Glücksspielsucht => Glücksspielsucht Allgemein => Thema gestartet von: Marcoooo am 06 November 2012, 14:41:23
-
Hallo an alle Leidensgenossen!
Nachdem ich für mich einsehen musste, dass ich inzwischen auch ein Suchtverhalten in Bezug auf Automatenspiel auspräge, habe ich mal ein wenig gegoogelt und bin auf dieses Forum gestoßen. Mit meiner Registrierung möchte ich mir selbst nochmal klar machen, dass ich tatsächlich ein Problem habe. Ich weiss, es ist vermutlich für den einen oder anderen etwas langweilig, die eigentlich immer gleichgearteten Geschichten zu lesen, wie man in so eine Situation hineingeschlittert ist. Dennoch möchte ich auch meine "Geschichte" schildern.
Ich bin inzwischen 35 Jahre alt und kann mich eigentlich nicht beklagen. Job und Verdienst ist ok, eigene Immobilie gekauft und Finanzierung ist im Grunde locker zu schaffen. Auch eine Beziehung hab ich und darüberhinaus mehr als genug Freunde und Bekannte, da ich schon eher der gesellige Typ bin. "Warum in aller Welt fängt man da mit dem Zocken an?" ist man geneigt zu sagen. Naja, irgendwie war ich schon immer jemand der gern mal was riskiert hat.
Da gab es auch den einen oder anderen Besuch im Casino im Urlaub usw. Aber eben nie übertrieben und problematisch. Eben immer nur selten und kontrolliert. Problematisch wurde es erst als meine Stammkneipe im Nebenraum zum Zockerstübchen ausgebaut wurde. Naja, irgendwann ists natürlich am Tresen mal langweilig weil vielleicht grad niemand da ist. Da kommt natürlich schnell der Gedanke in den Sinn mal nen Fünfer zu riskieren. Angefangen hat das alles so ungefähr vor drei Jahren würde ich sagen. Ich bin auch jetzt noch nicht so weit, dass ich meine Finanzen ernsthaft in Gefahr bringe, aber ich würde mir ohne das Spielen sehr viel leichter tun.Inzwischen können es in einem miserablen Monat durchaus mal 300 € sein, die da in die Kiste fallen. Wollte es erst gar nicht glauben bis ich es mir mal genau notiert hab. Man unterschätzt dieses " mal ein 5er hier , mal ein 10er da" total! Das läppert sich über den Monat! Nun habe ich mir schon xmal gesagt, dass ich es bleiben lasse und doch gebe ich meinem inneren Schweinehund immer wieder mal nach. Das gefällt mir überhaupt nicht. Zu allem übel arbeitet meine Freundin auch noch dort und fängt selbst schon damit an. Das gleiche Phänomen beobachte ich auch bei einigen anderen langjährigen Stammgästen, die immer mehr dem Spielteufel verfallen. Quer durch alle Altersgruppen. Hmm.. wahrscheinlich wäre euer Rat nun, mich aus der Kneipe völlig zurückzuziehen. Das würde mir aber wirklich, unabhängig vom Zocken, ungemein schwer fallen, weil dort eben all meine Freunde verkehren. Es ist so eine Art Lebensmittelpunkt in der Freizeit für mich. Wie gesagt auch ohne Spiel.
Meine Fragen an die Experten unter euch:
1. Wo befinde ich mich aktuell in Bezug auf die Intensität meiner Sucht? Anfangsstadium? Mittendrin? Schon total abhängig?
2. Glaubt ihr dass es schaffbar ist, irgendwann einfach wieder in die Kneipe zu gehen, paar Bierchen zu trinken wie früher und dem Spiel zu entsagen? Oder ist das unmöglich wenn man erstmal dieses Problem hat?
Fakt ist, auch wenn ich meine guten Vorsätze schon ein paar mal vergeblich gefasst habe, dass ich weiss, das ich das Problem stoppen muss, je früher desto besser.
Und ich merke, dass es mich kopfmäßig inzwischen mehr beeinflusst als ich das möchte.
Bin gespannt auf euere Reaktionen.
Gruß und Danke im Voraus
Marcoooo
-
Hi Marco!
Herzlich willkommen!
1. Wo befinde ich mich aktuell in Bezug auf die Intensität meiner Sucht? Anfangsstadium? Mittendrin? Schon total abhängig?
Du - ich werde mich hier hüten, Dir eine Diagnose zukommen zu lassen. #grins#
Mir gefällt auf jeden Fall, dass Du scheinbar recht schnell die Notbremse ziehen möchtest.
Mir mißfällt aber, wie viele verharmlosende Formulierungen Du nutzt - und wenn Du es nun selbst erkennst, dann könnte es Dich erschrecken.
2. Glaubt ihr dass es schaffbar ist, irgendwann einfach wieder in die Kneipe zu gehen, paar Bierchen zu trinken wie früher und dem Spiel zu entsagen? Oder ist das unmöglich wenn man erstmal dieses Problem hat?
Auch hier kann Dir keiner ein Patentrezept liefern.
Dies wirst Du selbst herausfinden müssen.
Ich habe damals zumeist in Spielhallen gespielt - aber auch in den Kneipen, wo meine Dartmannschaften gemeldet waren.
Als ich aufhörte mit Spielen, da stand für mich fest, dass Spielhallen für mich ausnahmslos verboten sind.
Auch heute noch verkehre ich in den Kneipen - halte mich aber weit vom Glücksspiel fern.
Wenn alle Deine Freunde spielen - dies ist bei mir nicht der Fall - so gbegibst Du Dich in immense Gefahr.
Vor fast zwei Jahren wollte mir der Wirt "gut" sein - ich sollte sein Pokertournier im INet weiter spielen, weil er keine Zeit mehr dafür hatte.
Er hat mich in Versuchung geführt und immer wieder penetrant nachgeharkt ...
ICH konnte dem wiederstehen, weil mein Wille spielfrei zu bleiben aus meinem Herzen kommt.
ICH bin mir dem sicher ... Du auch schon?
-
Erstmal Danke für die Antwort,Olli. Hmm.. verharmlosen wollte ich eigentlich nichts. Die Phase, in der ich mir selbst immer eingeredet habe, dass das alles kein Problem ist und es völlig OK ist,"ab und zu" zu zocken liegt glaub ich schon hinter mir. Auch habe ich schon offen mit meiner Freundin darüber gesprochen. Ich habe wie gesagt den festen Entschluss gefasst, damit aufzuhören. Mir gefällt übrigens die Sache mit deinem "Mantra". Da ich erst gestern gespielt habe, ist für mich heute der Tag 1! Dem sollen nun zahllose spielfreie Tage folgen! Mein Plan ist es, mich jeweils nach einem zockfreien Monat mit 100€ quasi selbst zu belohnen, die ich dann für Anschaffungen hernehmen werde. Ich weiss,reden kann man leicht, aber ich möchte meine Pläne definitiv ab sofort umsetzen. Hier mit Leidensgenossen in Kontakt zu kommen tut auf jeden Fall gut und hilft sicher. Danke dafür.
Gruß
Marcoooo
-
So, gestern war also Tag 1 . Ich habe es mir nicht leicht gemacht und bin tatsächlich zum Fußball-Schauen in meine Stammkneipe gegangen. Siehe da, es hat geklappt. Ich habe mich einfach mal wieder gut unterhalten, das eine oder andere Bier getrunken und es war zu meiner Überraschung wirklich nicht einmal so schwer, der Verlockung des Zockens zu widerstehen. Natürlich ist das nicht überzubewerten. Schließlich geht es hier um Tag 1.
Aber ich werde genau so weitermachen. Es ist ein wirklich schönes Gefühl, am nächsten Morgen ohne schlechtes Gewissen aufzuwachen. Ihr kennt doch sicher auch diese Gewissensbisse und dieses Kopfschütteln über einen selbst, wenn man am nächsten Tag mit klarem Kopf überlegt, was man mit dem verspielten Geld alles sinnvolleres hätte machen können..?
Ich wünsche allen Leidensgenossen die notwendige Standhaftigkeit, dem Spielen zu entsagen.
Gruß
Marcoooo
-
Hi Marco!
wenn man am nächsten Tag mit klarem Kopf überlegt, was man mit dem verspielten Geld alles sinnvolleres hätte machen können..?
Sowohl die Zeit, als auch das Geld sind verspielt - sie sind weg - es lohnt sich nicht ihnen nachzutrauern.
Dein Selbstwertgefühl, welches Du beim Spielen auch eingesetzt hattest - das lässt sich aber wieder aufbauen.
Sei also stolz darauf, nun das zweite Mal in Folge 24 h spielfrei verbracht zu haben.
Dich zu belohnen finde ich gut ...
Da Du hier ja einiges gelesen hast: Bist Du bereit, Dich von Deiner Freundin durch ein Geldmanagement unterstützen zu lassen - für ein Jahr oder zwei?
-
Danke für deinen Beitrag,Olli.
Ja, auch am Tag 2 bin ich wirklich spielfrei geblieben. Da ich schlichtweg nur zu Hause war fiel es mir natürlich auch nicht schwer. Aber klar.. wenn der Spieldruck groß genug wäre, würde man ja alleine deshalb das Haus verlassen. Noch ist das nicht der Fall. Interessant wird es wohl erst in den kommenden Tagen, also über`s Wochenende. "Traditionell" stieg zum Wochenende nämlich meine "Zockfrequenz" stark an. Andererseits bin ich aktuell aufgrund einer OP noch krankgeschrieben ( allerdings nicht bettlägerisch) und habe somit also auch unter der Woche theoretisch mehr als genug freie Zeit.. Apropos OP: Während meines 3-tägigen Krankenhausaufenthaltes hab ich irgendwie überhaupt nicht ans Zocken gedacht. Ebensowenig dachte ich im Sommer während meines einwöchigen Urlaubs ans Zocken. Es scheint so,als wäre das Zocken ein Phänomen, das immer dann zuschlägt, wenn ich mich im normalen Alltagstrott befinde. Ähnlich einer "schlechten Angewohnheit". Aber - kein Zweifel - es ist mehr als das. Es ist eine verdammte Sucht. Und nur weil man mal ein paar Tage nicht gezockt hat, bedeutet das wohl noch lange nicht, das man die Sache im Griff hat. Das unterscheidet offenbar die Spielsucht von der Alkoholsucht oder dem Rauchen. Anscheinend kann ein süchtiger Spieler schon mal ein paar Tage nicht spielen ohne dass das von Bedeutung wäre. Ein echter Raucher schafft nach meiner Erfahrung ( ohne das ich selbst einer wäre..) mehrere Tage ohne Rauchen nur mit großer Mühe. Wie dem auch sei. Ich habe nun gerade mal zwei Tage ohne Spielen hinter mir. Das ist nicht überzubewerten. Zum ersten Mal richtig stolz wäre ich erst auf mich, wenn ich am Montag behaupten könnte immernoch keinen Cent an den Teufelsapparaten verzockt zu haben, da die Wochenenden wie bereits oben beschrieben bei mir besonders gefährlich sind bzw. waren.
Danke für den Tipp bzgl. Geldmanagement durch die Freundin. Ich werde es erstmal ohne versuchen. Im Moment bin ich vom Willen her so gefestigt, dass ich glaube es auch so schaffen zu können. Sollte ich jedoch rückfällig werden, werde ich das als nächste " Instanz" in Erwägung ziehen.
Bleibt standhaft!
Gruß
Marcoooo
-
Hi!
Eigentlich wollte ich Dir nur einen Smily schicken. ;-)
Aber Deine Antwort auf das Thema Geldmanagement verleitet mich zu mehr ...
Du möchtest also lieber das "Risiko" eine Rückfalls in Kauf nehmen?
Du möchtest also lieber Deine Freundin erneut enttäuschen?
Du möchtest selbst lieber erneut das Gefühl des Versagens verspüren?
Wische Deinen Stolz anseite - Du Knallerbse (freundschaftliche humorvolle Beleidigung)! ;-)
Was willst Du!?
Wozu bist Du bereit um Dein Ziel zu erreichen?
Ein Geldmanagement ist keine "Kontrolle" - Du wirst dabei nicht wieder zum Minderjährigen, der Bemuttert werden soll.
Ein Geldmanagement ist eine aktive Hilfe in der Prävention.
Du musst sie Dir nicht erbetteln - Du darfst sie Dir gönnen und sie auch ruhig einfordern.
Wir Spieler haben den Bezug zum gesetzlichen Zahlungsmittel verloren - den gilt es wieder zu erlernen.
Und wie lernt man am Besten - RISCHTISCH - zu zweit! ;-)
Gönne Dir doch mal die Suche hier im Foum und ausserhalb zu nutzen und erkundige Dich zu diesem Thema.
Du kämpfst da mit Dir, wo es nichts zu kämpfen gibt.
Du weisst, dass Du dem Spielen gegenüber einfach machtlos bist.
Viel zu oft hast Du impulsiv Dinge getan, die du nicht machen wolltest.
Was hat sich denn bisher "Großes" geändert in Dir?
Wenn Du diesen Schritt wagst - dann ist es ein Großer.
Du übernimmst Verantwortung ...
Und nu glaube ja nicht, dass mir dieser Stolz fremd wäre ... bin nämlich auch ne Knallerbse ;-)
-
Hmmm....
Hi!
Eigentlich wollte ich Dir nur einen Smily schicken. ;-)
Aber Deine Antwort auf das Thema Geldmanagement verleitet mich zu mehr ...
Du möchtest also lieber das "Risiko" eine Rückfalls in Kauf nehmen?
Du möchtest also lieber Deine Freundin erneut enttäuschen?
Du möchtest selbst lieber erneut das Gefühl des Versagens verspüren?
Wische Deinen Stolz anseite - Du Knallerbse (freundschaftliche humorvolle Beleidigung)! ;-)
Was willst Du!?
Wozu bist Du bereit um Dein Ziel zu erreichen?
Ein Geldmanagement ist keine "Kontrolle" - Du wirst dabei nicht wieder zum Minderjährigen, der Bemuttert werden soll.
Ein Geldmanagement ist eine aktive Hilfe in der Prävention.
Du musst sie Dir nicht erbetteln - Du darfst sie Dir gönnen und sie auch ruhig einfordern.
Wir Spieler haben den Bezug zum gesetzlichen Zahlungsmittel verloren - den gilt es wieder zu erlernen.
Und wie lernt man am Besten - RISCHTISCH - zu zweit! ;-)
Gönne Dir doch mal die Suche hier im Foum und ausserhalb zu nutzen und erkundige Dich zu diesem Thema.
Du kämpfst da mit Dir, wo es nichts zu kämpfen gibt.
Du weisst, dass Du dem Spielen gegenüber einfach machtlos bist.
Viel zu oft hast Du impulsiv Dinge getan, die du nicht machen wolltest.
Was hat sich denn bisher "Großes" geändert in Dir?
Wenn Du diesen Schritt wagst - dann ist es ein Großer.
Du übernimmst Verantwortung ...
Und nu glaube ja nicht, dass mir dieser Stolz fremd wäre ... bin nämlich auch ne Knallerbse ;-)
Hi!
Eigentlich wollte ich Dir nur einen Smily schicken. ;-)
Aber Deine Antwort auf das Thema Geldmanagement verleitet mich zu mehr ...
Du möchtest also lieber das "Risiko" eine Rückfalls in Kauf nehmen?
Du möchtest also lieber Deine Freundin erneut enttäuschen?
Du möchtest selbst lieber erneut das Gefühl des Versagens verspüren?
Wische Deinen Stolz anseite - Du Knallerbse (freundschaftliche humorvolle Beleidigung)! ;-)
Was willst Du!?
Wozu bist Du bereit um Dein Ziel zu erreichen?
Ein Geldmanagement ist keine "Kontrolle" - Du wirst dabei nicht wieder zum Minderjährigen, der Bemuttert werden soll.
Ein Geldmanagement ist eine aktive Hilfe in der Prävention.
Du musst sie Dir nicht erbetteln - Du darfst sie Dir gönnen und sie auch ruhig einfordern.
Wir Spieler haben den Bezug zum gesetzlichen Zahlungsmittel verloren - den gilt es wieder zu erlernen.
Und wie lernt man am Besten - RISCHTISCH - zu zweit! ;-)
Gönne Dir doch mal die Suche hier im Foum und ausserhalb zu nutzen und erkundige Dich zu diesem Thema.
Du kämpfst da mit Dir, wo es nichts zu kämpfen gibt.
Du weisst, dass Du dem Spielen gegenüber einfach machtlos bist.
Viel zu oft hast Du impulsiv Dinge getan, die du nicht machen wolltest.
Was hat sich denn bisher "Großes" geändert in Dir?
Wenn Du diesen Schritt wagst - dann ist es ein Großer.
Du übernimmst Verantwortung ...
Und nu glaube ja nicht, dass mir dieser Stolz fremd wäre ... bin nämlich auch ne Knallerbse ;-)
-
Sorry, das mit den Abschnitten zitieren muss ich wohl noch üben :-)
Hmm. wie schreib ich dir das jetzt, ohne dass du gleich wieder denkst, ich will etwas verharmlosen oder ich wäre nicht ehrlich zu mir selbst.... :-)
Naja, ich versuch`s mal... :-)
Ich bin grundsätzlich zu allem bereit, was bei mir dazu nötig ist, das Spielen zu unterlassen. Meine Überzeugung ist aber, dass ich es auch ohne Geldmanagement schaffen werde. Sollte ich mich täuschen, werden die Zügel angezogen.
Grundsätzlich glaube ich, nicht zuletzt aufgrund eigener Beobachtungen, dass man nicht alle Spielsüchtigen über einen Kamm scheren sollte. Nicht dass der eine besser wäre als der andere! Nein, um Gottes Willen! Aber es ist wie ein hineingleiten. Je weiter man in die Sucht hineingleitet umso schwerer kommt man wieder raus. Und umso drastischere Mittel sind dazu nötig. Um sich selbst einzuordnen bedarf es natürlich 100 % Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Ich habe mich eingeordnet. Daraufhin habe ich mich hier angemeldet.
Ein Geldmanagement wäre bei mir wahrscheinlich auch gar nicht so effektiv, weil mir sehr viele Menschen jederzeit Geld leihen würden, wenn ich sie darum bitten würde. Denn ich habe bei niemandem Schulden.
Dennoch, ein Rückfall würde mir zeigen ,dass ich mich falsch eingeordnet habe und würde mich veranlassen, weitere Maßnahmen zu ergreifen.
Aber Fakt ist: Auch Tag 3 verlief spielfrei. Und von Spieldruck ist aktuell noch nichts zu spüren. Allerdings steht nun wie gesagt das Wochenende vor der Tür. Erst wenn ich hier am Montag behaupten kann, noch immer standhaft geblieben zu sein, wächst ein kleines zartes Pflänzchen stolz in mir.. :-)
Aber mal was anderes:
Eines lese ich hier immer wieder. Es wird oft davon gesprochen, dass ein vermindertes Selbstwertgefühl die Ursache für das Spielen ist, bzw. sich dieses Selbstwertgefühl durch das Spielen vermindert. Das verstehe ich irgendwie nicht so ganz und kann es auch nicht ganz nachvollziehen. Bei mir war es zu Beginn tatsächlich einfach Langeweile in der Stammkneipe die dazu geführt hat, dass ich anfing. Dann hatte ich einen großen Gewinn und war quasi angefixt. In der Folgezeit spielte ich dann einfach weil es spannend war und mir Spaß gemacht hat und weil andere Stammgäste eben auch spielten ( gefährlicher Gedanke, ich weiss..). Danach wurde es irgendwie zur Gewohnheit. Wenn andere zum Rauchen vor die Tür gingen, ging ich nach hinten um zu zocken. Aber ich könnte jetzt nicht von mir behaupten ,dass es mein Selbstwertgefühl gesteigert hätte wenn ich am Gewinnen war oder dass das Gegenteil beim Verlieren der Fall gewesen wäre. Wenn ich gewann dachte ich schlichtweg an den finanziellen Vorteil( was natürlich eine Milchmädchenrechnung ist..). Sonst nix. Wie auch immer. Wahrscheinlich sind die Gründe für das Zocken genauso vielfältig wie die Ausprägung. Nur eines bleibt immer gleich: Wenn man es über die Jahre immer weiter regelmäßig betreibt verliert man jede Menge Geld.
Bleibt standhaft.
Marcoooo
-
Schade. Ich bin enttäuscht über mich selbst. Nichts zwingt mich dazu, diesen Eintrag zu machen. Aber ich möchte ehrlich sein: ich habe es an diesem Wochenende nicht geschafft. Heute, am Sonntag Abend habe ich gespielt. Und natürlich verloren. Nicht viel, aber das spielt keine Rolle. Ich weiss,es muss lächerlich klingen, aber ich werde weiterhin kämpfen, wie der Stürmer, der einmal mehr das Tor verfehlt hat. Bis zum Sonntag blieb ich standhaft. Schade. Allen anderen : bleibt standhaft!
-
Hi Marco!
Rom wurde nicht an einem Tag gebaut.
Also Kopf hoch und weiter geht es.
Ja, du hast Recht - niemand zwingt Dich darüber zu berichten und daher:
Danke für Dein Vertrauen.
Nun, Dein Rückfall ist jetzt eine Situation, aus der Du für Dich Erkenntnisse ziehen kannst.
Was ist passiert? Was hast Du gedacht? Was hast Du gefühlt?
Und: Was kannst Du beim nächsten Mal machen, um Dich selbst zu bremsen?
Hmm. wie schreib ich dir das jetzt, ohne dass du gleich wieder denkst, ich will etwas verharmlosen oder ich wäre nicht ehrlich zu mir selbst.... :-)
Hmmm, es geht mir nicht darum, dir hier den Großkotz vorzuspielen, um Dich runter zu buttern.
Es geht darum, dass wir uns selbst ungemein kritisch betrachten.
Du hast Dich in Deinem vorletzten Post eingruppiert.
Wie denkst Du jetzt darüber? Hast Du Dir vielleicht nur selber etwas vorgemacht?
Wie stark ist Deine Meinung beeinflusst von Deinen Befindlichkeiten?
Ein Geldmanagement wäre bei mir wahrscheinlich auch gar nicht so effektiv, weil mir sehr viele Menschen jederzeit Geld leihen würden, wenn ich sie darum bitten würde.
...
Um sich selbst einzuordnen bedarf es natürlich 100 % Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Ich habe mich eingeordnet
Wo ist hier der Hund begraben?
Die Ehrlichkeit muss nicht nur nach innen gerichtet sein - was sie hier im Fall der Fälle auch nicht wäre - sie gehört auch nach aussen.
Das heißt nicht, dass Du mit Deiner Sucht hausieren gehen sollst.
Doch wenn Du sie selbst als Krankheit für Dich akzeptieren möchtest, dann gehört hier ein Outing in dem Dir potentiell Geld leihenden Personenkreis dazu!
Damit verschließt Du Dir Hintertürchen - Du betreibst Prävention.
Wenn ich gewann dachte ich schlichtweg an den finanziellen Vorteil.
Du - das ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dem Du Dich da aussetzt.
Hast Du jeh einen Spieler erlebt, der reich geworden ist?
Wo bleibt Deine Rationalität? ;-)
Wer gewinnen möchte, der spielt erst gar nicht.
Natürlich ist es die Spannung, der Reiz ... die Entwickler bringen immer wieder neue Varianten heraus ...
Aber Du versinkst dort in einer eigenen Welt - blendest den Rest einfach aus.
Du wurdest bestimmt schon angesprochen/unterbrochen, als Du gerade einen Gewinn hattest.
Was hast Du gemacht? was hast Du gedacht?
Hast Du den Gewinn Gewinn sein lassen oder hast Du bei Dir gedacht - warte mal, jetzt gerade nicht, Du störst ... ich muss den Betrag zunächst riskieren ... ?
Du möchtest beim Spielen Gefühle erleben - Erfolg verspüren - Niederlagen - es sind ausgesuchte Gefühle, die Deine Endorphine zum kochen bringen.
Doch Dein Körper hat sich an diese Hormonaausschüttung mittlerweile gewöhnt und verlangt eine höhere Dosis.
Wenn Du magst, dann verrate mir bitte, wieso Du gespielt hast.
Was versuchst Du mittlerweile mit Deinem Spielen zu kompensieren?
-
Hmmm...warum hab ich gespielt..? Die erste Antwort die mir da in den Sinn kommt ist : weil ich einfach Lust dazu hatte. Warum zündet sich ein Raucher eine Zigarette an? Weil er vermutlich Lust verspürt eine zu rauchen. Wenn ich damit tatsächlich irgendetwas kompensieren wollen würde, dann wäre mir das zumindest nicht bewusst.Oder könnte man vielleicht sagen : ich wollte die " Ereignislosigkeit" des Tages kompensieren. Das könnte sein. Wenn ich am gestrigen Abend einen wichtigen Termin oder irgendein Geburtstagsfest gehabt hätte dann hätte ich sicher ohne Probleme mein zockfreies Wochenende geschafft.
Aber wie gesagt. Ich werde weiterkämpfen.
Danke für deine Denkanstöße, Olli.
Marcoooo
-
Gestern war ich in einer Spielo!!! :)
Nein, ich habe nicht gespielt. ;)
Ich habe mich dort mit Freunden zum Billardspielen getroffen, weil es dort die besten Tische in unserer Stadt gibt.
Aber genau das ist es, was ich noch nicht ganz verstehe. An mir selbst quasi...
Ich war gestern wie gesagt in der Spielo und verspürte nicht im Geringsten die Lust zu zocken. Sogar die Tatsache, dass mein Kumpel, der eigentlich nie spielt, neben dem Billardspielen mal ein paar Euro gezockt hat konnte mich nicht in Versuchung führen.
Es war absolut kein Problem für mich. Ich musste mich nicht einmal großartig überwinden nicht zu spielen. Grundsätzlich freut mich das natürlich. Aber:
Warum habe ich es dann am Sonntag nicht geschafft?
Was war da anders? Ablenkung hatte ich da eigentlich auch genug.
Offenbar ist mein Körper schon darauf gepolt, dass er am Wochenende seine Dosis Endorphine erhält und unter der Woche eben keine bekommt. Kann sowas sein?
Wie auch immer. Das nächste Wochenende kommt bestimmt. Ich werde es diesmal schaffen. Spielfreie Tage zähle ich erst wieder wenn ich ein Wochenende spielfrei geblieben bin.
Bleibt standhaft!
Marcoooo
-
Hey Marco,
wenn ich dir einen Rat geben darf meide in Zukunft Orte wie diesen.
Es geht vielleicht eine Weile gut aber eh du dich versiehst wirst du
wieder zocken.Das haben wir Spieler alle hinter uns,irgendwann setzt der
Verstand wieder aus.Wenn du wirklich spielfrei bleiben möchtest dann
suche dir andere Hobbys.Spielsucht ist eine Erkrankung und wenn du in
der nähe von diesen Daddelkisten bist brauchste nur mal ein wenig Stress auf
Arbeit oder Privat haben und schon geht es wieder von vorne los.
Also horch mal in dir hinein und spiel nicht mit deiner Sucht.
Ich kenne einige Menschen die sogar mit ihrem Leben wegen ihrer Sucht bezahlt haben.
Zum aufhören gehört viel Kraft und ehrlichkeit,ich wünsche dir eine Menge davon.
LG MONI
-
Hi Marco!
Für mich gilt die goldene Regel: Never touch a Spielhallenboden!
Das ist die pure Versuchung für mich.
Du behauptest, Du hättest nicht gespielt? - Doch!
Überlege mal, was ich damit meinen könnte ...
-
Hallo zusammen,
eine Allgemeine Frage:
Sollte ein Spielsüchtiger garkeine Spiele mehr spielen???
Mein Freund hat sich letzte Woche geoutet.(hat seit 2004 angefangen, vorallem online Sportwetten+poker, und hat einen Schuldenhaufen, aktuell von 45.00,00€) Dies war die Hölle für ihn, sagt er..
Wir haben bislang regelmässig mit seinen Eltern Karten gespielt (Kanasta), natürlich ohne Geldeinsätze, just for fun...zeitvertreib..
In den letzten Monaten haben wir auch mit Freunden Black Jack Abende (1x im Monat)veranstaltet. Da sind wir aber aus dem haus gegangen mit dem Limit 50.00€ zu spielen.
Sollen wir für die Zukunft "Spiele" im Allgemeinen aus dem Wege gehen???
Danke im vorraus für eure feedback..
Es grüßt euch die am Boden zerstörte und Enttäuschte Freundin eines Spielsüchtigen.
anna
-
@ Olli:
Hmmm... du meinst ich hätte doch irgendwie gespielt? Wahrscheinlich meinst du damit diesen Begriff des Passivspielens wenn man zuschaut. Hab ich Recht? Hab ich hier irgendwo mal gelesen. Grundsätzlich ist deine goldene Regel " Never touch a Spielhallenboden" :-) sicherlich gut und für einen Menschen mit der Neigung zu spielen absolut sinnvoll.
Aber es hat mich wie gesagt am Montag in keinster Weise zum Spielen animiert. Meine Absicht, mein Wille nicht zu spielen war deutlich stärker als die Versuchung, der man sich in so einem Etablissement sicherlich aussetzt. Mir ist schon bewusst, dass es keinen großen Sinn macht, sich unter ärgsten psychischen Qualen in so eine Spielhalle zu begeben nur um sich für einen Abend selbst zu beweisen dass man nicht spielen muss. Sowas würde nicht oft gutgehen. Meine Erkenntnis nach jenem Abend war aber: Es war kein Problem. Es war nicht schwer nicht zu spielen. Ich hatte Freude am Billardspielen und an der netten Unterhaltung mit zwei guten Freunden. Anschliessend ging es sogar noch in meine Stammkneipe, in der man durchaus auch schön Geld verzocken kann wenn man das möchte. Doch auch da hatte ich keinen Spieldruck. Und wenn ich dann noch bedenke, dass durchaus das eine oder andere Bier geflossen ist, zeigt mir das, dass ich eigentlich auch ohne dieses Laster meinen Spaß haben kann. Ich muss es einfach nur durchziehen. Und zwar auch am Wochenende, wenn vielleicht die Unterhaltung mal gerade fehlt oder die Gewohnheit das kribbeln in die Finger zurückkehren lässt.
@Anna:
Das ist schwer zu sagen. Grundsätzlich glaube ich, dass man die Grenze einfach da ziehen muss, wo es um Geld geht. Das macht sicherlich den Unterschied. solange es um nur um Spaß an der Freude geht ist das kein Problem. Sonst könnte ein Spieler oder ehemaliger Spieler ja überhaupt nichts mehr machen. Im weitesten Sinne wäre Sport ja auch ein " Spiel". Black Jack- abende mit 50 € Einsatz sind aber vermutlich nicht besonders hilfreich...! Das ist zumindest meine Meinung dazu.
-
Hi Marco!
Ja, das Passivspielen meine ich auch.
Dazu zählt auch bereits für mich das Reagieren auf die Licht- und Toneffekte.
Da war bei Dir kein verstohlener Blick?
Kein Horchen auf die Risikoleiter? Den Klang der herausgedrückten Münzen, wenn sie unten in das Fach klimpern?
Kein Adrenalinausstoß? Nichts?
Mein Gott ! ! ! Du bist geheilt ! ! !
Spaß beiseite ... ;-)
Du hast vorletztes Wochenende gemerkt, das nicht spielen ist nicht einfach umzusetzen.
Du warst voller Enthusiasmus ... und Du bist voll auf die Nase gefallen.
Du warst enttäuscht von Dir.
Du kommst mir vor wie ein kleines Kind (es ist nur ein Bildnis!), welches sich am Streichholz verbrannt hat.
Anstatt sie nicht mehr anzurühren, benutzt es nun eine Zange ...
Es kann das Zündeln nicht sein lassen ...
Dafür ist es einfach viel zu fasziniert von der Flamme ...
Von daher behaupte ich von Dir, dass Du gerade mit Dir selbst ein Spiel spielst.
Lese Deinen Beitrag bitte noch einmal selbst.
Erkenne ich da eine Verharmlosung - ja! Nicht nur eine ...
Aber ich kann Dich beruhigen - es ist unter uns Spielsüchtigen vollkommen normal, dieses Verhalten.
Du weisst, dass Du spielsüchtig bist. Du glaubst aber nicht daran - nicht vollkommen!
Das kommt aber noch ... ;-)
Ich stelle Dir noch ein paar Fragen, die Du auch sicher schon gelesen hast:
Was bist Du bereit zu opfern, um spielfrei zu sein?
Was bist Du bereit zu tun, um spielfrei zu sein?
@Anna
Zunächst einmal solltet Ihr alle Spiele um Geld einstellen.
Dein Freund ist ja nicht einsichtig - er wird sich also seinen Kick bei solchen seltenen Spielen holen.
Stelle Dir vor, Du würdest einen Kokainabhängigen einmal im Monat eine Spritze füllen - hätte er da überhaupt eine Chance clean zu werden?
Grundsätzlich händelt ein Spieler Gesellschaftsspiele (BlackJack ist ein Glückspiel) für sich selbst.
Ich kenne aus meiner SHG jemanden, der so aufrichtig und gleichzeitig präventiv für sich entscheidet, der spielt noch nicht einmal mehr MauMau.
Spiele, bei denen es um einen Einsatz geht - also auch Knöpfe, Jetons, Wattebäuschchen - sind strikt tabu.
-
Hallo Olli!
Zunächst einmal muss ich dir widersprechen. Ich weiss sehr wohl dass ich ein Spielproblem hab. Sonst hätte ich mich sicher hier nicht angemeldet.
Verharmlosen wollte ich eigentlich nichts. Wo genau glaubst du das in meinem Beitrag herauslesen zu können? Wenn das so rüberkam war es zumindest nicht meine Absicht. Ich wollte eigentlich nur schildern wie ich diesen Abend erlebt habe. Wenn ich mit mir hätte kämpfen müssen, wenn es wirklich eine Qual gewesen wäre, hätte ich das hier auch geschrieben. Aber dem war wirklich nicht so. Wie auch immer, Spielos gehören sowieso nicht in mein regelmäßiges Repertoire. Von daher ist es auch kein Problem diese gar nicht mehr zu betreten. Bei mir bezieht sich die Gefahr sicherlich mehr auf die Verknüpfung, dass meine Stammkneipe auch einige Automaten " anbietet " . Wie bereits in meinen ersten Einträgen geschrieben ist dieses Lokal (auch ohne Zockerei)so eine Art Lebensmittelpunkt oder Hauptbegegnungspunkt mit allen Freunden und Bekannten. Dort überhaupt nicht mehr hingehen zu können würde mich genauso unglücklich machen wie wenn ich weiterzocken würde.
Mein Ziel muss es einfach sein, genauso wie du in deiner Dartkneipe, zwar weiter dorthingehen zu können, aber um den abgetrennten Nebenraum mit den Daddelautomaten einen "großen Bogen" zu machen, wie du es für dich so schön formuliert hast. Dort jetzt einfach monatelang gar nicht mehr hinzugehen wäre quasi ein Opfer dass ich nicht bringen kann oder möchte, um deine Frage zu beantworten. Aber ich möchte daran arbeiten, beides unter einen Hut zu bringen. Bis auf meinen doofen Ausrutscher vom Sonntag ist mir das seit meiner Anmeldung in diesem Forum auch ganz gut gelungen.
Ich werde weiterkämpfen. Vielleicht gelingt es mir sogar, einen engen Freund, der ( meiner Meinung nach) bereits in ähnliche Probleme gerät dazu zu bringen es ebenfalls zu unterlassen. Jedenfalls hat der diesen Wunsch, nicht mehr spielen zu wollen auch schon geäussert. Oder hältst du das für keine gute Idee, Olli? Frei nach dem Motto erstmal sich selbst in den Griff bekommen... Oder könnte es vielleicht sogar hilfreich sein, das Ganze zu zweit durchzuziehen und sich gegenseitig zu stützen?
Gruß
Marcoooo
-
Hi Marco!
Auch dir muss ich gestehen ... ich will manchmal zu viel auf einmal ...
Fühle Dich da bitte nicht auf den schlips getreten.
Zur Verharmlosung - hier machst Du es wieder - Ausrutscher nennst Du es.
Nein, das war kein Ausrutscher - es gibt keine Ausrutscher.
Spielfreiheit bedeutet gar nicht spielen - jedes Spielen unterbricht sie abrupt und brutal.
Sie ist zu ende und kann nur neu gestartet werden.
Etwas anderes ist der Genesungsweg, auf dem du Dich befindest.
Hier einen Rückfall zu erleiden, bedeutet nicht, dass Du den weg von vorne beginnst.
Ein Rückfall kann als Erfahrung hilfreich sein.
Jetzt muss ich Dir noch meine Definition von Rückfall erklären, die ich aus meiner Gruppe habe ...
Ein Rückfall ist die Unterbrechung der Trockenheit mit dem anschließenden Ziel, diese wieder zu erreichen.
Trockenheit erreicht man nach frühestens einem halben Jahr Abstinenz mit gleichzeitiger Nutzung von genesungswerkzeugen, wie SHGs z.B.
Dein "Ausrutscher" deklassiert deine spielfreie Zeit demnach zur Spielpause.
Das klingt Dir vielleicht jetzt zu destruktiv, deshalb lass mich noch nachschieben, dass jede Abstinenz mit dem ersten Tag beginnt.
Somit hat auch jeder einzelne deiner spielfreien Tage so viel Wichtigkeit, dass Du darauf stolz sein kannst.
So, Dein Freund ... hmmmm ... wie ernst ist es ihm?
Hat er jeh einen Versuch unternommen, das Spielen zu unterlassen?
Oder sind seine Äußerungen lediglich Ausdruck seiner Unzufriedenheit mit gleichzeitigem Willen weiter zu spielen?
Wenn er es ernst meint, dann nimm ihn mit ins Boot - wenn nicht, dann lasse ihn weiter schwimen.
Seine Zeit wird auch noch kommen.
Und ja, da hast Du recht, es ist in meinen Augen ein Wagnis ihn mitzunehmen.
Es besteht immer die Gefahr, dass sich Dein Augenmerk auch ihn konzentriert, anstatt auf Dich.
Als mich mein Schwager damals überredet hatte, die SHG mit ihm zusammen zu besuchen, da verging nicht viel Zeit, bis er mich um Geld anhaute, weil er gespielt hatte.
Habe es ihm damals gegeben - würde es heute aber nicht mehr machen, da ich ihn damit aktiv beim Spielen unterstützt habe.
Gott sei Dank war das eine eintagsfliege ...
-
Ja,ja,ja,Olli! ;)
Dann nehm ich das Wort " Ausrutscher" halt wieder zurück. ;) Natürlich war es ein Rückfall und selbstverständlich beendet das die spielfreie Zeit. Deshalb hab ich ja auch aufgehört meine Tage weiterzuzählen. ;)
Deine Definition von Trockenheit mag stimmen.
Allerdings, auch wenn du das vielleicht nicht gerne hörst, halte ich nicht viel von diesen SHGs. Letztlich kommt es schlichtweg auf einen selbst an. Ich kann dorthingehen, zuhören,mitreden und anschliessend schön wieder spielen gehen. Der eine oder andere wird das auch tun und sich ein wenig selbst damit beruhigen, dass er ja " zumindest versucht,etwas dagegen zu tun..". Nach meinem Dafürhalten kann so eine SHG nicht mehr und nicht weniger helfen, als dieses Forum hier. Erfahrungsaustausch, Leidensgeschichten von Menschen die das gleiche Problem haben... all das gibt es z.B. in diesem Forum hier auch.
Der einzige Schlüssel um von einer Sucht wegzukommen ( und zwar egal von welcher Sucht)ist letztlich keine SHG oder irgendwelche Werkzeuge, sondern eine gute Portion Härte zu sich selbst, in den Momenten, in denen man droht der Versuchung zu erliegen. Ab wann man in der Lage ist, diese Härte zu sich selbst aufzubringen ist nach meiner Erfahrung von Mensch zu Mensch verschieden. Der eine muss den Karren wirklich erst komplett gegen die Wand fahren, Schulden über Schulden um die Ohren haben, vielleicht sogar in der Privatinsolvenz stecken, bei anderen ist die " Schwelle" schon eher erreicht. Aber eines bleibt immer gleich: Der Wille aufzuhören, muss stärker sein als die Sucht. Dabei spielt der individuelle Charakter eines Menschen eine große Rolle. Ich habe Menschen kennengelernt, die von einem Tag auf den anderen einfach das Rauchen aufgehört haben, obwohl sie wirklich starke Raucher waren. Einfach so. Ohne irgendwelche Hilfsmittel. Einfach nur weil sie es wollten und hart genug zu sich selbst waren. Meine Ex-Freundin wiederum war nur Gelegeheitsraucherin, wollte aufhören, schaffte es aber nicht....
Auch beim Automatenspiel habe ich ein Beispiel in meiner direkten Umgebung: Vorher regelmässig gespielt und plötzlich komplett aufgehört. Einfach so. Inzwischen schon über ein Jahr. Er hat auch kein Problem damit, anderen dabei zuzusehen. Er zockt einfach nicht mehr.
Ich möchte hier nicht irgendwelche Selbsthilfegruppen schlechtreden, aber ich halte es für eine Illusion zu denken, dass man seinem Ziel, nicht mehr zu spielen, nur dadurch näher kommt weil man dorthingeht. Der Moment, in dem die Versuchung zu spielen da ist, wird immer kommen. In diesen Momenten hilft keine SHG. In diesen Momenten entscheidet ganz allein der eigene Kopf, die eigene Willensstärke ob man spielfrei bleibt oder nicht.
Darauf kommt es an.
Das ist meine Meinung.
Gruß
Marcoooo
-
Hi Marco!
Ich gebe Dir da zu 99.99996 % Recht.
Aber es macht einen Unterschied, ob Du zuhause oder auf der Arbeit vor dem SHG-PC hängst oder real - Aug in Aug - in der Gruppe sitzt.
-
hier muss ich auch mal drauf antworten !
natürlich gibt es sehr willenstarke menschen die von heute auf morgen z.b mit den rauchen aufhören...und natürlich gibt es auch andere "süchtige" die von heute auf morgen mit ihrer sucht abschliessen....aber sind das nicht ausnahmen ? was ist denn mit den jugendlichen der die karre vor der wand gefahren hat....wer hilft ihm ? wer hat denn z.b mit spielsucht erfahrungen ? seine eltern....nein nein ...die hätten ihm schon doch schon im vorfeld gewarnt wenn diese etwas von "spielsucht" gewusst hätten....sogesehen kann eine shg oder ähnliches doch nur etwas positives sein, oder leiden wir auch an spontanremissionen ?
Rainer
-
Hi Reiner!
Sind das wirklich alles nur Ausnahmen?
Meine innere Stimme sagt zu der Frage auch ja.
Vor einigen Jahren, meine ich mich erinnern zu können, wurden mal ein paar Zahlen öffentlich gemacht, die das Gegenteil behaupteten.
Ich kenne einige Personen aus meiner Vergangenheit, die vollkommen exzessiv gespielt haben.
Heute haben sie sich arrangiert oder haben ganz aufgehört, ohne dass sie sich Hilfe geholt haben.
Nichts desdo trotz bin ich der Überzeugung, dass nur Ansätze von aussen meine eingefahrenen Denkstrukturen aufweichen können.
Ich muss nicht die Fehler wiederholen, an denen Andere zu Hauf bereits gescheitert sind.
Es ist einfach der sicherere Weg.
Um es hier zum tausensten Mal zu wiederholen #grins# - als ich bereit für die SHG war, da gab es wahrhafte Erkenntnisexplosionen in meinem Oberstübchen.
So habe ich sie empfunden und ich möchte sie nicht missen.
-
So,heute meld ich mich auch mal wieder hier im Forum. Hab zwar schon einige Tage nix mehr geschrieben, lese aber immernoch regelmäßig mit. Am nun hinter mir liegenden Wochenende hab ich es nun zum ersten mal geschafft zu 100% spielfrei zu bleiben. Wer meine Beiträge verfolgt hat der weiss ja schon, dass für mich gerade die Wochenenden problematisch sind. Naja,nun hab ich zumindest auch einen kleinen Anfang gemacht. Insgesamt nun 10 Tage spielfrei. Fühlt sich gut an.
Gruß
marcoooo
-
moin moin marcoooooooooooooooooooo
ein wochenende und 10 tage spielfrei.....wenn ich richtig rechne sind das schon 2 wochenenden .....und das vergangene warst du das erste mal spielfrei ? sehr arbeitgeber freundliche ecke.............wo immer du auch wegkommst....aber ist auch egal...wichtiger ist dein ziel spielfrei zu bleiben.......
Rainer
-
Moin!Am Freitag,den 30.11. hab ich das letzte mal gespielt. Freitag zähle ich spielproblemtechnisch zum Wochenende. Somit war jenes Wochenende noch nicht spielfrei.;-)
So ist das. Bleibt standhaft!
Gruß
Marcooooo
-
moin Marcoooooooooooooooooo
das sind dann jetzt 10 tage.....ein beachtliche leistung (wirklich).....am anfang habe ich auch die tage gezählt....aber wenn du erstmal im 2 stelligen bereich bist (10 tage), wäre es doch jammer schade nochmal wieder von vorne anzufangen.......10 tage sind bei @olli nur ein spielpause (hehehehehe@olli)...also da mußt du mindesten noch 10 tage drann hängen (dann ist es "nur ein rückfall")........blödsinn was ich geschrieben habe.....eigentlich wollte ich dir nur sagen das ich es toll finde das du weiter gegen deine sucht kämpft.......und das du für deine "abstinenz" wirklich reichlich belohnt wirst !
mach weiter........
Rainer
-
Hi!
Wollte heut, nachdem ich ne ganze Weile nix mehr von mir hören lassen hab, mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben.
Im Dezember gab es bei mir, wie man vorher schon lesen konnte, die ersten nennenswerten Fortschritte bzgl. meines Vorhabens Abstand von den Teufelskisten zu nehmen. Allerdings kam es zu einem weiteren Rückfall. Dennoch ließ ich mich davon nicht entmutigen und fasste für mich den Entschluss den Jahreswechsel zu einem markanten Wendepunkt werden zu lassen. Gesagt getan. Seitdem wir das Jahr 2013 schreiben ist kein einziger Cent von meinem Geld in einen Automaten geflossen, wenn man von Park- und Getränkeautomaten mal absieht ;-).
Ich bin festentschlossen und nach einem spielfreien Monat spielt das leidliche Thema des Automatenzockens in meinem Kopf bereits keine Rolle mehr. Ganz im Gegenteil. Ich erfreue mich an den positiven Folgen, die sich am Kontostand ablesen lassen.
Ich will mir hier jetzt kein Lob oder Selbstbestätigung abholen. Vielmehr möchte ich alle anderen, die gegen diese Sucht kämpfen, dazu ermutigen sich nicht von einem Rückfall wieder komplett zurückwerfen zu lassen, sondern immer weiter dagegen anzukämpfen. Ein Rückfall kann passieren. Wichtig ist, dass man nach jedem Rückfall noch entschlossener ist, es anschließend besser zu machen. Und nicht etwa entmutigt aufzugeben.
Mich hat dieser markante Punkt des Jahreswechsels echt irgendwie unterstützt. Es ist schön, sagen zu können " Ich habe heuer noch nicht einen Cent verzockt". Hätte ich nun einen Rückfall könnte ich das nicht mehr von mir behaupten und irgendein xbeliebiger Tag würde an die Stelle treten. Und das möchte ich nicht :-)
Bleibt standhaft!
Marcoooo
-
Hi Marco!
Du bekommst von mir Kritik ... so! ;-)
Wieso hast Du Dich zurückgezogen?
Ich zitiere einmal einen Freund: Ein Rückfall gehört zur Genesung!
Musstest Du es denn da unbedingt "alleine" mit dir ausmachen?
Wenn es dir dreckig geht, dann darfst Du Dich ruhig hier in unseren Kreis begeben und Dich auch ausheulen.
Dazu haben wir diese Plattform!
Habe Vertrauen und lass dich einfach fallen ...
Strohhalme sind etwas feines ... doch wenn man sich daran zu fest klammert, dann gehen sie kaputt.
Wenn Dir der Jahreswechsel Motivation bringt, dann nutze ihn ruhig.
Doch eigentlich ist ein Datum schlichtweg EIN Datum unter vielen.
Es ist ein Tag unter vielen. Solch ein Tag hat keine Seele, keinen Willen, er ist gefühllos.
Ein Tag ist ein Zeitraum, der durch Erinnerungen gefüllt werden kann.
Dies hast Du mit diesem besonderen Tag gemacht - Du hast ihn gefüllt mit dem ersten spielfreien Tag dieser Abstinenz.
Doch auch gestern war ein besonderer Tag - und vorgestern ... jeder einzelne Tag bis zum
02.01. zurückgehend. Auch an diesen hast Du Dich entschieden nicht zu spielen.
Doch nicht einer dieser Tage ist so wichtig wie der Heutige!
Heute beginnt die Zukunft und die darfst Du Dir selbst bestimmen.
Du darfst Dir nur für heute erlauben spielfrei zu bleiben.
und nach einem spielfreien Monat spielt das leidliche Thema des Automatenzockens in meinem Kopf bereits keine Rolle mehr.
"Keine Rolle mehr"? Ist das nicht unglücklich formuliert?
Natürlich spielt es eine Rolle ... sonst wärst Du ja nicht hierher zurück gekommen?
In meiner SHG gibt es eine Definition von "Trocken".
Dies ist jemand, der mindestens ein halbes Jahr abstinent ist und aktiv für seine Genesug arbeitet.
Deine Gefühle und Dein Denken fahren gerade Achterbahn.
Gerade reitest Du auf dem Wellenkamm Deines Erfolges.
Doch es werden auch wieder andere Tage kommen ...
Achte bitte auch Dich ... sei vorsichtig ...
Deine Sucht ist ein mächtiger Gegner ... sie hat Geduld und sie wartet nur auf den richtigen Moment.
-
Hallo Olli!
Mir war klar,dass dir meine Aussage, die Automaten spielten keine Rolle mehr in meinem Kopf,nicht so ganz gefallen wird ;). Hast Recht, ist bissl unglücklich formuliert. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen,dass es mir inzwischen schon einiges leichter fällt es einfach seinzulassen. Deine Einschätzung bzgl. Zurückziehen ist aber falsch. Mir ging es nie dreckig oder so. Auch der Dez. war für mich bereits trotz Rückfall ein erfolgreicher Monat, da ich auch da unter dem Strich schon weit weniger ge-bzw. verzockt hatte. Vielmehr bin ich nicht der Typ,der jeden Tag Lust zum Schreiben hat ;).
Die Sache mit dem halben Jahr mag stimmen. Ich bin zuversichtlich, dass ich das erreichen werde. Dennoch spüre ich bereits jetzt, dass der anfängliche Druck bereits geringer,sehr viel geringer ist.
Bleibt standhaft!
Marcoooo
-
So,wieder ein Monat um seit meinem letzten Eintrag. Inzwischen verstehe ich langsam selber nicht mehr wie man sich ( bzw. wie ich mich) über Monate und Jahre von diesen bescheuerten Daddelautomaten so vereinnahmen lassen konnte. Sogar so weit, dass man sich anderweitig, wo es sicherlich sinnvoller gewesen wäre Geld auszugeben, einschränken musste nur um die Verluste an den blöden Kisten halbwegs zu kompensieren. Wenn man jetzt sieht, was man sich alles leisten kann und am Ende des Monats bleibt trotzdem noch was für die hohe Kante, dann gehen einem erst richtig die Augen auf. Man will wohl lieber gar nicht so genau wissen wieviel Kohle da insgesamt den Jordan hinuntergeflossen ist..
Aber wie heisst es so schön: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei diesem Forum, bzw. bei den Usern, die es mit Leben erfüllen bedanken. Für mich war und ist es ein hilfreicher Mosaikstein, um mein exzessives Spielverhalten an diesen verdammten Kisten, die so viel Unheil über so viele Menschen bringen, in den Griff zu bekommen. Ich weiss, dass ich vom naturell her immer ein Mensch bleiben werde, der gerne sein Glück versucht und dass man nach wie vor der Gefahr ausgesetzt ist, wieder in alte Muster zu verfallen ( Lieber Olli ;-) ), aber mein Bewusstsein diesbezüglich hat sich in den letzten Wochen doch stark verändert. Ich wünsche allen betroffenen in diesem Forum, dass sie ihre Ziele erreichen werden.
Bis demnächst.
Marcoooo
-
Moin Marco
Deine Worte !
"Wenn man jetzt sieht, was man sich alles leisten kann und am Ende des Monats bleibt trotzdem noch was für die hohe Kante, dann gehen einem erst richtig die Augen auf. Man will wohl lieber gar nicht so genau wissen wieviel Kohle da insgesamt den Jordan hinuntergeflossen ist.."
Und wenn du eines Tages siehst das Geld nur ein mittel zum Zweck ist, aber mit dem wirklichen "Leben" nichts am Hut hat, dann machst du wieder ein riesiger Schritt nach vorne.
Rainer
-
Hallo Ihr Beiden!
Ihr habt 2 sehr sehr schöne Beiträge geschrieben!