Unterstützen Sie unsere Arbeit Jetzt spenden!
Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
» Mittwochsgruppe    |    » Samstagsgruppe
     

Wie kann ich meine Frau unterstützen?

  • 3 Antworten
  • 5099 Aufrufe
Wie kann ich meine Frau unterstützen?
« am: 15 August 2010, 09:44:03 »
Hallo zusammen,
der Grund meiner Frage ist folgender:
Meine Frau ist Spielsüchtig, war auch lange Zeit abstinent. In dieser Zeit hat sie allerdings auch regelmässig eine Psyschaterin aufgesucht, um ein schweres Trauma zu behandeln. Nach unseren Umzug hat sie jedoch diese Therapiesitzungen schleifen lassen und später auch aufgegeben. Ich vermute, dass im gleichen zuge hat auch ihr spielen wieder angefangen. Glücklicherweisse konnten wir über ihre Abhängigkeit auch offen reden und sie ist auch willig eine Therapie zu machen.
Nun ist die Frage, wie ich sie in ihrer Entscheidung und auch im Verlauf der Therapie unterstützen kann. Ich denke auch etwas kontrolle ist ratsam.

Schöne Grüße.

*

Offline Olli

  • *****
  • 7.340
Re: Wie kann ich meine Frau unterstützen?
« Antwort #1 am: 16 August 2010, 11:28:04 »
Hi Scouter!

Bei dem kurzen Statement von Dir denke ich, dass Du Deine Frau moralisch gesehen schon genug unterstützt.
Vermutlich fehlt in Deiner Frage das Wörtchen "mehr"?

Ich bin ja nun so ein kleiner Pessimist, der sofort daran denkt, wie seine eigene Vergangenheit ausgesehen hat.
Vor bestimmt 10 oder 11 Jahren habe ich auf Bitten meiner Angehörigen eine SHG besucht - und irgendwann habe ich die Meetings "schleifen lassen und später auch aufgegeben".

Heute ist mir bewusst, dass ich damals mit dem Spielen gar nicht aufhören wollte.
Meine Besuche waren nur ein Alibi, um meine Angehörigen zu besänftigen, die altbewährte Normalität zurückkehren zu lassen um dann - ich formuliere es bewusst hart - wieder spielen gehen zu können.
Ich habe meine Angehörigen aus heutiger Sicht schamlos manipuliert.
Natürlich habe ich es gewusst - und ebenso habe ich es natürlich verdrängt.
Ob das bei Deiner Frau auch so ist, weiss ich nicht.

Was ich weiss - ohne meine mehrfachen wöchentlichen Medikamente (SHF) würde ich wahrscheinlich längst wieder spielen.

Gibt es in Eurer Nähe eine SHG?
Erkundige Dich - wenn ja, dann informiere Deine Frau, lasse ihr die Entscheidung.
Du kannst ruhig auch dort aufschlagen.
Auch Du benötigst Leute, die sich mit der Thematik Spielsucht auskennen und DIR ihre Erfahrungen schildern können, damit DU weisst, wie Du damit umgehen kannst.
Vielleicht wird sogar eine Angehörigengruppe angeboten.
Wenn es keine SHG gibt, dann erkundige Dich nach einer Suchtberatungsstelle.
Auch dort kannst DU Dir Hilfe einholen.
Dann können einige "typische" Fehler der Angehörigen vermieden werden.
Einer davon - wieso kam Deine Frau an Ihr Suchtmittel "Geld" heran?
Nun habe bitte nicht direkt ein schlechtes Gewissen, DU könntest "Schuld" an ihrem Spiel haben - sie entscheidet ganz alleine für sich, ob sie spielen will oder nicht.
Mit dem Werkzeug der "finanziellen Kontrolle" kannst Du ihr lediglich den Weg zum Spiel erschweren - oder anders formuliert - es ihr einfacher machen, NICHT zu spielen.

Ich hoffe, Dir ein wenig geholfen zu haben.
Gute 24 h
Olaf

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Wie kann ich meine Frau unterstützen?
« Antwort #2 am: 17 August 2010, 16:00:32 »
Danke für deine Antwort.

Ich war selbst einige Jahre Drogenabhängig und weiss daher, was ein Süchtiger alles für "seinen" Stoff tut.
Meine Frau hat sich bereit erklärt, sowohl zu einer SHG zu gehen als auch mir ihre Bankkarten etc. zu geben. Ich meinte auch eigentlich mehr eine moralische Unterstützung. Sollte ich vielleicht auch mal zur SHG mit gehen?

*

Offline Ilona

  • *****
  • 3.891
    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Wie kann ich meine Frau unterstützen?
« Antwort #3 am: 17 August 2010, 16:14:02 »
Hallo Scouter,

willkommen in unserem Forum. Es ist sicherlich eine gute Idee in eine SHG für Angehörige von Glücksspielsüchtigen zu gehen. Was die weitere Unterstützung angeht, würde ich das an deiner Stelle bei einem Paargespräch zusammen mit deiner Frau erläutern. Sie geht doch in eine Suchtberatungsstelle? oder wieder zu eienr Psychiaterin? Die würde aber sicherlich auch ein gemeinsames Gespräch mite uch machen.

Alles Gute und viele Grüße, Ilona

 

Wir danken dem AOK Bundesverband für die Finanzierung des technischen Updates dieses Forums