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Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Hilfe :(

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Hilfe :(
« am: 13 November 2010, 01:20:39 »
Hallo,

bin 21 Jahre alt und seid 2 Jahren ca. spiele ich.
Ich verliere immer mein ganzes Geld  :-[ :-[ :-[ :-[

Ich weiss nich weiter, jedesmal wenn ich etwas Geld habe denke ich daran Spiele zu gehen und verspiele mein ganzes Geld :( dann bin ich sauer und will nie wieder spielen aber am nächsten Tag ist alles wie gehabt.

Ich habe bestimmt mehr als 10.000€ verspielt.Ich will einfach nur aufhören, ich möchte keine Tehrapien machen oder sonstiges ich will nur aufhören :(

Re: Hilfe :(
« Antwort #1 am: 13 November 2010, 18:29:33 »
 :)hallo fun8nn8.muss dir leider sagen,das es schwer wird ohne therapie und selbsthilfegruppe.einfach so kommt man nicht aus dem hamsterrad nicht raus.was spricht dagegen hilfe anzunehmen?schau ob es in deiner nähe eine selbsthilfegruppe gibt.gruss sigi

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Offline Olli

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  • 7.340
Re: Hilfe :(
« Antwort #2 am: 15 November 2010, 11:28:57 »
Hallo mein junger Freund!

Du verspielst also Dein ganzes Geld?

Ist das wirklich das Einzige, was Du verspielst?

Was ist mit Deiner Zeit?
Was ist mit Deinem Selbstwertgefühl?
Was ist mit Deiner Psyche/geistigen Gesundheit?

Du hast die Kontrolle verloren.

Du leidest darunter ein "pathologischer Glückspieler" zu sein!

Du bist spielsüchtig - Spielsucht ist eine anerkannte Krankheit!

Nehmen wir an, man diagnostiziert bei Dir eine Entzündung des Blinddarms.
Wenn ich Deine letzten Worte so lese, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Du nach einem Skalpell rufst - um ihn Dir selber raus zu schneiden?

Werde Dir bewusst, was Du möchtest.
Willst Du ernsthaft spielfrei werden?
Willst Du ernsthaft Hilfe einfordern?
Wirst Du ernsthaft versuchen sie anzunehmen?

Mein Freund - ich bin nun schon ein paar Jährchen spielfrei, habe eine SHG besucht, bin hier im Forum unterwegs und in meinem eigenen.
Du wirst es kaum glauben - so ca. 95 % der Neuanmeldungen wollen es "alleine schaffen".
Doch meine Erfahrungen haben gezeigt - auch am eigenen Leibe - das funktioniert nicht.

Du hast absolut keinen Grund Dich zu verstecken.
Du hast absolut keinen Grund Dich zu schämen.

Es gibt Hilfsinstitutionen, deren Hilfe Du EINFORDERN darfst.
Da gibt es Suchtberatungsstellen, deren Mitarbeiter eine Lehre oder ein Studium gemacht haben, um auch spielsüchtigen Menschen zu helfen.
Glaubst Du, Du könntest Dir deren Wissen und deren Erfahrungen im stillen Kämmerlein selber aneignen um DICH selber zu therapieren?

Da gibt es Selbsthilfegruppen, die aus ihren Erfahrungen einen Pool bilden - jeder füllt etwas hinein - und jeder darf sich daraus bedienen.
Möchtest Du all diese Erfahrungen am eigenen Leibe verspüren um dann aus den eigenen Fehlern zu lernen?
Du brauchst Dich nicht zu fürchten - alle haben nur ein Ziel - sie möchten ihr Leben wieder meistern können.
Willst Du das nicht auch?

Zum Schluss möchte ich Dir noch ein Zitat mit auf Deinen Weg geben.
Es bezieht sich auf Deine Aussage, "nur" das Spielen sein zu lassen.

"Nichts tun ist zocken"

... und zwar mit Deinem Leben.

Gute 24 h
Olaf
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Ilona

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  • 3.892
    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Hilfe :(
« Antwort #3 am: 15 November 2010, 13:54:42 »
Hallo Fun8nn8,

es gibt viele Menschen, die schaffen es ganz allein aus einer Sucht auszusteigen. Man nennt sie "Selbstaussteiger". Es ist gut, dass es die gibt. Kämen nämlich alle, die ein Suchtproblemn haben, in eine Selbsthilfegruppe, eine Beratungsstelle oder eine Fachklinik, hätten wir ein Problem, weil es gar nicht so viele Plätze gibt.

Woran merkt man nun, ob man zu dieser Gruppe gehört? Eigentlich ganz einfach: Klappt der Ausstieg? Oder klappt er nicht? Natürlich nicht einfach so. Am besten setzt man sich hin (evtl. mit jemandem zusammen) und überlegt ganz konkret, was man ändern will und wie man dahin kommen will. Ähnlich wie mit einer Reise. Ich will z.B. nach München und überlege mir dann wie ich da hinkomme (zu Fuß, Fahrrad, Auto, Zug, Bus, Mitfahrzentrale, Taxi) und dann mache ich mich auf den Weg. Komme ich in der anfgegebenen Zeit nicht an, oder bin plötzlich ganz woanders (z.B. in Hamburg) dann stimmt was nicht mit meiner Reisevorbereitung. Die muss ich dann ändern bzw. anpassen. Klappt es wiederholt nicht und ich bin überall -nur nicht in München- sollte ich mir Unterstützung holen. Die kann auch vielfältig sein. Ich kann in ein Reisebüro gehen, mich einer Reisegruppe anschließen oder mir auch einen Fahrer mieten.
Tja, und so ähnlich ist das mit der Sucht auch. Wenn man selbst einiges ausprobiert hat und es klappt nicht, macht es wenig Sinn immer wieder den gleichen Weg zu probieren. Wenn ich dich richtig verstehe, gelingt es dir schon seit längerer Zeit nicht aufzuhören, obwohl du unter der Zockerei leidest. Du hast einiges versucht, was nicht funktioniert hat. Woher nimmst du den Optimismus, dass du es beim nächsten Versuch allein schaffst? Versuch es doch mal mit Unterstützung. Du könntest in eine Selbsthilfegruppe gehen. Oder in eine Beratungsstelle. Das haben vor dir einige mit Erfolg gemacht. Versuch's doch mal!

Alles Gute und viele Grüße

Ilona



 

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