Hi und willkommen!
Ja, Du hast schon einiges an Antworten erhalten. Eine kleine Korrektur möchte ich dabei vornehmen. Dir wurde gesagt, dass Deine Frage hier nichts zu suchen habe. Da möchte ich wiedersprechen ... sie ist richtig hier!
Weshalb sie auf Mißkredit stößt und weshalb sie hier richtig ist: Die Frage beinhaltet einen falschen Glaubenssatz! Ich denke, dass niemand gerne an seine eigenen falschen Glaubenssätze erinnert werden möchte. Macht sich auch in Dir schon der Wiederspruch breit?
Aus der langjährigen fast 30jährigen Spielerfahrung heraus ist die bittere Erkenntnis, dass es möglich wäre, dauerhaft Gewinne einzufahren, wenn da nicht die Gier und der Kontrollverlust wären.
Also gehen wir den Punkt mal an: Du gibst an, dass Du Beratungsstellen aufgesucht und Probleme mit dem Glücksspiel hast. Also unterstelle ich Dir zumindest einmal eine potentielle problematische Glücksspielsucht, die Du selbst von Dir annimmst.
Als Glücksspielsüchtiger ist es aber eine Tatsache, dass es keine Gewinne gibt. Solche Einnahmen werden ganz schnell wieder zu Ausgaben, da sie letztlich immer wieder als Einsatz fürs nächste Spiel genutzt werden. Du beschreibst das als Gier und Kontrollverlust ... ich nenne es Suchtverhalten. Wer einmal dieser Sucht verfallen ist, der kann, lt. einschlägiger medizinischer Erkenntnisse, nie "geheilt" werden. Wir können aber davon genesen.
Jede Sucht ist ein Prozess der Gewöhnung, der irgendwann aus dem Ruder läuft. Wir können uns zwar Vieles auch wieder abgewöhnen, aber eben nicht alles. Viele Reste bleiben im Oberstübchen verankert und triggern uns über das Suchtgedächtnis.
Wenn Sucht aber eine Gewöhnungsprozess ist, dann müssen wir alles einstellen, was damit verbunden ist. Dies beinhaltet auch das Einstellen der Suchtausübung! Hilfreich bei der Entwöhnung ist das Verstehen des eigenen Handelns, Denkens und Fühlens. Dies kannst Du machen, indem Du Dich einer SHG anschließt und die Erfahrungen der Anderen mit Deinen abgleichst. Oder Du suchst eine Beratungsstelle auf ... machst eine Therapie ... es gibt so viele Möglichkeiten, sie wollen nur ergriffen werden.
Gibt es Spieler die es dauerhaft schaffen dem zu widerstehen und tatsächlich als Gewinner rausgehen oder wie kommen die hohen Auszahlungsquoten der Spielbanken zustande?
Als ich damals vor den Kisten gesessen habe, da waren die Auszahlungsquoten gesetzlich geregelt und sie klangen auch ziemlich hoch. Wenn ein Normalo ein paar Euro einsetzte und die große Serie bekam, dann nahm er sein Geld mit nach Hause und freute sich einen Wolf.
Ein Spieler jedoch setzt den Gewinn, wie ich oben beschrieben habe, wieder erneut ein. Aus 100 % Einzahlung mussten ca. 96 (?) % ausgezahlt werden. Jedoch wurden direkt die Steuern eingehalten, die der Spieler zu tragen hatte. Das, was rechnerisch in den Taschen des Spielers landete, waren also nur grob 78 %. Die wurden beim nächsten Einsatz zu neuen 100 % ...
Zu den "Gewinnen" zählten aber auch die Kleinstgewinne, die ein Spieler ja direkt wieder umsetzt. Keiner geht an einen Automaten und sagt sich: "Ich mache genau 100 Spins, dann hole ich das Geld wieder heraus!" - Wir spielen, bis alles Geld weg ist ...
Auch in einem Casino, es wurde schon genannt, gibt es den Hausvorteil bei den Glücksspielen. Egal wie hoch also da eine angegebene Auszahlungsquote auch sein mag, am Ende des Tages geht jeder Spieler mit Verlust nach Hause!
Aus den Auszahlungsquoten abzuleiten, dass es doch Spieler geben muss, die dauerhaft Gewinne einfahren, zeugt daher eher von einem innig gehegten Wunsch der Sucht ohne finanziellem Schaden weiter nachgehen zu wollen!
Ich habe sicher!
(Früher hat man sowas wie "Lieben Gruß" oder so geschrieben. Muss wohl wieder so ein neumodischer Kram sein ... Ich werde alt!
)