Hallo liebe Leute,

zuerst möchte ich mich kurz vorstellen.
Ich bin 36 Jahre alt , komme aus Niedersachsen und bin Spielsüchtig seit ca. 6 Jahren.

Ich habe einige Schulden (ca. 35.000 Euro) und bekomme mein Problem einfach nicht in den Griff aber das wird ein anderes Thema hier im Forum sein.

In diesem Thread möchte ich auf den Betreff eingehen und brauche von euch Hilfe, da mich die Sache belastet.

Ich habe vor ca. 1,5 Jahren in Online Casinos die Walzen drehen lassen und ca. 3000 Euro in Sand gesetzt. Dann gab mir ein anderer Zocker den Rat alles rückbuchen zu lassen.

1500 waren direkt über Kreditkarte gebucht und 1500 über Click and Buy. Bei der Kreditkarte schrieb ich an die Bank, dass ich die Umsätze nicht getätigt habe und fertig war die Sache. Geld kam zurück und ich habe nie wieder was gehört.

Bei Click and Buy sieht das leider anders aus. Unzählige Briefe von Acoreus Inkasso oder so ähnlich und immer wieder die Drohungen zu Gericht zu gehen, usw, usw. Nie ist was passiert und ich habe auch NIE reagiert, immer ab in den Müll. Dann kam lange lange nichts bis jetzt vor kurzem ein Schreiben von einer Anwältin kam und ich wieder aufgefordert werde mittlerweile über 2000 Euro zurückzuzahlen sonst gerichtlicher Mahnbescheid. Genannt ist in dem Schreiben auch eine andere Inkasso Firma. coeo oder so ähnlich heißen die.

Ich habe heute mal bei "MeineSchufa" nachgeguckt und festgestellt, dass diese Inkasso Firma eine Anfrage gestellt hat und dieser Eintrag, also die Anfrage an sich, ist jetzt dort eingetragen für 12 Monate. Ein Anruf bei der Schufa ergab aber, dass es keine Bedeutung hat und andere Partner diese Anfrage nicht sehen.

Alles in allem bin ich sehr verunsichert und habe Angst, dass das auch noch auf mich zukommt. Ich könnte mir momentan nicht mal nen Anwalt leisten. Bin froh meinen monatlichen Kosten nachzukommen.

Was sagt ihr dazu Hat das schon jemand gehabt ? Wie ist denn nun die Rechtslage.
Das Casino hat seine Lizenz übrigens in Kanada, wenn das von Bedeutung ist.

Ich habe schon viel hier gelesen aber dachte gerade wegen Anwaltsschreiben usw, ist es vielleicht doch anders.

Vielen lieben Dank im Voraus an euch alle 

Hallo Dragobert,

willkommen in unserem Forum. "Ab in den Müll" ist nicht immer eine gute Idee, wenn Mahnschreiben kommen. Manchmal ist es sinnvoll, man schriebt zumindest einmal ein paar Zeilen. Unbedingt reagieren muss man, sobald ein gerichtlicher Mahnbescheid eintrifft.

Von daher wäre es nicht schlecht, du schreibst der Anwältin ein paar Zeilen. Vorneweg solltest du recherchieren, ob die Inkassofirma für die sie tätig ist, Mitglied im Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen ist. Falls ja, könntest du darauf verweisen, dass die Glücksspielaufsicht den Bundesverband der Inkassounternehmen darüber informiert hat, dass nach § 9 Abs. 1 S. 2 GlüStV die zuständige Behörde des jeweiligen Landes die erforderlichen Anordnungen zur Unterbindung illegalen Glücksspiels im Einzelfall erlassen kann. In diesem Fall können zwangsgeldbeschwerte Untersagungsanordnungen gegen das jeweilige Inkassounternehmen ausgesprochen werden.
Außerdem solltest du darauf verweisen, dass es sich um eine Forderung aus einer unerlaubten Handlung handelt, die gemäß § 134 BGB nichtig ist. Nichtige Forderungen können nicht eingezogen werden.

Dann noch was: Es wäre klug, wenn du was gegen die Glücksspielsucht unternimmst. Hier findest du Hilfe in Niedersachsen: http://www.gluecksspielsucht-niedersachsen.de/

Alles Gute und viele Grüße

Ilona