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Mein Tagebuch

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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #60 am: 18 Februar 2025, 20:12:29 »
Gerade hat es bei meinem E-Mail Portal Werbung angezeigt für kostenlose Casinospiele.
Das bunte Bling Bling triggert schon ein wenig, aber es fiel mir zum Glück auch nicht sehr schwer, nicht auf das Banner zu drücken.

Ich muss dazu sagen, dass bei den letzten beiden Malen, wo ich wieder gespielt hatte, ich vorher bei dem Anbieter auch die Variante des kostenlosen Spiels genutzt habe.
Das war natürlich nicht so schlau, mich dem hinzugeben und da war vermutlich die Entscheidung, wieder zu spielen (auch für Geld), bereits gefallen.

Blöd, dass da nun als Casual Games ausgerechnet solche "Spielgeld"-Casinospiele beworben werden.
Ich halte es für plausibel, dass so etwas von Casinobetreibern durchaus mit angeschoben wird, damit immer wieder unbedarfte Leute angelockt werden. So ein Sch...
Nein danke!

Tag 18 spielfrei.

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Offline Olli

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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #61 am: 18 Februar 2025, 21:26:07 »
Hi Felix!

Zitat
Ich muss dazu sagen, dass bei den letzten beiden Malen, wo ich wieder gespielt hatte, ich vorher bei dem Anbieter auch die Variante des kostenlosen Spiels genutzt habe.

Du kennst ja die Story von meiner Raucherentwöhnung. Da hat mir Jörg gesagt, dass ich die Rituale durchbrechen soll und eben nicht den Dampfer auch ohne Nikotin nutzen soll. Dir hat keiner gesagt, dass Du diese "kostenlosen" Spiele lieber meiden solltest.

Nun, Du hast aber Deine Erfahrungen gemacht und hast Entscheidungen getroffen, die meinen nach Jörgs Ansage gleichen.

Vergleiche doch mal Deine Einstellungen von damals und heute ... da liegen doch jetzt schon Welten zwischen ... oder?
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #62 am: 18 Februar 2025, 23:55:47 »
Ja da hat sich schon einiges verändert.
Es ist klarer geworden, dass ich damit nicht irgendwie einfach rumspielen oder experimentieren kann, als wären die Konsequenzen unbedeutend.
Ich würde nicht sagen, ich hätte die Warnungen nicht ernst genommen, aber die eigenen Erfahrungen wirken dann eben doch tiefer und nachhaltiger.

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #63 am: 22 Februar 2025, 07:03:47 »
Guten Morgen und schönes Wochenende, nix aufregendes die Tage, aber kurze Zwischenmeldung,
wenn schon nicht täglich will ich wenigstens alle 3-4 Tage hier schreiben.

Die letzten Tage gab es keine Gedanken ans Spiel oder nennenswerte Triggermomente.
Freue mich auch sehr, dass es jetzt etwas wärmer werden soll.
Ich werde heute Abend auch wieder in der online Gruppe dabei sein.

Bin nun 22 Tage spielfrei.

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #64 am: 22 Februar 2025, 23:41:12 »
Nix aufregendes die Tage?

Erinnere ich mich zurück, war jeder spielfreier Tag – anfänglich - irgendwie aufregend.
22 Tage klingen auch nicht nach sehr viel, sind allerdings ohne Suchtausübung – so finde ich - ein großer Schritt.
Nicht(s) langweilig(es), sondern etwas worauf du sehr stolz sein kannst – und das jeglicher Hinsicht.
Persönlich schaute ich ungern auf vergangenes zurück, Ausnahme damals - dass waren allerdings  meine spielfreie Tage.
Und obwohl es nicht immer einfach war, was ich gestern geschafft habe, dass wollte ich per see auch heute bzw. morgen schaffen.
Die Tage summierten sich und mittlerweile sind es tausende.
Tausende weil ich den Glauben an der Sucht, aber keinen Tag an mich selbst verloren habe.

Das wünsche ich auch dir Felix – jetzt und in deiner Zukunft.

LG   

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #65 am: 23 Februar 2025, 09:20:06 »
Danke für die lieben Worte und die guten Wünsche.
Bei mir war es ja so, dass ich meistens in Phasen gespielt habe, ein paar Tage dazwischen ohne Spiel gehörten dazu.
Es ist aber wahr, ich möchte keinen einzigen Tag dieser letzten jetzt 22 Tage klein reden, ich bin dankbar und glücklich und auch stolz über jeden spielfreien Tag.

Privat passieren schon im engeren familiären Umfeld ein paar aufregende Dinge, erfreuliche Dinge.
Und ich bin sehr froh darüber, da gerade mit vollem Bewusstsein dabei zu sein.
Eine Lebensphase ist gerade im Begriff, in eine andere überzugehen und umso wichtiger ist es mir, das Spiel dabei hinter mir zu lassen.

Und wenn ich jetzt nach draußen schaue, beschert mir der frühlingshafte Sonntag Morgen Freude und Aufbruchstimmung. Schönen Sonntag allen.

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #66 am: 25 Februar 2025, 16:10:29 »
Heute war ich bei der Beratung, jetzt kommen erstmal die ganzen Formulare und dann hoffentlich die Therapie, Gruppe und einzeln kombiniert. Wird wohl auch keine Ewigkeit dauern, dass das losgeht. Heute öffne ich Kalendertürchen 24 :)

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #67 am: 04 März 2025, 11:23:30 »
Heute ist Tag 32 und es geht mir richtig gut, das macht wohl auch das Wetter.
Hatte die Tage einmal etwas mehr Bargeld in der Hand und habe gemerkt, dass mich das zwar kurz ans Spielen erinnert hat,,
aber keinen richtigen Impuls ausgelöst hat a la "hey du könntest jetzt losgehen und dir Guthaben kaufen."
Eher so ein kleiner kurzer Kick, ähnlich den Empfindungen die kamen wenn ich finanziell wieder "spielfähig" war.
Aber ohne die Gedanken und das Verlangen dazu. Das macht mir Mut und stimmt mich optimistisch.
Insgesamt fühle ich mich sehr gut gerade, wünsche allen eine schöne Woche.
« Letzte Änderung: 04 März 2025, 18:43:41 von Felix1 »

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Offline Olli

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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #68 am: 05 März 2025, 05:57:28 »
Guten Morgen, Felix!

Welche entlastende Handlungsanweisung an Dich selbst folgert denn nun aus der Situation?

Zitat
Eher so ein kleiner kurzer Kick, ähnlich den Empfindungen die kamen wenn ich finanziell wieder "spielfähig" war.

Die Prozesse im Gehirn "vor" dem Spiel gleichen sich ziemlich mit den Prozessen "während" des Spielens!
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #69 am: 05 März 2025, 06:43:46 »
Guten Morgen, Felix!

Welche entlastende Handlungsanweisung an Dich selbst folgert denn nun aus der Situation?

Die Prozesse im Gehirn "vor" dem Spiel gleichen sich ziemlich mit den Prozessen "während" des Spielens!

Naja es war der Anblick der Scheine, da gibt es noch eine Verküpfung - Geld da - Spielfähigkkeit.
Es ging nicht soweit, dass ich wirklich erwogen habe, zu spielen, also es gingen auch keine Für oder Wider Diskussionen im Kopf los.
Von daher hab ich mich auch nicht belastet gefühlt, dachte nur ok dass wird mir noch eine Weile anhängen, dieses Gefühl in solchen Momenten.
Aber es ist vielleicht keine schlechte Idee, das zu vermeiden und eher möglichst nur kleine Barbeträge in der Hand zu haben.
Ganz vermeiden lassen wird sich das nicht so ohne weiteres, aber da wo es geht eben.

Heute zahle ich was bei der Bank ein und dann wird es auch gleich überwiesen.

Re: Mein Tagebuch
« Antwort #70 am: 21 März 2025, 13:44:59 »
Jetzt sind es tatsächlich schon 50 Tage. Was soll ich sagen, die Sonne scheint, ich verspüre keine Spielgelüste, das fühlt sich super an. Hatte 1-2 Mal kurz so eine Art nostalgische Gedanken, aber noch weit entfernt von Spiellust. Ich bespreche jetzt sowas trotzdem immer sofort zu Hause, was besser funktioniert als es zu leugnen.

Leider bin ich an den Samstagen jetzt immer voll eingebunden und kann nur noch am 29.3.nochmal in die Online Gruppe. Dafür gehe ich in eine reale offene Gruppe, die ist allerdings nicht speziell auf Spielsucht, sondern eher Substanzen, aber Mal sehen. Ist übergangsweise, bis die Therapie hoffentlich genehmigt wird. Schönes spielfreies Woche wünsche ich allen.

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Offline Olli

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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #71 am: 21 März 2025, 15:55:42 »
Hi Felix!

Hey! 50 Tage! Da sieht man mal wieder, wie die Zeit vergeht ... :)

Hat da etwa jemand ein schlechtes Gewissen wegen der Samstagsgruppe? Wir haben Dich soooooo vermisst! Teilweise wussten wir gar nicht, worüber wir reden sollten ... :)

Spaß beiseite ... Es ist doch, wie Du sagst ... Du wirst eine gemischte Gruppe aufsuchen und face to face, ohne Bildschirme zwischen den Gruppenmitgliedern, kommunizieren können. Das ist doch prima! Und es ist relativ unwichtig, ob das eine reine Spielergruppe ist oder eine gemischte.
Die Hauptthemen drehen sich immer um "das Leben".

Zitat
Ist übergangsweise, bis die Therapie hoffentlich genehmigt wird.

Wenn machbar, dann bleibe in der Gruppe. Eine Therapie kann und wird Dir wohl auch helfen, doch eine Wunderwaffe ist sie nun mal auch nicht. Dein eigenes Gefühl wird Dir schon sagen, wann Du irgendwann die SHG wieder verlässt.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Re: Mein Tagebuch
« Antwort #72 am: 22 März 2025, 08:41:49 »
Zumindest war mir das gar nicht so bewusst, dass der Kalender jetzt schon so durchgehend voll ist bezüglich der Samstage, was ja auch gut ist, am Wochenende verdiene ich den Hauptteil des Geldes und je mehr Wochenenden ich unterwegs bin, desto eher fühle ich mich finanziell wieder unbelastet.

Da muss ich ein bisschen probieren, es gibt in der Nachbarstadt wohl auch ne richtige Spiel SHG, also in irgendeiner Form werde ich mich regelmäßig mit der Thematik  befassen müssen denke ich,
mal sehen wie ich mich da entscheide, bei der Therapie gibt es dann auch nochmal eine Gruppenphase.
Jo, wie sich das langfristig entwickelt, hängt dann sicher einfach davon ab wie es mit den Leuten passt auch usw., dass lass ich einfach mal auf mich zukommen.

 

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