Sie brach während der Arbeit zusammen, ich dachte erst, das ist ein Witz, leider nicht. Der zuständige Arzt meinte, neurologisch ist sie in Orndung, der Blutdruck viel zu hoch aber das ist psychisch anzusehen. Ich stand da wie ein begossener Pudel. Mir fehlen im Augenblick die Worte, bin einfach hilflos wie ein Wurm.
Martina
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: andreasg am 08 Dezember 2007, 11:28:43
Hallo Martina,

es tut mir wahnsinnig leid für Dich. Bitte nimm mein Mitgefühl an und ich denke ich werde heute für euch eine Kerze anzünden. Eigentlich nur das , was ich tun kann.
Der Satz, auch wenn ich ihn nun schreibe: Es ist der Weg Deiner Tochter und es ist ihre Chance, an den Folgen des Schlaganfalls zu arbeiten (in einer REHA)müßte nach meinem Enpfinden wie ein Hammerschlag wirken.
Ich kann auch keine junge Frau, Deine Tochter mit einem alten Greis, (meinen Vater) vergleichen.
Mein Vater hat drei Schlaganfälle erlitten. Ich habe nach seinem ersten an seinem Krankenbett gesessen und er hat immer wieder davon erzählt, daß er nach Lebenskraft und respektabler Motorik ringt, von seinen Plänen. Das war vor 5 Jahren. Die 50 Jahre davor hatte ich einen schweigenden Vater, der in sich gekehrt gebest hat und niemanden an sich herangelassen hat, vor allem nicht seinen eigenen Sohn. Mein Vater war Ausstellungsdesingner und hat Graphik studiert. Jetzt plant er eine Ausstellung seiner Teppiche und Bilder in seiner Heimatstadt und freut sich darauf wie ein kleines Kind. Er ist 85 Jahre alt.In der Vorbereitung schenke er mir ein Bild, daß ich mir sehr persönlich von ihm wünschte.Das Gemälde hängt fest gedübelt (von einem GA - Freund) über meinem Bett.
Mir kamen eben die Tränen und das ist auch gut so.
Martina, hoffentlich kann ich Dir aber in diesem letzten Absatz mein Mitgefühl mitteilen.Euch beiden wünsche ich viel Kraft und Lebensfreude.

Schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Marzipine am 10 Dezember 2007, 10:47:29
Lieber Andreas,
nein bitte, ich muss Dir nicht leid tun. Mein Leben besteht wohl nur aus Hürden bewältigen, das ist halt so. Ich bin gestärkt und auf alles vorbereitet, durch meine eigene Sucht. Meine Tochter kann alle aber nicht mich belügen, das ist gut so und mein ganz großer Vorteil. Heute morgen ist sie wirklich zum Arzt. Ich habe dort angerufen und auch kurz mit ihrem Hausarzt gesprochen. Nach dem Krankenhaus hat sie gar nichts mehr gemacht weder geduscht noch andere Klamotten angezogen, d.h. sie schläft in den gleichen Klamotten die sie tagsüber an hat. Sie ist in einem großen Loch verdammt noch mal, ich versuche jetzt alles sie dort raus zu holen. Sie will keine Freunde sehen, keinen Weihnachtsmarkt, ich bin wirklich die Einzige, die an sie herankommt. Ich gebe ihr nun immer Tipps was sie machen kann aber nicht muss, mal sehen was sie nun macht. Boah die Arbeit hier in der Uni läuft auch auf Hochtouren und ich muss meine Gedanken zusammen halten.
LG Martina
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: andreasg am 10 Dezember 2007, 17:29:11
Hallo Martina,
ich bin ein wenig erschöpft in das Wochenende gegangen und bin immer noch ein wenig niedergeschlagen.Vielleicht habe ich mir in letzter Zeit zu viel aufgebürdet.
Es tut mir jetzt aber gut, von Dir zu hören und ich staune ein wenig über Deine Gelassenheit.
Ich denke das ist schon mehr als ein:"Was bleibt mir sonst übrig.."
Ich sehe das Bild der Mutter die mit Riesenkraft eine tonnenschwere Stahlplatte vom verünglückten Kind hebt un es zu retten. Nur ein Bild. Ich glaube auch, wenn Du Dir Deiner Kraft bewußt bist und Deine Spielfreiheit mit Dank ansiehst, wird sich, so hoffe ich, Deine Tochter auch von Ihrem Bett erheben.
Ich wünsche es Euch
Von Herzen
Andreas
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Chris am 17 Dezember 2007, 19:43:24
Hallo Allerseits, Hallo Martina,

jetzt muß ich auch mal was dazu schreiben:

zu Deiner Tochter:  ja, sie ist offenbar süchtig, und solange sie Leute hat (Oma, Mutti, etc.) die Ihre Sucht finanzieren, wird sie auch weiterspielen.
Wenn Du ihr den Kühlschrank füllst, hat sie schon Mal wieder ihr Haushaltsgeld zum spielen frei....

zu den TV-Spielen: Wie blöd (entschuldigt diese Direktheit) muß man sein, um die "Ochsen-Frage" u.ä.,
a) zu meinen, man sei der Einzige der die richtige Antwort weiß bzw. den Fake durchschaut und
b) zu glauben das 30 Minuten oder länger niemand mit der richtigen Antwort anruft, und
c) man selber nur Pech hat, weil man immer nur die Ansage "Oooh leider nicht gewonnen" oder so, erhält
Wie Andreas schon schrieb (sinngemäß), da setzt das Gehirn aus, man will der ganzen Welt zeigen wie überaus klug man ist und zeigt doch allen nur wie dumm man ist. (Ist mir auch schon passiert.... :(

zu Dir Martina/Mutter: An 9Live zu schreiben ist zwecklos, die Leben von den Deppen ! 9Live, der ehemalige Frauensender, der kurz vor der Insolvenz stand, hat sich damit mehr als saniert.
Mir ist klar, als Mutter (auch als Vater) man kann sein Kind nicht Hunger leiden sehen und man sucht dann auch noch die Schuld bei sich selber, läßt sich vielleicht auch die Schuld noch aufdrücken.
Aber eine Therapie benötigt erstmal Deine Tochter und bis sie dazu bereit ist, müssen ihr erstmal die Fingernägel brennen. (das war eine Methapher, nicht das Du jetzt mit nen Bunsenbrenner losrennst)

zu Arcor: (peinlich genug, das sie da selber auch noch arbeitet) SELBSTVERSTÄNDLICH können die die 0137... sperren, áber das liegt nicht in Ihrem Interesse, da sie da mitverdienen.
Wichtig: beauftrage das schriftlich (!) Wenn ich "DU" schreibe, meine ich natürlich Deine Tochter, da sie Anschlussinhaber ist !
Du willst alle "Mehrwertdienste" gesperrt haben ! Sofort! (0190,0900,0137, ggf.0180)
Sollten sie sich dennoch weigern, so sollen sie Dir dies schriftlich mitteilen !
Denn sie sind gesetzlich dazu verpflichtet.  (Sie werden eine Ablehnung nicht schriftlich schicken). Wenn Du ein solches Schreiben hast, kannst Du Dich an die Bundesnetzagentur als Aufsichtsbehörde wenden und den Telefonanbieter verklagen.

Ach ja, die Sperren auch beim Mobilfunkanbieter einrichten lassen !  Auch die können das und müssen es !! und wehren sich gern mit Ausflüchten dagegen....

Entschuldigt meine direkte Art, auch ich leide mit, wenn ich Martina's und ähnliche Beiträge lese, aber manchmal muß man auch Tacheles reden.

ein schönes Weihnachtsfest und nen guten Rutsch wünsche ich !

Chris
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Marzipine am 18 Dezember 2007, 10:38:36
Hallo Chris,
boah Du hast Dich ja richtig ausgetobt  ;D!
1. Sollte meine Tochter süchtig sein auf live9, was nicht bewiesen ist, muss sie ganz alleine dahinter kommen und etwas unternehmen. Mit Zwang geht mal nix!
2. Die Rechnung zahlt ihr keiner, das macht sie nun ganz alleine und wenn ich ihr den Kühlschrank mal fülle, dann kann ich das vertreten u. wenn die Oma ihr mal 50 € gibt, davon wird sie nicht spielen, da meine Tochter nicht zockt sondern telefoniert. Das ist ein Unterschied. Noch ist nicht bewiesen, ob sie Fernseh-/Telefonsüchtig ist! Ich lass doch nicht mein Kind verhungern boah!
3. Ich vertraue meiner Tochter voll u. ganz, schließlich hat sie es mir erzählt und sperren kann man viele Nummern lassen z.B. 0910 aber nicht die 01379! Das ist Fakt u. glaube mir ich habe mehreree Stellen angerufen auch die Bundesnetzagentur, das ist auf freiwilliger Basis der Telefonanbieter, müssen müssen die nix! Alle meinten wenn meine Tochter (21 Jahre) ein Suchtproblem hat, dann soll sie eine Therapie machen.

4. Deine direkte Art finde ich gut, meine ist genauso und ich kann damit umgehen. Tacheles habe ich mit meiner Tochter geredet und die Oma zahlt diese Schulden nicht. Da muss sie jetzt alleine durch (bis auf den Kühlschrank u. Geld für Zigaretten  ;)).
Ich bin ja nicht blond oder doof, ich passe schon auf. Ich weiß ganz genau wie ein Süchtiger sich verhält, war/bin es ja selber, allerdings trocken  :D.
Trotzdem habe ich meinen Optimismus nicht verloren und mein realer Verstand ist auch noch da!

LG Martina

Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Chris am 18 Dezember 2007, 13:17:51
Liebe Martina,

Fakt ist:

§ 45 d Abs. 2 TKG
2) 1Der Teilnehmer kann von dem Anbieter von öffentlich zugänglichen Telefondiensten an einem festen Standort und von dem Anbieter des Anschlusses an das öffentliche Telefonnetz an einem festen Standort verlangen, dass die Nutzung seines Netzzugangs für bestimmte Rufnummernbereiche im Sinne von § 3 Nr. 18a unentgeltlich netzseitig gesperrt wird, soweit dies technisch möglich ist. 2Die Freischaltung der gesperrten Rufnummernbereiche kann kostenpflichtig sein.

§ 3 Abs,18a
18a."Rufnummernbereich" eine für eine Nummernart bereitgestellte Teilmenge des Nummernraums für das öffentliche Telefonnetz;



Nochmal für Otto-Normalverbraucher:

zu § 45 Abs.2: Jeder Anschlussinhaber hat ein Recht darauf, das der Telefonanbieter, die von ihm gewünschten Rufnummern(Vorwahlbereiche) sperrt.

zu § 3 Abs.18a: Mit Teilbereich ist z.B. gemeint  0137  (ohne weitere Nummern dahinter)


Wie ich schon in meinem vorherigen Beitrag schrieb...wenn der Telefonanbieter sich doof stellt, dann schriftlich beauftragen und eine schriftliche Antwort/Auftragsbestätigung verlangen.
Schreib z.B. "...beauftrage ich die Sperre der Vorwahlen 0190; 0900; 0137; und die Sperre aller Mehrwertdienste und Rufnummern von Drittanbietern !"


huldvollwinke

Chris
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Marzipine am 18 Dezember 2007, 15:12:10
Aua  ;) jetzt schlag mich doch nicht gleich  ;D.
OK ich werde es schriftlich versuchen, d.h. ich schreibe es und Steffi soll es dann unterschreiben. Ich werde Dich unterrichten, was dabei rauskommt. Ich schlage dann mit den §§ um mich.
Vielen Dank
Martina
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Ilona am 18 Dezember 2007, 22:08:43
Liebe Martina,

ich glaube mal, Chris liegt hier richtig. Ich habe übrigens auf You Tube ganz interessante Berichte über 9live gefunden. Es ist nicht nachvollziehbar, dass denen nicht die Karte geknipst wird: http://de.youtube.com/results?search_query=9live+und+Betrug

Liebe Grüße, Ilona
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Chris am 20 Dezember 2007, 06:07:22
ach herlich...was habe ich gelacht....am besten gefiel mir die mit den Karten 17+4...die hat immer wieder die gleichen Karten ausgespielt.....
habe Tränen gelacht
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: andreasg am 20 Dezember 2007, 10:27:51
Hallo ihr Lieben,
bei Tageslicht betrachtet wird mir von den Videos kotzübel!
Da wird mir aber auch sehr deutlich, daß diese Sender freiwillig keinen Anrufer aus der Lewitung werfen wollen.
Also lieber Zapper, es gibt zu nächtlicher Stunde andere Sender, z.B. Eisenbahnstreckenmitfahrten, die entspannen wirklich!

SAchöne Stunden
Andreas
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Ilona am 20 Dezember 2007, 12:50:24
Tut mir einen Gefallen: Verbreitet den Link von you tube!!! Wer diese Filmchen gesehen hat, ruft da garantiert nicht mehr an.

Liebe Grüße, Ilona
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: TraugottSimon am 31 Dezember 2007, 19:28:07
Hallo allerseits,
zum Thema 9live & Co bin ich letztens auf einen plus-minus-Beitrag gestoßen (nicht der mit den getricksten Rätseln, es gibt noch einen zweiten). Für diejenigen, die ihn noch nicht kennen:

http://www.youtube.com/watch?v=Y7j5OehXQpM&NR=1
Ist schon der Hammer.

Nicht schlecht fand ich auch "Übergangsbusbahnhof" als Lösung für Wörter die mit "Über" beginnen. In den Video-Portalen youtube.com und myvideo.de finden man noch einiges mehr, wenn man nach 9live sucht. Will hier aber nicht alles posten, würde zu weit vom Thema weg führen.
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Marzipine am 02 Januar 2008, 15:11:32
Hallo an Alle  ;),
hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht!
Nun lerne ich loszulassen und zwar meine Tochter. Ich habe keine Lust mehr ganz ehrlich. Ich werde benutzt und sie spielt mit mir.
Ich habe das Gefühl, dass sie ihre ganzen Probleme bei mir lässt und sie ist frei. Wenn ich sie anrufe und mich erkundigen will, ob sie endlich am Briefkasten war, ja da rede ich nur mit ihrem AB. Sie macht sich dann lustig über mich. Ich fülle den Kühlschrank , koche für sie und halte sie über Wasser. Dann sagt sie zu mir, sie hätte ja noch mehr Probleme im Internet hätte sie auch Schulden; boah wenn ich dann frage wodurch bekomme ich keine Antwort. Aber die Tatsache, dass da noch mehr ist, weiß ich nun. Sie feiert Partys, dafür hat sie wohl Geld und das verletzt mich alles. Geht sie mal ans Telefon ist sie pampig zu mir und ironisch.
Nein ich habe mir fest vorgenommen, dass ich da nicht mehr mit mache. Ich will sie nicht fallen lassen aber endgültig los lassen. Sie wird keine Gelegenheit mehr haben ihre Probleme zu meinen zu machen. Wie seht ihr das? Nur weil ich die Mutter bin, muss ich doch nicht ihr Abfalleimer sein oder? Sie bekommt Energie und ich bleib auf der Strecke. So sehe ich das.
Boah ich bin wütend und sauer  >:( aber ansonsten geht es mir gut  ;D und ich bin froh, dass die Feiertage vorbei sind.
Ach noch was, heute morgen rief sie von ihrer Arbeit bei mir in der Uni an und fragte ob ich mich mal kundig machen kann, warum sie kein Gefühl mehr in einem Finger hat. Wisst ihr was sie damit bezwecken wollte, dass ich mich wieder tierisch aufrege. So habe ich aber nicht. Ich sagte zu ihr, sie solle ihren Hausarzt anrufen und er könnte ihr schon sagen was los ist oder eine Überweisung geben zu einem Internisten oder was weiß ich. Aber alleine diese Tatsache mich wieder aufregen zu wollen ist hart. Silvester hat sie gefeiert bis morgens u. gestern hatte sie Besuch. Komisch da war sie fit. Versteht ihr mich, ich habe das Gefühl nur weil es ihr schlecht geht, wenn sie arbeitet oder ihr Geld verzockt, ja dann muss es mir auch schlecht gehen. Ja und genau das will ich nicht mehr.
LG Martina
 
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Pünktchen am 02 Januar 2008, 21:19:32
Liebe Martina,

ich kann Dich gut verstehen. Du bist verletzt und auch böse, weil Du das Gefühl hast, Deine Tochter will, dass Du die Schattenseite ihres Lebens für sie übernimmst. Das ist auch nicht in Ordnung, im Gegenteil.

Du schreibst Du lernst loszulassen. Es ist Dir wohl auch bewußt, dass das eigene Kind loslassen, gar nicht so einfach ist. Es gibt solches Loslassen und soones loslassen und überhaupt loslassen und auch losgelassen werden. Ich kenne nicht viele Mütter, die richtig loslassen können (ich gehöre auch nicht dazu) Wir sind Mütter, Martina und Mütter machen sich Gedanken, Sorgen und sie sagen sich: Du bist erwachsen, Kind. Du mußt Dein Leben allein leben, Du bist für Dich verantwortlich, ich bin immer für Dich da.... zum Zuhören und Helfen erklären wir uns bereit. Wenn wir uns verletzt fühlen von unseren Kindern, dann leiden wir - meistens insgeheim. Oft schämen sich Mütter, weil die Kinder Fehler machen, manchmal wehren sie sich auch.

Du bist insofern in einer besonderen Situation, dass Du nicht nur die normalen Probleme einer Mutter-Tochter-Beziehung auffangen mußt, sondern das Deine Tochter vom Grundprinzip her Deine Sucht weiterführt - Deine Sucht, die Du erfolgreich bekämpft und aus der Du viele bittere Erfahrungen gezogen hast. Ich kenne eigentlich nur 2 Sorten von Menschen was Sucht und Suchterfahrung angeht: entweder lernen die Angehörigen (Kinder) so sehr daraus, dass sie gar nicht erst süchtig werden. Oder, die bitteren Erfahrungen will niemand hören und sehen. Die bitteren Erfahrungen wollen sie unbedingt selbst machen und nichts und niemand kann sie aufhalten - schon gar nicht die Mütter oder überhaupt die Eltern.

Ich habe den Eindruck, dass Deine Tochter in Dir auch jemanden gefunden hat, den sie verantwortlich machen kann, weil Du es Dir geleistet hast, süchtig zu sein und Deine Sucht eine Zeitlang ausgelebt hast. So nach dem Motto - wer im Glashaus sitzt, der darf auch nicht mit Steinen werden.

An meinen doch teilweise unbeholfenen Worten merkst Du sicherlich, dass mich das Thema emotional nicht so ganz kalt läßt. Einen Rat kann ich Dir nicht geben, höchstens das Du Dich nicht scheuen solltest, Dir selbst Hilfe zu suchen, bevor das Thema bzw. das Verhalten Deiner Tochter Dich auffrißt. Deine "Maßnahme" wegen des gefühllosen Fingers fand ich gut.

Fühl' Dich mal ganz doll von mir geknuddelt

Marlies

(Allen hier im Forum ein frohes neues Jahr 2008, Gesundheit, Zufriedenheit und Spielfreiheit für alle 366 Tage!)
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: mari am 03 Januar 2008, 11:39:10
Hallo Marzipine,

zunächst auch Dir ein gutes neues Jahr! Vorallem spielfrei bleiben.

Ich habe mich heute mal eingeloggt, um Dir auch bei Deinen Problemen mit Deiner Tochter zu antworten, Du hast ja um Beiträge diesbezüglich gebeten. Vielleicht hilft es Dir ein wenig, ich hoffe doch, dass einiges verständlich bei Dir ankommt. Obwohl ich in der Vergangenheit immer das Gefühl hatte, dass Du nur das verstehen möchtest, was Dir passt. Wenn jemand etwas kritisches oder konträres geschrieben hat, wurdest Du ziemlich aggressiv (sorry, musste ich jetzt mal loswerden!)

Ich persönlich bin ziemlich entsetzt, was da mit Dir und Deiner Tochter abläuft, aus der Sicht einer Tochter geschrieben. Erkennst Du eigentlich das Leid Deiner Tochter?

Ich habe eher das Gefühl, dass Du sehr stark Macht und Kontrolle haben willst,aus welchen Gründen auch immer, das Kind macht nicht so wie Du willst, dann wird es abgeschoben und es wird sich nicht mehr für dessen Probleme interessiert, weil sie ja sowieso nicht macht, was Du sagst, bzw. wie sehr Du Dich aufopferst und dafür nicht die geringste Dankbarkeit zurückbekommst.

Mich wundert es kein bisschen, dass sich Deine Tochter so verhält wie sie es tut, dass sie in die Suchtfalle geraten ist, tja ist ein schlimmer Weg, ich denke, sie wird sich vielleicht auch etwas "Suchen", was mit Sucht zu tun, als Ersatz für was auch immer. Vielleicht hat sie auch vieles nicht verarbeitet oder kommt mit vielen nicht zurecht, was bei euch in der Familie abläuft und "sucht" sich dafür etwas.

Ich denke, dass Dich das alles verletzt, weil Du keine Kontrolle über das Kind hast, Du siehst zwar die bereits durchlebten Erfahrungen mit der Sucht und möchtest irgendwo Dein Kind vor den Schwierigkeiten schützen, aber jeder Mensch muss seine eigenen Erfahrungen machen, wie gut oder schlimm auch immer. Ich denke Dein Beitrag rührt eher von verletztem Stolz, so wie Du schreibst, muss alles so verlaufen, wie Du es willst, wenn Deine Tochter nicht so macht, wie Du es vorschreibst, ist sie diejenige, die Dir irgendwas schlimmes will bzw. bist offensichtlich sehr eingeschnappt und sauer.

Ich denke nicht, dass Deine Tochter ihre Probleme bei Dir ablädt, sie wird sicher auch sehr darunter leiden, vielleicht ist ihr die Schwere der Sucht noch nicht so bewusst und versucht mit Partys oder was auch immer die Realität zu verdrängen. Sowie wie ich Deine Beiträge gelesen habe, bin ich aus der Sicht einer Tochter sehr entsetzt, der Schlaganfall Deiner Tochter wurde ja nur so heruntergespielt, dass die Psyche da Tango tanzte, und eine Reha der nächste Schritt gewesen, ist ja völlig untergegangen.

Auch die Seite einer Mutter kann ich verstehen, dass Loslassen ist schwierig, wie auch immer und auch nun mit den suchtbedingten Umständen ist es doppelt so schwer. Aber das Kind ist gross und muss seine eigenen Erfahrungen machen, man sollte es aber nicht für die eigenen Probleme verantwortlich machen, nur weil es gerade mal passt oder bequem ist.

Liebe Marzipine, ich habe nichts gegen Dich, aber ich aus meiner Sicht habe grosse Probleme mit manchen Deiner Beiträge, da ich sie als sehr hart und teilweise sehr herzlos empfinde.
Irgendwie scheint für Dich nur Deine Ansicht zu zählen, Du stellst sie ins Forum, wenn Dir aber jemand ehrlich und offen antwortet, passt es Dir nicht.

Ich musste das jetzt mal loswerden, da es mich lange sehr belastet hat und wünsche Dir und Deiner Tochter, dass ihr auf eine gemeinsame Basis kommt und nicht jeder gegen jeden. ich hoffe sehr, dass Du das Leid Deiner Tochter erkennst, ich denke auch, dass Du Dein eigenes Leiden oft verdrängst, wie auch immer.

In diesem Sinne und mit offenen und ehrlichen Worten

wünsche ich Dir alles Gute!

mari














Hallo an Alle  ;),
hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht!
Nun lerne ich loszulassen und zwar meine Tochter. Ich habe keine Lust mehr ganz ehrlich. Ich werde benutzt spielt mit mir. und sie
Ich habe das Gefühl, dass sie ihre ganzen Probleme bei mir lässt und sie ist frei. Wenn ich sie anrufe und mich erkundigen will, ob sie endlich am Briefkasten war, ja da rede ich nur mit ihrem AB. Sie macht sich dann lustig über mich. Ich fülle den Kühlschrank , koche für sie und halte sie über Wasser. Dann sagt sie zu mir, sie hätte ja noch mehr Probleme im Internet hätte sie auch Schulden; boah wenn ich dann frage wodurch bekomme ich keine Antwort. Aber die Tatsache, dass da noch mehr ist, weiß ich nun. Sie feiert Partys, dafür hat sie wohl Geld und das verletzt mich alles. Geht sie mal ans Telefon ist sie pampig zu mir und ironisch.
Nein ich habe mir fest vorgenommen, dass ich da nicht mehr mit mache. Ich will sie nicht fallen lassen aber endgültig los lassen. Sie wird keine Gelegenheit mehr haben ihre Probleme zu meinen zu machen. Wie seht ihr das? Nur weil ich die Mutter bin, muss ich doch nicht ihr Abfalleimer sein oder? Sie bekommt Energie und ich bleib auf der Strecke. So sehe ich das.
Boah ich bin wütend und sauer  >:( aber ansonsten geht es mir gut  ;D und ich bin froh, dass die Feiertage vorbei sind.
Ach noch was, heute morgen rief sie von ihrer Arbeit bei mir in der Uni an und fragte ob ich mich mal kundig machen kann, warum sie kein Gefühl mehr in einem Finger hat. Wisst ihr was sie damit bezwecken wollte, dass ich mich wieder tierisch aufrege. So habe ich aber nicht. Ich sagte zu ihr, sie solle ihren Hausarzt anrufen und er könnte ihr schon sagen was los ist oder eine Überweisung geben zu einem Internisten oder was weiß ich. Aber alleine diese Tatsache mich wieder aufregen zu wollen ist hart. Silvester hat sie gefeiert bis morgens u. gestern hatte sie Besuch. Komisch da war sie fit. Versteht ihr mich, ich habe das Gefühl nur weil es ihr schlecht geht, wenn sie arbeitet oder ihr Geld verzockt, ja dann muss es mir auch schlecht gehen. Ja und genau das will ich nicht mehr.
LG Martina
 
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Pünktchen am 03 Januar 2008, 23:15:43
Hallo Mari,

nachdem ich Deinen Beitrag gelesen habe, gehe ich mal davon aus, dass Du keine Mutter bist. Gern darfst Du mich korrigieren. Allerdings kann ich mir von keiner halbwegs normalen Mutter so etwas vorstellen, was Du da von Dir gibst (außer von meiner eigenen, aber das ist ein anderes Thema).

Eher habe ich den Eindruck, dass Du Partei für Martina's Tochter ergreifst, mit allen Argumenten, mit denen Du Deine eigene Spielsucht immer verteidigt hast bzw. noch verteidigst. Gestatte mir die ernsthafte Frage: seit wann spielst Du nicht mehr? Und was tust Du für Dich und gegen Deine Sucht außer in Foren zu lesen und zu schreiben? Gleichzeitig scheinst Du keine Angehörigen zu haben, die sich mit Dir und Deiner Sucht auseinandergesetzt haben und wenn doch, so hast Du sie nicht wirklich wahrgenommen. Auch hier bitte ich gerne um Korrektur, sollte ich mich täuschen.

Ich glaube, mit Entsetzen reagiert fast jeder, der liest was zwischen Martina und ihrer Tochter abläuft. Besonders im Hinblick auf die Situationen, in der sich jede Einzelne der Beiden befindet, scheint es sich um eine zur Zeit fast aussichtslose Situation zu handeln. Die Tochter als Tochter, gleichzeitig als Coabhängige und jetzt als Süchtige (so wie es den Anschein hat). Die Mutter als Mutter, als Süchtige und jetzt als Coabhängige. Zunächst mal in der Reihenfolge zeitlich gesehen - aber wie ist die Reihenfolge wirklich? Oder ist es egal? Ist alles gleich grausam, gleich schlimm? Wie spielt die emotionale Bindung hier rein? Wie der Abnabelungsprozeß, in dem sich naturgemäß beide auch noch befinden?
Wie gehen beide - jede für sich - mit sich selbst um im Hinblick auf das "Dilemma" der anderen?

Ich denke, Du als ebenfalls Süchtige und regelmäßige Forumsschreiberin weißt, dass jedem Angehörigen nahegelegt wird, sich zunächst einmal um sich selbst zu kümmern, um im Strudel der Sucht nicht mit unterzugehen. Hört sich total einfach an. Wie "einfach" das ist, siehst Du an Martinas Beitrag und auch an vielen anderen Beiträgen aus früheren Zeiten von anderen Personen. Was gibt Dir also das Recht so zu urteilen? Nur die Bitte von Martina um die Ansichten anderer? Oder vielleicht die Gelegenheit, ein klein wenig "Racheengel" zu spielen, weil sich  um Dich nie jemand Sorgen gemacht hat, Dich nie jemand hat versucht zu retten aus Liebe? Wieder nur eine Vermutung und klingt sehr hart. Leider kann ich mich zur Zeit nicht gemäßigter ausdrücken. Ich hoffe, Du kannst damit ebenso umgehen wie Du es von Martina auf Deine wie Du selbst sagst harten Worte verlangst.

Während meiner nassen Zeit hätte ich wahrscheinlich ähnlich auf Martinas Nachfrage geantwortet wie Du. Mittlerweile weiß ich von meiner kleinen Familie was es heißt, zu lieben und nicht eingreifen zu können, weil ich es nicht zugelassen habe. Meine eigene Tochter habe ich übrigens gebeten, diese Zeilen wie auch den "Hilferuf" von Martina und meine vorherige sowie Deine Antwort zu lesen. Bevor wir uns darüber unterhielten kam von meiner Lütten der Kommentar: "die Mari benutzt die gleichen Argumente wie früher Du, als Du noch spielen gingst. Ich war dagegen machtlos. Sag' der Martina bloß noch mal, die soll sich abschotten und nicht mehr versuchen zu helfen. Erst wenn die Tochter kommt und Hilfe haben möchte, in Form von Gesprächen und vielleicht Unterstützung bei der Suche nach einem Psychologen oder einer Selbsthilfegruppe, dann kann sie helfen. Jeder Versuch  vorher zu Helfen macht sie kaputt."

Meine Tochter ist 21 Jahre alt und nicht süchtig. Sie hat sich so gut es möglich war gegen die Co-Abhängigkeit erfolgreich gewehrt. Sie ist diesen Weg gegangen, sich einzugestehen, machtlos zu sein, solange ich mir nicht helfen lassen wollte. Aber sie war da mit allen Sinnen als ich um wirkliche Hilfe bat.

So gemein wie das jetzt klingt: durch Eure Beiträge (Martina und Mari) ist ein langes Gespräch zwischen meiner Tochter und mir heute abend zustande gekommen und hat unserer Beziehung noch ein wenig mehr Tiefe gegeben und auch wieder noch ein wenig mehr Verständnis und Innigkeit. Dafür danke ich Euch Beiden

Marlies
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Claus am 04 Januar 2008, 00:12:49
Hallo Marzipine,
ich habe eine Menge Erfahrung im Umgang mit Suchtkranken bekommen und Trotzdem gibt es da keinen "Bonus" bei Menschen die mir ganz Nahe stehen, ich muß sie "Loslasssen"!

Mir fiel beim Lesen ein Manusskript durch den Kopf über Co-Abhängigkeit:

Hilfe durch Nicht-Hilfe
Der gesunde Menschenverstand und das, was wir
uns im allgemeinen unter „Helfen“ vorstellen,
führt im Umgang mit Süchtigen zwangsläufig zu
Fehlern, die mehr schaden als nützen. Es hilft
dem Süchtigen, mit seiner Sucht zu leben, nicht
von ihr loszukommen.
Eine Frau, die die Voraussetzungen dafür schaffen
möchte, dass ihr Partner seine Situation erkennen
und Hilfe annehmen kann, muss den Mut finden,
den Kampf um das Suchtmittel aufzugeben. Sie
muss sich loslösen von den gegenseitigen Beschuldigungen
und Debatten, die Ängste um sich
und ihren Angehörigen überwinden und wieder
ein eigenes Leben beginnen.
Das bedeutet auch, dass die Frau ihren Partner
die Anforderungen, die das tägliche Leben an ihn
stellt, wieder spüren lässt. All das, was er selbst
erledigen soll, überlässt sie wieder ihm. Sie hört
auf, Dinge anzudrohen, die sie nicht durchführen
will oder kann. Dinge, die sie ankündigt, führt
sie auch durch. An die Stelle des bisherigen
„Haltens“ tritt ein „Loslassen“.
In der Suchtkrankenhilfe nennt man dieses
Verhalten „Hilfe durch Nicht-Hilfe“.
Wie kann Nicht-Helfen helfen?
Die Frau durchbricht mit ihrer Verhaltensänderung
die festgefügten Beziehungsmuster und
bringt Bewegung in die erstarrte Beziehung.
Die Atmosphäre in der das Paar lebt verändert
sich. Bis heute ist der Weg der „Nicht-Hilfe“ die
einzige erfolgversprechende Verhaltensalternative
geblieben, denn gerade das Loslassen hat beziehungsgestaltenden
Charakter:
Abhängige sind in hohem Maße auf die
Anerkennung durch ihre Umgehung angewiesen.
Werden ihre nachlassende Arbeitsleistung,
ihre abnehmende Kontaktfähigkeit,
ihre schlechte finanzielle Lage etc. offensichtlich,
leiden sie sehr darunter.
Indem dem Süchtigen die laufende Unterstützung
bei der Bewältigung des täglichen
Lebens entzogen wird, ist er gezwungen,
die Folgen seines Verhaltens zu ertragen oder
Konsequenzen zu ziehen, z.B. muss er sich
plötzlich selbst Entschuldigungen für seinen
Arbeitgeber ausdenken und am Telefon lügen.
Das Verhalten der „co-abhängigen“ Partnerin
bietet nun keine Rechtfertigungen mehr für das
Fehlverhalten des Süchtigen.
Auf Dauer wird es für den (Suchtmittel-)
Abhängigen offensichtlich, dass die Partnerin
nun einen Weg gefunden hat, wie sie
zufriedener leben kann – notfalls auch ohne
ihn. Dieses Vorbild kann die Sehnsucht
nach Veränderung verstärken.
Oder die Angst, verlassen zu werden, gibt
den Ausschlag, ebenfalls aktiv zu werden.
Die Verhaltensveränderung wird natürlich zu
neuen Konflikten führen. Das Aussteigen der Frau
aus der alten Rolle wird den Abhängigen verunsichern.
Möglicherweise wird er versuchen, seine
Partnerin in ihr altes Verhalten zurückzudrängen,
indem er besondere Schwierigkeiten produziert,
erneut Besserung verspricht, mit Trennung oder
gar Selbstmord droht.
Indem die Frau die Initiative ergreift, steht sie
plötzlich selbst im Mittelpunkt des Geschehens.
Sie ist nicht mit-abhängig vom Suchtmittel des
Mannes, sondern abhängig von ihrem Partner.
Ihre eigene Lebenssituation kann sie verändern.
Dass sich dadurch auch ihr Partner verändern
wird, kann ihr niemand garantieren.
„Nicht-Hilfe“, das heisst beileibe nicht Nichts-
Tun. Für die Frau ist der Weg der „Nicht-Hilfe“
ein umfassender Prozess der Veränderung, durchaus
vergleichbar mit dem Prozess der Sucht-
Bewältigung. Hier wie dort sind eine Vielzahl von
neuen Einstellungen und Verhaltensweisen zu
erlernen und in die Tat umzusetzen. Die Analogie
wird noch deutlicher, wenn man sich vorstellt,
dass die Konzentration auf eine Beziehung ebenso
vollständig und besetzend wie die Fixierung auf
eine Droge sein kann.
Ähnlich wie für den Süchtigen, der sein Suchtmittel
aufgibt, klafft auch im Leben der „Co-
Abhängigen“ mit der Verhaltensänderung eine
Lücke. Energien werden frei und müssen nun
für die Gestaltung des eigenen Lebens eingesetzt
werden. Eine schwierige Aufgabe, wenn man
jahrelang alle eigenen Interessen und Freundschaften
vernachlässigt hat.


http://www.dhs.de/makeit/cms/cms_upload/dhs/frau_sucht_liebe_low.pdf
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Marzipine am 04 Januar 2008, 08:49:02
Hallo Claus,
schön von Dir zu hören. Hoffentlich bist Du gut ins neue Jahr gerutscht. Danke, dass ihr mich in der Gruppe so nett aufgenommen habt. Keiner war mir dort fremd. Die Begleitung des jungen Mannes bis nach Rödelheim empfand ich auch als sehr angenehm. Dann hatte ich auch sofort Anschluss mit meiner Bahn nach Hause. Jedenfalls machst Du einen ruhigen, gelassenen Eindruck auf mich.
Man sieht sich wieder, weiß nur noch nicht wann. Ich werde dann einfach einlaufen.
Bis denne und danke für Deinen Text. Ich weiß was ich tue, ob es richtig ist keine Ahnung aber mit Spielsucht kenne ich mich aus, war ja selber in dieser Situation. Meine Tochter u. ich werden das schon irgendwie schaukeln. Ihren Vater möchte ich jetzt nicht einschalten, ich habe es ihr versprochen mit keinem im Famlienkreis darüber zu reden, es sei denn, ich bekomme heraus, dass sie es wieder macht. Wir werden sehen. Ich fühle mich ganz gut, ja bin gespannt was dieses Jahr alles so kommt an positiven Sachen *grins*.

Ein dickes Dankeschön an Dich Marlies, Du hast mich verstanden, na ja Du bist halt auch eine fürsorgliche Mutter und unsere Lütten sind gleichaltrig.
LG Martina
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: mari am 04 Januar 2008, 12:24:01
Hallo Pünktchen,

ausnahmsweise antworte ich heute nochmal. Ich denke, Beiträge werden die in die Foren gestellt um Antworten zu bekommen, die Annahme der Antworten scheint aber sehr schwierig zu sein für wen auch immer. Das ist mir hier schon sehr oft aufgefallen und deswegen bin ich auch raus, und heute auch nur einen Beitrag, bevor ich hier endgültig raus bin.

Auch hat meine Antwort an Marzipine in keinster Weise mit Verurteilung ihrer Person zu tun!

Es wurde um Ansichten gebeten und die habe ich gegeben! Auch finde ich etwas hineininterpretiert, wenn meine Antwort sich als nicht um mich selbst kümmern empfunden wird, ich weiss, dass ich nicht so ist. Warum darf man sich hier nicht äußern, wie man andere erlebt?

Warum regt es Dich auf, wenn ich als Person, Mutter oder Tochter, meine Meinung zu dem Thema gebe? Warum nicht den Beitrag als etwas positives werten, hat nichts mit Verurteilung von Marzipine zu tun, sondern wie ich Beiträge empfinde, irgendwie scheint mir freie Meinungsäußerung hier in dem Forum ein grosses Problem zu sein. Warum nicht eine andere Meinung annehmen, mal nachdenken, warum jemand auf mich so reagiert?

Aber ich bin kein Psychologe oder etwas in der Richtung, das überlasse ich den Fachkräften.

Aber ich freue mich, dass Du Deiner Tochter ein stabiles Rückgrat mitgegeben hast und sie keinen Grund hatte, in die Sucht, in welcher Form auch immer, zu flüchten.

Schön, dass mein Beitrag bei Dir und Deiner Tochter zu einer tieferen Verständigung geführt hat. Freut mich, dass natürlich unbeabsichtigt, etwas gutes dabei rausgekommen, auch wenn es im ersten Moment etwas vielleicht etwas hart ankam.

Offensichtlich hat es bei Dir einiges ausgelöst, was sich dann positiv ausgewirkt hat. Das freut mich für Dich. Vielleicht auch mal hingucken, was das mit Deiner Mutter zu tun hat, auch wenns ein anderes Thema ist.

Ich muss mich nicht erklären, was ich therapeutisch mache, oder wie lange ich nicht mehr spiele oder ob ich noch mehr spiele. Auch/oder ob meine Aussagen etwas mit Zocken oder Nichtzocken zu tun haben. Und dass ich in den Foren schreibe, machen ja andere auch zur Genüge, soll ich darauf was sagen? Was machst Du außer in Foren schreiben? Mal so als Gegenfrage....(sollte wohl auch ein kleiner Seitenstich werden?)

Ich habe hier in früheren Beiträgen ofters meine Sachen beschrieben, die aber wohl nicht gelesen wurden.

Ich denke, mein Beitrag hat bei Dir etwas ausgelöst, und da musste natürlich erstmal ein Gegenschlag kommen. Habe auch nichts anderes erwartet, zwar nicht von Dir, aber irgendwas musste ja kommen. Dass ich den Beitrag geschrieben habe, sowie er wahr, hat nichts mit Rache zu tun, Rache an wem und für was? Naja....

Ob ich Mutter bin oder nicht, hat damit auch nichts zu tun. Ob ich Familie habe oder nicht auch nicht. Wolltest Du mir damit ein bisschen Retourkutsche geben, sozusagen für jemanden anderen?

Ich denke Deine Antwort war ein Gegenschlag, da Du Dich verletzt fühltest, aber im Nachhinein hat es Dir und Deiner Tochter gut getan hat. Gut, ich kann es verkraften, denn wenn man austeilt, muss man auch einstecken können, aber ich darf mich auch äußern, ob es  passt oder nicht. Irgendwie herrscht in dem Land doch noch Meinungsfreiheit.

Auch habe ich mich heute noch einmal eingeloggt. Auch der Grund warum ich heute hier wieder aussteige, denn ich finde das ewige Schönschreiben und Augenwischerei von schlimmen Sachen einfach furchtbar. Dazu stehe ich! Da braucht auch niemand etwas hinein interpretieren. Es ist so wie es ist!

Es scheint sich ja hier darum zu handeln, dass bestimmte Forummitglieder das Sagen haben, alles schön harmonisch haben wollen und jede andere Meinung abgewehrt wird
bzw. eigentlich mit Gegenschlag reagiert wird, ohne mal dahinter zu schauen, was z. B. in meinem Beitrag eigentlich steckt. Aber das bestätigt wieder mal einen Eindruck, wie heftig auf offene Worte reagiert wird.

Wünsche ich einen spielfreien Tag und alles Gute!

mari







Hallo Mari,

nachdem ich Deinen Beitrag gelesen habe, gehe ich mal davon aus, dass Du keine Mutter bist. Gern darfst Du mich korrigieren. Allerdings kann ich mir von keiner halbwegs normalen Mutter so etwas vorstellen, was Du da von Dir gibst (außer von meiner eigenen, aber das ist ein anderes Thema).

Eher habe ich den Eindruck, dass Du Partei für Martina's Tochter ergreifst, mit allen Argumenten, mit denen Du Deine eigene Spielsucht immer verteidigt hast bzw. noch verteidigst. Gestatte mir die ernsthafte Frage: seit wann spielst Du nicht mehr? Und was tust Du für Dich und gegen Deine Sucht außer in Foren zu lesen und zu schreiben? Gleichzeitig scheinst Du keine Angehörigen zu haben, die sich mit Dir und Deiner Sucht auseinandergesetzt haben und wenn doch, so hast Du sie nicht wirklich wahrgenommen. Auch hier bitte ich gerne um Korrektur, sollte ich mich täuschen.

Ich glaube, mit Entsetzen reagiert fast jeder, der liest was zwischen Martina und ihrer Tochter abläuft. Besonders im Hinblick auf die Situationen, in der sich jede Einzelne der Beiden befindet, scheint es sich um eine zur Zeit fast aussichtslose Situation zu handeln. Die Tochter als Tochter, gleichzeitig als Coabhängige und jetzt als Süchtige (so wie es den Anschein hat). Die Mutter als Mutter, als Süchtige und jetzt als Coabhängige. Zunächst mal in der Reihenfolge zeitlich gesehen - aber wie ist die Reihenfolge wirklich? Oder ist es egal? Ist alles gleich grausam, gleich schlimm? Wie spielt die emotionale Bindung hier rein? Wie der Abnabelungsprozeß, in dem sich naturgemäß beide auch noch befinden?
Wie gehen beide - jede für sich - mit sich selbst um im Hinblick auf das "Dilemma" der anderen?

Ich denke, Du als ebenfalls Süchtige und regelmäßige Forumsschreiberin weißt, dass jedem Angehörigen nahegelegt wird, sich zunächst einmal um sich selbst zu kümmern, um im Strudel der Sucht nicht mit unterzugehen. Hört sich total einfach an. Wie "einfach" das ist, siehst Du an Martinas Beitrag und auch an vielen anderen Beiträgen aus früheren Zeiten von anderen Personen. Was gibt Dir also das Recht so zu urteilen? Nur die Bitte von Martina um die Ansichten anderer? Oder vielleicht die Gelegenheit, ein klein wenig "Racheengel" zu spielen, weil sich  um Dich nie jemand Sorgen gemacht hat, Dich nie jemand hat versucht zu retten aus Liebe? Wieder nur eine Vermutung und klingt sehr hart. Leider kann ich mich zur Zeit nicht gemäßigter ausdrücken. Ich hoffe, Du kannst damit ebenso umgehen wie Du es von Martina auf Deine wie Du selbst sagst harten Worte verlangst.

Während meiner nassen Zeit hätte ich wahrscheinlich ähnlich auf Martinas Nachfrage geantwortet wie Du. Mittlerweile weiß ich von meiner kleinen Familie was es heißt, zu lieben und nicht eingreifen zu können, weil ich es nicht zugelassen habe. Meine eigene Tochter habe ich übrigens gebeten, diese Zeilen wie auch den "Hilferuf" von Martina und meine vorherige sowie Deine Antwort zu lesen. Bevor wir uns darüber unterhielten kam von meiner Lütten der Kommentar: "die Mari benutzt die gleichen Argumente wie früher Du, als Du noch spielen gingst. Ich war dagegen machtlos. Sag' der Martina bloß noch mal, die soll sich abschotten und nicht mehr versuchen zu helfen. Erst wenn die Tochter kommt und Hilfe haben möchte, in Form von Gesprächen und vielleicht Unterstützung bei der Suche nach einem Psychologen oder einer Selbsthilfegruppe, dann kann sie helfen. Jeder Versuch  vorher zu Helfen macht sie kaputt."

Meine Tochter ist 21 Jahre alt und nicht süchtig. Sie hat sich so gut es möglich war gegen die Co-Abhängigkeit erfolgreich gewehrt. Sie ist diesen Weg gegangen, sich einzugestehen, machtlos zu sein, solange ich mir nicht helfen lassen wollte. Aber sie war da mit allen Sinnen als ich um wirkliche Hilfe bat.

So gemein wie das jetzt klingt: durch Eure Beiträge (Martina und Mari) ist ein langes Gespräch zwischen meiner Tochter und mir heute abend zustande gekommen und hat unserer Beziehung noch ein wenig mehr Tiefe gegeben und auch wieder noch ein wenig mehr Verständnis und Innigkeit. Dafür danke ich Euch Beiden

Marlies
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Pünktchen am 04 Januar 2008, 19:54:47
Hallo Mari,

auch wenn ich mich damit jetzt weit weg vom Thema bewege und Du auch nicht mehr antworten willst (was ich sehr schade finde) so möchte ich Dir doch noch kurz mitteilen, was ich bei Deinem heutigen Beitrag empfinde:

Nun, ich bin der Auffassung das ein Forum die Basis eines konstruktiven Gedankenaustausches von gleichgesinnten Menschen ist. Aber nicht unbedingt einen Kriegsschauplatz darstellt, auf dem Angriff und Verteidigung bis zum Exzess geübt wird, so wie Du es darstellst. Auch "Feigheit vor dem Feind" sollte nicht das Thema sein.

Schade eigentlich, dass Du mich so wenig verstanden hast und genau das selbst tust, was Du Martina vorwirfst.

Ich für mich erfahre mich in jedem meiner Beiträge ein kleines Stückchen selbst. Das ist mir wichtig und tut mir gut.

Beiträge anderer Personen - auch der Deine - zeigen mir deutlich, wo ich mich zur Zeit befinde und wie weit ich von meinem Ziel noch entfernt bin - oder anders herum, wie nah ich meinem Ziel schon bin.

Dir wünsche ich für die Zukunft mehr Gelassenheit,Zuversicht, ein klein wenig mehr Geduld mit Dir selbst und Deinen Mitmenschen und natürlich gute 24 Stunden

Marlies

Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Pünktchen am 04 Januar 2008, 20:02:50
Liebe Martina,

nun aber zurück zum Thema. Was ist eigentlich aus der Nummernsperre geworden? Das interessiert mich brennend. Schreib' doch mal, wie weit Ihr da gediehen seid.

Lieben Gruß

Marlies
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Ilona am 06 Januar 2008, 15:05:32
Hallo ihr Lieben,

habe diesen Thread erst jetzt vollständig zur Kenntnis genommen. Ich möchte noch einmal darum bitten, konstruktiv miteinander umzugehen. Es macht wenig Sinn, sich lang und breit negativ über dieses Forum und einzelne Mitglieder dieses Forums zu äußern und dann doch zu posten. Das ist so, als wenn ich immer wieder in ein Restaurant gehen, in dem ich nur schlecht gegessen habe, dies dem Kellner beim Reinkommen gleich lauthals sage und dann aber doch bestelle. Macht irgendwie keinen Sinn.

viele Grüße, Ilona
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Chris am 06 Januar 2008, 16:27:53
Tag Zusammen,

ja also echt, also....Kritik zum Forum würde ich doch empfehlen unter der Rubrig Fragen/Support reinzuschreiben...wobei mich auch mal interessiert, wer hier das sagen hat, ausser Ilona ?!

Aber jetzt trotzdem nochmal an dieser Stelle: die ewige schönschreiberei hat mich auch oft genervt und daher habe ich mich vor einiger Zeit auch hier zurückgezogen und lese hier nur noch. Ab und an schreibe ich auch mal was...

Zur Schönschreiberei, es ist natürlich so, Hilfesuchende stossen hier auf das Forum und sollen nicht gleich abgeschreckt werden durch zu harte Kommentare, das wäre ja Kontraproduktiv, wenn sie dann wieder abziehen und keine Hilfe bekommen. Wobei das Forum ja nur der Erste Schritt ist, das Ziel ist Beratung vor Ort, persönlich, so weit das möglich ist. Das Forum begleitet dann eher....so sehe ich es jedefalls.

Ach ja, und wenn der Eine oder die Andere den Eindruck hat, die Beiträge werden nicht gelesen, dann liegt das vielleicht auch an der länge der Beiträge.  Manchmal liegt in der Kürze die Würze !

Gruß
Chris
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Chris am 06 Januar 2008, 16:37:03
Zur Rufnummernsperre:

Bei meinem Festnetzanschluss (T-Com) sind 0900, 0137, etc. gesperrt !

Bei meinem Mobilfunkanschluss (T-Mobile) sind Mehrwertdienste (0900) gesperrt. Aber anscheinend betrachtet T-Mobile 0137 und die teuren Kurzwahlrufnummern nicht als "Mehrwertdienste"....was sich aber meinem Verständnis entzieht.
Ich habe persönlich aber auch keinen Bock deshalb vor Gericht zu ziehen, obwohl ich da gute Chance sehen würde denen einen überzubraten.

Gruß

Chris
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Ilona am 06 Januar 2008, 17:35:53
Hi Chris,

bitte nicht das Kind mit dem Bad ausschütten! Natürlich kann man (frau auch) Kritik am Forum äußern. Ist doch klar.

Liebe Grüße, Ilona
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: andreasg am 07 Januar 2008, 09:28:59
Hallo ihe Lieben,

es kracht und rauscht im Walde wenn die Winterstürme über die Lande ziehen!
Gott sei Dank, jetzt sind wir doch gerade beim Kern dieses Treads angelangt.
Ich habe selber das zweite Einstellen des Videos vom Quizzsender mit Missbilligung betrachtet. Es geht ja nur vordergründig um die sublilen Methoden von Glücksspielanbietern. Im Kern eben um gestörteBeziehungen.
Bedingungslose Liebe lässt sich nicht durch Glücksspiel ersetzten und Liebe ohne Bedingungen löst vom Glücksspiel.
Der erste Schritt der Anonymen Spieler beschreibt diese Liebe ohne Bedingungen: "Wir gaben zu, daß wir dem Spielen gegenüber machtlos sind und unser Leben nicht mehr meistern konnten."
Ich gebe zu. Eine Gegenwartsform, ich gebe gegenwärtig zu mich angeregt zu fühlen durch eure Beiträge, möchte euch den Rücken stärken, euch alle lieb umarmen und möglichst bald alle konfrontationen beenden. Das ist meine Krankheit, meine Sucht, mein Spiel mit Menschen. Ich bin dem gegenüber machtlos. Das erkenne ich und gehe auf euch  zu um mich mitzuteilen. Habe ich nicht auch in anderen Foren mitgefetzt und bin ich davon nicht genesen?
Mari, ich kenne das: Schwarz - Weiß, Forum anmelden, Forum abmelden, Scham, Schuld, Verdrängung, wieder anmelden, nur behagliche bequeme Beiträge schreiben, Aggressionen spüren, reinfressen (ich bin auch Esssüchtig) und dann wieder der Poltergeist mit scharf geschliffenen Worten. Ich wünsche mir von Dir, daß Du nach Deinen Möglichkeiten bitte doch am Ball bleibst, Kritik tut Not, auch wenn Du Dich unverstanden fühlen solltest.

Ich selber bin auch leider(!) kinderlos und kann, Martina und Marlies Eure Beziehungen zu den nun erwachsenen Kindern nur erahnen. Martina, ich habe in meinem ersten Beitrag beschrieben, daß eine Mutter nicht umhin kommt, den Kühlschrank (der Tochter) zu füllen.
Ich kenne doch meine Mutter, sie würde eher sterben, als mich darben zu sehen.(Von ihr habe ich meine Esssucht übernommen) Und oft genug erinnere ich sie daran, daß ich sie in meiner nassen Zeit massiv bestohlen habe und ich Klarheit in finanziellen Dingen brauche. Also auch meine Haushaltsführung selber durchzuziehen. Meine Finanzielle Inventuren (Vierter Schritt der Anonymen Spieler)habe ich selber geschrieben und mit einem Sponsor geteilt, (5. Schritt). Daran denke ich, wenn ich vor dem Computer Sitze und mein Haushaltsbuch führe. Jeden Tag neu. Das ist dann der sechste Schritt.
Aber nicht meine Mutter muß sich von mir lösen, sondern ich von ihr. Ich habe mein Recht meinen Weg zu gehen. Meine eigene Familie sind gegenwärtig meine Gruppen für Spielsüchtige und Esssüchtige, damit kann ich gut leben. Und gerade in den Gruppen übe und übe ich endlich - Auseinandersetzungen.
Ich wünsche uns viel Kraft und Mut für Wut und Liebe
Schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Marzipine am 07 Januar 2008, 09:49:05
Hallo,
ganz genau beobachte ich meine Tochter, nicht weil ich sie bevormunden will, war noch nie mein Ding u. sie weiß das auch; allerdings kontrolliere ich z.Zt. ihr Verhalten. Nun war sie bei der Oma und sagte der alten Frau "sie braucht eine Fangschaltung am Telefon, da sie Morddrohungen von einem früher Freund bekommt, und das kostet 100 €". So das ist wieder mal ein Beispiel wie weit sie schon ist. Natürlich habe ich sie versucht auf diese Angelegenheit anzusprechen u. mir wollte sie das gleiche sagen. Ich sagte ihr, gehe zur Polizei und diese machen dann automatisch ein Fangschaltung, zumal sie angeblich diese Aussagen ihres früheren Freundes auf Band hat. Ja dann kommt, ach er wird mir schon nichts antun. Die 100 € hat sie aber bekommen. Ideenreich ist sie ja. Nun ja ich habe auf Wunsch meiner Tochter mit ihrer Chefin gesprochen wegen der Sperrung dieser Nummer. Sie sagt, der Telefonanbieter muss diese NUMMER NICHT SPERREN!! Den wirklichen Grund konnte ich ihrer Chefin nicht sagen. Mir sind die Hände gebunden, so einfach ist das.
Mein Kind u. ich haben schon viel durchgestanden (wie z.B. Selbstmord, Tod durch Krebs 2x in der Familie, Abtreibung, meine Spielsucht) aber wir haben uns geholfen und eigentich haben wir auch ein sehr gutes Verhältnis. Ihrem Vater darf ich das nicht sagen, musste es ihr versprechen, sonst wandert sie aus, sagt sie jedenfalls. Da ich ein sehr gutes Verhältnis mit ihrem Vater habe, wir telefonieren mindestens 3 x die Woche und ich ihrer alten Oma (Mutter ihres Vaters) von 86 J die Wäsche bügel ist es natürlich sehr schwer für mich, ruhig zu sein und alles mit mir abzumachen. Was kann man eigentlich von einer Mutter verlangen oder erwarten! Ich bin nur ein Mensch und habe mit mir selber zu tun und soll jetzt noch Coabhängige meiner Tochter spielen?
Nein das kommt nicht in Frage. Entweder sie macht was, ich stehe ihr bei, oder sie macht so weiter und ich werde den Mund ganz bestimmt nicht mehr halten.
Immer habe ich meine Tochter gedeckt, egal was sie anstellte, Mama war da! Jetzt sagt sie zu mir "Mutsch ich habe alles im Griff und rufe dort bestimmt nicht mehr an, mach Dich nicht verrückt, ich bin nicht süchtig" ha geht ja z.Zt. auch nicht, aber sie lügt trotzdem kräftig weiter. Also das mit der Fangschaltung (100 €) nein das glaube ich ihr nicht.
Auch habe ich meiner Tochter die Texte hier zu lesen gegeben, den Kommentar möchte ich jetzt nicht schreiben, den sie zu einem Bericht abgelassen hat, für mich wäre es eine echte  Befriedigung; aber ich will es halt nicht auf Kosten meiner Tochter genießen.
Auch sagte sie MAMA das ist doch alles anonym oder? Ich sagte klaro keine Angst, dass Du es bist weiß keiner  ;). Doch noch ein wenig Kind!!!
In diesem Sinne, wir werden weiter sehen
LG Martina
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: andreasg am 07 Januar 2008, 13:25:54
Hallo Martina,
dieser Tread bewirkt einiges bei mir und das durchweg zum Positiven. Da ist erst einmal die Prävention zu diesen nächtlichen Quizzsendern, die ich seit Deinem Bericht nicht mehr ansehe. Ich schrieb ja, daß mich die Reize der Moderatorinnen reizen...
Und ich weiß, daß ich das Glücksspiel sexualiesierte (die einlaufende Serie am Automaten war der Orgasmus).
Ich bin Heute frei vom selbstzerstörerischen Glücksspiel.
Emotional bin ich (55 Jahre) aber noch sehr stark an meine 80 jährige Mutter gebunden und alle Versuche, mich frei zu strampeln, bindet sie sich ans Bein.
Als ich HartzIV Betroffener war sendete sie mir einen Obulus, wie sie es nannte, einen finanziellen Zuschuß. Und oft genug gab ich dieses Geld für Sex - DVD´s aus. Es war also nicht die Hilfe um mein überzogenes Konto auf die scharze Null zu bringen sondern ein vermeintliches Trösterchen in der Unverstandenheit des Nicht-Gebraucht-Werdens. Also: ich befand mich in einer seelischen Not und suchte meine Ersatzbefriedigung. Befriedigung, die ich sonst durch Arbeit erhalten hätte. Arbeitslosigkeit, wohlgemerkt, nicht der Verlust meiner Ehe brachte mich zu diesem Kaufverhalten.
Nun habe ich Arbeit, gehe noich in Sex-Shops rein und raus -meistens ohne Ware, weil ich den Frust der Arbeitslosigkeit nicht mit dem Frust der Einsamkeit gleichschalten kann, ich hänge mich nicht mehr an meine Sucht. Ich habe auf meinem England-Urlaub Abstinenz gelebt und hatte zwar Bauchweh , Herzrasen und Depressionen, aber die gehören zur Entwöhnung.
Ich habe aber meiner Mutter noch nicht sagen können, daß ich in einem festen Arbeitsverhältnis bin. Ich glaube selber, daß ich erstens von der Euphorie meiner Mutter überrollt werde und das ergibt zweitens Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes.
Ich bezahle meinen Therapeuten privat, er ist aus Altergründen aus der Kassenärztlichen Vereinigung ausgeschieden (68er Regelung) aber dafür und gerade für diesen Konflikt brauche ich ihn. Nächste Woche ist wieder Gruppensitzung. Ich hoffe, ich lerne meiner Mutter deutlich zu sagen, daß ich mein Leben lebe und ich einen guten Weg gehen kann, mit Gottes Hilfe.
Ich habe gerade einen Anfang gemacht, Heute Abend ist mein Stammmeeting der GA - Anonyme Spieler.
Martina, Mari , Marlies, Ilona, Claus und Cris , ich danke Euch, daß Teilen zu dürfen.

Schöne 24 Stunden
Andreas
Titel: Re: Fernsehglücksspiele
Beitrag von: Chris am 07 Januar 2008, 19:00:36
Hi Chris,

bitte nicht das Kind mit dem Bad ausschütten! Natürlich kann man (frau auch) Kritik am Forum äußern. Ist doch klar.

Liebe Grüße, Ilona

Habe ich doch auch niemanden verboten...also echt, ey....
Dir nehme ich doch gleich die Gehhilfe weg...schnapp... ;D