Kleiner Zwischenstand:
Mir geht es gut. Von den anfänglichen Momenten, in denen ich getrauert habe, sind gerade keine mehr da. Ich lag eine Woche mit heftiger Erkältung brach, das war der erste Moment wo er mich angerufen hat und gefragt hat, wie es mir geht. Zwischenzeitlich haben wir es geschafft ca. eine Stunde mal zu sprechen seit der Trennung. Stand der Dinge ist das wir uns lieben, aber alles zerschmettert ist und neu erbaut werden muss und dieses erst gelingt, wenn er an dem Punkt ist an dem er aus eigener Kraft die richtigen Fäden – sprich Hilfe holt. An dem Punkt ist er meines Erachtens noch lange nicht. Und nur Liebe reicht hier einfach nicht aus. Er fragt mich, was ich möchte, wenn ich möchte das er zurückkommt, dann würde er zurückkommen. Aber ich habe entschieden das das nicht die Lösung ist. Das ich nicht dahin zurück möchte, wo ich hergekommen bin, Das das Ziel ein anderes sein muss. Das er nichts mitbringt, was ich zurück brauche und er auch nicht geben kann.
Er war sehr einsichtig. Wir haben das erste Mal, seit ich denken kann über diese Dinge reden können ohne laute Emotionen. Ohne endlose Diskussionen, ohne Verletzungen. Er war klar, konnte die Fehler benennen, eigentlich so wie ich es mir gewünscht hätte. Er sagt er liebt mich, möchte uns zurück aber muss erst an sich arbeiten und das in den Griff bekommen. Abwarten. Noch hat er so einiges nicht im Griff. Der Spieler wird hier weder wieder einziehen noch eine Ehefrau haben. Der zweite Monat, wo er bereits vor Erreichen des dritten Tages des Monats blank ist, und Geld leihen muss. Der Unterhalt kam zum Glück, mehr als er muss, dafür die Rate für ein Darlehen nicht, welches wir für Spielschulden genommen hatten und ich begleiche, weil es von meinem Konto runter geht.
Ich arbeite mehr Stunden ab diesem Monat. Verdiene ausreichend genug um ggf. auf ausbleibenden Unterhalt „verzichten“ zu können, also ich bestehe darauf und würde den auch einfordern, aber es wäre ein zusätzliches Polster, keine Belastung, wenn er ausfällt.
Ich betrachte all das von außen und denke mir nur so dass das nicht mehr mein Leben ist und ich jetzt in einer anderen, viel besseren Welt bin. Mir geht es gut und das soll so bleiben.
Warum ich auch denke das er noch nicht an dem Punkt ist das es eine Wendung in die richtige Richtung gäbe? Weil die Nase noch nicht richtig im Dreck liegt. Weil er noch zu weich fällt. Weil er sich darauf ausruht das ich ihn noch Liebe und nur noch nicht begriffen hat das man durchaus lieben, aber loslassen kann. Das in dieses Umfeld zu Hause, meinem Zuhause, kein „Spieler“ mehr einziehen wird der das nicht langfristig im Griff hat. Und das dauert. Sehr lange unter Umständen. In dieser Zeit heile ich so weit, das ich vermute das ich darüber hinaus den Zustand gar nicht mehr ändern möchte mit getrennten Haushalten.
Tag 38.