Ich wurde gerufen?
Hallo Sonnenschein!
So magst Du vielleicht nach außen erscheinen, doch hier zeigt sich, dass Dein Selbstwert doch eher ein kleine Licht ist, meinst Du nicht? Ich danke Dir, dass Du so offen fragst, denn so können wir direkt einmal ein paar Deiner, in meinen Augen, falschen Glaubenssätze ansprechen. Du kennst das ja sicher, Glaubensätze sind Überzeugungen, die einmal übernommen, nicht mehr auf den Prüfstand gebracht werden und dadurch bestehen bleiben. Also lasse sie uns gemeinsam betrachten und schauen wir dann mal, ob Deinen Selbstwert wieder aufblühen lassen können!
Los geht´s ...
Die Nachbarn ... Mal ehrlich ... wen interessiert, was die denken? Lasse sie denken, was immer sie wollen! Ist je mal jemand auf Dich zugekommen und hat Dich gerügt wegen etwas, was Du gedacht hast? Selbst wenn die Nachricht über die Buschtrommeln auch zu Dir getragen werden und Du angesprochen wirst ... was ist dann die logische Antwort? ... "Ja, ich bin spielsüchtig! Ich arbeite daran!" Mehr braucht auch keiner zu wissen.
Die Arbeit ... Nun, in der Selbsthilfe und meinen Weiterbildungen bin ich immer wieder auf Therapeuten gestoßen, die selber süchtig waren. Wo ist das Problem? Macht Dich Dein Job zu einer unfehlbaren Göttin? Was heißt "Grundausbildung"? Du hast also nicht entsprechend studiert und bist sozusagen auf dem 2. Bildungsweg als Quereinsteiger genommen worden? Tja, wenn doch schon die Fachmänner und -frauen süchtig werden können, wieso sollte dieser Kelch weit an Dir vorbei vorüberschreiten? Du bist ein Mensch und Du bist fehlbar! Was soll´s?
Wichtig ist doch alleine, dass wir aus unseren Fehlern lernen.
Tja, wenn wir schon bei der Geburt verkabelt würden und uns alle Erfahrungen aller Menschen, die je gelebt haben und noch leben werden, übertragen würden ... dann bestünde eine Chance, der neue Messias zu werden. Aber so ...
Ja, ja, natürlich hast Du gedacht, Dich selbst therapieren zu können. Der Beruf ist aber kein Schutzschild und sich selbst therapieren hat auch noch nie geklappt.
Wir brauchen Resonanzen auf unser Denken, Fühlen und Handeln. Wenn wir diesen Input - andere Batrachtungsweisen, nicht erhalten, dann machen wir doch nur das, was wir immer gemacht haben.
Erst wenn wir diese Erfahrungen sammeln, haben wir die Chande tätig zu werden und Veränderungen herbei zu führen.
Ich kannte da mal eine Dame, die Psychologie nach ihrer Diagnose studuert hatte. Sie hasste es, wenn sie darauf angesprochen wurde, da sie selbst dann daraus schloss, der Gegenüber könne meinen, dass sie das nur gemacht hatte, um sich selbst zu therapieren. Mal ehrlich ... lasse die Leute doch denken, was sie wollen. Wichtig ist doch nur, dass Du hinter Deinem Studium stehst und Du weisst, wieso Du studiert hast, habe ich ihr gesagt.
Auch sie kämpfte da mit ihrem Selbstwert.
Nun schauen wir uns einmal an, was denn passiert, wenn "es" herauskommt. Tja, wenn Du bisher nichts unternommen hast, dann wird man Dir gewiss eine Gnadenfrist einräumen und wenn es denn dabei bleibt, Dir auch die Kompetenz absprechen.
Was aber, wenn Du zu Deinen Kollegen gehst und dort um Unterstützung fragst? Werden die sich dann nicht denken, dass Du als gutes Beispiel voran gehst?
Weisst Du, wie oft ich in der Selbsthilfe schon gehört habe, dass einem "Profi" einfach die eigene Erfahrung fehlt, um einen Spieler komplett zu verstehen? Hey ... jetzt kannst Du in einer solchen Situation sofort kontern: Ätschibätschi! Ich habe diese Erfahrungen!
Wer aus einer Sucht heraus möchte, der muss zu sich selbst und zu seinen wichtigsten Personen absolut aufrichtig sein. Deine Ängste katastrophisieren nicht nur, sie machen Dich handlungsunfähig.
Wenn aber doch etwas nicht funktioniert, dann heißt es doch ... mache es anders!
Auch wenn Jörg mit den Hosenboden nach dem gestrigen Sonntagscafe stramm zieht ... ich sage es trotzdem
: Für uns ist das gesetzliche Zahlungsmittel nun auch Suchtmittel und wir sollten, um uns die Genesung zu vereinfachen und uns und unsere Liebsten zu schützen, zeitlich befristet keinen freien Zugang dazu haben. Du musst also Deinem Mann vertrauen und Dich ihm offenbaren.
Geht die Ehe auseinander und dann kommt erst alles ans Tageslicht ... wie mag er da erst nach außen über Dich lästern?
Die Tatsache in eine Sucht geraten zu sein, ist nun mal entstanden. Sie kann nicht mehr aus der Welt gefegt werden. Jetzt heißt es für Dich ins Handeln zu kommen. Das ist doch auch das, was Du Deinen Klienten sicher immer sagst. Ab heute werden neue Tatsachen geschaffen! Also wende Dich ruhig an einen Kollegen!