Hallo zusammen

Meine Geschichte in Kurzform.
Ich bin 46. Habe 20 Jahre lang in Spielotheken alles verzockt was ich hatte. Dazu kam dann in den letzten 10 Jahren noch,das ich mir Geld durch Betrügereien besorgte.
Warenkreditbetrug,etc. Ich war irgendwo erleichtert, als ich vor 4 Jahren erwischt wurde, und eine zweijährige Bewährungsstrfe bekam.
Seither spiele ich auch nicht mehr. Leider bekomme ich mein normales Leben nicht in den Griff. Ich lebe in den Tag hinein. Habe keinen Antrieb mich um einen Job zu bemühen. Meine Schulden bei Versandhäusern und anderen Gläubigern betragen ca. 65.000 Euro.
Es erscheint mir alles völlig sinnlos, da ich eh nicht von diesem Schuldenberg runter kommen werde. Hatte mir auch schon Hilfe bei Beratungsstellen gesucht, aber richtige Hilfe habe ich dort nicht bekommen.
Ich weiß einfach nicht was ich tun soll.Wenn ich zu Hause rum sitze, kommen mir manchmal ganz finstere Gedanken,die mir dann im Nachhinein Angst machen.
Wie bekommt man den nötigen Antrieb um sein Leben in den Griff zu bekommen?

Hallo Hotte63,

du bist auf der Suche nach dem nötigen Antrieb, um dein Leben in den Griff zu bekommen, auf unser Forum gestoßen. Das ist doch schon mal ein wichtiger Schritt nach vorne.

Herzlich willkommen!

Du hast es geschafft, mit dem Spielen aufzuhören: Das war sicher nicht leicht, aber du hast es geschafft. Herzlichen Glückwunsch! Dies ist eine gute Ausgangsbasis, um auch die anderen Dinge in den Griff zu bekommen. Würdest du noch spielen, ginge es wahrscheinlich für dich weiter bergab. Jetzt hast du aufgehört und bist am Aufstieg. Da kommt sicher noch mal hin und wieder ein kleines oder auch mal ein größeres Tal. Ich kann jetzt nichts Konkreteres schreiben, weil ich zu wenig von dir weiß. ruf doch mal unsere Hotline an: Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 0776611 erreichst du nwerktags zwischen 10 und 18 Uhr kompetente Suchtberaterinnen und -berater.

Alles Gute und viele Grüße

Ilona

Hi Hotte!

Also ich möchte mich nicht Illonas Euphorie anschließen ...

Hast Du wenigstens mal angerufen?

Nun, Dein Beitrag klingt sehr nach Selbstmitleid - ist aber ja nichts Verwerfliches ...

Jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass Du keine "richtige Hilfe" bekommen hast.
Auch hier kommt bei mir der Pessimist durch und ich behaupte einmal, Du hast die Hilfe nicht angenommen - auch innerlich.
Nur dieser eine Satz, aus dem ich oben zitierte, klingt nach "die anderen sind Schuld" ...
Dem entgegen stehen Deine Angaben über Dich selbst und Deine Hoffnungs- und Motivationslosigkeit.

Tja, Du spielst also nicht mehr seit 4 Jahren ... bist Du Dir sicher?
Nein, natürlich meine ich nicht die Suchtausübung ansich ... ich meine das Spiel mit Dir selber.
Gut, die Bewärungsstrafe war Dir eine Lehre - prima, sie erinnert Dich täglich daran, dass Deine Taten "unangenehme" Konsequenzen nach sich getragen haben.
Demnach bist Du motiviert, spielfrei zu bleiben.
Aber! - Glaubst Du, dass dass für die Zukunft reicht?
Ein SHG-Leiter im TV sagte einmal "Nichts tun ist zocken".
Hmmmm ... Du machst sogar noch weniger - nicht wahr? Gar nichts!

Als ersten Schritt empfehle ich Dir, Dir eine Selbsthilfegruppe zu suchen und sie regelmäßig zu besuchen.
Dort wirst Du sehr schnell merken, dass Dein Schicksal nicht einzigartig ist.
Vielleicht holt Dich das schon aus Deiner Lethargie heraus.

Von Deinem Schuldenberg herunter zu kommen IST MÖGLICH!
Natürlich geht das nicht von heute auf morgen.
Du wirst Opfer bringen müssen - viele Jahre lang.
Hast Du einmal versucht, Dir Ziele für Dein Leben zu setzen?
Könnte es sich nicht doch lohnen, diese Opfer auf sich zu nehmen?

Mit Deinem "in den Tag hinein leben" beschreitest Du den einfachsten möglichen Weg.
Keine Widerstände - keine Mühen ...

Du hast Angst vor Deinen finsteren Gedanken - gut!
Diese Gedanken darfst Du gerne teilen - vielleicht hier mit uns - oder/und in DEINER SHG.

Wie Du aus der ganzen Schose rauskommst? - Bewege Deinen Allerwertesten ...