Notiz an mich: Ziele, die so groß sind, dass ich sie nie erreichen und damit auch den Erfolg genießen kann, verlieren ihren Wert schnell. Sie werden an Seite geschoben und mißachtet. Gerne werden Ausnahmen von der Regel eingeschoben. Das heißt aber nicht, dass ich mir keine großen Ziele setzen darf. Ich kann sie in kleinere Ziele aufteilen. Aus "nie wieder" wird dabei ein "nur für heute". Schon liege ich abends im Bett und denke mir: Ziel erreicht! Ich darf stolz auf mich sein!
Gerade in der Anfangszeit der Abstinenz erscheinen die Trigger gewaltig. Tag für Tag hat das Glücksspiel mein Leben bestimmt. Geldbeschaffung, Erledigung von Pflichten zum Freischaufeln von Zeit fürs Glücksspiel, das Glücksspielen selbst, die gedankliche Beschäftigung vor und nach dem "Ereignis" und noch Vieles mehr. Als ich das Glücksspiel einstellte, da hinterließ es Löcher. Was mache ich mit all der Zeit, die ich nun habe? Was mache ich mit der Zeit, die ich damals genutzt habe, um mich nu ja nicht mit mir selbst und meinen Problemchen zu beschäftigen?
Wie oft habe ich da schon gehört, ich solle mir Alternativen suchen. Was soll eine Auswahlmöglichkeit, bei der die eine gar nicht mehr zur Debatte steht, weil ich das so als positive Bedingung für mich entschieden habe? Ich präferiere hier: Fülle die Zeit mit etwas ganz Anderem! Also nicht Ähnliches! Nicht weiter dampfen, wenn der Nikotinkonsum eingestellt werden soll. Nicht Glücksspielvideos anschauen, damit mein Gehirn weiterhin seine Endorphindosen erhalten kann.
Ich kann mir etwas aussuchen, was gut für mich ist. Vielleicht etwas, was ich schon immer tun wollte, es aber nie angegangen bin?
Ich darf lernen, mich mit mir und meinen Fehlern zu beschäftigen, sie zu akzeptieren und mit ihnen zu leben. Ich darf Langeweile haben und ich darf sie auch genießen. Es darf mir schlecht gehen und ich darf diese Gefühle haben und sie erleben. Ich muss sie nicht abschütteln, Sie gehören zu mir und meinem Leben dazu. Sie werden wieder vorbei gehen und auch das kann zum Erlebnis werden, wenn ich lerne es zu erkennen.
Was war, das ist nicht wichtig. Was ist und was kommen wird, das ist wichtig!
Die Vergangenheit soll uns dazu dienen, an der Erfahrung zu wachsen und nicht an ihr kaputt zu gehen.
Tag 18 und Du puschst Dich selbst mit "glaube an Dich"! Nun, ich verrate Dir etwas: Das hast Du bereits seit Tag 1 getan! Und auch das war jeden einzelnen Tag ein Erfolg! Es braucht das "und gebe niemals auf" nicht! Es reicht ein "nur für heute bleibe ich spielfrei".
Und da dieser Satz so wichtig ist, wiederhole ich ihn noch einmal:
Du bist auf dem richtigen Weg !