Hallo Fun8nn8,
es gibt viele Menschen, die schaffen es ganz allein aus einer Sucht auszusteigen. Man nennt sie "Selbstaussteiger". Es ist gut, dass es die gibt. Kämen nämlich alle, die ein Suchtproblemn haben, in eine Selbsthilfegruppe, eine Beratungsstelle oder eine Fachklinik, hätten wir ein Problem, weil es gar nicht so viele Plätze gibt.
Woran merkt man nun, ob man zu dieser Gruppe gehört? Eigentlich ganz einfach: Klappt der Ausstieg? Oder klappt er nicht? Natürlich nicht einfach so. Am besten setzt man sich hin (evtl. mit jemandem zusammen) und überlegt ganz konkret, was man ändern will und wie man dahin kommen will. Ähnlich wie mit einer Reise. Ich will z.B. nach München und überlege mir dann wie ich da hinkomme (zu Fuß, Fahrrad, Auto, Zug, Bus, Mitfahrzentrale, Taxi) und dann mache ich mich auf den Weg. Komme ich in der anfgegebenen Zeit nicht an, oder bin plötzlich ganz woanders (z.B. in Hamburg) dann stimmt was nicht mit meiner Reisevorbereitung. Die muss ich dann ändern bzw. anpassen. Klappt es wiederholt nicht und ich bin überall -nur nicht in München- sollte ich mir Unterstützung holen. Die kann auch vielfältig sein. Ich kann in ein Reisebüro gehen, mich einer Reisegruppe anschließen oder mir auch einen Fahrer mieten.
Tja, und so ähnlich ist das mit der Sucht auch. Wenn man selbst einiges ausprobiert hat und es klappt nicht, macht es wenig Sinn immer wieder den gleichen Weg zu probieren. Wenn ich dich richtig verstehe, gelingt es dir schon seit längerer Zeit nicht aufzuhören, obwohl du unter der Zockerei leidest. Du hast einiges versucht, was nicht funktioniert hat. Woher nimmst du den Optimismus, dass du es beim nächsten Versuch allein schaffst? Versuch es doch mal mit Unterstützung. Du könntest in eine Selbsthilfegruppe gehen. Oder in eine Beratungsstelle. Das haben vor dir einige mit Erfolg gemacht. Versuch's doch mal!
Alles Gute und viele Grüße
Ilona