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Uni sucht Menschen, die Glücksspielsucht besiegt haben

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Offline Ilona

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Uni sucht Menschen, die Glücksspielsucht besiegt haben
« am: 09 Dezember 2010, 17:58:12 »
Uni sucht Menschen, die Glücksspielsucht besiegt haben

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und das Universitätsklinikum Greifswald führen derzeit gemeinsam eine groß angelegte Studie zum Thema Glücksspiel in Deutschland durch.

Ziel ist es, umfassende Erkenntnisse über das Ausmaß der Nutzung von Glücksspielangeboten in Deutschland und die Auswirkungen auf das Leben der Spielenden zu gewinnen. Das Projekt ist zur Zeit besonders interessiert an Menschen, die früher einmal ein Glücksspielproblem hatten und dieses ohne professionelle Hilfe überwunden haben. Mittlerweile weiß man, dass viele Menschen dies schaffen. Die Erfahrungen dieser Personen sind besonders interessant für die Forschung und können anderen Betroffenen helfen. Das Forscherteam erhofft sich, durch die Daten Therapieangebote verbessern zu können.

Für die Befragungen sucht das Forschungsteam noch Menschen im Alter von 14 bis 64 Jahren, die in der Vergangenheit ein Glücksspielproblem hatten und ohne Therapie oder Beratung das Glücksspielproblem lösen konnten. Wichtig ist, dass diese Menschen keinerlei professionelle Hilfe wie zum Beispiel von einem Psychiater/Psychologen, Selbsthilfegruppen oder Suchtberatungsstellen und Kliniken in Anspruch genommen haben. Die erhobenen Daten werden absolut vertraulich behandelt. Eine Aufwandsentschädigung ist vorgesehen.

Interessenten, die an der Studie teilnehmen möchten, können unter der gebührenfreien Rufnummer 0800/7807807 oder per E-Mail an PAGE@uni-greifswald.de Auskunft erhalten. Weitere Informationen finden sich unter www.medizin.uni-greifswald.de/epidem/forschung/epidemiologie/page.html.

Die Studie wird von den 16 Bundesländern gefördert und soll grundlegende Informationen auf diesem lange Zeit vernachlässigten Gebiet der Suchtforschung gewinnen. Diese sind unerlässlich, um das Hilfeangebot für betroffene Spieler zu verbessern. Teilnehmer der Studie können einen großen Beitrag dazu leisten.

http://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=65718

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Offline Olli

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Re: Uni sucht Menschen, die Glücksspielsucht besiegt haben
« Antwort #1 am: 10 Dezember 2010, 10:52:49 »
Moin!

Ich bin ein wenig irritiert ... ;)

"... Glückspielsucht besiegt haben" - ist für MICH ein Wiederspruch in sich.

Desweiteren bin ich der Überzeugung, dass NIEMAND sich als süchtig bezeichnet ... und sich dann keine Hilfe holt.
Die Personen, die ihr "Problem" scheinbar bewältigt haben, fühlen sich gar nicht angesprochen ...

Dann kommt hinzu, dass diejenigen, die sich hier registrieren und den Beitrag hier lesen, bereits Mitglieder einer SHG sind - und sich damit nicht melden brauchen.
Zumal haben diese Personen ihr Problem noch gar nicht gelöst - es ist akut ...

Ich bin da jetzt sowas von irritiert ... #grins#

Trotzdem finde ich es super prima, dass es Menschen gibt, die sich damit beschäftigen.
Von daher erlaube ich mir, den Artikel auch in meinem Forum zu publizieren.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Uni sucht Menschen, die Glücksspielsucht besiegt haben
« Antwort #2 am: 10 Dezember 2010, 16:17:01 »
Hallo,
ich kann meinem Vorredner nur zustimmen. Wenn es darum geht eine Studie über Glückspiel zu erstellen dann kann man sich sicherlich mit Menschen darüber unterhalten die ohne Hilfe Ihr PROBLEM gemeistert haben. Jedoch um eine Studie über Glücksspielsucht und dessen Einfluß in das Leben realistisch darstellen zu können muß man sich hier mit Menschen unterhalten die SÜCHTIG sind und es auch für immer bleiben. Diese Studie wird meiner Meinung nach knapp Ihr Ziel verfehlen. >:(
Wer es ohne hilfe schafft hat nicht wirklich ein Problem mit dem Spielen und somit auch keine Einflüße die sich in seinem Leben wiederspiegeln.
Wie es mein Vorredner schon sagte: Diese Menschen sehen kein Problem was sie haben und werden sich von daher nicht in so einem Forum austauschen.
Es ist zwar schön das sich Menschen für diese Problematik interessieren ,aber wenn man darüber eine Studie erstellen möchte, dann sollte man sich mit den richtigen Personen auseinandersetzen und nicht die Spitze des Eisberges ankratzen und alles nach außen hin verharmlosen.
Gruß
two faces 

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Offline Ilona

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Re: Uni sucht Menschen, die Glücksspielsucht besiegt haben
« Antwort #3 am: 11 Dezember 2010, 09:37:35 »
Hallo zusammen,

Sorry, ich hätte diesen Aufruf nicht unkommentiert einstellen sollen. Er bedarf einer Erklärung. Diese Untersuchung umfasst mehrere Teilstudien. So wurden bereits über 10 000 Menschen von einem Meinungsforschungsinstitut angerufen und nach ihrem Glücksspielverhalten befragt. Dabei wurden natürlich auch problematische und pathologische Glücksspieler 'entdeckt' die man dann anschließend persönlich interviewt
hat, um die Diagnose zu überprüfen. Außerdem wurden Spieler aus Hilfeeinrichtungen und SHG interviewt. Und jetzt sucht man noch so genannte Selbstaussteiger. Die gibt es in der Tat. Und das ist auch gut so. Würden nämlich alle Süchtigen in SHG, Beratungsstellen oder Kliniken gehen, würde das System kollabieren. Soviel Plätze haben wir gar nicht.
Die verschiedenen Zugänge haben die Forscher gewählt, um ein möglichst komplettes Bild zu gewinnen. Wenn man nur auf die Spieler schaut, die bereits in Beratung / Behandlung sind, sieht man halt nur einen Ausschnitt. Die Jungs verstehen ihr Handwerk - die Epidemiologie- übrigens richtig gut. Eine bessere Forschergruppe zu diesem Fachgebiet gibt es in Deutschland nicht. Und zusätzlich sind sie absolut unabhängig von Glücksspielanbietern.
Die Ergebnisse werden im Februar veröffentlicht.
LG Ilona
Die Ergebnisse der Studie werden im Februar nächsten Jahres veröffentlicht.

Re: Uni sucht Menschen, die Glücksspielsucht besiegt haben
« Antwort #4 am: 11 Dezember 2010, 13:10:55 »
Hallo,

ich hab' bei der Studie bereits im Frühjahr mitgemacht und kann nur sagen, dass sich doch bitte alle am Aufruf beteiligen möchten.

Zumal diese Studie so umfangreich ist, dass sie wahrscheinlich - hoffentlich in die neue Gesetzesgebung in Sachen Glücksspielstaatsvertrag einfließen wird. Wehe nicht!!!!!

Olli: Denk' mal ans Besiegen nicht für das Leben sondern speziell nach dem 24-Stunden-Prinzip. Ich lese und höre so oft, ich kämpfe jeden Tag und habe wieder 24-Stunden gewonnen.

Mich hatte die Überschrift zunächst auch sehr irritiert. Nur ich habe mittlerweile gelernt, dass bei vielen unserer Mitstreiter, die es wie auch immer versuchen, auszusteigen, so eine umfassende "Denke" wie die Deine und vielleicht auch meine, zu Überforderung führt, weil tatsächlich zunächst ein Kampf gegen das Spiel geführt wird, der zumindest in der ersten Zeit alle Kapazitäten einbindet und einfach keinen Platz mehr für umfassendere Denkweisen bietet.

Pünktchen


 

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