Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: ela46 am 19 April 2015, 20:29:03
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Hallo zusammen,
ich bin 46 Jahre alt, berufstätig, geschieden und Mutter zweier erwachsener Kinder, die momentan noch bei mir leben.
Ich bin spielsüchtig, wahrscheinlich schon mein Leben lang, exzessiv spiele ich seit etwa neun Jahren. Online. Poker und Casinospiele. Verspielt habe ich schätzungsweise ca. 150.000 Euro. Ich hatte nie größere Gewinne. Ich wußte immer, dass das Geld weg sein würde, sobald ich einzahlte. Mir war die Sucht von Anfang an bewußt - schon nach ein paar Monaten hatte ich es nicht mehr im Griff. Ich baute mir ein Doppelleben auf, niemand weiß oder ahnt davon. Anfangs hatte ich genügend Erspartes und die letzten Jahre geht die Hälfte meines Gehalts drauf. Mein Dispo (zwei Monatsgehälter) ist ausgeschöpft, ab Mitte des Monats habe ich kein Geld mehr zur Verfügung. Außerdem musste ich mein Auto und sämtliche Erbstücke (Schmuck, Münzen) verkaufen. Momentan bezahle ich zu den Dispozinsen noch einen Kredit ab (bis April nächsten Jahres). Ich wohne zur Miete, hier habe ich keine Rückstände.
Bis auf zwei/drei Freundinnen habe ich alle sozialen Kontakte abgebrochen. Ich mag die meisten Menschen nicht, sie langweilen mich. Außerdem würde es Zeit kosten, Leute zu treffen. Das kann ich nicht, denn dann könnte ich nicht spielen. Außer ab Monatsmitte, wenn das Geld weg ist - fange ich an, nach Alternativbeschäftigungen zu suchen. Ich lese oder gehe zu kostenlosen kulturellen Veranstaltungen, ich engagiere mich sozial. Doch es ist alles nur ein "Nebenbei" ... eine Überbrückung bis zum nächsten Gehalt. Denn ich kann mich an nichts mehr erfreuen, außer am Spielen eben.
Ich habe ein permanent schlechtes Gewissen, meinen Kindern gegenüber. Ich konnte ihnen wegen der Spielerei nie etwas bieten, wir lebten immer "von der Hand in den Mund". Viele Leute fragten sich schon, weshalb ich nie Geld habe, wo ich doch gut verdiene, weshalb ich nie in den Urlaub fahre oder mir keine neuen Klamotten kaufe, wieso ich auf ein Auto verzichte etc. Ich log sie an, ich erzählte z.B. ich bekäme keinen Unterhalt für die Kinder oder ich hätte teuere Zahnoperationen hinter mir oder ich sei auf einen Mann hereingefallen, der mich finanziell ausgenutzt hätte etc. Es funktioniert wunderbar. Ich bin sogar recht beliebt, da ich - am Monatsanfang - immer recht großzügig bin, immer gut drauf, lustig, unterhaltsam. Ich kann gut zuhören, helfen und werde schnell zu "Robin Hood", wenn ich irgendwo Ungerechtigkeiten erlebe.
So, ich rede schon wieder drum rum. Das Drumrum hat aber mit der eigentlichen Sache - meinem Wunsch aus der Sucht zu kommen- nichts zu tun. Denke ich.
Weshalb ich "reinkam" glaube ich zu wissen. Aus dem Gefühl heraus - von Klein auf - nichts zu können und zu nichts nutze zu sein. Die Erwartungen anderer sowieso nicht erfüllen zu können. Weder besonders hübsch - noch besonders intelligent zu sein. Kein Talent zu haben. Ich machte mit Spielautomaten meine ersten Erfahrungen. Ich war 15. Und täglich vor und nach der Schule in der Bahnhofskneipe - meist alleine. Ich schmiss rein, bis nichts mehr da war. Irgendwann - nach vielleicht zwei Jahren - hat es mich plötzlich nicht mehr interessiert. Die nächste Situation an die ich mich erinnere, ist ein Casino in Amsterdam. Mein Freund- und späterer Mann - jetzt Exmann - kriegte sich gar nicht mehr ein vor Erstaunen, als ich nicht mehr von dieser Glaskugel mit den ganzen Münzen wegzukriegen war. Er fand es witzig, dass ich mich so hineinsteigerte. Nach einer Stunde fand er es nicht mehr witzig, er wollte gehen. Ich nicht. Ich blieb. Als wir dann verheiratet waren, ein Haus gebaut hatten und ich Vollzeitmutter war, begann ich mich zu langweilen und entdeckte Online-Spiele. Ich spielte wie besessen sobald die Kinder versorgt oder nicht da waren. Allerdings ohne Geld. Dennoch war ich süchtig. Ich sperrte mich zuhause ein, ließ die Rollos runter, damit mich ja niemand besucht. Ich ging nicht mehr weg, wollte nur noch zocken, obwohl man nicht mal was gewinnen konnte. Nach drei/vier Jahren langeweilte es mich, von einem Tag auf den anderen, ich hörte auf damit. Ohne dass es mich noch weiter gedanklich beschäftigt hätte.
Meine Ehe war zu Ende, wir verkauften das Haus, ich zog mit den Kindern in die Stadt. Ich war drei Jahre glücklich, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich unternahm viel, mit den Kindern ... und alleine. Ich arbeitete in Teilzeit und aufgrund des Hausverkaufs hatte ich Reserven. Dann lernte ich irgendwann einen Mann kennen, in den ich mich sofort verliebte.
Er hat mich damit um den Finger gewickelt, dass er mir Aufmerksamkeit schenkte ohne Ende und mir das Gefühl gab, etwas Besonderes zu sein. So dass ich es selbst fühlte. Irgendwann kam er auf die Idee ein Casino in Tschechien zu besuchen (das war 2005). Ich spielte ziemlich verhalten (kleine Summen/vorsichtig). Er ging in die vollen und gewann eine Menge Geld (dass er tief verschuldet war, wegen seiner langjährigen Casinokarriere, verschwieg er mir). Auch er führte damals ein Doppelleben und hatte allerlei Ausreden parat, weshalb er ständig pleite sei, und das als Großverdiener. Er lebte zu dieser Zeit auf meine Kosten. Es hat mich nicht gestört, ich hatte ja noch genügend. Diesem Casinobesuch folgten mehrere. Nach einigen Monaten waren wir jedes Wochenende dort. Alles andere interessierte uns nicht mehr. Ich hab mich jedoch immer noch zurückgehalten, mir reichte es, einfach zuzuschauen. Dann kam ich mit nem Casinobesucher ins Gespräch, der auch nur zuschaute, er erzählte mir vom Online-Poker und wie toll/einfach das sei und man könnte da locker so 500 Euro im Monat hinzuverdienen. Ich hatte damals noch keine Geldsorgen, dachte aber, mit 500 Euro mehr könnte ich meinem Freund helfen, seine Schulden zu begleichen. Meinem Freund sagte ich nichts davon. Er war zu dieser Zeit im Außendienst tätig und unter der Woche nicht zuhause. So meldete ich mich bei einem Casino an und begann zu pokern. Völlig blauäugig.
Der Rest ist schnell erzählt. Die Beziehung ging nach 2 Jahren in die Brüche. Ich hatte also noch mehr Zeit zu spielen, meine Ersparnisse schrumpften usw. usw.
Unzählige male habe ich mich selbst gesperrt, um mich dann am nächsten Tag auf einer anderen Seite anzumelden. Ich spielte zum Teil 24h am Stück, ich konnte nicht aufhören. Obwohl ich wußte, ich kann nicht mithalten, ich bin ein "Fish". Mein Geld war weg, ein Kredit musste her ... der Dispo wurde erhöht, Versicherungen wurden aufgelöst usw.
Nun sitz ich hier - und habe zum xten Mal beschlossen, aufzuhören. Ich weiß es ist eine Krankheit, Willensstärke reicht nicht, Rückfälle sind vorprogrammiert. Seit Jahren lese ich in den diversen Foren die Erfahrungsberichte, die Tipps usw. Ich lese von Therapien, Selbsthilfegruppen, usw.
Ich habe - bevor ich hier anfing zu schreiben - einen Gameblocker installiert. Ich weiß, es wäre eine Selbshilfegruppe nötig. Ich kann es nicht. Nicht weil ich nicht vor Fremden reden könnte, sondern weil - ACHTUNG.... jetzt kommt das Kuriose ... ich dort arbeite. Mein Arbeitgeber ist der Initiator der Suchtberatung und der Selbsthilfegruppe. Auch die Beratungsstellen in näher gelgenen Städten, die ich ohne Auto erreichen könnte - gehören zu meinem Arbeitgeber. Man kennt mich. Ich arbeite selbst in diesem Bereich - wenn auch nur administrativ. Ich kenne alle bzw. viele Geschichten. Bei meiner Arbeit dreht es sich um nichts anderes als um Suchterkrankungen. In diversen Arbeitskreisen bin ich protokollführend selbst dabei.
Bei einem Psychologen war ich bereits, nur ein halbes Jahr lang, er konnte mir nicht helfen, da er meinte, ich wisse alles, ich würde ihn quasi manipulieren, weil ich genau wisse, was er mit welchen Fragen bezweckt und ich dementsprechend antworte. Also nicht dass ich ihn angelogen hätte, jedoch verwickelten wir uns immer in Fachgespräche, da ich seine Thesen in Frage stellte usw.
Dann war ich noch bei einer Online-Beartungsstelle angemeldet, diese gehört auch zu meinem Arbeitgeber - es war jedoch anonym. Dort kamen wir aber auch nicht weiter.
Natürlich bliebe noch der Gang zum Hausarzt und eine stationäre Therapie, aber das schaffe ich (noch) nicht. Ich weiß nicht genau was mich abhält, wahrscheinlich die Scham.
Ein einziges Mal hatte ich mich während der ganzen Zeit einem Bekannten anvertraut, der daraufhin mein Geldmanagement übernahm. Doch ich schaffte es immer wieder, durch glaubhafte Geschichten - an Geld zu kommen. Er nervte mich mit seinen Nachfragen, daher gab ich vor "geheilt" zu sein. Er glaubte es, da er date, der Psychologe hätte mich therapiert.
Mein erster Gedanke - als ich vorhin den Gameblocker installierte - war: "Im schlimmsten Fall kauf ich mir halt einen neuen Laptop". Krass ....
Eigentlich wollte ich mich hier nur kurz vorstellen ... nun wisst ihr alles ...
Gibts ne Hoffnung? Ohne Offline-Outing? Wie schafft man es, sich wieder an Alltäglichem zu erfreuen? Die Menschen wieder interessant zu finden? Eigentlich wollte ich nicht für immer alleine bleiben ... doch im Moment kann ich mir nicht vorstellen, an irgendwas/irgendwem Interesse zu haben.
Ich danke Euch, fürs Lesen ... und ggf. für Antworten.
Ela.
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Hi Ela!
Herzlich willkommen!
Warst Du absolut ehrlich Dir selbst gegenüber beim Schreiben dieses Beitrages?
Wie hat es sich angefühlt das alles nieder zu schreiben?
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Hallo Olaf,
danke für die Begrüßung :-)
Ob ich ehrlich gegenüber mir war?
Das einzig Unehrliche an meiner gestrigen Vorstellung (das erkenne ich jetzt nach nochmaligem Lesen), dass ich mich quasi selbst bescheisse, in dem mir sofort die Option "neuer Laptop" einfällt. Daraus könnte man eben schließen, dass ich gar nicht wirklich aufhören will. Das Problem ist, dass ich schon so oft beschlossen hab aufzuhören ... und 24h später waren alle Vorsätze weg und ich fand wieder Möglichkeiten.
Unehrlich ist es vielleicht auch, die Verantwortung abzuschieben. Es meinen Eltern anzulasten, dass aus mir ein kranker Mensch geworden ist oder meinem Exfreund erwähnen, dass er mich quasi ins Casino "gezogen" hat. Schließlich bin ich erwachsen und weiß um die Risiken.
Ich denke pausenlos ans Spielen. Es war mein erster Gedanke heute morgen. Und es wird mich den ganzen Tag begleiten. Ich weiß sonst nichts mit mir anzufangen. Ich versuche das mit dieser "STOP-Regel", also dass ich ... sobald der Gedanke da ist, innerlich Stop sage und mich zwinge an etwas anderes zu denken.
In anderen Beiträgen las ich am meisten beeindruckte mich Rainers Herangehensweise), dass es um viel mehr geht als ums "Aufhören". Nämlich um einen selbst ... sich aushalten zu können, ohne Ablenkung quasi. Ich weiß nur nicht, wie man das anfängt, ich habs einfach vergessen/verlernt. Einfach nichts tun? Nachdenken?
Ich möchte wirklich aufhören. Ich traue es mir nur mittlerweile nicht mehr zu. Ich kann mich nicht mehr auf mich verlassen. Früher war ich ein sehr pragmatischer, verlässlicher und strukturierer Mensch. Jetzt bin ich getrieben .... ständig.
Ergänzung:
Zu deiner zweiten Frage... es fühlte sich erleichternd an. Und traurig. Als ich danach nochmal alles durchgelesen habe, fühlte ich mich als "Zuschauer", versteht das jemand? Also dissoziiert. Als würde ich ein Buch lesen ....
Und nochmal zu der ersten Frage: Ich war unehrlich in meinem Beitrag bezüglich Alter/Name. Ich musste hier ein wenig schwindeln, weil ich wg. meines Arbeitgebers einfach darauf achten muss, unerkannt zu bleiben.
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Hi Ela,
Um mal mit der Tür ins Haus zu fallen, natürlich gibt es Hoffnung und würde es die nicht geben wäre ich mit Sicherheit auch nicht hier.
Du die Täglich mit Sucht erkrankten arbeitest (mehr oder weniger) weißt das auch ganz genau!
Schau ich mal bei mir selber nach, habe ich solang gespielt wie ich spielen wollte.
Lange Zeit gab es für mich auch keinen Grund um jetzt auch nicht mehr zu spielen (so redete ich mir ein), schließlich war mein leben bedingt durch „Sucht“ so was von heruntergekommen und öfters fragte ich mich „habe bzw. kann ich denn überhaupt noch etwas verlieren“?
Zusammengefasst, jammern auf hohen Niveau steht uns gut, nur ändert das nichts an der jeweilige Situation wenn wir nicht bereit sind diese bzw. uns zu ändern!
Natürlich kannst du zu einem Psychologen rennen, dich einer SHG anschließen oder was weiß ich was noch tun, niemand allerdings wird der helfen können, wenn du nur halbherzig an dieses Unding „Spielsucht“ herangehst bzw. kein wirklich aufrechter Wille deinerseits besteht um dieses zu beenden.
Willensstärke reicht nicht, Rückfälle sind vorprogrammiert schreibst du.... nun, das erste was ich dachte bei diesen Satz von dir war „was ist das denn für ein Schwachsinn, hat noch nicht richtig aufgehört und stellt jetzt schon vergleiche mit anderen Spielern!
Ich bin da ganz anderer Meinung und „Willensstärke“ mag vielleicht nicht reichen um einiges aufzuarbeiten (Spielursachen), wird aber der Anfang vom ende sein „wenigstens vom aktiven Spiel“ .
Also frage ich mich grade „wie hätte ich jemals aufhören können wenn ich nicht den absoluten Wille dazu gehabt hätte“, wie solltest du, wie kannst du jemals aufhören ohne den Wille dazu zu haben?
Und auch was deine angesprochene Rückfälle bzw. Rückfallgefahr betrifft, klaro gibt es nicht wenige die Rückfälle haben, keine Frage.....viele aber lernen hierdurch noch besser mit sich selber umzugehen bzw. entwickeln bessere Strategien um das Zukünftig zu vermeiden (wenigstens sollte es so sein),
andere wiederum (und auch die gibt es auch) vermeiden diese gänzlich!
Wie schafft man es, sich wieder an Alltäglichem zu erfreuen? Die Menschen wieder interessant zu finden?
Indem du „wieder“ Ehrlich zu dir und auch zu anderen bist, wenn du fest entschlossen bist deine Fantasiewelt zu verlassen und wenn du bereit bist hier auch alles für zu tun!
und was mein angesprochenes "kann ich denn überhaupt noch etwas verlieren" betrifft (irgendwo oben im Beitrag)
ich habe diese Frage damals auch für mich gestellt, anfänglich gab es allerdings noch sone dicke Nebelwand, wollte mich trotzdem noch nicht gänzlich aufgeben (so wie du jetzt), kann dir aber ganz ehrlich sagen....das einzige was mir bis heute jemals in mein leben Leid getan hat, ist das ich nicht schon viel früher mit diesen Mist aufgehört habe -und das es noch eine ganze menge zu verlieren gibt.
Noch bist du nicht am ende Ela, Beispiele zu genügend wohin dein Weg dich letztendlich führen wird, aber auch für Wege hinaus, solltest du haben!
Rainer
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Hallo Rainer,
es freut mich total, dass du was dazu geschrieben hast. Herzlichen Dank!
@ Arbeit
Ich arbeite nicht direkt mit den Leuten sondern in der Verwaltung. D.h. ich bin im Vorzimmer des Leiters. Ich organisiere Tagungen/Schulungen, erarbeite Einsatzpläne und mache halt alles, damit die Pädagogen/Psychologen ihre Arbeit mit den Klienten machen können, ohne sich mit dem Verwaltungskram beschäftigen zu müssen. Ich bin mittlerweile etwas realitätsfremd - glaube ich - durch die Zusammenarbeit mit den "Sozialgeprägten" verbringe ich mehr Zeit damit nachzudenken, x Lösungswege zu suchen, mich ständig in andere hineinzuversetzen, etwas aus anderer Perspektive zu betrachten - statt wie früher - einfach mal was anzupacken.
@ Spielen
Es gibt Grund genug nicht mehr zu spielen.
Zum einen wird es finanziell nun wirklich eng, ich muss in diesem Jahr noch umziehen, da meine Kinder ausziehen werden und die Wohnung für mich allein zu groß/teuer wird. D.h. ich benötige Geld für Kaution, Renovierung, Umzug. Wenn ich es jetzt schaffe, es sein zu lassen, dann könnte alles noch irgendwie klappen - wenn auch knapp.
Zum anderen bin ich es leid, dass mein Leben an mir vorüberzieht. Es kann doch nicht sein, dass ich ... irgendwann mal erzähle, wenn mich jemand nach meinem Leben fragt ... dass ich gespielt habe. Sonst nichts!!!
@ Willensstärke
Ich schrieb das mit den Rückfällen und der Willensstärke, weil ich hier und in anderen Foren von vielen Leuten las, die ganz euphorisch und fester Willensstärke begannen, ein Tagebuch zu führen um von Ihrer Abstinenz zu berichten. Die wenigsten schafften es auf Dauer. Da ich in den letzten Jahren irgendwie das Gefühl habe fremdgesteuert zu sein, traue ich es mir nicht zu, zu sagen: "Ich schaffe es". Es erscheint mir dann wie eine Phrase. Mir selbst gegenüber. Weil ich eben schon so oft versagte. Was nutzt es mir, jetzt den Willen zu haben aufzuhören, wenn mich in 3 Stunden die Sucht wieder packt und ich keinen anderen Gedanken mehr fassen kann? Ich mir mit irgendeiner Ausrede irgendwo 10 Euro leihe, nur um die zu verpokern? Ich kann dann bis zum Ausleihen dieses Geldes keinen anderen Gedanken fassen. Es ist als würde mich eben jemand zwingen zu einer Kollegin zu gehen und um die 10 Euro zu bitten. Erst dann stellt sich Ruhe in mir ein.
Natürlich kann ich mich nicht mit anderen Spielern, die es schon geschafft haben oder seit längerem dabei sind es richtig zu versuchen, vergleichen. Sorry, falls das so anmaßend rüber kam.
@ Alles tun
Du schreibst, ich müsse bereit sein "alles zu tun". Genau das ist schwierig. Ich bin eben nicht bereit, mich zu outen ... und das wäre notwendig wenn ich eine SGH besuchen würde.
Heißt das dann aus Deiner Sicht, mein Wille ist nicht ehrlich? Sonst würde ich alles geben?
Wenn ich Deine Beiträge richtig verfolgt habe, hast Du es geschafft - ohne fremde Hilfe? Ist das richtig?
Rainer, ich danke dir für Deinen Input und ich würde mich freuen, wenn Du nochmal etwas schreibst.
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Hi Ela!
Meine erste Frage war eigentlich eine Suggestivfrage, die die Zweite vorbereiten sollte. ;D
Aber Dankeschön, dass Du so ausführlich darauf eingegangen bist und ich Dich so näher kennenlernen darf.
Weshalb habe ich Dir die Fragen gestellt ...
Normalerweise "knalle" ich die Neuankömmlinge mit Informationen voll.
Dies kann ich mir bei Dir aber sparen, weil Du diese alle schon kennst.
Wenn Dich das Rationale nicht erreicht - dann vielleicht das Emotionale?
So war meine erste Intuition - die Du mit Deinen eigenen Worten mittlerweile zu bestätigen scheinst.
Bei mir war es so. Ich wollte nicht mehr der Lügner und Versager sein.
Ich habe damals aufgehört, weil ich mich einfach besser fühlen wollte.
Ich wollte im Spiegel nicht mehr die Augen vor mir selbst niederschlagen.
Was ich dazu treffen musste, war eine Abstinenzentscheidung.
Die erste ... die wichtigste ... die, die mir auch heute hilft jede weitere leichter zu fällen.
Du bringst als Grund für eine Abstinenzentscheidung z.B. den Umzug an.
Gut ... wenn es primär hilft ...
Langfristig jedoch wird er nicht reichen. Du bist dann umgezogen - hast die Wohnung - die Kaution ist bezahlt.
Du sitzt dann in Deinem Wohnzimmer und Dich überfällt die deprimierende Erkenntnis - Die Kinder sind weg ... sehe sie nur noch alle X Tage. Jetzt bin ich alleine!
Und was dann?
Wie können wir Dir also helfen Deine Abstinenzentscheidung zu treffen und aufrecht zu erhalten?
Vielleicht, indem wir Dein Selbstbildnis ein wenig gerade rücken?
Zum anderen bin ich es leid, dass mein Leben an mir vorüberzieht. Es kann doch nicht sein, dass ich ... irgendwann mal erzähle, wenn mich jemand nach meinem Leben fragt ... dass ich gespielt habe. Sonst nichts!!!
Na klar steckt hier eine Menge Sarkasmus drin. Aber auch Selbstmitleid?
Deine Kinder haben auf viele materielle Dinge verzichten müssen, schreibst Du.
Aber auch auf Deine Liebe? Zuneigung? Hingabe? - Wohl kaum.
Wie hast Du sie erzogen? Welche Werte hast Du ihnen vermittelt?
Wenn Deine Kinder so gut geraten sind, wie ich es vermute ;D, dann haben sie weit mehr in Dir gesehen, als die "Spielerin", die Du siehst.
Frage sie doch einmal, was sie von Dir für ein Bild haben.
Wird Dir dieses Bild gefallen?
Welche der Kritikpunkte könntest Du Schritt für Schritt eliminieren?
Welche könntest Du davon einfach akzeptieren?
Welche Lobpunkte/-Preisungen ;D könntest Du Dir vorstellen ausbauen zu wollen?
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Vielen lieben Dank Olli,
ich muss/möchte darüber nachdenken, was Du geschrieben hast.
Es hat mich ziemlich berührt (und ja, ich bin wohl eher die Emotionale).
Ich antworte abends (dann hab ich den heutigen pokerlosen Abend schon mal sinnvoll verplant) :-D (der erste .... seit .... hm ... ich kann mich nicht mehr erinnern ...)
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so, mein erster spielfreier Abend seit langem - komisch irgendwie.
Selbst wenn ich in den letzten 9 Jahren mal hin und wieder weggegangen bin, waren meine Gedanken nur beim Spiel und ich hoffte, dass mein Gegenüber die Rechnung übernimmt, so dass ich im Anschluss an mein Date oder Treffen mit Freundinnen meine eingeplanten 10 Euro anderweitig "investieren" konnte. Zum Teil hab ich mich sogar mit einer Notlüge frühzeitg verabschiedet, weil ich ja wußte, um 22.00 beginnt ein Turnier ... ich könnte es noch rechtzeitig schaffen, wenn der Tankstellenverkäufer nicht so lang braucht um die Paysafecard rauszulassen (Kreditkarte hatte ich zum Glück noch nie).
Ich frag mich heute, weshalb ich diesen Blocker nicht schon viel eher installiert habe. Ich fand für mich selbst immer die Ausrede, dass ich jetzt ja nicht aufhören könne, denn zum Monatsersten bekäme ich ja wieder Bonusgeld/Cashback und es wäre ja wirklich dumm, darauf zu verzichten! Heute empfand ich Erleichterung, den ganzen Tag über. Ich hab sogar länger gearbeitet (ging ja sonst nicht, da ich um 17.15 zuhause sein musste, da dann das erste für mich interessante Turnier startete. Heute fand sich sogar noch Zeit zum Putzen, was mal wieder dringend nötig war. Und es fühlte sich auch prima an, dass ich heute niemanden um Geld bitten musste. Auch habe ich keine Einzugsermächtigung stornieren müssen (was mittlerweile schon fast Ritual war ... Lastschrift zurückbuchen um Kohle zu haben, und bei Gehaltseingang wieder begleichen). Mich wunderts, dass das immer hingenommen wurde (mit entsprechenden Gebühren natürlich).
@olaf
Ich weiß nicht, ob ich tatsächlich alle Informationen kenne, nur die üblichen halt, aus allen Foren. Die "Sachlichen" quasi ... die kenne ich. Ich glaube, dass "Psychisches" bei mir eher von Nutzen ist. Auch wenn ich glaube, gar nicht schlecht im Selbstreflektieren zu sein, so helfen mir andere Sichtweisen immer wieder, Neues zu entdecken oder Festgefahrenes zu revidieren.
Was mir grad noch einfällt - wenns auch nichts mit meiner Sucht direkt zu tun hat - ich wundere mich schon die ganze Zeit (seit ich in den Foren lese), dass es sich bei den meisten Abhängigen oder Abstinenten um Leute mit eher gehobenem Bildungshintergrund handelt. Soweit ich das zumindest beurteilen kann ... Die Leute, die Rat suchen ... und auch die Ratgebenden können sich alle gut ausdrücken, schreiben i.d.R. fehlerfrei und machen generell einen gebildeten Eindruck. Heißt das, statistisch gesehen, eine Spielsucht trifft hauptsächlich solche Menschen? Oder macht es nur den Eindruck, weil nur einigermaßen gebildete Menschen sich in Foren outen? Heißt das im Umkehrschluss, dass Menschen mit "niedrigerem Niveau" gar nicht auf die Idee kommen zu gamblen? Weil sie zufriedener sind, da sie sich eben nicht so viele Gedanken übers Leben machen? Ich hoffe, das kommt jetzt nicht arrogant rüber, es ging mir heut nur so durch den Kopf.
Olaf, ich möchte auch keine Lügnerin mehr sein. Ich möchte gerne wieder so sein wie früher. Lebenslustig, vielseitig interessiert und zufrieden. Ich möchte mich wieder mögen!!
Wg. meiner Wohnung und dem (auch) damit verbundenem Wunsch, mit der Scheisse aufzuhören ...
daran hab ich auch schon gedacht, was dann ist, wenn ich es geschafft habe (also Umzug hinter mir, Kinder "verräumt"), dann bin ich allein ... weiß womöglich immer noch nichts mit mir anzufangen. D.h. ich muss vorbeugen? Mir überlegen, wo meine Interessen früher lagen und daran anknüpfen? Also VHS-Kurse besuchen ... solche Sachen. Das wollte ich auch die letzten Jahre. Konnte mich aber nie dazu überwinden mich irgendwo anzumelden, bzw. habs immer aufgeschoben. Da mir die 100 Euro für nen Kurs zu schade waren und auch die Zeit, die ich dafür aufbringen müsste. Wie paradox ;-)
Wie ihr mir helfen könnt? Ihr tut es schon. Durchs Fragenstellen. Fragen, die mir selbst nicht mehr einfallen. Durchs Hinterfragen meiner Rechtfertigungen oder Behauptungen. Durch Eure Erzählungen Eurer eigenen Geschichten. Auch wenn ich schon jahrelang mitlese, so habe ich dennoch erst jetzt durch die Registrierung das Gefühl, "dabei" zu sein. Vorher war es eher so ein oberflächliches darüberlesen.
Ja, ich bitte darum mir mein Selbstbild gerade zu rücken!!! Und mich nicht zu schonen. Ich mag klare Worte. Und ich mag es, konfrontiert zu werden, auch mit Unangenehmem.
Sarkasmus? Ja, darin bin ich prima! :-D
Als Selbstmitleid würde ich es nicht bezeichnen (ich überlege aber noch). Ich sehe mich ja nicht als Opfer. Ich bin eher sauer auf mich, als dass ich mich bemitleiden würde. Sauer, dass ich nicht stark genug war/bin. Dass ich, die ich mich immer über andere erhoben habe - so was Saudummes mache. Etwas, was völlig sinnfrei ist. Ich ... die immer pragmatisch, vernünftig gehandelt hat und "Schwaches" verurteilt hat? Vielleicht ist das mein Lernprozess? Dass ich quasi erst soweit kommen musste, um mich nicht mehr zu erheben? Ist es das was ich lernen sollte? Hm, ich bin weder gläubig noch glaube ich an Schicksal ... aber vielleicht ist es psychologisch irgendwie so zu begründen?
Ja, meine Kinder mussten verzichten. Auf Materielles, aber sicher auch auf meine Aufmerksamkeit.
Sie werfen mir nichts vor. Sie wissen nichts vom Spielen (sie denken ich zocke halt ohne Geld, just for fun). Da wir nie was hatten, ist ihnen Materielles auch nicht wichtig. Sie werfen mir also nie vor, nix gehabt zu haben, weil wir stattdessen ne Menge Spaß zusammen hatten. Es war nie eine richtige "Mutter-Kind-Beziehung", eher WG-ähnlich. Beide sind sehr selbständig und gehen ihren Weg. Sie haben beide einen Job, eine vernünftige Einstellung zum Leben, sind sehr sozial und kommunikativ. Die Schulzeit war nicht einfach (da geb ich mir wieder die Schuld, da ich zu wenig Zeit investiert habe, sie entsprechend zu fördern). Mit meiner Liebe oder Sorge habe ich sie manchmal ein wenig überfordert oder eingeengt ... aber auch die Sorge war größtenteils meinem schlechten Gewissen geschuldet. Weil ich immer im Hinterkopf hatte, dass sie hoffentlich nicht genauso abrutschen könnten wie ich, wenn ich nicht genau aufpasse. Ich denke, dass wenn ein Außenstehender sie fragen würde, wie ihre Kindheit war, würden sie sagen ... es war lustig und wir hatten viele Freiheiten, und wir wußten, dass Mama immer alles regelt und auch zu uns hält, wenns Ärger gibt.
Und dennoch leide ich darunter (nun doch Selbstmitleid?), dass ich z.B. mein Auto verkaufen musste und sie ab dann keinen "Fahrer" mehr hatten. Dass sie nur Standardklamotten bekamen, sich Sonderwünsche alle selbst erarbeitn mussten. Dass ich ihnen keinen Urlaub bieten konnte, sie stattdessen zu Oma geschickt habe. Dass sie mein Gejammer über das "geldlose Dasein" ertragen mussten usw. Bevor ich Kinder hatte, hab ich mir immer vorgestellt, dass wenn es mal so sein würde, ich für meine Kinder alles tun würde ... ihnen Hobbys ermögliche, Sport, Privatschule ... whatever. Nichts davon ging ... (nochmal ein wenig Selbstmitleid).
Die Werte, die ich versucht habe ihnen zu vermitteln ... waren/sind ... Toleranz, Neugierde, Bildung (sofern das als Wert zählt), Stärke ... (also Position zu beziehen, sich nicht drücken, sich für Schwächere einzusetzen usw.). Wenn ich sie mir so ansehe, dann ist mir das ganz gut gelungen. Auch dass sie konventionelles hinterfragen, sich ihre eigene Meinung bilden und diese auch kundtun, gefällt mir. Das hab ich hingekriegt. Sie sind und werden keine Spießer. Das war mir irgendwie wichtig :-D
Wir reden oft/viel und ich ermutige sie auch zur Kritik an mir, daher ist mir das nicht fremd.
Wenn ich sie jetzt fragen würde, dann kämen Kritikpunkte wie:
- Ich sorge mich zuviel (wenn ich den 22-jährigen frage, ob er auch seine Mütze dabei hat)
- Ich flippe zu schnell aus (wenn ich z.B. Essensreste von vor 3 Wochen in ihren Zimmern vorfinde)
- Ich übertreibe maßlos
- Ich bin intolerant (obwohl ich Toleranz von Ihnen einfordere)
- Ich hätte einen Putzfimmel (stimmt defintiv nicht)
- Ich würde mich zu sehr einmischen (wenn ich versuche, alles zu organisieren ... Arzttermine, Bewerbungen, Wohnungssuche etc)
- Ich wäre zu neugierig (weil ich halt immer wissen will, wie ihre Abende waren, wies auf Arbeit läuft, wies Ihnen geht ... zu viele Fragen stelle ... --> wir haben uns mittlerweile auf drei Fragen geeinigt, die bekomme ich beantwortet und dann muss gut sein)
Was gibt das nun für ein Bild von mir? Also wo könnte ich ansetzen?
Danke ... schon im Voraus :-)
Mir gehts gut grad.
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[Ich habe - bevor ich hier anfing zu schreiben - einen Gameblocker installiert. Ich weiß, es wäre eine Selbshilfegruppe nötig. Ich kann es nicht. Nicht weil ich nicht vor Fremden reden könnte, sondern weil - ACHTUNG.... jetzt kommt das Kuriose ... ich dort arbeite. Mein Arbeitgeber ist der Initiator der Suchtberatung und der Selbsthilfegruppe. Auch die Beratungsstellen in näher gelgenen Städten, die ich ohne Auto erreichen könnte - gehören zu meinem Arbeitgeber. Man kennt mich. Ich arbeite selbst in diesem Bereich - wenn auch nur administrativ. Ich kenne alle bzw. viele Geschichten. Bei meiner Arbeit dreht es sich um nichts anderes als um Suchterkrankungen. In diversen Arbeitskreisen bin ich protokollführend selbst dabei.]
Hallo Ela, ich heiße Dich in unserem Forum willkommen. Ich habe aufmerksam Deine Geschichte gelesen und erkenne mich in vielem selber.
Ich bin Spieler und Co - abhängig.
der im Kopf eingefügte Textteil von Dir bringt mich an meine Wut 'ran. Deshalb erlaube ich mir, Dir keine Fragen zu stellen, sondern meine Meinug zu schreiben. Grund, ich muß hier eine Grenze setzen.
Ich gehöre zu den Spielsüchtigen, die keine Angst und scheu haben, aus ihrer Anonymität herraus zu treten. Mein Argument ist: Durch Langzeitarbeitslosigkeit, HartzIV - ist mein Guter Ruf sowieso zerstört. So bin ich Heute frei in Beratungsstellen zu gehen, - und laufe wie im Februar und März diesen Jahres geschehen, offene Türen ein.
Ein Statement von eine Landesstelle für Suchtfragen:
"Die Spielsucht in in Wirklichkeit weiter verbreitet, als in der Öffentlichkeit angenommen".
Aber gerade in diesen Einrichtungen brauche ich den Geschützten Rahmen als Sicherheit der Geborgenheit, damit ich nicht in meine Opferrolle zurückfalle und die scheinbare Geborgenheit der Spielstätte sich wieder nähert. Ich brauche einen festen Raum, an dem ich sicher bin vor Menschen die noch spielen, - das Spiel mit Menschen, der Co - abhängigkeit. Doch die Frage: hast Du kein Vertrauen in Dich und Deine Stärke oder hast Du kein Vertrauen zu Deinen wahrscheinlich akademisch gebildeten Vorgesetzten? Mir mach das Angst!
Wenn Du in diesem oder in anderen Spielsuchtforen liest, wirst Du in vielen Treads und Beiträgen dahin konfrontiert, daß Spielstättenbetreiber sich an der Spielsuchtprävention beteiligen. In der Vergangenheit ist das nach meiner Erkenntnis geschehen, um das Spielverhalten der Probanten auf Geldspielautomaten umzumünzen. Viele, nicht nur ich, haben Scheu, sich an Umfragen namentlicher Universitäten zu beteiligen, wenn das Sponsoring von Spielstättenunternehmen betrieben wird.
Ich möchte Dir keine Rat-schläge geben, Das Wutschreiben reicht wohl schon, um dieses Forum mit Entsetzen zu verlassen?
Wenn nicht, freue ich mich auf eine Antwort.
noch zwei Dinge: Anfang der 1990er Jahre habe ich an einem Workshop teilgenommen. Dort trat ein Psychotherapeut auf, der sich zu seinem Alkoholismus bekannte. So erzählte er, wie er seine Patienten unter Einwirkung des Stoffs begegnete - und später dann, als Trockener Alkoholiker. Das ist mir unvergeseen.
Wenn Du zur Entspannung vielleicht einen Film sehen möchtest, geh' in die Videothek und besorge Dir den Film: "You kill me" mit Ben Kingsley in der Hauptrolle von Kochmedia-DVD.com - hat mir ein Freund meiner Spieler SHG geschenkt..
Schöne 24 Stunden
Andreas
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Huhu Ela, Deine Story ist so heiß, dass ich da mich lieber heraushalten werde, sonst bekomme ich die Angst, wenn ich am 11.05. meinen nächsten Termin beim Psychologen wahrnehme.
Ich habe mich bei meinen Besuchen beim Psychologen immer schon gefragt, warum bei ihm immer die aktuelle ODSET- Sportwetten Zeitschrift ausliegt….
:D
Ein bissel vom Master gibt es hier trotzdem:
Besonders wenn immer „frische“ Geldmittel vorhanden sind, bekommt die „Sucht“ Nahrung.
Dieses war bei mir immer vorhanden, somit kann ich da mitreden.
„Abstinenz erreichen wir nur durch eine Entscheidung…“ (Olli aus dem FORUM)
Ich habe zahlreiche Anläufe gebraucht, um das zu begreifen!
Depressive Stimmungsschwankungen (Zwangserkrankungen) beeinflussen den Suchtgedanken, lassen den Druck immer wieder aufglühen. Hier kann man mit ärztlicher Aufsicht ansetzen, mir hat es nachweislich geholfen.
Nur durch Gameblocker, abgegebenes Geldmanagement usw., ist so ein Ausstieg aus der Sucht definitiv nicht zu schaffen.
Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg! Mario 48 Jahre
:D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D
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NACHTRAG:
Verschließen kann man sich gegenüber der Wett Welt (Sportwetten, Casinos, Poker usw.) heutzutage nicht, zu groß ist der Einfluss.
Schon morgens, wenn ich die digitale Bild- Zeitung öffne, springt mir die Wettmafia ins noch trockene Auge. (Schlafspuren)
Sofort wieder zumachen & so tun, als ob man nichts gesehen hat, Nein!
Noch ist nichts passiert!
Dann interessiert mich doch die eine oder andere Quote, man hat ja lange Zeit nichts anderes verglichen…
Noch ist nichts passiert!
Aber nun sollte der „Gameblocker“ im gesunden restaurierten Gehirn anspringen!
Sollte dieser gerade „Mittag“ machen, dann ist Schluss mit Lustig…!
:'(
Ich gebe diesem „Blocker“ seit dem 11.03.2015 zwischendurch so viel Nahrung (Tischlein deck dich), dass er ständig vollgefressen ist und seine Wampe, mir schon manchmal meinen Kopf nach hinten zieht… (was ist ein schlechter Gang, gegen die Befreiung einer Sucht)
;D
Trotzdem ist für ihn konsequentes Fitnessverbot von meiner Seite ausgesprochen …!
???
Und bitte nicht mit einem manuellen Gameblocker für Medien verwechseln, da könnte man auch „Birnen mit Äpfeln“ vergleichen!
Alles Gute, ma.
:o :o :o :o :o
-
@andreas
Vielen Dank für das Schreiben Deiner Sichtweise!
Ich verstehe das mit der Wut nicht ganz.
Weshalb macht es Dich wütend, wenn ich schreibe, ich arbeite bei einem Träger der Suchtberatung? Nochmal deutlich, ich selbst arbeite nicht mit Klienten, ich bin nur im "Back Office"! D.h. falls es Dich wütend macht, weil Du denkst, in der Suchtberatung sei unqualifiziertes Personal, da selbst betroffen/krank/gefährdet, dann war das ein Missverständnis.
Oder meinst Du, ich solle meinen Job kündigen, da ich als Betroffene meine Arbeit nicht richtig machen könne und damit andere womöglich in Gefahr bringe? Auch das ist nicht korrekt, es sind hier alle sehr zufrieden mit mir, meine Arbeit hat seltsamerweise nie darunter gelitten. Die Klienten würden mich als freundlich/hilfsbereit bezeichnen, ansonsten haben sie mit mir nicht viel zu tun.
Oder macht es Dich wütend, dass ich es trotz beruflichem Background nicht schaffe, mich meinen Kollegen oder Chefs anzuvertrauen? Ich kanns nur so begründen: Ich stehe bei meinem Arbeitgeber in einem Abhängigkeitsverhältnis, ich will das Risiko nicht eingehen, meine einzige Sicherheit die ich noch habe (also eben meinen Job) zu verlieren. Selbst wenn ich weiß, dass die Leute um mich rum Verständnis hätten usw, so bräuchte nur ein einziger dabei zu sein, der es dem Träger (kirchlich) meldet und ich wäre weg. Nicht direkt/ offensichtlich - sondern irgendwie hintenrum. Plötzliche Versetzung ... sowas in der Art. Kannst Du verstehen, dass ich daher lieber heuchle?
Oder habe ich Dich überhaupt nicht verstanden und Du meintest ganz etwas anderes?
@master
auch Dir vielen Dank für Deine Gedanken!
Was den Gameblocker anbelangt, so war das für mich ein Riesenschritt - denn gewußt habe ich von dieser Möglichkeit schon lange - aber ich hatte Angst, wegen der Endgültigkeit.
Zu diesem Thema ist mir heute eingefallen, dass ich - jederzeit eine Deinstallation vornehmen könnte. Ich hab zwar das Passwort (wirre Zahlen/Buchstabenkombi) vernichtet, allerdings kann man sich dieses ja zuschicken lassen. Und für einen kurzen Moment "hüpfte mein Herz" und dachte: Genial, dann hab ich ja, wenn ichs gar nicht mehr aushalte doch noch ne Chance. Dann aber hüpfte mein Hirn (oder so) ... schrie STOP ... und ich löschte sofort meinen E-Mail-Account (den ich für den k9 verwendet hab ... den ich für alle Casinos nutze ... usw).
Nun geht nix mehr :-) Denn es gab keine Sicherheitsfrage und auch sonst nix!
Ja, Leute, die Geldautomaten spielen oder sich in Wettbüros aufhalten haben es da schwerer.
Für mich war es ein guter Einstieg - denke ich. Dass der Gameblocker im Hirn noch folgen muss, ist logisch. Nur wie das geht, weiß ich noch nicht.
Ich hab Mittag nen Plan gemacht, so ne Art Finanzplan mit allen fixen Ausgaben/Einnahmen ... und wenn ich klarkomme (der Hirngameblocker also anspringt), dann bin ich bis April 16 schuldenfrei. Selbst wenn 150.000 verzockt sind. Ich hab noch eine Chance "ganz normal" leben zu können. Dieser Gedanke, also dass es noch nicht zu spät ist ... der motiviert mich (Vor ein paar Tagen/Wochen dachte ich noch: Jetzt ists eh schon wurscht, was will ich in dem Alter noch ...).
„Abstinenz erreichen wir nur durch eine Entscheidung…“ (Olli aus dem FORUM)
--> Ich habe mich entschieden!
Und genau deshalb werde ich versuchen, mich rund rum abzusichern, mit den Mitteln, die mir halt für mich geeignet erscheinen.
Klingt das zu "sicher"? Zu naiv? Hm ...
-
Hi Ela!
Mir raucht der Kopf, wenn ich all die Informationen von Dir verarbeiten muss ... ;D
Prima - weiter so!
Ich kann leider gerade nicht auf Alles eingehen - das sprengt meinen zeitlichen Rahmen.
Wenn ich den Statistiken, die ich auf der letzten Jahrestagung zu hören bekam, Glauben schenken darf, dann sind die im Suchthilfesystem erfassten Klienten wohl eher nicht so intelligent und haben sogar noch einen Migrationshintergrund.
Dies deckt sich mit meiner eigenen Erfahrungswelt überhaupt nicht.
Als aktiver Spieler begegnete ich Menschen aus allen Gesellschaftsschichten.
In den Foren halten sich diejenigen, die des Schreibens nicht so mächtig sind, oftmals zurück.
Da bekomme ich dann z.B. PNs, in denen sich zunächst einmal für die Rechtschreibung entschuldigt wird, bevor das eigentliche Begehren aufgeführt wird.
Werden sie beruhigt und wird ihnen mitgeteilt, dass dies vollkommen schnuppe ist, dann blühen sie auch auf und schreiben sich die Finger wund. ;D
Gerade den Hochintelligenten aber steht ihre Intelligenz oft im Wege.
Sie versuchen oft selbst für sich eine Lösung zu finden und finden zu schnell "logische" Argumente, wieso etwas gerade für sie nichts ist.
Ich finde aber, dass auf einem Genesungsweg man zuerst einmal "back to the roots" gehen muss.
Dort sind wir alle gleich - wir sind Menschen - haben zwei Arme, zwei Beine ... und und und ...
Wir haben einen Verstand und wir haben Gefühle.
Jeder hat seine eigenen Sorgen und Probleme und jeder meistert sie, so gut er kann.
Unsere Art ist nicht von Grund auf schlecht und jeder versucht auf seine Weise sich gut in unsere sozialen Systeme einzugliedern.
Als ich Deinen ersten Beitrag gelesen hatte, da sah ich oft genug in mein Spiegelbild.
Wie oft gab es in meinem Leben diese Pawlowschen Paradoxien ...
(Ist beschrieben unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Doppelbindungstheorie#Gedankenexperiment:_Das_Pawlowsche_Paradoxon)
Hier ein Auzug:
Verbot authentischer Empfindungen[Bearbeiten]
Beispiel 1:
„Wie kannst du bloß unglücklich sein. Haben wir dir nicht alles gegeben, was du willst? Wie kannst du nur so undankbar sein, dass du sagst, du bist unglücklich, nach allem, was wir für dich getan haben, nach all den Opfern, die für dich gebracht worden sind?“Decodiert heißt dies: „Du hast nicht die Erlaubnis, dich unglücklich zu fühlen, weil wir es nicht so wollen; wenn du dich unglücklich fühlen willst, dann fühle dich auch schuldig dabei.“Das Bemühen des Sohnes, der Erwartungshaltung seiner autoritären Eltern zu entsprechen, hat ihn unglücklich gemacht. Die Eltern sind nun uneinsichtig und nicht bereit, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Sie machen den Sohn dafür verantwortlich, indem sie sein Unglücklichsein als Rebellion aus Undank interpretieren und nicht als psychische Verfallserscheinung: „Er ist nur unglücklich, weil er uns ärgern will!“Der Sohn kann sein Unglücklichsein im Sinne einer Anpassung an seine Eltern nur verdrängen, wenn er seine Lebenserfahrungen und somit einen Bestandteil seiner Persönlichkeit verleugnet. Anpassungsdruck und Autoritätsdominanz sind also sehr hoch.
Das könnte aus meinem (nicht existierenden) Tagebuch stammen ... ;D
Muss leider aufhören und noch ein wenig arbeiten ...
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Huhu Ela, also wenn ich mich kurz noch mal melden darf, also ein funktionierender „Hirngameblocker“ nach so kurzer Zeit, unvorstellbar!
???
Das ist meine persönliche Meinung, mal sehen, wie die Experten das beurteilen…
Übrigens war ich nie in einer Spielhalle oder in einem Wettbüro, sowie Casino, nur Neue Medien!
Lg ma.
::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::) ::)
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@olaf
dankeeeeeeeeeeeee!
Das wird meine heutige Abendlektüre!
Hat mich gleich gepackt...
@master
neue Medien? Also Internet? Dann versteh ich nicht, warum Du den Gameblocker in Frage stellst?
Und wg. des Hirngameblockers, vielleicht installiert sich dieser nicht innerhalb so kurzer Zeit, ich könnt jedoch schon die Rahmenbedingungen schaffen, dass wenn es so weit ist, er sich "andocken" kann. :-D
Mein täglicher "Kampf" fand zwischen 16.00 und 18.00 Uhr statt. Das ist die Zeit in der ich üblicherweise nach Hause gehe und an drei Tankstellen vorbeikomme, wo ich besagte Paysafecards kaufen kann. Bis dahin ... war ich felsenfest davon überzeugt, heute nichts einzuzahlen, keine Aufladekarte zu holen. Es ging nicht. Ich dachte nur an 10 Euro oder so. Dann kämpfte es in mir weiter: "10 Euro, was für ein quatsch, da brauchst gleich gar nicht spielen, wenn dann schon 50 Euro ... obwohl, es sind gerade noch 100 Euro drauf, dann heb ich die einfach ganz ab, dann hab ich ne reelle Chande die 150.000 wieder reinzuholen (höhöhö). Es wiederholte sich Tag für Tag und nicht ein einziges Mal konnte ich widerstehen. Weil ich den Zustand nicht aushielt, zuhause zu sein, Zeit zu haben, den PC anzuhaben und nicht zu spielen! Es war nicht möglich, ich fing direkt an zu zittern, bekam nen Kloß imn Hals, mir wurde fast schlecht bei dem Gedanken, dass ich die Möglichkeit hätte, aber es nicht tue!
UND JETZT HABE ICH KEINE MÖGLICHKEIT!!! Das ist schön. Finde ich.
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Huhu Ela, Ich nochmals fix:
???
Unter neue Medien bezeichne ich „Spiele im Internet“, im Wohn- Küchen-Arbeit & Schlafbereich.
Und das Handy kann das auch lustig machen...
>:(
Ich stelle den manuellen Gameblocker nicht in Frage (Hatte Ich auch installiert „Blue Coat K9 Web Protection“)
Wenn der Kopf nicht mehr will, zaubere ich sämtliche Sperrungen irgendwie auch immer weg und dann kann es wieder losgehen… (Zitat von Casino & Sportwetten in allen Wohnbereichen 2012)
Und das ist das Problem bei dem manuellen Gameblocker sowie bei allen anderen Schutzmaßnahmen, die Sucht kann Berge versetzen. Und nur der „Hirngameblocker“ verleiht die Kraft, dem Druck zu widerstehen.
Bitte lass Dir helfen, solange Du nicht „Matsch“ bist, es gibt immer einen Weg, aber nur einen aus der Sucht!
Alles Gute Dir weiterhin, mario
:) :) :) :) :) :) :) :) :) :)
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Hey Mario,
folgerst Du denn aus meinen Erzählungen/Begründungen, dass ich mir nicht helfen lassen möchte?
Zählt nur Offline-Hilfe? Das hier nicht? Ich habe den Eindruck/das Gefühl, dass es mir enorm hilft, hier zu lesen und zu schreiben. Meinst Du, ich mache mir damit was vor, nur weil es augenblicklich gut läuft und ich noch keinen Suchtdruck (von minikurzen Ideen, die mein Hirn sofort gestoppt hat mal abgesehen) verspürt habe? Weißt Du, für mich ist dieser Zustand ganz neu. Vielleicht empfinde ich es deshalb als so positiv und befreiend? Oder geht das anfangs jedem so? War es für Dich kein Unterschied (vom Gefühl her), als Du begonnen hast online über Dein Problem zu schreiben?
Nochmal zum Gameblocker (in meinem Fall auch K9, nachdem ich hier desöfteren davon gelesen hatte):
Ich war mal ziemlich dick ... vor der Spielsucht war ich quasi fresssüchtig (also es war noch im Rahmen, man konnte mich noch nicht rollen, aber es war deutlich too much). Ich quälte mich jahrelang durch Diäten um danach dann immer wieder zuzunehmen.
Ich wußte nicht mehr wie ichs in den Griff kriegen sollte, Sport war auch nie "mein Ding".
Dann kam mir die Idee: So, ich buch jetzt einen Urlaub. Zwei Wochen Strand. Und ich bin eitel. Ich wußte, dass ich in "dickem Zustand" mich "never ever" im Badeanzug zeigen würde. Ich hatte 4 Monate Zeit. Ich nahm 20 Kilo ab. Weil ich musste, verstehst Du? Ich hatte keine Wahl, es war ein Zwang! Das mag sich jetzt weit hergeholt anhören ... der Vergleich mag hinken ... aber ich denke mir, vielleicht ist es das, was mir hilft. Druck! Keine Wahl zu haben etc.
Und so seh ichs eben jetzt auch mit K9! Damals hätte ich stornieren müssen und nen Haufen Kosten dadurch gehabt ... und jetzt mit K9 müsste ich mir nen neuen PC kaufen. Ich glaub nicht, dass das passiert.
Smartphone hab ich kein privates. Ich hab ein dienstliches, darauf darf ich aber keine Apps installieren und ich würde mich auch nicht trauen "gewisse Seiten" aufzusuchen, somit besteht keine Gefahr :-)
Ich reds mir schön gell ... hm ... bin unsicher.
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Hallo Ela,
danke für Deine prompte Antwort. Ich danke Dir für Dein Statement und Du hast drei Gründe aufgezählt. Letztendlich geht es mir wirklich nur um die Gewissheit des Schutzes.
Du schreibst, daß Du bei Sitzungen Protokoll führst. Ich weiß - auch aus Arbeitsmeetings meiner SHG - Gemeinschaft, daß diese Aufgabe höchstes Vertrauen genießt und ein unabdingbares Maß an Präsenz fordert.
Ich möchte Dir nichts böses unterstellen, da ich zu Projektionen neige. Deshalb meine Frage: Wie hälst Du es aus, einer Sitzung zur Prävention zur Spielsucht beizuwohnen, akribisch und gewissenhaft Deinen Dienst zu machen - und dabei das andere Gewissen der Abhängigkeit vom Glücksspiel anheim gefallen zu sein. Siehst Du Dich nicht als Dienerin zweier Herren, ist das womöglich ein Januseffekt?
Natürlich ist es alleine Deine Entscheidung, sich dem Arbeitgeber zu offenbaren oder nicht, das kann nicht meine Angelegenheit sein, aber ich wünsche als spielsucht-betrotffener Leser, hier von Dir eine klare transparente Linie.
In dieser Zerrissenheit, die ich wie "Schublade auf, Schublade zu, Schulade auf, Schublade zu" erkenne, bin ich nicht in der Facon, an Deiner Lebensgeschichte teilzunehmen. Das drückt meine Wut aus. Mich würde es, ohne die beschriebene Konfrontation nur belasten, Deine Tread weiter zu verfolgen.
Schöne 24 Stunden
Andreas
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Lieber Andreas,
es tut mir leid, dass Dich meine Story so wütend macht. Ich verstehe es, dass du nichts mehr davon lesen oder schreiben willst, wenn es Dich belastet.
Allerdings fühle ich mich falsch verstanden, wenn Du meine diversen Erklärungen (dass ich mit den Klienten nichts zu tun habe) ignorierst.
Die Arbeitskreise, bei denen ich Protokoll schreibe ... sind Arbeitskreisee an denen Suchtberater/Schuldenberater/Gruppenleiter etc teilnehmen. Es handelt sich hierbei nicht um Kreise, bei denen Klienten anwesend sind!
Vielleicht verstehe auch ich Dich falsch. Ich kapiere nicht, weshalb ich mit einer Suchterkrankung nicht dazu geeignet sein soll, Sekretariats/Assistenzaufgaben auszuführen.
Die klare Linie, die Du forderst, ist doch die, dass ich mir als Betroffene nicht anmaße andere zu beraten!
Versteh das grad nicht :-(
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Heute ist der dritte Tag meiner Spielfreiheit.
Das gabs seit 2006 nicht mehr.
Es gab keinen einzigen Tag an dem ich nicht gespielt habe.
Was mir die letzten drei Tage geholfen hat:
1) Mein Beschluss nicht mehr zu spielen.
2) Die Installation von K9 (aufgrund Punkt 1)
3) Die Schließung meines Spiele-E-Mail-Accounts (aufgrund Punkt 2)
4) Das Schreiben hier und entsprechende Statements von Euch (aufgrund Punkt 1)
5) Das Nichtvorhandensein von Bargeld
Mich selbst ja ein wenig kennend ... dachte ich, deer 5. Punkt wäre hauptausschlaggebend.
Doch heute hatte ich Geld. 185 Euro. Und ich bin mir sicher, ohne K9 wäre Punkt 1 hinfällig.
Im "Normalfall" hätte ich die 185 Euro, die mir bis Ende des Monats reichen müssen, genau jetzt verspielt. Um spätenstens 20.00 Uhr wär alles futsch gewesen.
Heute habe ich sattdessen Lebensmittel gekauft und eine noch gar nicht fällige Rechnung bezahlt.
Mir gehts gut.
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Hallo Ela,
Ich habe mit spannung deinen thread verfolgt.
Ich bin evtl in dem einen teil damit gemeint: es gibt menschen die voller euphorie ein Tagebuch führen"
:-)
Ich finde es klasse das du 3 tage spielfrei bist. Ich habe es 8 tage geschafft und hatte dann einen minimalen aussetzer. Und nun arbeite ich weiter an mir.
Weißt du was ich richtig gut finde? Du hast eine Rechnung bezahlt die noch nicht fällig war. Das habe ich zum anlass genommen meine nebenkosten Vorauszahlung für das quartal april mai Juni schon einmal in summe zu bezahlen.
Auch das ist eine Form von geld management.
Wenn ich kein geld habe zum spielen kann ich es auch nicht.
Aber 2 dinge sollte man berücksichtigen. Erstens kann man auch mit kleinen geliehenen beträgen spielen. Das heißt rückfall ist rückfall egal ob 50 euro oder 5...
Zweitens: ich denke man muss nur den weg zurück in den alltag finden. Ich bin sicher wenn man irgendwann nicht mehr ans spielen denkt dann kann man etwas sicherer durch den tag gehen und das geld bleibt da wo es hin gehört. In deine tasche
-
Hi Ela!
Ich möchte gerne noch einmal auf einige Punkte Deiner bisherigen Beiträge eingehen.
Zum Einen finde ich es toll, dass Du k9webprotection installiert hast.
Solche Gedanke, wie Dir einen neuen Läppi zu gönnen, sind nun einmal Deiner Sucht geschuldet.
Daher brauchst Du Dich deswegen nicht schlechter zu fühlen oder Dich als Lügnerin sehen.
Solche Gedanken darfst Du als suchtbehafteter Mensch durchaus haben.
Wichtig ist hier Deine Intervention.
U.a. hast Du z.B. Deinen EMail-Account gelöscht, um Dir nu ja nicht ein neues Passwort schicken zu lassen.
Du hast also Deine "schädlichen" Gedanken erkannt, sie benannt und hast Gegenmaßnahmen ergriffen.
Was folgert aus Deiner Reaktion? - Die Gedanken sind gar nicht schädlich.
Geldmanagement ... gut, Deine Freundin hast Du damals manipuliert.
Wie wäre denn der Vorschlag, Dir jemanden zu suchen, den Du nicht manipulieren kannst?
Wie wäre es mit einem Betreuer?
Als ich danach nochmal alles durchgelesen habe, fühlte ich mich als "Zuschauer", versteht das jemand? Also dissoziiert. Als würde ich ein Buch lesen ....
Warte erst mal ab, wenn so ein Jahr vergangen ist und Du dann Deine Beiträge liest ... ;D
Natürlich kann ich mich nicht mit anderen Spielern, die es schon geschafft haben oder seit längerem dabei sind es richtig zu versuchen, vergleichen. Sorry, falls das so anmaßend rüber kam.
Jede Wanderung beginnt mit dem ersten Schritt ...
Ob es nun ein holpriger ist oder nicht ist völlig egal, denn ein Stück des Weges ist damit schon geschafft.
die Ratgebenden können sich alle gut ausdrücken, schreiben i.d.R. fehlerfrei und machen generell einen gebildeten Eindruck.
Du willst doch jetzt nicht etwa sagen, dass Rainer ungebildet ist, hmm ... ? :o :o :o
(Das war nur ein Scherz, mein Freund! ;D ;D ;D ;D ;D )
Auch wenn ich schon jahrelang mitlese, so habe ich dennoch erst jetzt durch die Registrierung das Gefühl, "dabei" zu sein.
Hattest Du dieses Gefühle denn auch, als Du damals erfolglos bei dem Profi warst?
Könnte es sein, dass sich da irgend etwas in Dir drin verändert hat?
Wenn ja - oder auch nur vielleicht, könnte ein neuer Versuch Aussicht auf Erfolg versprechen?
Und ich mag es, konfrontiert zu werden, auch mit Unangenehmem.
Nun, ich habe das Gefühl das das Thema Outing beim AG sehr unangenehm für Dich ist.
Nunja ... zunächst würde ich auch Alternativen abwägen.
Gerade bei einem angeknacksten Selbstwert könnten im Augenwinkel immer ein Paar Finger auf mich zeigen.
Ähnlich wie bei der Quantenverschränkung, bei denen sich Teilchen unterschiedlich verhalten, je nachdem ob sie beobachtet werden oder eben nicht.
Dass ich, die ich mich immer über andere erhoben habe - so was Saudummes mache. Etwas, was völlig sinnfrei ist. Ich ... die immer pragmatisch, vernünftig gehandelt hat und "Schwaches" verurteilt hat? Vielleicht ist das mein Lernprozess? Dass ich quasi erst soweit kommen musste, um mich nicht mehr zu erheben? Ist es das was ich lernen sollte? Hm, ich bin weder gläubig noch glaube ich an Schicksal ... aber vielleicht ist es psychologisch irgendwie so zu begründen?
Sucht hat nichts mit Dummheit zu tun. Die Suchterkrankung ist keine Rechtfertigung, sondern eine Begründung für das schädliche Verhalten.
Jeder Mensch sucht Anerkennung um sich beachtet zu fühlen und wertgeschätzt.
Bekommt er die nicht, oder wird sie ihm immer wieder genommen (egal ob von Außen oder/und von Innen), sucht er sich Möglichkeiten sich die selbst zu beschaffen.
Leider besteht dann sehr oft die Gefahr, dass man sich erhebt.
Ich könnte hier auf der Arbeit einfach meinen 08/15 Job machen, wie 99,9 % aller Mitarbeiter.
Trotzdem reicht mir das nicht. Ich möchte immer gerne "mehr" wissen im Rahmen meines Auffassungsvermögens.
So betreue ich heute z.B. drei Softwarepakete und habe den Workflow dazu entworfen.
Er ist nicht ganz einfach und auch durch die Mitwirkung einer weiteren Software äußerst komplex.
Fast täglich werde ich von Kollegen, die nunmehr seit 5 Jahren damit arbeiten, um Hilfe ersucht.
Desweiteren betreue ich ein Kataster zum Thema Baulasten. Hier erfassen wir die Daten unserer Kommune in einer von mir geschriebenen Datenbank.
Wie sich sie programmiert hatte, musste ich mich mit der Thematik intensiv auseinandersetzen.
So werde ich auch hier permanent bei mal mehr mal weniger schwammigen Formulierungen in den Baulastenblättern kontaktiert und um Rat gebeten.
Auch auf der persönlichen Ebene werde ich oft angesprochen ...
Es kitzelt das Ego und die Gefahr ist groß, dass ich diese Grenze des "sich Erhebens" überschreite.
Da mit dies aber bewusst ist, so denke ich es mir zumindest - überschreite ich sie nicht.
Wertgeschätzt wird nur der, der selbst Wertschätzung verschenkt!
Ist es aber nun eine Schwäche diese Grenze zu überschreiten? Macht es Dich als Person aus - oder sind es nur Momentaufnahmen? Ist es nur Deine eigene Wahrnehmung - oder auch die derjenigen über die Du Dich zu erheben scheinst?
... meine Kinder ... Sie wissen nichts vom Spielen
Könntest Du es denn nicht als Chance ansehen, Dich ihnen zu offenbaren?
Du schilderst sie so herzhaft und mit dem Stolz einer Mutter - wieso vertraust Du ihnen dann nicht?
Wenn Du das Gefühl hast, dass dann Deine Welt einstürzen würde - wäre das dann nicht genau das, was Du pauschal, auch mit der Anmeldung hier im Forum, eigentlich bezwecken willst?
Selbst wenn ich weiß, dass die Leute um mich rum Verständnis hätten usw, so bräuchte nur ein einziger dabei zu sein, der es dem Träger (kirchlich) meldet und ich wäre weg.
Wieso solltest Du dann "weg" sein? Das verstehe ich nicht.
Du würdest Dich doch in ihre Hände begeben mit dem Ziel suchtausübungsfrei Dein Leben zu meistern?!
Zeugt dies nicht von Veränderungswünschen zum Besseren? Von Mut und Ehrlichkeit?
Von Vertrauen?
Sind Deine Gründe nicht gar furchtbedingte Ausreden?
Natürlich muss ich mit meiner Krankheit nicht hausieren gehen.
Dennoch gehe ich heute offen damit um.
So habe ich erst kürzlich den Wirt unserer Dartkneipe gefragt, ob er bereit wäre seine Kneipe für ein Treffen von Mitgliedern eines anderen SHFs zur Verfügung zu stellen und den Spielautomaten für diesen Abend auszulagern.
Er wusste vorher nichts von meiner Sucht - jetzt weiß er es ... na und?
Ich überlege die letzte Zeit, ob ich mich nicht weiterbilden soll.
Habe mich ein wenig im Netz umgesehen (daher stammen auch einige der Skripte, die ich in letzter Zeit verlinkt eingestellt habe) und habe den "betrieblichen Suchtkrankenhelfer" gefunden.
"Betrieblich" bedeutet, dass ich mich in meiner Abteilung freistellen lassen könnte um diese Tätigkeit auszuüben.
Dazu müsste ich mich der Personalabteilung und dem Gesundheitsmanagement gegenüber offenbaren.
Damit hätte ich absolut kein Problem - wieso auch?
Leider kostet die Schulung einiges an Geld, welches ich erst langfristig ansparen müsste.
(Ich hatte ja gebaut und habe am Haus auch noch so einige Dinge zu erledigen.)
Fördermöglichkeiten meines AG oder anderer Stellen habe ich noch nicht ermittelt.
Meine einzigen Zweifel liegen lediglich in meiner Furcht dem Unterrichtsstoff nicht mehr gewachsen zu sein.
Daran arbeite ich noch ... ;D
Und genau deshalb werde ich versuchen, mich rund rum abzusichern, mit den Mitteln, die mir halt für mich geeignet erscheinen.
Das klingt wunderbar optimistisch. ;D
Ist dieser Satz aber auch im Hinblick auf ein potentielles (!) Outing Deinem AG oder Deinen Kindern gegenüber absolut ehrlich?
Welche Motive stehen hinter einer eventuellen Ablehnung?
Lassen sich diese Hinderungsgründe bearbeiten und abstellen?
Zählt nur Offline-Hilfe? Das hier nicht?
Doch natürlich hilft es!
Ich selbst bin aber am Anfang auch den Offline-Weg in die SHG gegangen und kann dies nur empfehlen.
Du bist wie gesagt in einer radikalen Umbruchphase in Deinem Leben angelangt.
Da ist es hilfreich die Erfahrungen der Anderen wirklich real zu erleben.
Sie werden im Gegensatz zu hier im Forum begleitet von Körpersprache und Klangfarbe.
Je nach Gruppenart kommst Du auf einmal in zwanglose aber tiefergehende Gespräche hinein.
Dieses und ein weiteres Forum benutze ich heute nur noch um selbst wachsam zu bleiben und dem 12. Schritt zu folgen.
Zum guten Schluss ... und damit will ich Deinen 5 Punkte Plan gar nicht schmälern - Wieso hattest Du 185 € zugänglich?
Geld ist unser Suchtmittel! - Bevor wir es nicht "gesund" und rein als gesetzliches Zahlungsmittel nutzen, sollten wir uns den Zugang so gut es eben geht verbauen!
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Zitat
die Ratgebenden können sich alle gut ausdrücken, schreiben i.d.R. fehlerfrei und machen generell einen gebildeten Eindruck.
Du willst doch jetzt nicht etwa sagen, dass Rainer ungebildet ist, hmm ... ? :o :o :o
(Das war nur ein Scherz, mein Freund! ;D ;D ;D ;D ;D)
Hahahahahaha Olli....du fieser Möpp, wir sehen uns im August beim grillen, dein Fleisch mach ich persönlich fertig ;D ;D ;D ;D, hol dir schon mal ne Termin bei der Zahnfee ;D ;D ;D
(;D ;D Kein Scherz mein Freund ;D ;D)
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Hi Larry,
oh, sorry ... ich wollte dir mit der Aussage "es gibt menschen die voller euphorie ein Tagebuch führen" nicht "auf die Füße treten". Das war recht unbedacht von mir, sowas zu schreiben. Mit dieser Aussage wollte ich lediglich erklären, dass ich mich in meiner Euphorie zurückhalte, da ich schon viele Vorsätze in meinem Leben hatte, die ich recht schnell wieder über nen Haufen schmiss.
Danke aber für Deine aufmunternden Worte!!!
Ich fand das selbst auch genial, dass ich das mit der nichtfälligen Rechnung hingekriegt hab. Also es war auch gar nicht weiter schwer. Für mich stand zu dem Zeitpunkt fest, dass ich das Geld nicht verspiele, somit konnte ich es eben "richtig" investieren! Cool, dass Du das mit Deinen Nebenkostenvorauszahlungen auch hingekriegt hast! Zu Deinem Rückfall kann ich erfahrungsbedingt (also eher nichterfahrungsbedingt) nicht wirklich was sagen. Meine Rückfälle traten ja immer bereits nach 24h ein, da ich es noch nie wirklich ernsthaft versuchte. Ich bin gespannt auf den Moment des Suchtdrucks ... er lässt noch auf sich warten ... wie ich dann reagiere. Wobei ja aufgrund der ganzen Sperren/Vorsichtsmaßnahmen gar nix passieren kann. Schau mer mal :-) Ich freue mich, weiter an deiner Abstinenz teilhaben zu können ... (ich lese deinen Thread mit)!
---
Hi Olaf,
vielen Dank für Deine Fragen/Meinungen! Ein wenig ärgere ich mich, dass hier (nicht nur bei mir) immer auf dem Thema SHG rumgeritten wird. Ich habs schon x mal erklärt, wieso ich es nicht möchte. Es ist so. Auch was die gesetzliche Betreuung für meine Finanzen anbelangt, so lehne ich das ab. Zumindest so lange es jetzt gut geht.
Wie gesagt, es ist mein erster ernsthafter Versuch. Und ich fühle mich gut damit, wie ich es angehe. Die Vorstellung der Abhängigkeit (egal ob von Betreuer, von Arbeitgeber oder Familie) gefällt mir nicht. Auch meinen Kindern gegenüber werde ich mich nicht offenbaren (erst dann, wenn ichs hinter mir hab). Ich weiß auch nicht wozu? Ich setze sa ja auch nicht in die Zeitung oder poste es bei Facebook. Für mich ist das, was ich bisher gemacht habe (also die letzten 4 Tage) ein krasser Schritt.
Hier bremse ich erst mal und schaue wie es mir damit geht und wie es weiter geht.
Das mit Rainers Bildung war ein "Insider-Joke"? Ich checks grad nicht ganz ... ?
Wg. dem "Dabei sein" (sorry, das mit dem Zitieren krieg ich nicht auf die Reihe, ich habs vorhin versucht):
Ja, bei den Sitzungen beim Psychologen hab ich mich auch eher von außen betrachtet!! Ich war nicht wirklich dabei! Hammer, dass Du das rausgelesen hast! Wieder eine Erkenntnis weiter. Ja, ich kann mir auch einen neuen Versuch vorstellen! Und, was ich mir auch vorstellen könnte ... kennt Ihr NLP? Ich hab das vor ca. 12 Jahren mal gemacht - den NLP-Practitioner. Hat jetzt nicht direkt was mit dem Psychologen zu tun, aber es ging schon sehr in die Tiefe und es hat mich damals ziemlich gestärkt. Ich könnte anknüpfen.
Danke für den Input (wenn auch "ungezielt") :-D
Deine Zweifel - Betrieblicher Suchtberater - Auffassungsgabe/Lernen des Stoffs - kann ich gar nicht nachvollziehen, Du wirkst für mich schon so als wärst Du einer :-) Und muss es unbedingt Sucht sein? Interessiert Dich kein anderes Thema? Also sowas wie Coaching allgemein? Familienaufstellung, Systemische Beratung usw?
Du fragtest noch, woher ich Geld hatte. Es war eine Nachzahlung die ich von der Familienkasse bekommen habe, da das Kindergeld, als eins meiner Kinder noch in der Ausbildung war - falsch berechnet wurde. Ich wußte, dass ich es bekomme, ich wußte nur nicht wann genau es ausbezahlt wird.
Danke nochmal für den Riesen-Text und die vielen "Anstöße", glaub nicht, dass ich mir keine Gedanken mache, nur weil es ein paar Dinge gibt, die für mich (zumindest im Moment) nicht in Frage komme.
Ciaoooo (ich geh heut zu nem Kochabend)!
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Hi Ela,
ein probates mittelchen welches bei Kopfschmerzen hilft ist Aspirin und wenn hier des öfteren/regelmäßig SHG erwähnt wird, so ist das für uns Spielsüchtige auch eine Art von Medizin, eins mit welches viele Spielsüchtige gute Erfahrungen gemacht haben (deswegen wirds hier auch öfters erwähnt :)).
Das es dennoch kein Patentrezept ist/gibt (so wenigstens meine bisherige Erfahrung), geht auch meine Meinung eher dahin das jeder für sich, sich seinen Weg aus dieser Sucht suchen sollte, wobei alles richtig ist was hilft um Spielfrei zu bleiben.
Was jetzt dein Arbeitgeber oder auch sonstige Personen betrifft (lass dich bloß nicht beirren) du wirst schon wissen was gut für dich ist -und nur du entscheidest wer von deiner Sucht erfährt und wer nicht.
Meine persönliche Meinung ist das dass wie jetzt in deine Fall, dies auch erst mal Zweitrangig bleiben sollte.
An erster Stelle allerdings sollte ein fester bzw. aufrichtiger Wille vorhanden sein.
Nichts mehr und nichts weniger, überhaupt ist das Grundvoraussetzung -und vieles andere wird sich im laufe deiner spielfreien Zeit wie fast von selbst ergeben.
Fällt mir grade ein, „mit alles tun" wie ich schrieb, hiermit meinte ich, alles „nicht (mehr) tun“ was dich weiterhin schadet bzw schaden könnte!
Wie gesagt, es ist mein erster ernsthafter Versuch.
„Versuche“ hier nichts zu versuchen, das wird (da bin ich mir auch ziemlich sicher) ins Höschen gehen.
Verinnerliche (so mein Rat an dich) das du niemals mehr spielen wirst und auch nicht mehr spielen darfst, alles andere ist eh nur halbherziges herumgeistern und außerdem hast du schon (da gehe ich mal pauschal von aus) schon zu genügend "versuche" hingelegt?!
So liebe Ela eine Frage wollte ich dir noch beantworten,
Wenn ich Deine Beiträge richtig verfolgt habe, hast Du es geschafft - ohne fremde Hilfe? Ist das richtig?
Wie gesagt....ich bin „meinen Weg“ gegangen, in meiner anfänglich Not (so wie du) SHF und seit Jan. 2013 gehe ich immer noch regelmäßig in einer SHG, was nun nötig ist oder was auch nicht, das sollte jeder für sich entscheiden, ich wenigstens lasse und habe mich auch nirgendwo hinein zwingen lassen!
Für mich ganz am Anfang....und das hatte aller oberste Priorität, mit viel Wut im Bauch, Sturheit und knallhartes durchziehen habe ich einen kleinen Etappensieg errungen, wobei es mir anfänglich auch nur darum ging kein Geld mehr zu verspielen, etwas später dann habe ich mich mit den Ursachen (also mit mir) beschäftigt.
Wobei der größte Schritt war es -das aktive spielen anzuhalten, danach allerdings kommen Millionen kleine schrittchen die auch notwendig sind, damit der große (Schritt) bestand hat.
Das mit Rainers Bildung war ein "Insider-Joke"? Ich checks grad nicht ganz ... ?
Ja genau Ela....weil du schriebst das hier alle die hier schreiben wohl eine gewisse Intelligenz unterliegen, da meinte olli das das wohl stimmt, nun ja, bis auf einen ----> Rainer<-----
der ist Volldepp ;D
Aber ich kenne Olli auch Persönlich (leider ;D) und diese Jahr in August soll noch ein Forum-treffen stattfinden mit Grillen und so......ich werde dann Ollies Fleisch persönlich Grillen....(wegen seiner lieben Sprüche und so ;D), und werde auch drei Tage vorher anreisen müssen damit sein Fleisch, nun das soll an den abend wo wir grillen, auch wirklich gut durch sein ;D ...halt so durch wie Olli ;D
Lieben Gruß und einen sonnigen Spielfreien Tag wünsche ich auch dir
Rainer
-
Guten Morgen!
Danke nochmal für den Riesen-Text und die vielen "Anstöße", glaub nicht, dass ich mir keine Gedanken mache, nur weil es ein paar Dinge gibt, die für mich (zumindest im Moment) nicht in Frage komme.
Mehr als Anstöße geben möchte ich gar nicht.
Na klar würde ich hier und da schon mal gerne jemanden zu seinem Glück "zwingen".
Fakt ist aber, dass ich nicht in der Haut des Anderen stecke und ihm seine Entscheidungen auch nicht abnehmen möchte.
Solltest Du irgendwann entscheiden, Dich doch zu offenbaren, dann wirst Du es auch tun und sicherlich glücklich damit sein.
Bei einem Zwang wage ich das aber zu bezweifeln.
Also ... alles ist gut ... alles zu seiner Zeit ...
Das mit Rainers Bildung war ein "Insider-Joke"? Ich checks grad nicht ganz ... ?
Ja, ist es ... ;D Verzeih´... 8)
Der Jeck entschuldigt sich immer ...
Dabei kommt es doch nur auf die inneren Werte an ;D
Nur zur Info: Im August gibt es ein Treffen aus einem anderen Forum bei mir im Garten.
Bei schönem Wetter wird gegrillt - den Grill habe ich gestern gekauft.
Im Internet 149 € im lokalen Discounter 109 € ... jetzt kann ich mir sogar noch Kohle leisten ... ;D
Von NLP habe ich keine Ahnung ... auch wenn mir schon mal unterstellt wurde es anzuwenden ;D
Auf einer Jahrestagung von fags wurde es den Teilnehmern empfohlen, zusammen mit ... hmmm ... ich komme nicht auf den Namen ... RAIIINER ! ! - Weisst Du noch, wie es heißt?
Begann es nicht mit einem "S"? Hmmm, vor ein paar Wochen habe ich noch eine Homepage zu dem Thema durchackert ... war aber nicht viel heraus zu lesen ... die wollten Seminare verkaufen ...
Ups ... ich quassele ,,, ;D
Betrieblicher Suchtkrankenhelfer - oder kurz Suchthelfer heißt das Ziel des Lehrganges.
Er ist ein Bindeglied zw. dem Arbeitgeber und dem Klienten.
Zudem schafft er Verbindungen zum Hilfesystem.
Wieso, weshalb und warum ... darauf gehe ich später noch einmal ein.
Lieben Dank für Dein Lob! :D
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@olaf
Wo ist denn Dein Garten? Ihr seid alle irgendwo da oben im Norden/Nordwesten oder?
Ich bin ganz unten ....
Was sich bis heute (5. Tag der Spielfreiheit) getan hat:
* Ich kann durchschlafen
* Ich bin morgens fit
* Ich rauche statt 1 Schachtel nur noch 3-4 Zigaretten am Tag
* Ich habe eine "relativ" ordentliche Wohnung seither
* Ich habe Zeit (für die Arbeit, für Privates)
* Ich esse wieder am Esstisch (hihi ... liest sich komisch, aber die letzten Jahre konnte ich halt nur über der Tastatur essen, da der PC-Tisch keinen Platz ließ).
* Ich hetze nicht jeden Tag nach der Arbeit schnell nach Hause sondern kann einfach so rumbummeln. Just for fun ...
* Ich habe keine Angst, wenn mein Handy klingelt, dass Bank oder irgendein Gläubiger dran sein könnte.
* Ich denke nicht mehr 99% des Tages ans Spielen sondern nur noch ... hm ... 10% (und da denke ich auch nicht direkt ans Spielen ... also ich habe keine "guten Blätter oder BadBeats" im Kopf sondern denke eher sowas wie: warum habe ich es erst jetzt versucht zu beenden, wie ist der ganze Mist entstanden, welche Konsequenzen hatte es usw)
Mit deinem Grill hast mich jetzt ganz "wuschig" gemacht ... ich kann gar nicht mehr schreiben, weil ich ständig Grillfleisch vor mir sehe ;-)
Schönes Wochenende Euch allen!
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@rainer
Dein Geschriebenes hätte ich jetzt fast übersehen, da ich nur auf die letzte Antwort in meinem Beitrag achtete...
Ich hatte Deine Beiträge vor meiner Anmeldung schon regelmäßig gelesen, daher wußte ich, dass Du Dich (zumindest Anfangs) auch für einen Weg ohne SHG entschlossen hattest. Vielleicht hat mir Dein Geschriebenes deshalb so gut gefallen :-D Is ja klar, man liest das immer am liebsten, was einem halt in den Kram passt.
Wg. meiner Wortwahl "Versuch aufzuhören" statt "nie mehr zu spielen". Da tu ich mich sehr schwer. Erfahrungsbedingt. Ich weiß nicht, ob es das Hintertürchen ist, was ich mir damit noch offen halte ... oder ob es einefach meine Selbstzweifel sind, ob ich es je schaffe, etwas durchzuziehen ... oder wie immer aufhöre, wenns schwierig/umständlich wird.
Ich versuche (hihi), künftig nicht mehr zu versuchen ;-) ... oder so!
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Von NLP habe ich keine Ahnung ... auch wenn mir schon mal unterstellt wurde es anzuwenden Grinsend
Auf einer Jahrestagung von fags wurde es den Teilnehmern empfohlen, zusammen mit ... hmmm ... ich komme nicht auf den Namen ... RAIIINER ! ! - Weisst Du noch, wie es heißt?
Begann es nicht mit einem "S"? Hmmm, vor ein paar Wochen habe ich noch eine Homepage zu dem Thema durchackert ... war aber nicht viel heraus zu lesen ... die wollten Seminare verkaufen ...
Das Neuro-Linguistische Programmieren...in zusammenhang mit Geocaching eh ??? ??? ??? ??? ??? ??? ??? ??? ??? naja, hm grübel...was wolltest du wissen ? ;D
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Hi Rainer!
Du Vogel! Geocaching fängt doch nicht mit "S" an ... ;D
Oder sprich man das in den Niederlanden so aus: See(o)caching!?
Müsste es dann nicht Nordsee(o)caching oder Ijsselmeer(o)caching heißen?
@Ela!
Immer nur "einen Tag zur Zeit" - das reicht völlig aus ...
"Nie mehr" ist für mich ein schlechter Begleiter um mich im Heute zu motivieren.
Deine Auflistung liest sich echt prima. Wie wäre es, wenn Du sie auf ein Papier schreibst und in die Geldbörse legst?
Bei Bedarf kann es Dir dann eine Gedankenstütze sein?
Mein "Gärtchen" ist in Rösrath bei Köln.
Bis heute sollte mein Vertikutierer geliefert werden ... leider erhielt ich stattdessen eine EMail : Artikel ist ausverkauft und frühestens im Juni lieferbar.
Dabei wollte ich morgen doch meinen Rasen auf Vordermann bringen ... ::)
So ... jetzt koche ich mir erst einmal eine Tasse Kaffee und dann werde ich nach Coaching, Familienaufstellung und Systemische Beratung googeln ...
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@olaf
Bist fündig geworden bei Deinen Recherchen?
Bei mir hat sich etwas verändert.
Diese Lockerheit - Befreitheit ... ist weg.
Ich empfinde es grad nicht mehr als befreiend nicht zu spielen.
Obwohl ich das ganze Wochenende beschäftigt war (Samstag Hochzeit von Freundin, Sonntag Besuch meiner Geschwister, spazieren gehen, Date zum Essen etc), empfand ich alles als überflüssig und langweilig. Ich dachte die ganze Zeit nur "wann kann ich endlich wieder heim" ... und als ich dann daheim war, fiel mir die Decke auf den Kopf und ich ging früh schlafen, damit der Tag halt rum ist. Mich freut quasi keine Beschäftigung, ich hab auf nix Lust. Und der Gedanke ans Spielen kommt wieder immer mehr. Also nicht der Drang jetzt spielen zu müssen sondern Gedanken an vergangenes Spiel, an Strategien ... an Hightlights, an Siege, Turniere etc. So als würd ich an eine vergangene Beziehung denken, die ich idealisiere. Klar kann ich mir nun eine Plus/Minus-Liste machen (wie man (bzw. Frau) es bei Ex-Partnern auch macht um diese zu vergessen). Hm...
Dann noch eine Frage. Irgendwo las ich mal, dass ein Spieler ja sein ganzes Leben lang Spieler bleibt und daher jedes Spiel rückfallgefährdend sei. Gilt das nun auch für Kartenspiele im Freundeskreis (ohne Geld) ... oder Brettspiele (Siedler, Monopoly, Risiko etc)? Ich kann und möchte mir gar nicht vorstellen mein Leben ohne spielen zu verbringen .... :-(
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Hi Ela!
Nee ... ich hatte zwar angefangen mit der Familienaufstellung war aber dann doch über´s WE zu unmotiviert weiter zu recherchieren.
Alles zu seiner Zeit ... ;D
Zu Spielen im Allgemeinen gibt es nichts Konkretes zu sagen.
Natürlich sollte jedes Spiel um einen Einsatz tabu sein.
Alles Andere liegt im Ermessen des Klienten.
Ich habe eine Zeit lang mit zwei Rentnern geknobelt.
Das Geld landete in einer Kasse, von der wir dann irgendwann lecker essen gegangen sind.
Vom Einsatz her hätte jeder eigentlich sofort 20 € in die Kasse legen können, da die Spiele im Durchschnitt immer sehr ausgeglichen waren.
Von daher habe ich das Geld nicht als "Einsatz" gesehen, sondern das Treffen eher gesellig angesehen.
Irgendwann jedoch bemerkte ich diesen Ehrgeiz in mir, diese Verbissenheit, die ich aus meiner aktiven Zeit noch kenne.
Die Geselligkeit - der Spaß am gemeinschaftlichen Zusammensein - rückte so langsam in den Hintergrund.
Von daher habe ich es eingestellt.
In meiner Gruppe gibt es Spieler, die noch nicht einmal mehr Mau-Mau spielen, weil sie die emotionale Nähe zur Suchtausübung verspüren.
Auf einem Jahrestreffen kam ich mit einem abstinenten Spieler in Kontakt, den ich gerne auch hier im Forum gesehen hätte.
Da er jedoch bereits eine Gefahr darin sah, zu viel Zeit vor seinem Rechner - dem Werkzeug seiner Suchtausübung - zu verbringen, ließ er es denn doch sein.
Deine Pro und Contra Liste ist gar nicht mal so schlecht.
Gerade um einen jungen und vielleicht noch wackligen aufrechten Willen zu stärken ist dies ein probates Mittel. Habe es selbst schon einige Male hier im Forum vorgeschlagen.
Was Du Idealisierung nennst, bezeichne ich oft als das Schwelgen in Nostalgie.
Das Gehirn arbeitet schon recht komisch ...
Wenn wir uns die Beiträge von Neuaussteigern anschauen - die Profis bestätigen diese Aussagen ihrer Klienten ja auch, so ist doch immer wieder die Rede vom großen Gewinn zu Anfang einer Karriere.
Das kann aber ja nicht sein, denn dann müssten die Automaten ja erkennen, ob es sich um ein potentielles neues oder bereits altes Opfer vor der Kiste handelt.
Da ich einmal unterstelle, dass unsere Technologien noch nicht so weit sind Gedanken zu lesen, muss also an der Wahrnehmung etwas nicht in Ordnung sein.
All die vorherigen erfolglosen Versuche bis zum großen Gewinn müssen unbewusst ausgeblendet worden sein.
Dies haben wir teils Jahrzehnte praktiziert ohne uns über die verbliebenen "idealisierten" Gedanken weiter den Kopf zu zerbrechen.
Von daher freue Dich über diese Gedanken - und vor allem über diejenigen, die ihnen folgten.
Vielleicht sehe ich das ja zu optimistisch ... aber ist das nicht auch eine Form von Veränderung? ;D
Kurzum - solche nostalgischen oder idealisierten Gedanken nennt sich Suchtgedächtnis.
Hier streiten sich die Geister, ob es rein von der Formulierung her durch die Zeit einschläft oder überschrieben wird.
Dabei betrachte ich unser Gehirn wie eine Festplatte.
Wenn etwas abgespeichert werden soll, dann geschieht das nicht an einem Stück, sondern in vielen kleinen Teilen (Clustern).
Mein Verstand sucht sich freie Lücken und füllt diese Cluster.
Eine Erinnerung wird in unzähligen Clustern abgespeichert.
Da mein Festplattenplatz aber evolutionär beschränkt ist, müssen weniger oft genutzte Daten hier und da gelöscht werden.
Beim Löschen wird aber nicht wirklich real gelöscht, sondern die Cluster landen nur auf einer Liste der freien Cluster.
Wird dann eine neue Information abgespeichert, dann werden einige von ihnen von der Liste benutzt.
Viele dieser Cluster zum Thema Spielsucht landen über kurz oder lang auf der erwähnten Liste.
So mancher wird überschrieben. Vieles davon sogar endgültig.
Dumm nur, es gibt Software (Rückfall), die können die Cluster von der Liste wieder zusammensetzen und die durch Wiederverwendung entstandenen Lücken durch Interpolation wieder auffüllen.
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Hi ela,
Bleib stark !!! Ich habe heute auch enormen Suchtdruck verspürt. Aber anstatt das geld irgendwo rein zu schmeißen oder einzuzahlen habe ich mir ganz für mich allein was gegönnt.
Das war auch sehr schön.
Zum thema Familienspiele.
Vlt sollte man die spiele sein lassen die in die Richtung des ssucht auslösenden spiels geht.
Aber ich denke das so ne runde Monopoly oder kniffel oder was es alles gibt nix negatives zu sagen gibt.
In dem moment denkt man glaube ich eh nicht ans gewinnen sondern nur an den Spaß.
Dennoch immer auf der hut sein.
Meine Weisheit des tages: eine glückssträhne hast du nur wenn du nicht spielst. Denn somit kannst du nicht verlieren
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Also Ela, wenn ich mich mal kurz melden darf, Ich bin der Meinung, dass man „Äpfel nicht mit Birnen vergleichen“ sollte.
???
ICH akzentuiere, das ist nur meine persönliche Meinung, einigen im Forum wird das nicht gefallen, aber es ist nun mal die Wahrheit!
ICH habe zum Beispiel auch noch ein LOTTO 24 Konto, wo ich letzte Woche, auf Grund des lustigen Jackpots, auch 4,60 Euro einsetzte. Bis heute kenne ich nicht die gezogenen Zahlen und da ich keine Gewinn- SMS bekommen habe, waren meine Quick-Tipp Zahlen auch nicht die richtigen.
Nein Sucht Druck hat sich durch die Teilnahme keineswegs erhöht, das kann ich hier definitiv bestätigen.
Himmelfahrt ist wie jedes Jahr (einmal im Jahr) auch wieder eine Skatrunde angesetzt, wo es um die „Ganzen“ geht, auch hier sehe ich keine Gefahr für „Leib & Leben“.
Seit 11.03. keine Nebenwirkungen vernommen & so soll es weitergehen,
alles Gute Mario
8) 8) 8) 8) 8)
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Hi Ela!
Ich beziehe mich hier auf Deinen Beitrag im Parallelthread.
Du brauchst erst einmal ein paar Maßnahmen, die Dir den Suchtdruck nehmen.
OK - Betreuer willst Du nicht ... Deine Kinder sollen Dir auch nicht helfen ...
Aber das ist ja noch nicht das Ende der Fahnenstange.
http://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/Projekt_Gl%C3%BCcksspiel/Arbeitshilfen/geldmanagement-a4_2010.pdf
Hier stehen auch ein paar nützliche Tipps drin, die Du alleine angehen kannst.
So ... zurück zu Deiner Frage ...
So, wie ich die Informationen über Coaching, Familienaufstellung und Systemische Beratung verstanden habe, hören sie sich alle sehr interessant an.
Teilweise wird empfohlen, diese nur durch Fachleute mit entsprechendem beruflichen Hintergrund mit jahrelanger Erfahrung durchführen zu lassen.
Auch bei den Anderen sehe ich eine Gefahr der Gefährdung der Klienten eben wegen der mangelnden gerade genannten Voraussetzung.
Ich möchte schließlich nicht als Scharlatan durch die Lande ziehen, der nur durch ein paar bruchstückhafte Erfahrungen und antrainierte Kommunikationsmethoden "therapiert".
Wieso gerade Sucht ... ?
Nun, weil ich mich damit - zumindest was die Glückspielsucht angeht, schon relativ gut auskenne.
Ich bin jetzt schon fast 9 Jahre in der Suchthilfe in SHFs tätig und habe dabei schon einiges erlebt.
Dabei wird mir aber auch immer wieder deutlich, dass ich an meine Grenzen komme, wenn es um bestimmte Themenbereiche geht.
Viele Einblicke habe ich da schon durch die Jahrestagungen erhalten.
Die Lücken möchte ich aber gerne füllen - wohlwissend, dass sich die Arbeit als betrieblicher Suchthelfer deutlich von der z.B. hier in diesem Forum unterscheidet.
Obwohl der Kontakt mit Betroffenen persönlich erfolgt, muss die Nähe, die wir hier im Forum ausüben, auf der Strecke bleiben, um "in allgemeinen Dingen" beratend und helfend tätig zu sein.
Wahrscheinlich werde ich aber erst sehen ob es mir wirklich gefällt, wenn es denn soweit ist ? ! ?
@Ilona
Einer Eurer Vorstände arbeitet in Hürth ... ob es da mal möglich wäre Einblick durch eine Art Praktikum zu erlangen?
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Hi ela,
Wie geht es dir?
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Hi,
ich war heut weg ... und es war wie die letzten Tage ... furchtbar langweilig.
Und meine Gedanken nur "online" ...
Ich glaube, mein Problem ist gar nicht das Geldmanagement (wollt schon fast schreiben Bankrollmanagement) sondern einfach die Tatsache, dass ich zu nix Lust hab.
Danke Olaf, für den Link, ich hatte das damals mit meinem Bekannten auch so praktiziert.
Auch aufgrund persönlicher Differenzen (die nix mit der Sucht zu tun hatten) hat das nicht lang funktioniert, zumal ich ihm alles mögliche vorlog. Generell hat mich gestört, dass ich einfach kein Vertrauen zu ihm hatte, ständig Angst hatte, er würde "es" ausplaudern usw.
Also trotz enormem Suchtdruck besteht grad keine Gefahr, da K9 wirklich alles blockiert, was auch nur ansatzweise gefährlich wäre. Ich hab bei der Installation keine Differenzierung vorgenommen (also nicht einzelne Bereiche - sondern alles ... gesperrt).
Sonst wärs schon lang passiert - 100% hätt ich nen großen Teil meines Budgets für diesen Monat bereits verzockt. Aber freut mich das nun? Nein :-(
Wie läufts bei Dir?
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Hallo,
Die stunden und tage ziehen ihre kreise... Suchtdruck? Ja auf jeden fall vorhanden.
Es wird auch allmählich schwerer dagegen anzukämpfen da ich mir immer denke das ich schon viel Geld gespart habe und es da nichts ausmacht 50 euro zu verdaddeln. Aber ich bleibe stark denn heute ist ein besonderer tag für mich.
Mehr dazu in meinem thread.
Zu dir;
Ich bin mir sicher das die lust und der Spaß in naher zukunft wieder kommen.
Es ist gerade einfach so das deine Gedanken noch zu sehr online sind.
Aber das wird sicher täglich ein bisschen besser.
Es ist auch sicher der gedanke ein leben lang nicht zu spielen der dich quält.
denke nie soweit. Denke immer nur für den tag. Das habe ich hier im forum gelernt und es macht die sache einfacher
Genieße den tag heute
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Es sind seitdem ungefähr 30 Jahre vergangen, damals raste ich mit hoher Geschwindigkeit über einer Landstraße und in einer leichten Rechtskurve verlor ich die Kontrolle über mein Auto. (Blitzeis)
Zuerst noch ein brüllender Motor der mich zur Arbeit bringen sollte und urplötzlich stille...nichts wie absolute stille, wirklich gar nichts mehr.
Ein unbeschreibliches Gefühl nach so einen Monster Crash und was mir danach durch den Kopf ging waren Fragen wie „Lebe ich überhaupt noch, wo bin ich und was ist überhaupt passiert“?
Vollkommen orientierungslos musste ich mich damals erst mal wieder sammeln und vergleiche ich das mit meiner Spielsucht, so ging es mir hier "anfänglich" auch nicht viel besser.
Die ersten Tage, von mir aus auch Wochen ohne zu spielen das ist mir relativ leicht fallen (Sucht angehalten), aber was das mit dem neu orientieren betrifft, das war auch für mich eine ganz neue Nummer.
Ein riesiges Loch tat sich vor mir auf und ein wenig Ratlos stand ich davor und fragte mich „was jetzt“?
Der Drang zum spielen wird größer wenn du nicht weißt wie dieses Loch zu füllen ist, wobei wäre ich wieder spielen gegangen, dann hätte sich diese Loch (wo auch ich hineinfiel) sicherlich schnell wieder gefüllt, das Elend allerdings wäre dann auch wieder von vorne losgegangen.
Anfänglich war ich sehr ungeduldig, so glaubte ich doch viel lieber „ich Spiel nicht mehr und alles ist gut“ aber von wegen....nicht mehr spielen, so stellte sich (wenigstens für mich heraus) das war erst der Anfang!
Das riesige Loch was sich auftat füllte sich Anfänglich auch nur ganaaaaaaaaz langsam, jeden Tag den ich nicht spielte allerdings ein klitzekleines bisschen mehr.
So wünsche ich auch ein jeder der sich dazu entschlossen hat spielfrei zu bleiben das auch er/sie ein wenig Geduld mitbringt. (vor allem mit sich selber)
Natürlich ist das alles nicht einfach, Gedanken aber wo ich Geld zum spielen herbekomme, Rechnungen von bezahle, welche „Glaubhafte“ Lüge eventuell noch in Betracht käme usw. -all diese Gedanken die ich mir dann wieder machen müsste, diese wären/sind weitaus schwieriger wie der Gedanke „was könnte ich ich tun anstatt zu spielen“
Rainer
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Hi Ela!
Ein sehr einfaches aber interessantes Skript:
http://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/Veranstaltungen/Selbsthilfekonferenz_2012/Der_suechtige_Hirnstamm.pdf
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olaf, vielen Dank für den Link, ich werde mich jetzt gleich nach dem Schreiben damit befassen! Wo diese Sachen nur immer "herziehst"?
rainer, danke für Deine Gedanken/Berichte.
Du triffst es ziemlich genau. Es ist wie ein Loch.
Obwohl ich jetzt wirlich viel unternehme.
Allerdings halt nicht, weil ich wirklich Lust drauf habe, sondern nur, damit ich halt irgendwas mache, wovon ich denke, es könnte evtl. Spaß machen, so wie früher halt auch.
larry, klasse, wie positiv du denkst, Ich wünschte, es gelänge mir auch!
Heute und gestern wars besonders schwer. Weil ich weiß, dass ich bei sämtlichen Anbietern bei denen ich spielte, Cashback ausgezahlt wurde, wie jeden Monatsersten ... hätte ich so ca. 15 Euro pro Anbieter. Also insgesamt bestimmt 100 Euro. Und das ohne Bonusbedingungen etc. Und es nervt mich, dass ich das quasi nun hergeschenkt habe. Und natürlich weiß ich dass es quatsch ist, da ich es ja sowieso verspielt hätte. Aber ich denk halt die ganze Zeit daran, so in etwa: "warum hab ich mit K9 nicht gewartet, bis Cashback weg ist".
Ihr seht, im Endeffekt will ich also nach wie vor spielen. Das einzige was ich nicht will, ist verlieren. Da das Spielen aber das Verlieren bedingt ... is wurscht.
Ich denk immer noch, ich brauch nen Ersatz. Irgendne Suchtverlagerung quasi (die ungefährlich ist) ... irgendwas was mich kickt ... ich weiß nur eben nicht was.
Und suche weiter :-)
So und beschäftige ich mich mal mit meinem Hirnstamm! (Link von Olaf)
Wünsch Euch was :-D
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Hi ela,
Scheiß egal... ich bin stolz auf dich und du machst das gut.
Das du nicht spielen willst hast du bewiesen als du k9 installiert hast.
Der rest kommt mit der zeit.
Peobiere es mal mit sport.
Du suchst den kick?
Geh auf die kartbahn oder wenn du einen extremen kick suchst geh bungee jumping.
Der kick ist ja immer nur da wenn man spielt. Ich kenne das von mir: wenn das geld Zuneige geht kommt das schlechte gefühl und das ist der Strohhalm an dem ich fest halte.
Scheiß auf den kick, denn das schlechte gefühl ist auch weg
Schönen abend
-
Hi Ela!
Deine Gedanken an die Cashbacks sind wie die Vorfreude auf Dein Lieblingsessen im Restaurent.
Doch nun bekommen alle anderen Gäste dieses Gericht - doch Du hast mit k9 nicht gewartet, bis Du dran warst - Du bist gegangen!
Hirnstamm? Aus welchem Urwald kommen die denn? ;D
Kommen da etwa so manche "Hirnis" her? ;D
Liebe Grüße von Google ...
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Hallo Ela
Ihr seht, im Endeffekt will ich also nach wie vor spielen. Das einzige was ich nicht will, ist verlieren.
Diese Selbstreflektion und Ehrlichkeit zu dir selbst, solltest du unbedingt beibehalten. Ohne dieses Verhalten geht im Umgang mit der Krankheit nichts!
Allerdings halt nicht, weil ich wirklich Lust drauf habe, sondern nur, damit ich halt irgendwas mache, wovon ich denke, es könnte evtl. Spaß machen, so wie früher halt auch.
Günstig ist es Dinge zu finden, die begeistern, also richtig unter die Haut gehen. Leider kann man Begeisterung nicht verordnen ;).
Könntest du dir aber vorstellen, dass der Weg den du versuchst zu gehen, selbst begeistern kann. Bei mir ist das so. Und ich vermute mal, bei Olaf und Rainer ist es ähnlich.
Dann müsstest du nicht mehr krampfhaft nach Dingen suchen, die dir Spass machen. Im Laufe deines Abstinenzweges wirst du vermutlich sowieso Dinge machen, bei denen sich der Spass einstellt und zwar ohne das du danach suchen musst.
Momentan bist du im Kopf wahrscheinlich noch zu sehr auf das Spielen fixiert, so daß Freude an anderen Dingen zu finden, sehr schwer ist. Das ist aber meiner Meinung nach völlig normal am Anfang bei uns Spielsüchtigen.
MfG
Robert
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Hallo Ela,
Wie ist es dir die tage ergangen?
Grüße
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Hi,,
es gibt keine Veränderung :-(
Nach wie vor kann ich mir es einfach nicht vorstellen, nie wieder zu spielen.
Der Gedanke ist fast unerträglich.
Es ist genauso wie man in dem Link von Olaf lesen kann, nichts womit ich mich bisher ersatzweise beschäftigt habe, schüttet auch nur annähernd dieses Dopamin aus. Mein Hirnstamm ist - genau so wie beschrieben - nicht beeinflussbar. Jetzt kapier ich auch, weshalb das mit der Willenskraft nicht ausreicht. Weils eben ein Automatismus ist, der da abläuft. Das kotzt mich an.
Ich denke nicht ... wow super, ich hab nun 2 Wochen nicht gespielt - oder sinds schon drei oder weniger als zwei? Ich hab nicht mitgezählt. Sondern ... ich hatte die 1/2/3 Wochen keine Freude (das mit dem Frust nach dem Verlust verdrängt mein Hirnstamm scheinbar). Kann denn ein Hypnotiseur auf den Hirnstamm einwirken?
Das was Robert schrieb hab ich noch nicht ausprobiert (also dass man den Weg in die Suchtfreiheit selbst als Freude sehen könnte). Ich versuch mir das mal einzureden, die ersten drei/vier Tage wars ja so, da hab ich mich auf die Spielfreiheit richtig gefreut.
Sportliches liegt mir gar nicht ... (also überhaupt gar nicht), Bungee Jumping ... hihi ... mir wird schon beim Schaukeln schlecht und ich hab absolute Höhenangst. Mich würgts schon, wenn ich nur auf Fotos oder im TV irgendwelche Abgründe sehe. Das ist nix! Also ... ein annähernd verlgeichbares Gefühl für den Kick beim Spielen ... hatte ich nur, wenn ich mich verknallt hab. Nur daher kenn ich diese "Besessenheit" für etwas (bzw. jemanden). Aber das lässt sich halt jetzt auch nicht so schnell realisieren ;-)
Olaf, wg. dem Pizzavergleich: Der hinkt ein wenig, denn wer verspürt denn Freude, wenn er ein Restaurant vorzeitig verlässt, nur weil die anderen Gäste früher bedient wurden? Ich nicht ;-)
Ja, schau mer mal ... irgendwie wirds schon weitergehen ... wenn auch ziemlich trostlos.
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Hi Ela!
Ich glaube, Du bekommst nicht den Hals voll ...
Du willst es? - Da hast Du es: weitere Informationen: ;D ;D ;D
https://www.youtube.com/watch?v=ykPTx7pK4FU
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Hey Olaf,
vielen lieben Dank für den Link zu dem Vortrag! Ich hab ihn mir gestern abends angesehen (irgendwie muss ich die Abende ja rumkriegen). Sehr sehr sehr genial!
Einiges fand ich sehr spannend und informativ (was natürlich auch an dem sympathischen Vorträger lag). Die Sache mit dem Muskeltest wußte ich noch gar nicht. Und die Tatsache, dass ja halt vieles in einem steckt, was man nicht weiß und nie wissen wird, weil man halt nicht rankommt ... das nur ein Therapeut entsprechend erfragen/rauskitzeln kann. Wobei mich das jetzt auch ein wenig nervt. Ich wollt doch selbst draufkommen! Genervt hat mich auch, dass kein wirklicher Lösungsansatz da war (den er ja Anfangs groß angegkündigt hatte - also dass er nicht nur über Ängste und Süchte sprechen würde sondern auch darüber, wie man die halt weg kriegt). Vielleicht hab ich den Ansatz aber auch nicht mitgekriegt? Wahrscheinlich weil die Tussi im Publikum ständig dazwischen gequatscht hat und nur ihr eigenes Zeug los werden wollte (warum gibts eigentlich bei jedem ... wirklich JEDEM Vortrag, egal zu welchem Thema ... so jemandem im Publikum?).
Olaf ... wenn Du noch mehr hast ... egal ob schriftlich oder als Video ... bitte ... lass mich teilhaben!
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Moin Ela!
Wobei mich das jetzt auch ein wenig nervt.
#lach# Die Befürchtung habe ich gehabt ...
Ich wollt doch selbst draufkommen!
Im Grunde genommen steckt hinter jeder Anmeldung in einem SHF und jedem Gang in eine SHG die Frage nach dem, was sich einem nicht erschließt.
Ich als Unwissender stelle mir eine Sitzung beim Therapeuten/Psychologen auch so vor, dass er den Klienten wohl anleitet - dieser sich aber seine Erkenntnisse selber erschließt.
Er kommt also auch "selbst drauf". ;-)
Wahrscheinlich weil die Tussi im Publikum ständig dazwischen gequatscht hat und nur ihr eigenes Zeug los werden wollte (warum gibts eigentlich bei jedem ... wirklich JEDEM Vortrag, egal zu welchem Thema ... so jemandem im Publikum?).
#vollste Zustimmung!# ;D
Mich nerven solche Leute auch immer ...
Sie finden wohl sonst keine Möglichkeiten um sich zur Schau zu stellen ...
... wenn Du noch mehr hast ... egal ob schriftlich oder als Video ... bitte ... lass mich teilhaben!
Ich sammele solche Sachen normalerweise nicht, sondern verteile sie immer sofort, wenn ich sie finde.
Die Suche ist zumeist aber gar nicht mal aufwendig ... dank Google ... muß nur immer erst die richtigen Suchbegriffe finden ... ;D
Fürs Wochenende hatte ich vor, die Vorschläge auf YT, die beim letzten Link rechts angezeigt werden, zu durchstöbern.
Nachtrag: http://www.drugcom.de/drogenlexikon/buchstabe-v/verhaltenssucht/
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Guten Morgen!
Olaf, noch eine Frage ...
Ich hab mich gestern noch durch weitere Erfahrungsberichte/Tagebuchstories gelesen.
Und immer wieder mal ging es darum, dass ein Spieler nicht wegen dem Geld spielt, sondern wegen dem Spielen an sich. D.h. selbst ein Gewinn bedeutet nur eine Verlängerung des "Spielgenusses", stellt jedoch keinen materiellen Wert da (nur Zeit quasi).
Ich kapier das nicht ganz, weil ... wenns so wäre, dann würde doch keiner um Geld spielen?
In allen Online-Casinos gibt es ja den "Fun-Spiel-Modus". Man kann das Spielgeld beliebig oft auffüllen, gleiches gilt fürs Pokern, sobald das Spielgeld weg ist, gibts neues.
Mir gab das jedoch nie etwas. Ich habe diese Option nur genutzt um ein neues Spiel auszuprobieren, die Funktionen zu checken etc. Aber nicht, weil ich es spannend gefunden hätte. Ein Spiel ohne Geld kickt mich null. Auch bei Gesellschaftsspielen ists mir lieber wenns um irgendwas geht (auch wenns nur ne Kleinigkeit ist) ... ein Anreiz halt. Aber ich spiele nicht nur um des Spielens willen. Also bin ich eine Ausnahme? Weils mir tatsächlich ums Geld geht? Weil mir nur die Aussicht auf einen Gewinn das Spielen reizvoll macht? Oder wie ist das gemeint?
Ich wünschte ich wäre nur süchtig nach dem Spielen, dann wär ja alles kein Problem. Es würde zwar ne Menge Zeit drauf gehen, aber es hätte keine finanziellen Konsequenzen.
Kannst Dus mir erklären, was also damit gemeint ist? Hab ich jetzt irgendwo nen Denkfehler?
Ansonsten gehts mir "langweilig". Ich bin sicher, ohne K9 hätt ich keine 3 Tage ausgehalten. Und die Hemmschwelle ... mir einen neuen Laptop/Tablet zuzulegen ist zu groß. Das kommt nicht in Frage. Daher denke ich, es wird so weiter gehen. Ich werde nicht spielen. Wenn ich mir aber vorstelle, ich bekäme plötzlich einen Laptop geschenkt ... weiß ich genau, es würde keine halbe Stunde dauern. Was für ein Scheiss ....
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Guten Morgen Ela!
Nein, aus meiner Sicht bist Du absolut keine Ausnahme.
Ich denke, wir sollten uns das ganze einmal auf der Zeitschiene einer Spielerkarriere anschauen.
Das Spielen um einen Einsatz mit einer (auch nur Fast-)Gewinnerwartung schüttet in uns Endorphine aus.
Das Ganze "kann" durchaus auch bei irgendwelchen anderen einsatzlosen (Online-)Spielen in uns passieren, wenn z.B. Zeitbeschränkungen eingehalten werden müssen oder eine Jagt nach Punkterekorden, Abzeichen und dergleichen, stattfindet.
Welche Spielart dies bei einem auslöst ist absolut individuell.
Der eine mag Rollenspiele, der nächste mag Patiencen ... usw.
Selbst wenn Du bisher dazu keinen Bezug hattest, so könnte dies in Zukunft durchaus noch eintreffen.
Gerade die "Langeweile", wie Du sie schilderst, lässt uns gerne nach etwas suchen, bei dem wir entspannen aber auch angespannt gefordert werden wollen.
Zurück zur beginnenden Spielsucht ...
Am Anfang haben wir alle noch unsere Einsätze im Blick.
Überschaubar tätigen wir sie und machen nun eine wichtige Erfahrung bei einem Gewinn.
Wir fühlen uns toll! Wir sind die Helden! Wir sind etwas ganz Besonderes und eigentlich ja Seltenes: Glückspilze!
Weil wir uns im Gegensatz zu den negativen Erfahrungen die Positiven viel lieber und leichter merken können, verwahren wir uns diese Erinnerungen auf einem kleinen Podest in unserem Gehirn. (Stichwort hier: Hedonismus: Vermeidung von Schmerz und Maximierung der Lust)
Dort können wir sie jederzeit hell erleuchtet betrachten und den Staub darauf vollkommen unbemerkt abwischen.
Diese Erinnerungen sehen jederzeit wie Neu aus.
Sie stehen im "Licht" - während die Negativen im Schatten stehen.
Nun wollen wir diese Glücksmomente gerne wiederholen.
Nirgendwo sonst, so erscheint es, können wir sie sonst ausleben.
Also ändern wir unser alltägliches Verhalten.
Wir wenden uns mehr und mehr dem Spielen zu.
Wir spielen öfters ... wir spielen mit etwas höheren Einsätzen.
In Beidem steigern wir uns stetig ...
Denn ... wir gewöhnen uns langsam an die Dopaminausschüttung.
Obwohl die Menge sich steigert, empfinden wir die Auswirkung lediglich wie beim ersten Gewinn.
Ich bin überzeugt davon, dass jeder auf seine Art mitbekommt, wie er langsam den Rahmen des "Normalen" verlässt.
Sei es das Absagen von Verabredungen um stattdessen lieber zu spielen, sei es der Gedankenblitz an das Konto, welches nun auf einmal erstmalig in die Miesen wandert.
Tausende Möglichkeiten gibt es hier sicherlich ...
Doch sie lassen sich alle um einen Begriff platzieren - dem beginnenden Kontrollverlust.
Auch dieser ist eine Erfahrung.
Und da wir unsere inneren Grenzen immer nur ganz langsam verschieben - uns dabei selbst beginnen zu belügen und zu manipulieren - bleibt diese Erfahrung vom Grundsatz her eine Positive.
Denn ... "Et hät noch immer jood jejange ..." ... wie der Kölner gerne sagt ...
Wir beginnen uns hier ein wenig einzuschränken ... dann dort ... dann wird der Kauf neuer Klamotten vor sich her geschoben ... anstelle eines Rinderbratens gibt es eben nur ne Bockwurst ... usw.
All diese kleinen Konsequenzen tun nicht wirklich weh ... der Partner hilft mal aus oder die Familie.
Alleine nur in der Entwicklung bis hierher bleibt Eines bisher immer gleich:
Das Spielen mit Einsatz und Gewinnerwartung.
Einige weiten die Art des Glücksspiels aus - sie probieren es aus ... Pokern, Wetten ...
Auch Du hast sicherlich das Spielen ohne realen Einsatz schon ausprobiert, sonst könntest Du ja nicht behaupten, Du hättest ja keine Interesse daran.
Wir gewöhnen uns an die Situation ... wir gewöhnen uns unser Verhalten an.
Sicherlich bemerkst Du hier schon, wie ich immer wieder ausschweife und dabei gleichzeitig Vieles generalisiere.
Die Thematik als solche ist ungemein komplex durch die verschiedensten Lebenssituationen und den darin enthaltenen Individuen.
Erneut zurück zum Thema.
Ab einem gewissen Punkt wird das gesetzliche Zahlungsmittel zum Suchtmittel.
Der Stellenwert des Geldes ändert sich also radikal - der Bezug geht verloren.
Die ursprünglichen Erfahrungen eines Gewinnes durch das Spiel werden nun verstärkt durch den Wunsch die finanziellen Belastungen durch das Spielen, am Besten auf einen Schlag, durch einen großen Gewinn zu kompensieren.
Gedanklich findet hier also als Rechtfertigung für sich selbst, das Chasen an.
Real allerdings wird selbst beim Auftreten einer solchen Situation weiter gespielt.
Vielleicht nicht sofort - aber auf lange Sicht wird der Gewinn wieder eingesetzt bis alles nur noch schlimmer ist als jemals zuvor.
Somit verlängerte der Gewinn lediglich die Zeit zum Spielen.
Mir selbst war dies damals recht schnell bewusst. Es war mir aber auch egal.
Ich brauchte keine Rechtfertigung für mein Spielen - ich wollte einfach spielen.
Im Spiel nämlich konnte ich allen Druck von mir fallen lassen.
Der Automat stellte keine Erwartungen an mich - er war einfach da ... fast schon ein Freund ...
Er lenkte mich ab von meinem fehlenden Selbstwert - vor der Konfrontation mit mir selbst.
Er vertrieb mir die Zeit.
Ansonsten gehts mir "langweilig". Ich bin sicher, ohne K9 hätt ich keine 3 Tage ausgehalten. Und die Hemmschwelle ... mir einen neuen Laptop/Tablet zuzulegen ist zu groß. Das kommt nicht in Frage. Daher denke ich, es wird so weiter gehen. Ich werde nicht spielen. Wenn ich mir aber vorstelle, ich bekäme plötzlich einen Laptop geschenkt ... weiß ich genau, es würde keine halbe Stunde dauern. Was für ein Scheiss ....
Ich glaube, Du unterschätzt Dich da gewaltig ... ;D
Du hast eine riesige innere Hürde aufgebaut, um Dich zu schützen: keinen Laptop kaufen.
Wenn Du jetzt einen Laptop geschenkt bekämest, dann würdest Du eine ähnliche Entscheidung treffen: Du würdest die Annahme dankend ablehnen!
Ich glaube nämlich, dass es Dir trotz "Langeweile" langsam aber sicher besser ohne Spielen geht, als mit.
Diese Erfahrung wolltest Du sicherlich nicht zunichte machen ...
So ... ich hoffe, ich konnte Dir Deine Fragen aus meiner persönlichen Sicht ein wenig beantworten.
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Hallo Ela,
Was gibt es neues von dir?
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Hi Ela!
Hier habe ich mal wieder etwas für Dich ...
U.a. ist der Geldeinsatz beim Spielen ein wenig erläutert.
http://www.gluecksspielsucht.de/materialien/diagnostik.html#Das%20St%C5%A1rungsbild
Ach, was ist die Welt doch klein ... Jörg Petry ist Ilonas bessere Hälfte ... ;D
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;)
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Hi Ilona! ;D
Ich hatte jetzt feste damit gerechnet, dass Du Dich beschwerst:
"Ich" bin doch die "bessere" Hälfte ...
;D
Du sollst Dich doch erholen! ;D
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Hi zusammen,
bei mir gibts nach wie vor nix neues. Ich find immer noch alles ziemlich blöd und das Spielen fehlt mir. Ich guck mir mal den Link von Dir an Olaf!
(Ich konnte die letzten Tage/Wochen nicht "rein", da ich mein Passwort vergessen hatte und die registrierte E-Mail-Adresse wg. K9 ja nicht mehr existiert. Nun plötzlich ... fiels mir wieder ein.)Werd jetzt erst mal nachlesen, was sich bei euch getan hat!
Schönes Wochenende!
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@olaf
Vielen Dank noch für Deinen Text vom 11. Mai! Ich hab ihn jetzt "mit ein wenig Forumsabstand die letzten drei Wochen" nochmal gelesen. Es stimmt alles. Haargenau. Nur dass ich die Kraft hätte, den geschenkten Laptop abzulehnen, das glaub ich nicht. Denn ich erwische mich bereits jetzt laufend bei dem Gedanken: "Vielleicht, wenn meine Finanzen mal wieder alle im Reinen sind ... kann ich ja kontrolliert spielen, mit einem Limit etc ...". Ich verschwende dann Stunden damit, mir das auszumalen (Die STOP-Technik in meinem Hirn funktioniert nicht mehr richtig). Ich sehe mich dann als Freizeitspielerin, die halt statt ins Kino zum Pokern geht.
Ich fühl mich, als hätt ich Liebeskummer. So in etwa: Ich hatte eine Scheiss-Beziehung, ich möchte den Kerl zwar neverever zurück ... aber dennoch denke ich die ganze Zeit an die schönen Zeiten, die am Anfang! Und wünsche mir eine neue/ähnliche Beziehung.
Und dann denk ich mir, es dreht sich doch alles um mein Selbstwertgefühl, denn ich fühle mich unvollständig. Ohne das Spiel. Ohne nen Kerl. Und vielleicht hängt es irgendwie zusammen, dass ich ständig nach dem Gefühl suche, "gewollt" zu werden. Dass mich jemand schätzt/braucht/liebt. Die Pokeranbieter taten das ...hihi. Sie kümmerten sich um mich quasi. Kein Tag ohne Mail. Viele "Geschenke". Sie verbrachten Zeit mit mir. Freiwillig. Ich musste nicht drum "betteln". Wenn ich ein Problem hatte, wurde sofort mit mir geduldig gesprochen (Live-Chat).
Also wenn ich das so lese, was ich da von mir gebe ... dann gewinne ich die Erkenntnis, dass ich erst mal an mir selbst arbeiten muss, was mein "Autark-Sein" anbelangt.
Ich geh mal googlen .....
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Hi Richard,
ich hab Deinen Thread gelesen. Er ist ja schon ein paar Jahre alt, hat sich denn seither was geändert bei Dir? Immer noch Berufszocker?
Mit Frage meinst Du diese: Findet ihr es verwerflich, die Spielsucht der Menschen auszunutzen um sich selbst zu bereichern, wenn man WEISS, dass wenn man sich selbst nicht bereichert, es 100%ig andere Menschen tun?
Nein, ich finde es nicht verwerflich. Es ist ein Geschäft wie jedes andere auch. Du "bescheisst" ja nicht und du hast Dir deine "Fähigkeiten" ja selbst angeignet (die Geduld mich mit mathematischen Formeln auseinanderzusetzen, die Outs etc zu berechnen hatte und hätte ich niemals), ich bin da eher die klassische Glücksspielerin. Berufszocken wäre ein Traum für mich (da ich tatsächlich total gern pokere), aber ich bin halt nicht geeignet (wg. Kontrollverlust/Impusivverhalten). Heute las ich im Rahmen meiner Google-Recherchen was über High Sensation Seeker. Das trifft wohl ziemich auf mich zu (bis auf so sportliches Zeugs).
Ich fürchte, ich bin daher nicht die geeignete Gesprächspartnerin für dich (also ich kann Dir keine Fragen zu irgendwelchen Pokerstrategien beantworten), da ich es trotz fast 10 Jahren Erfahrung (5-10 Stunden täglich) nicht geschafft habe. Nicht mal ansatzweise. Meine Suchtkrankheit sitzt irgendwie so tief, dass Vernunft/Strategie/Beherrschung gar nicht zum tragen kommt, jetzt ... nach all der Lektüre der letzten Wochen ... muss ih zugeben, ich konnte es nie, ich würds auch nie lernen können. Es ist meine "Persönlichkeit", die mich daran hindert. Ich kann nichts lernen, konnte ich auch in der Schule nie. Ich hab mich immer irgendwie durchgemogelt und überzeugte eher mit meinem Auftreten als mit irgendwelchen Leistungen. Ja, beim Pokern funktioniert das nicht, da muss man halt was Können und sich im Griff haben.
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Hi Richard,
Du fragst, ob es mir helfen würde, mehr über die Wahrscheinlichkeiten zu erfahren.
Allein als ich das gelesen hab, blitzte es sofort auf bei mir und ich dachte: Vielleicht gibts doch noch ne Chance alles wieder zurückzuholen ... hihi ... so für 3 Sekunden etwa.
Für einen kurzen Moment dachte ich, ich könne am Ende mit Deinem Support wieder in die Pokerwelt eintauchen. Was für ein Bullshit gell!!!
Dabei bin und bleibe ich ein Fish ... das ist nun mal so. Ich würde allen Wahrscheinlichkeiten zum Trotz wieder auf Glück spielen. Weil ich einfach ein Glücksspieler bin! Selbst wenn die Chancen noch so gering wären, würde ich wieder die Kontrolle verliere und Gamblen.
Weil mich Strategie nämlich langweilt. Es wär ja dann kein Kick.
Ich weiß, Du hast Deine Frage anders gemeint. Du meinst, ob es mir helfen würde, meine Sucht los zu werden, wenn Du mir die Unwahrscheinlichkeiten aufzeigst.
So ist es. Ich guck mir oft (auch heute noch) auf youtube oder pokertube pokerturniere an. Das hilft mir. Denn nach dem gucken, ist die Lust aufs Game gleich weg. Ich hab selbst 5-6 Mal live gespielt. Bei Rebuy-Turnieren. Also mit relativ hohem Preisgeld und niedrigem Buy-In (10 Euro oder so). Es machte null Spaß. Weils mich schon aufregt, wenn einer mal ne halbe Minute überlegt. Ich will Action. Daher spielte ich online auch fast nur Turbo-Turniere. Oder Coinflip! Du siehst ... ich weiß selbst, ich habe keine Chance. Neverever! :-) (Obwohl mir grad einfällt, am erfolgreichsten war ich mit Coinflip, ich hab mir dadurch immer die Highroller-Turniere finanziert. Also 5 eingeseetzt ... Turniereintritt für 100 Dollar erspielt. Aber warum? Nur weil man da nix können muss. Und ich war auch noch stolz drauf, wenn ich dieses Glück hatte.
Alles a Scheiss einfach ...
I wünsch Dir gute Karten. Ich finds cool, wenn man seinen Lebensunterhalt damit bestreiten kann. Ich könnte damit nur meinen Untergang vollenden ;-)
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Und wenn auch nur 50% von dem stimmt, was hier die Menschen schreiben, dann ist das etwas was einem das ganze Leben "beschäftigen" wird.
Stimmt Richard -und wenn ich dich so lese, dann gilt das gleiche auch für dich -nur das "wie" unterscheidet uns noch!
Aber auch (kläre mich auf wenn es nicht so ist) das ich überhaupt nicht Süchtig sein muss um mein Leben zu verspielen, da würde schon ein Satz Karten, alternativ (sollte ja keine Anspielung :) sein) könnte ich auch bis zum "umkippen" PingPong spielen.
Nur aus reiner Neugier, hat ein Profispieler überhaupt noch ein anderes Leben ?
Rainer
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Hi Richard,
Eigentlich habe ich mich überwiegend mit mir und mit Spielsucht beschäftigt.
Das es trotzdem Leute gibt die fast täglich um Geld spielen, nicht süchtig werden das ist/war für mich ersten Moment „kaum zu glauben“.
Wahrscheinlich tat ich mich ein bisschen schwer mit dem annehmen von dem was ich selber nicht kontrollieren kann, mittlerweile aber hat sich meine Meinung doch ein bisschen geändert nach all dem was ich von dir gelesen habe.
Und mag das Pokerspielen auch „kein“ Job sein wie jeder andere auch, so bleibt Job doch Job und wenn „dieser“ dann auch nur für ganz wenige ! (neuer Standpunkt :))
Auch Rückschlüsse aus einer Gefühlswelt und wenn ich lese das es nicht unbedingt dein Traumjob ist (keine Bar, keine Disco, kein Kino, manchmal kann es es sogar deprimierend sein usw.)
ich denke hier bist du nicht der einzige und dafür musst du auch nicht zwingend ein Spieler bzw. ein „Berufsspieler“ sein!
War es das was du wissen wolltest?
Ja...so in ungefähr....vielen Dank für das Bild hinter den Kulissen,
bist (meine Meinung) ein vollkommen korrekter Typ :D
Rainer
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Richard, mir platzt gleich die Hutschnur ...
Kannst Du bitte aufhören Pokern zu verherrlichen?
Hast Du nicht gemerkt, dass Du Ela nicht gut getan hast?
Wie kannst Du es nur wagen Dein Handeln permanent hier in einem SPIELSUCHTFORUM zu verherrlichen?
Du spielst in OCs ... es gibt zwar ein paar Lizensierte, dort wird Poker aber nicht angeboten aus diversen rechtlichen Gründen.
Also spielst Du illegal im Ausland!
Du zahlst für Dein "Gehalt" sicherlich auch keine Steuern und keine Sozialabgaben.
Kassierst Du dafür welche?
Unter der Prämisse meiner Annahmen bist Du hochgradig kriminell!
Was denkst Du eigentlich, was Deine sinnfreien Vergleiche und Deine Ergüsse über das "Nicht"-Glückspiel Poker hier anrichten?
Das und nur das alleine sollte Dir zu denken geben!
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Ich hab mich jetzt aus dem Forum abgemeldet und meine Beiträge gelöscht. Ich will auf keinen Fall hier irgendwas falsches schreiben.
Olli, ich habe dir schon mal gesagt, dass ich Sozialabgaben und mittlerweile sogar Steuern zahle. Schön das du das einfach brav ignorierst. Spielt hier aber auch nichts zur Sache.
Ich hab keine Ahnung wie sich meine Texte aus Sicht eines pathologischen Spielers anhören. Aber wenn du mir sagst, das es kontraproduktiv ist, dann lasse ich es sein. Ich glaube dir.
Es war nie meine Absicht und ich möchte mich dann dafür aufrichtig entschuldigen falls ich hier unangemessene Fakten genannt habe. Du kannst aber sicher sein, dass ich zu keinster Zeit schlechte Absichten hier hatte.
Egal, machts gut und viel Erfolg euch allen!
mfg
Richard
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Hallo, ich bin Andreas, ich bin Spieler und bin süchtig,
ich konnte, Richard, Deine Beiträge nicht lesen, habe sie nur überflogen und bin nicht nur in diesem Tread, sondern auch zu dem Forum auf Distanz gegangen. Ich - wir - verstehen uns in diesem Forum als Menschen, die von der krankhaften Auswirkung der Glücksspielsucht betroffen sind. Das gilt auch für Angehörige von Spielsüchtigen und wohl für Menschen, die das Theama Spielsucht - Glücksspielsucht in ihr berufliches soziales Engagement integrieren.
Ich weiß nicht ob es Sites und dort Foren gibt, in denen hier Pokerspieler ihre Erfahrungen beim Pokern austauschen können, wenn denn das Pokern eine Lebensgrundlage ist.
Für mich als Spielsüchtigen ist es sehr bedrohlich!
Danke Olaf, für Deine emotionalen Worte.
In meiner Selbsthilfegruppe mahnen wir uns, wenn jemand zuviel vom manuellen Ausleben der Spielsucht berichtet, wie von, also das Geschehen in einer Spielstätte explizit berichtet. Dann sagen wir: lass es los und erzähle uns etwas von Dir. Es zählt also der Mensch, der bereit ist sich von seiner Suchterkrankung zu lösen.
Das versuche ich mit meinen Beiträgen auch hier in diesem Forum zu vermitteln.
Schöne 24 Stunden
Andreas
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Ich betrachte dann doch lieber den Menschen hinter das geschriebene Wort, eben weil "Sucht" es auch prima versteht die Wahrheiten zu verfälschen.
Richard mag dann nicht jedermanns Geschmack getroffen zu haben, dennoch bin ich persönlich froh das er hier war.
Und wenn auch nur einer sagen würde "siehst du, habe ich doch gesagt das man davon leben kann", so hat er es richtig erkannt und dieses Forum verlassen.
Für mich spricht das für seine Größe und ich bin gerne von solchen umgeben!
Rainer
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Hallo Ella
Wie gehts dir?
Finde deine Geschichte echt Interessant und würde gern weiterlesen.
Toni
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ups ... was ist denn hier passiert?
@Richard, falls Du noch mitliest: mich haben Deine Beiträge null gestört, obwohl es mich durchaus getriggert hat. Ich denke, damit muss man umzugehen lernen, denn wir leben nun mal. Und zum Leben gehören doch irgendwie auch tagtäglich die Konfronationen mit Dingen, die gefährlich werden könnte. Ich meine, man kann doch nicht alles ausblenden und allem aus dem Weg gehen. Irgendwie gehörts doch auch zur Selbstverantwortung, oder? Ich kenn das auch vom "Abnehmen". Nur weil ich beschließe eine Diät zu machen,kann ich doch nicht allen verbieten in meiner Anwesenheit zu essen, obwohl die Leute in der Lage sind gesund und vernünftig zu essen, während ich das eben nicht kann.
Ich hab nun nur ein schlechtes Gewissen, da ich Dich ja quasi mit meinem Beitrag "herausgefordert" habe ... sorry :-(
@Toni, ja hi! Ich kann leider grad nichts weiter über meine "Geschichte" erzählen, da ich das Gefühl habe nur abzuwarten. Es passiet nichts. sicher nicht deshalb, weil ich geheilt wäre ... sonder deshalb weil ich einfach keine Möglichkeit habe zu spielen. Gut gehts mir deshalb dennoch nicht. Ich fühl mich ziemlich leer, bin von allem gelangweilt. Ich stell mir vor, dass das Gefühl ähnlich ist, bei jemandem der im Knast sitzt. Womöglich lebenslänglich. Er weiß er muss für immer drin bleiben, die Situation wird sich nicht ändern und er ist auch nicht freiwillig dort. Er muss halt damit umgehen, sich beschäftigen, bereuen ... whatever. Aber schee is des net!
@larry: Du bist echt der Hammer! Genial wie Du das hinkriegst. Mensch, sei froh, dass Du Familie um Dich rum has! Alles Gute weiterhin!
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Hallo Ela
Ging mir auch lange zeit so einfach dahinwegitieren und an nichts Interesse haben.
Mittlerweile ist es viel besser geworden.
Auch Heute werde ich mich zwingen, obwohl es kein echtes zwingen mehr ist nur noch ein leichtes überreden.
Zum Schwimmen zu gehen und mindestens 20 Bahnen hinter mich zu bringen weil ich genau weiss danach gehts mir viel besser.
Selbst ein Sonnenbrand den ich mir am Freitag geholt habe hat mir geholfen mich abzulencken von meinen Suchtgedanken.
Ich bin körperlich Gesund und verdammt froh darüber.
Toni
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Von der Sucht ausgelaugt und jetzt kann ich gehen und stehen wo ich will?
Ich kann dich da schon verstehen Ela, ging mir ähnlich, die Zeit "danach" scheint irgendwie still zustehen und manchmal kam es mir so vor als ob ich in irgendeiner zertrümmerte Stadt aufgewacht bin und mich etwas Orientierungslos fragte "was jetzt?"
Manchmal war mir tierisch langweilig, ich verzweifelte -und sogar das ich aufgehört hatte zu spielen stellte ich in frage "eigentlich fehlte mir für jeglich anderes (außer Spielen) der Sinn"!
Ich las dann von das "limbische System" -kaum zu glauben -und ob ich es nun war haben wollte oder auch nicht "ich war auf Entzug"!
Ewigkeiten scheint dieser Entzug zu dauern -so fragte ich mich "kann ich dem entgegenwirken wenn ich mich aktiv um alternativen bemühe"?
Rainer
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Hallo
Danke Rainer, für deinen Hiweis mit dem limbischen Systhem. Es hat mir ein paar intressante Stunden geschenkt, mich damit nochmal zu beschäftigen und zu informieren.
Immer wieder , wenn mir bestimmte Themen "geschickt" werden (ich sehe darin immer Botschaften der höheren Macht ;-) ) endecke ich immer wieder auch Neues, was ich zuvor noch nicht so wahrnehmen konnte, wie das mal davor. Es ist wie eine never ending story :-)
hier ein paar interessnte Informationen zum "limbischen-Systhem" und das Belohnugszentrum:
https://www.dasgehirn.info/denken/motivation/schaltkreise-der-motivation-986
https://www.youtube.com/watch?v=MoEe-FzoczU
Ich möchte nun dazu gern meine Überlegungen mit euch teilen....
In der Erklärung im Video fiel mir mal wieder sehr bewusst Zusammenhänge auf und eine Antwort auf das " Warum bin ich süchtig" oder besser gesagt "warum hielt ich solange an dem kranken Spielverhalten von mir fest ? "
Ich erkannte zum Beispiel, dass ich so ein Löwe bin, der aufgegeben hatte und der tiefen Überzeugung war/ist im realen Leben "meins" nicht verteidigen zu können. ( was ich aber mit beginn der Auseinanderstzung mit mir und der Abstinenz immer erfolgreicher übe )
Einen Angsthasen habe ich natürlich auch, sogar einen der besonders sensibel und ängstlich geworden ist, durch negative Erfahrungen und den entsprechend dramatischen inneren Filmen die bei Auslösern ablaufen...
Neu lernte ich nun den Fuchs kennen..und somit auch diesen Anteil in mir besser einordnen.
Ja klar den habe ich auch...er ist unermüdlich auf der Suche nach Herausforderung...nach "Erfolgen"
Das reale Leben hatte für meine begrenzten Möglichkeiten ( durch zuviel Ängste) keinen Raum dafür mehr. Ich endeckte ihn nebenbei von Anfangan bei Glücksspielautomaten...
Und mein Ehrgeitz ( den ich dachte, den ich nie hätte) brachte mich dazu...bei Verlusten immer weiter zu kämpfen. Ich konnte und wollte nicht aufgeben. Ich wollte Erfog um jeden Preis. Das ich mich dabei dumm und dusselig spielte und nie an mein Ziel kommen könnte...konnte und wollte ich nicht sehen bzw wahrnehmen.
Hier wollte wohl mein "Löwe" endlich mal als Gewinner hervorgehen...es kam aber wieder dabei heraus..dass ich aufgeben musste. Ein scheußliches Gefühl, was lange Widerstand in mir auslöste und die ambivalenten Gefühle.
Mir ist durch die Suchtverarbeitung so deutlich klar geworden, wie auch in anderen Situationen im realen Leben, zusammenhängen und miteinander reagieren. Diese neue Bewusstheit und mit neuer Achtsamkeit, lässt es zu, dass ich immer besser lerne auf automatischen Abläufen / Auslöser gegen reagieren/steuern kann.
Es ist das Verstehen der Zusammenhänge, die Annahme der Dinge wie sie sind und damit neu und anders umgehen zu lernen,.... sie praktisch an meine Hand zu nehmen / zu meinen bewussten wirklich willendlichen Entscheidungen zu machen...was mir nun mein Leben leichter gestalten lässt. Nicht nur, dass ich nicht mehr spielen brauche, nein es geht weit darüber hinaus.
Es war ein sehr langer Prozess, er ging über Jahrzehnte. Aber das nennt man wohl Entwicklung...die bei mir wohl etwas langsamer und länger braucht, weil ich mir alles allein und selber zusammen suchen muss. Ich bekam es leider nicht vorgelebt und/oder erklärt...was für ein gesundes Ich _Gefühl...und für sich sorgen...und für sich Verantwortung tragen...und was weiß ich nicht noch alles ...notwendig gewesen wäre.Im Gegenteil.
Ich finde , kein Süchtiger braucht sich wegen seiner Sucht nicht zu schämen. Im Gegentei ! das Suchtverhalten ist der Versuch zu überleben und zu kompensieren. Noch weniger brauchen Süchtige, die es schaffen abstinet zu leben, sich der Fehl-Versuche des Überlebens zu schämen.
Denn Schuldgefühle sind destruktiv und machen es nicht besser. Auch hier..im Gegenteil!
Um gesund werden zu können, braucht kein Mensch Schuldgefühle !!
Eher das Annehmen der Realität, die Akzeptanz zu sich stehen zu können und den Mut es anders zu wagen. Den Mut Verantwortung zu tragen und den Preis für sein tun oder nicht tun zu zahlen, im Rahmen des Möglichen, ohne sich dabei weiter zu schädigen.
Danke für die Möglichkeit, meine Gedanken mit euch zu teilen :-)
lg libelle