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Angehörige sucht Hilfe

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Angehörige sucht Hilfe
« am: 16 Februar 2010, 16:20:43 »
Hallo ich habe ein großes Problem, welches mich immer mehr belastet.
Mein Lebengesgefährte ist Spielsüchtig.
Er hat es zwar vor ca. 2 Monaten; nachdem er unser Weihnachtsgeld verspielt hatte; geschafft es mir endlich zu sagen, dass er ein Problem hat und meine Hilfe braucht, aber helfen lässt er sich nicht.
Nun brauche ich aber Hilfe. Ich habe mich schon viel im Internet über die Sucht informiert und würde auch schon eine Beratungsstelle kennen, zu der wir beide hingehen könnten.
Doch mein Lebebensgefährte lehnt es strickt ab Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich würde am liebsten auch mal alleine zu einem Informationsabend für Angehörige gehen, jedoch würde das meinem Lebensgefährten garnicht gefallen.
3 Jahre dauert unsere Beziehung jetzt schon und mindestens 2 1/2 Jahre ist er Süchtig.
Ich bin 23 und mein Lebensgefährte ist 28. Heute habe ich herausgefungen, dass er mal wieder gespielt hat. Er verheimlicht es zwar von mir, aber ich weiß es immer innerlich, wenn er spielt. Ich kenne sein Verhalten dann.
Er spielt alles wo man nur um Geld spielen kann; Slots, Pokern, Gewinnspiele, Onlinespiele, Wetten, ....
Ich glaube angefangen hat alles mit Pokern, dann die schrecklichen Slots und mittlerweile wieder Pokern.
Er sieht es auch nicht ein, dass Gratisspiele auch Tabu für ihn sind.
Ich habe eine Zeitlang den Fehler gemacht und mit ihm gespielt. Oder gesagt, ja ein bisschen noch, in der Hoffnung, er bekäme endlich genug oder würde einsehen, dass man alles nur verliert.
Wenn ich nicht das Internetmodem mitnehmen, kann ich sicher sein, dass er wieder irgendeinen Blödsinn im INternet treibt.
Heute wird es noch Zoff geben, weil ich ihm zur Rede stelle, weil er schon wieder gespielt hat.
Was kann ich nur tun, damit mein Freund gesund wird?
Wie kann ich ihm überreden, einmal auf eine Beratungsstelle zu gehen?
Ich hoffe, es kann mir jemand helfen. Bin schon ziemlich fertig.
lg
« Letzte Änderung: 16 Februar 2010, 16:23:03 von bessy3107 »

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Offline Ilona

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Re: Angehörige sucht Hilfe
« Antwort #1 am: 16 Februar 2010, 18:30:49 »
Hallo Bessy,

willkommen in unserem Forum! Bin gerade auf dem Sprung und muss meinen Zug bekommen, daher nur ein kleiner Tipp: Frag deinen Partner nicht um Erlaubnis, wenn du zu einer Beratungsstelle gehen möchtest. Tu's einfach! Entscheide dann danach, ob du es ihm gleich erzählen willst! Du kannst ja auch erstmal ein paar Termine wahrnehmen und dir etwas Klarheit verschaffen. Dann kannst du es ihm immer noch erzählen. Wie gefällt dir diese Idee!

Und da ich gerade dabei bin noch ein Tipp: Mach keine Szene heute abend! Sag einfach nur sowas Ähnliches wie: "Tja, du hast ja wieder gespielt. Das zeigt ja, dass du es doch nicht alleine schaffst. Was willst du denn jetzt unternehmen, um davon wegzukommen?"

Hör dir an, was er sagt und merk es dir. Wichtig ist letztendlich, was er dann tut!

Soviel auf die Schnelle! Alles Gute und viele Grüße

Ilona


Re: Angehörige sucht Hilfe
« Antwort #2 am: 17 Februar 2010, 14:10:25 »
Hi
Wenn es DIR schlecht geht, dann suche du dir Hilfe.
Nimm ein Beratungsgespräch bei einer Beratungsstelle in Anspruch. Die können dir für's erste bestimmt weiterhelfen. Mir hat es geholfen und auch die Augen geöffnet!
Des weiteren habe ich eine Selbsthilfegruppe für Glücksspieler besucht, die haben einmal im Monat ein offenes Treffen, d.h. es dürfen auch Angehörige teilnehmen. Die Leute der SHG haben mir auch sehr weitergeholfen. Sie haben mir einiges klar gemacht, wie z.B. spielen ist eine Krankheit, kein Spieler will seinen Partner absichtlich verletzen, sie können einfach nicht anders. Naja, dort in der SHG hab ich echt viel gelernt.
Anfang des Jahres habe ich dann 'ne eigene Gruppe für Angehörige gegründet, weil ich finde, das wir Angehörigen immer im Hintergrund stehen und es in meiner Umgebung keine gab.

Ich wünsche dir viel Kraft!

Wenn du magst, kannst du mir auch 'ne Nachricht schicken.

Milka

 
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen

Re: Angehörige sucht Hilfe
« Antwort #3 am: 17 Februar 2010, 21:22:27 »
Hallo ihr beiden

Danke für eure Antwort erstmal.
Ich habe ganz normal zu ihm gesagt, dass ich weiß, dass er wieder gespielt hat.
Habe ihm gesagt, dass mir nicht die Tatsache weh tut, dass er gespielt hat sondern eher, dass er mich angelogen hat.
Er hat das auch eingesehen, und es tut ihm ja leid und weh, dass er gespielt hat wiedermal.
Ich soll schon wieder mal das Modem immer mitnehmen.
Habe ihm gesagt, dass das keine Lösung ist und er Hilfe in Anspruch nehmen sollte.
Wenn er noch nicht dazu bereit ist, sagte ich ihm, dann gehe ich einstweilen mal alleine los und suche MIR hilfe.
Weiß auch schon wo. Morgen wäre ein Termin für ein Gruppengespräch für Angehörige, muss da aber leider arbeiten. Hoffe es gibt bald wieder einen Termin.
Habe ihm gesagt, dass ihm bei dieser Stelle geholfen werden kann.
Ich weiß jedoch nicht, ob die Therapie kostenlos ist.
Jedenfalls hat er mir interessiert zugehört, wie ich ihm davon erzält hatte.
Und ich glaube, wenn ich ein paar Mal dort hin gehe, vielleicht findet er auch den Mut dazu.
Nur blöd, dass diese Beratunsstelle nicht gerade in unserer Nähe ist.
Das wäre mal ein super 2. Schritt dort hin zu gehen.
Den 1. und schwersten Schritt, nämlich mir von seinem PRoblem zu erzählen und mich um HIlfe zu bitten, hat er ja schon hinter sich.
Ich denke mir ständig, mein Freund kann froh sein, eine Partnerin wie mich zu haben.
Eine andere hätte ihn schon oft verlassen, er hat neben Spielsucht auch noch ein paar andere Probleme von Früher (Schulden von Ex, Alimente).
Aber ich liebe ihn trotzt allem und möchte ihm helfen und zu ihm halten.
ICh habe schon viel im Internet über die Such rechachiert, aber es gibt leider viel zu wenige Informationen und kaum Möglichkeiten sich mit anderen Angehörigen und Betroffenen auszutauschen.
Deshalb bin ich froh, dass ich hier von euch beiden Antwort bekommen habe, danke!
ICh weiß, dass mein Partner mir nicht wehtun möchte und es seine Sucht ist, aber es tut mir so weh, und auch deshalb, weil ich schon ziemlich am Anfang gemerkt habe, dass sein SPielverhalten nicht ok war und ich nichts dagegen gemacht habe, bevor es zu spät war.
Ich fühle mich irgendwie schuldig, ich bin viel zu oft mit ihm zusammen gesessen und habe noch mit ihm gespielt. Ich hätte das nicht tun sollen. Bereits vor 1 Jahr hatte er 1400 Euro innerhalb von 2 Tagen verspielt und gemeint er hört auf und macht es nicht mehr, habe ihm damals noch geglaubt. Aber naja, ihr wisst ja wie ein Süchtiger ist bevor er sich eingesteht dass er eine Krankheit hat. Er spielte natürlich weiter, blos immer kleine Beträge, die sich auch summiert haben. Bis er unser letztes Weihnachtsgeld komplett verspielt hat.
Aber ich verstehe nicht, dass er süchtig wurde und mir das ganze Spielen total egal ist. Wie kann denn das sein?
ICh werde für heute wieder schluss machen.
Ich kann hier leider nur schreiben, wenn mein Freund in der Arbeit ist oder schläft, da ich nicht möchte, dass er dabei ist, wenn ich hier schreibe. Sowas blödes auch.

Gute Nacht und liebe Grüße

bessy3107

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Offline Ilona

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Re: Angehörige sucht Hilfe
« Antwort #4 am: 18 Februar 2010, 09:31:15 »
Hallo Bessy,

du hörst dich schon etwas besser an! Versuch etwas Abstand zu dem Problem zu bekommen und mach dir immer klar, dass du keine Schuld an dem Problem deines Freundes hast.

Wie sieht es eigentlich mit dem Geld aus? du schreibst: Er hat unser Weihnachtsgeld verspielt. Wie ist das zu verstehen? Sollte was von dir dabei gewesen sein: Habt ihr über eine Rückzahlung verhandelt? Sorg dafür, dass er möglichst nur sein Geld verspielen kann! Miete, Haushaltsgeld etc. sollten auch gesichert sein. Du solltest nicht für diese Dinge aufkommen, weil er das Geld verspielt hat.

viele Grüße

Ilona

P:S: Kennst du eigentlich die Angehörigenbroschüre "Nichtds geht mehr!". Hier kannst du sie kostenfrei bestellen: http://www.gluecksspielsucht-nrw.de/

Re: Angehörige sucht Hilfe
« Antwort #5 am: 18 Februar 2010, 11:29:17 »
Hallo Bessy,

auch mein Partner und ich haben am Anfang gemeinsam gespielt. Wir haben uns sogar in einer Halle kennengelernt.

Ich war diejenige, die "hängengeblieben" ist.

Es ist wichtig, dass Du Dich abgrenzt, für Dich sorgst.

Aber solltest Du das auch hier tun? Offenheit ist wichtig. Gefühle zeigen und auch, dass Du zu den Dingen, die Du für Dich für notwendig erachtest, stehst.

Ganz vielleicht ist es ein kleines Quentchen, welches Deinem Partner aufzeigt, wie ernst Du es meinst und wie wichtig es für ihn ist, sich dringend Hilfe zu suchen.

lieben Gruß

Pünktchen

 

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