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Ich glaube langsam dass ich spielsüchtig werde

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Offline Olli

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Re: Ich glaube langsam dass ich spielsüchtig werde
« Antwort #30 am: 14 Oktober 2024, 16:34:57 »
Hi Domeno!

Ich sende mal voraus, dass ich Dich mit diesem Beitrag zu nichts drängen möchte. Wenn Deine Entscheidung steht, dann steht sie eben.
Jedoch muss ich Dir ein wenig aus meiner Erfahrung erzählen, weil ich mich teilweise in Dir erkenne.

Habe ich selbst damals gechast? Ja, habe ich, aber nicht um den Verlust zurück zu holen, sondern um weiterspielen zu wollen.
Das, was Du hier beschreibst, geht aber auch weit über das Chasen nach den Verlusten hinaus. Hier gewinnt nicht mehr Deine Rationalität, denn die sagt Dir auch, dass Du eigentlich nur die 5.000 € verspielt hast ... nicht mehr ... keinen einzigen Cent. Wenn wir uns heute die rechtliche Lage bei den ganzen Chargebacks anschauen, dann wird der Moment vor der Aufnahme des Glücksspiels betrachtet, um den Besitzstand zu ermitteln. Du kannst da monatelange gezockt haben ... die Gewinne werden aus den Verlusten herausgerechnet. So errechnet sich dann der tatsächliche Betrag, der hier bei Dir 5.000 € ist.

Dann sagst Du, dass Du aufhören wirst, wenn die "2K" - Du traust Dich ja noch nicht mal den Betrag deutlich zu nennen - 2.000 € - verzockt sind.
Weisst Du, wie oft ich gesagt habe, dass ich aufhöre? Das war alles nur Schall und Rauch. Natürlich hatte ich in all den 20 Jahren auch mal abstinente Phasen, doch die waren weniger von mir selbst initiiert. Einige Male konnte ich meinen Mietzuschuss nicht zahlen ... mehrere Male wurde ich gesehen, wie ich in Spielhallen rumlief ... Mein Vater fuhr die Nachbarkommunen ab, um mich aus den Spielhallen zu holen.
20 Jahre ... ach wären es doch nur die 5.000 € Verlust gewesen. Ich kann nur schätzen, habe nie Buch geführt. Doch den Faktor 50 kannst Du hier gerne ansetzen.
Aber weisst Du was? Das Geld ist ausgegeben! Es hat ein anderer! Ich habe eine Dienstleistung dafür erfahren! Dabei rede ich nicht von dem Aufenthalt in Spielhallen und Kneipen. Ich rede auch nicht von sich drehenden Walzen! Ich rede von Bestätigung! Der Automat hat mich so genommen, wie ich war. Er kritisierte nicht! Er nahm kein ausgesprochenes Lob wieder zurück. Der Automat enttäuschte mich nicht! Er war immer da, ich konnte jederzeit zu ihm gehen.

Ich war nie der Held - ich war das Opfer. Gerade Brillenträger wurden dies gerne zu meiner Zeit. Ich wollte nicht verletzt werden und wollte niemanden verletzen. Auch Prügel hören irgendwann auf. Die Schmerzen vergehen und die Wunden heilen. Doch aus dem Elternhaus wurde ich nicht mental aufgebaut, sondern es fielen Sätze wie: ICH hätte mir das nie gefallen lassen! - Du bist doch nicht dumm, Du bist nur faul!
Mit 5 Jahren bin ich eingeschult worden und war damit immer der Kleinste und Jüngste in der Klasse. In der 10. hat sich das gerächt, da musste ich eine Ehrenrunde drehen. Die beiden Fremdsprachen Englisch und Deutsch haben mir das Genick gebrochen. Wieder zwei Jahre später, nach der 11. bin ich denn dann mal lieber "vorsichtshalber" abgegangen. Was wollte ich werden? Ich hatte keine Ahnung. Also ab zum Arbeitsamt, Tests gemacht und schon erhielt ich Angebote auf genau auf mich zugeschnittene Lehrstellen. Koch? Na klar, konnte ja gerade mal Wasser kochen. Einzelhandelskaufmann? Hat mich echt wenig interessiert. Doch meine Tante kam mit einer Lehrstelle um die Ecke, bei einem ansässigen Vermessungsbüro. Bewerbung geschrieben, Einladung zum Vorstellungsgespräch, einen Tag vorher im BIZ erst mal erkundigt, was so ein Vermesser denn alles so macht. Damals war mir schon klar, dass ich mit einer 2,5-Jahre Ausbildung im Nachgang keine Reichtümer verdienen konnte. Doch es war mir egal ... Ich hatte das erfüllt, was man von mir erwartet hatte. Ich selbst? Was wollte ich? ... Keine Ahnung ...
3 Jahre später war ich ausgelernt und zwischenzeitlich bei meinem heutigen AG unter gekommen.
Die Ausbildung, bei der ich allerdings nix gelernt hatte, hatte mir Spaß gemacht. Ich wollte mein Fachabi nachmachen und das tat ich dann auch 2 Jahre lang in Abendschule. Habe zwar nie studiert, doch der mir als Süchtigem eigene Hang zur Perfektion half mir dabei, beruflich erfolgreich zu sein.
Herrjeh ... ich schweife ab ...

OG hat etwas geschrieben, was ich bei Dir auch sehe. Dass Du das Geld zurückgewinnen möchtest, ist das Eine. Dass Du aber, trotz des geringen Gehaltes, weitere 2.000 € dafür einsetzen möchtest, und wie "zwanghaft" hierzu Deine Gedanken sind, das ist etwas Anderes.
OG sprach von der Kontrollilusion. Jeder Mensch hat das natürliche Bedürfnis, sein Leben zu bestimmen. Das ist normal! Bei mir stand das Glücksspiel auch als Synonym für Freiheit. Heute weiss ich, dass das eine Illusion war. Ja, garantiert auch eine Kontrollillusion, denn da ließ ich mir nicht reinreden. Das Glücksspiel war mein Ding!
Nun stellst Du Dich sicherlich gerade vor, wie Du die Misere Deinen Eltern erzählen könntest, wenn Du es denn könntest. Sie werden erst enttäuscht sein und in Deinen Ängsten, die ja immer katastrophisieren, werden Dir vielleicht Vorwürfe gemacht oder Du stellst Dir vor, wie groß die Schande ist, wenn Du es erzählst.
Doch wenn Du nichts sagst und noch 2.000 € weiter in das Glücksspiel schießt, dann erfahren es Deine Eltern nicht. Und so klein auch die reale Chance ist das Geld zurück zu gewinnen, in Deiner Vorstellung reicht dieses Quentchen aus, um zu rechtferigen, was Du gerade tust. Denn Du hast in Deinen Gedanken die Macht über das Geschehen! Das ist Deine Dir eigene Kontrollillusion!
Wenn wir den Suchtfaktor einmal außen vor halten ... weisst Du, was für mich einen Versager ausmacht? Er weiss nicht, wann genug ist! Er weiss nicht, wann er das Ruder radikal herumreißen und sich Hilfe organisieren muss!

Zitat
Handys kaufen, verkaufen oder Geld bei meinen Eltern klauen würde ich niemals tun! Das sind Grenzen die werde ich niemals überschreiten.

Meinst Du, ich hätte gewollte eine Gruppe von Menschen um 4.000 DM zu bescheißen? In bester Absicht habe ich eine Schwarzarbeit getätigt und hätte bloß die Hälfte des Geldes an den Unterschriftengeber weiterreichen brauchen. Das habe ich aber nicht. Ich habe es verspielt. Während ich das tat, plagten mich die Gewissensbisse! Doch ich konnte ja mein gerade kurz vorher erst ausgeglichenes Konto um den Fehlbetrag überziehen. Nur leider verspielte ich auch dieses Geld. Also ließ ich mir meinen Bausparvertrag auszahlen ... und verspielte das Geld. Als letzte Möglichkeit nahm ich einen Kredit auf - mit riesigem Puffer, versteht sich - und verspielte auch dieses Geld! Die Schwarzarbeit hat dadurch nie einen Abschluss gefunden ...
Wollte ich das alles? Nein! Ich wollte das nicht! ... ABER ICH HABE ES GETAN! - Dieser Fakt lässt sich nicht mehr aus der Welt schaffen! Das einzig Positive, was ich dieser Schuld abgewinnen kann ... ich habe noch viele Jahre gespielt, doch ich habe nie wieder einen Betrug begangen!
Von daher kannst Du gerne beteuern, dass Du niemals die Grenzen zur Illegalität überschreiten würdest ... die Wahrscheinlichkeit, dass Du Dich irrst, ist nicht von der Hand zu weisen!
Was machst Du erst, mit Deinem immensen Chasen, wenn Du diese Grenze einmal überschreiten soltlest? Vor diesen Selbstvorwürfen möchte ich Dich gerne bewahren! Das ist kein Zuckerschlecken und es würde Dir für den Rest Deines Lebens anhaften!

Zitat
Und was SHG angeht oder sonstige Sachen in der Richtung kann ich nicht machen, ich bin einfach zu schüchtern für sowas. Jemanden ins Gesicht zu schauen und über meine Probleme reden, keine Chance. Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie mit einem Menschen über meine Probleme geredet und diesen Schritt zu gehen ist für mich unmöglich (Außer hier weil hier weiß niemand wer ich bin). Alleine nur mit meinen Eltern darüber zu reden, geht einfach nicht. Und Olli ich bin ein versager, da kann man drehen und wenden was man will,

Nein, nein, nein, nein ... !
Weisst Du, was das Schöne an einer Genesung ist? Wir alle greifen dabei auf unsere bereits vorhandenen Fähigkeiten und Kompetenzen zurück! Nun kann nicht jeder jede Erfahrung selbst machen. Das ist der Lauf der Welt. Doch es gibt die Möglichkeit sich auszutauschen!
Du bist zu schüchtern? Na, wenn Du mich mal vor 18 Jahren erlebt hättest, dann wüsstest Du, was schüchtern ist ... Ich hieß "Olaf Schüchtern Introvertiert"! :)
Mal ehrlich ... wenn Du nicht anfägst zu reden über das, was Dich bewegt und ausmacht, wie willst Du es dann je lernen?
Wie möchtest Du einen Partner finden, wenn Du Deinen Gefühlen keinen Ausdruck verleihen kannst? "Ähm ... Du ... Ich ... Bussi?"
Wie willst Du Selbstwirksamkeit erfahren und so Deinen Selbstwert steigern?
Weisst Du, was das Schöne an den SHGs ist? Die meisten Teilnehmenden, Du merkst es ja auch an den Antworten hier, standen mal an dem Punkt, an dem Du Dich befindest. Jeder weiß, wie schwer es ist damit anzufangen über sich selbst zu reden! Genau darum gibt es für die Teilnehmer gar kein Richtig und Falsch! Es ist viel wichtiger, dass Du überhaupt damit anfängst.
Meinst Du, ich hätte damals solche Romane schreiben können? Über Dich ... über MICH?
"Übung macht den Meister" und "Jeder hat mal klein angefangen" - trifft hier absolut zu. Wenn Du in die Samstagsgruppe z.B. kämest, bräuchtest Du erst einmal nicht die Kamera einschalten. Das kannst Du dann machen, wenn Du dazu bereit bist. Ich versuche immer alle in die Gespräche einzubeziehen. Aber ich werde auch versuchen auf jeden einzelnen zu achten, damit er oder sie nicht überfordert wird. DU hättest jederzeit das Recht zu sagen ... Das ist mir gerade zu viel!

Ein Thema, welches wir gerade erst vor ein paar Wochen diskutiert haben, das sind "falsche Glaubenssätze". Glaubenssätze sind Überzeugungen, die wir einmal erworben oder übernommen haben. Wenn wir sie aber nie oder regelmäßig auf den Prüfstand stellen, dann bleiben sie unentdeckt, ggebenenfalls auch falsch!

Und so frage ich Dich ,,, ungeachtet der Geschehnisse rund um das Glücksspiel ... wer hat Dir noch eingeredet, dass Du ein Versager bist?

Ich kann jetzt nur mutmaßen und habe gerade auch keine Zeit, um nachzulesen ...
Hast Du einen Schulabschluss?
Hast Du eine Ausbildung gemacht?
Machst Du die Arbeit, die Du da hast, gewissenhaft und korrekt?
Worin bist Du geschickt? Was macht Dir Spaß?
Lieben Dich Deine Eltern?
Hast Du Freunde?

Woher kommt das alles?

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Ich glaube langsam dass ich spielsüchtig werde
« Antwort #31 am: 16 Oktober 2024, 16:12:57 »
Ach Leute was soll ich sagen …
ich bin physisch wirklich am Ende.
Ich hatte vorgestern den Versuch gestartet mit 1000€ und nicht 2000€.
Ich habe mich tatsächlich hochgespielt auf 6000€. Ich hatte so gesehen meine 5000€ wieder. Ich habe ausgezahlt und gestern Stück für Stück wieder alles eingezahlt und alles verloren. Das heißt ich hab alles verloren wieder + die 1000€. Ihr merkt selber was für ein idiot ich bin aber irgendwie kann ich nix dafür, ich bin wie gesteuert vom Teufel gewesen und hab alles verzockt.  Ich will auch garnicht mehr spielen. Was bringt es denn wenn ich gewinne ? Baller doch eh wieder alles rein!!! Oh man Leute es tut mir echt leid, ich habe versagt ! Es wird schwer mich davon erholen zu können. Lassen wir mal das finanzielle bei Seite, physisch gesehen bin ich am Tiefpunkt meines Lebens. Ich hatte kurz sogar Selbstmordgedanken weil es mir so dreckig ging wie noch nie. Wenn ich sehe wie sparsam z.B Freunde oder Familienmitglieder sind und ich so das Geld raushaue könnte ich mich selber echt schlagen. Ich bin so sauer auf mich. 

Trotzdem bedanke ich mich bei euch mal wieder für alle Nachrichten, habe alle gelesen und schätze es wirklich sehr! Vor allem du Olli, dein Text ist wunderschön, danke dass du dir soviel Zeit genommen hast um mir helfen zu wollen.
Auf deine Fragen geh ich mal ein

Ja ich hab nen mittlere Reife Abschluss
Bin gelernter Einzelhandelskaufmann
Ich habe meine Arbeit geliebt jetzt hasse ich es
Ich habe Spaß an nix mehr
Meine Eltern lieben mich und ich sie
Habe nicht viele Freunde aber dafür sehr gute

Habe jetzt lange überlegt ob ich noch was schreiben soll, ich hoffe ich kriege keine dummen Kommentare zu lesen. Ich weiß genau was für einen rießen Fehler ich begangen habe !WIEDER EINMAL!


Re: Ich glaube langsam dass ich spielsüchtig werde
« Antwort #32 am: 16 Oktober 2024, 16:42:04 »
Hallo Domeno

Abhaken! Das einzige was jetzt bei dir im Kopf sein sollte betreffend dem Vorfall.
Ich dachte auch immer, dass ich nichts "dafür" kann und ich wie fremdgesteuert einzahle und spiele.
Leider können wir sehr wohl was dafür... Kämpfe in Zukunft gegen diese "fremde Kontrolle".

Logischerweise ist aktuell das Thema Spielen bei dir abgehakt, aber auch nur weil du jetzt verloren hast und es dir nicht gut geht.
Sobald sich das wieder gelegt hat, werden die Gedanken kommen wie: Soll ich es nochmals probieren? Was wenn es dieses mal klappt?
Genau dann musst du vorbereitet sein und dem ganzen ein Riegel vorschieben.

Such dir Hilfe! Das ist nichts beschämendes. Ich war auch beim Psychologen und in der Suchtberatung, wie viele hier in diesem Forum.
Lass dir helfen, ob es jetzt professionelle Hilfe ist oder die Hilfe von Gott, bitte einfach darum :)

Das wird schon, Kopf hoch und nach vorne schauen!
Nichts ist für immer, die guten Momente genau so wie bei dir aktuell die Schlechten.

Alles Gute!

Re: Ich glaube langsam dass ich spielsüchtig werde
« Antwort #33 am: 16 Oktober 2024, 17:16:14 »
Es tut mir wirklich leid zu hören, dass du in so einer schwierigen Lage bist und dich gerade so schlecht fühlst. Es klingt, als ob du gerade in einem Kreislauf gefangen bist, der sehr belastend und destruktiv für dich ist. Zunächst einmal: Du bist nicht allein, und es gibt keinen Grund, dich für deine Gefühle zu schämen. Spielsucht oder andere destruktive Verhaltensmuster können einem Menschen sehr stark zusetzen, sowohl emotional als auch physisch.

Es ist wichtig, dass du erkennst, wie tief dich das Ganze beeinflusst, und es ist großartig, dass du ehrlich darüber sprichst. Selbstmordgedanken sind ein ernstes Zeichen dafür, dass du dringend Hilfe brauchst – und es gibt Menschen, die dir in dieser Situation beistehen wollen, egal ob es deine Familie, Freunde oder professionelle Unterstützung ist.

Deine Situation ist schwer, aber es gibt Wege, da rauszukommen. Vielleicht wäre es sinnvoll, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen – wie eine Suchtberatung oder psychologische Unterstützung. Du sagst, du hast eine Familie, die dich liebt, und das ist unglaublich wertvoll. Sie wollen, dass es dir gut geht, und ich bin sicher, sie würden dir in so einer schweren Zeit beistehen.

Es geht jetzt darum, kleine Schritte zu machen und dich nicht für das zu verurteilen, was passiert ist. Jeder Mensch macht Fehler, und du verdienst genauso wie jeder andere die Möglichkeit, wieder auf die Beine zu kommen.

Bitte, pass auf dich auf, und denke daran, dass du wichtig bist und dass es immer einen Ausweg gibt. Vielleicht kannst du mit deinen Eltern oder engen Freunden darüber sprechen, was du gerade durchmachst. Wenn dir das schwer fällt, ist es auch vollkommen in Ordnung, erst einmal zu schauen, wie dir ein professioneller Berater helfen kann.

Es ist nie zu spät, etwas zu ändern, und auch wenn es schwerfällt, gibt es immer einen Weg.

Re: Ich glaube langsam dass ich spielsüchtig werde
« Antwort #34 am: 16 Oktober 2024, 17:38:49 »
Ich danke euch beiden herzlichst für eure Antworten.
Wie gesagt ich kann diesen Schritt nicht gehen, ich traue mich nicht. Ich fühle mich gerade wie gefangen, meine Schwester hat mir so eben 800€ überwiesen damit ich zumindest paar Sachen zahlen kann die noch abgehoben werden von der Bank. 300€ davon hab ich wieder verzockt, 500 lass ich auf jeden Fall drauf jetzt. Merkt ihr ? Vorhin noch gesagt ich werde nicht mehr spielen ? Vorhin 800 bekommen und direkt wieder 300 verzockt. Unfassbar, ich hab wirklich die Kontrolle verloren und bin dabei mein ganzes Leben gerade gegen die Wand zu fahren. Ich bin ja nicht dumm, ich weiß genau was vor geht. Ich bin hier anonym und deshalb sag ich auch wie es ist. Das ist wie bei nem Raucher dem man sagt das Rauchen krebserregend ist, er wird trotzdem rauchen. So ist es bei mir, ihr sagt mir alle dass wenn ich so weiter mache mich kaputt mach. Ich höre trotzdem nicht auf euch … das meine Freunde ist die SUCHT! ich hab es kapiert, ich bin verdammt noch mal süchtig. Ich werde diesen Thread auf jeden Fall weiter führen, ich werde berichten ob ich mein Leben kaputt gemacht hab und alles verloren habe oder ob ich es geschafft habe dem Teufel zu entkommen. Allgemein 300€ Leute ?? Innerhalb 5 Minuten verzockt ! 300€ was sonst für mich immer so extrem viel Geld war ist für mich wertlos geworden obwohl ich jeden Tag hart arbeite!!!

Re: Ich glaube langsam dass ich spielsüchtig werde
« Antwort #35 am: 16 Oktober 2024, 17:42:41 »
Es ist unglaublich mutig von dir, so offen und ehrlich über das zu sprechen, was du gerade durchmachst. Du erkennst, dass du süchtig bist und dass die Kontrolle dir entglitten ist – das ist ein wichtiger Schritt, den viele erst viel später realisieren. Aber du musst wissen, dass du nicht allein bist, und dass es Hilfe gibt, auch wenn du dich im Moment gefangen fühlst.

Es ist genau, wie du sagst: Sucht ist ein starkes Verlangen, das oft stärker erscheint als der eigene Verstand. Selbst wenn man weiß, was falsch läuft, fühlt es sich fast unmöglich an, das Verhalten zu ändern. Das macht es so schwer, aus diesem Kreislauf herauszukommen. Es ist gut, dass du verstehst, was los ist – das ist der erste Schritt, aber der zweite Schritt ist mindestens genauso wichtig: Du brauchst Unterstützung von außen.

Deine Schwester, die dir Geld gibt, zeigt, dass du Menschen hast, die dich lieben und die an dich glauben. Es ist nicht leicht, sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht, aber genau das könnte jetzt der Schlüssel sein. Vielleicht wäre es ein guter Moment, ehrlich mit deiner Familie zu sprechen – sie wollen dir bestimmt helfen. Oder vielleicht wäre es für dich leichter, erst mal professionelle Hilfe zu suchen, wo du ganz neutral und ohne Angst vor Verurteilungen sprechen kannst. Eine Suchtberatung könnte dir konkrete Wege zeigen, wie du aus diesem Teufelskreis ausbrechen kannst.

Du bist nicht allein in diesem Kampf. Es gibt viele Menschen, die ähnliche Kämpfe führen oder geführt haben, und es gibt einen Weg raus. Jeder Tag, an dem du versuchst, etwas zu ändern, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Du musst diesen Weg nicht allein gehen.

Bitte gib nicht auf, auch wenn es schwerfällt. Es gibt Lösungen, auch wenn sie gerade nicht sichtbar sind. Bleib stark, und denke daran, dass du es wert bist, ein Leben zu führen, in dem du dich frei und glücklich fühlst.

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Offline Wolke 7

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Re: Ich glaube langsam dass ich spielsüchtig werde
« Antwort #36 am: 16 Oktober 2024, 18:20:20 »
Moin,

hab ich da jetzt was falsches gelesen? Warum lässt du dir 800 Euro geben ,wenn du selbst noch 1000 hast?? Und du vor allem ja noch die Wertanlage Gold hast!

Du solltest sofort dein Onlinebanking sperren lassen und um professionelle Hilfe wirst du wohl nicht drumherum kommen. Morgen Beratungsstelle anrufen,Termin machen.  Erstmal Einzelgespräche, später SHG . Du musst da auch erstmal gar nicht reden. Einfach nur zuhören und dann guckst du mal.....jeden Samstag macht Olaf das Onlinemeeting. Da kannst du ohne Kamera mitmachen und bist anonym. Stell dich mit deinem Chatnamen vor und dann kannste auch erstmal nur zuhören.  Das Reden kommt schon von ganz alleine. 

Alle haben hier dasselbe Problem, niemand verurteilt dich oder sieht dich als Versager. Aber wenn du von der Sucht wegkommen willst ,musst du aktiv was ändern. Du musst einige Dinge in deinem Leben ändern, auch wenn es erst unangenehm ist. OASIS Sperrantrag, Onlinebanking sperren ,Beratungsstelle ,deiner Schwester das Geld zurückzahlen,das sind die ersten Schritte ,die du in den nächsten 48 Stunden erledigen kannst.....

LG Wolke




Re: Ich glaube langsam dass ich spielsüchtig werde
« Antwort #37 am: 16 Oktober 2024, 18:35:03 »
Nein ich hab nix mehr auf der Bank gehabt, ich hatte die 1000€ am Montag gehabt und mehr nicht und gestern alles + Gewinn verzockt deshalb hat sie mir die 800 überwiesen erstmal. Bin gottfroh dass ich in Gold immer wieder investiert habe und nicht auf der Bank rumliegen hab. Will garnicht wissen was sonst noch alles passiert wäre. Sobald mein Lohn kommt kann ich ihr die 800 problemlos geben. Wird dann halt ein sparsamer Monat sein. An das Gold will ich erstmal nicht ran deshalb hab ich sie gefragt ob sie mir was leihen kann. Ich denke ich lass es jetzt erstmal alles so wie es ist, habe gerade keine Lust auf irgendwas und mir fehlt einfach die Kraft dazu. Ich denke ich schau mal am Samstag vorbei, ich werde auf jeden Fall nicht reden oder sonst was. Ich will einfach nur zuhören. Danke dir für die Antwort und auch danke an dich DURCHBRENNER für deine wundervolle Nachricht…

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Offline Olli

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Re: Ich glaube langsam dass ich spielsüchtig werde
« Antwort #38 am: 16 Oktober 2024, 18:44:23 »
Hi Domeno!

Du bist aber auch ein sturer ... :)

Nein, nein, Du bist nicht das Fähnchen im Winde Deiner Sucht. Nein, Du bist nicht hilflos ausgeliefert!
Schaue Dir Deine Beiträge noch mal an. Wie viel Willen in Deinen Worten steckt Dein Vorhaben auch nu ja durchzuziehen!
Schaue Dir an, wie Du Dich vehement wehrst auch nur mit irgendjemandem Aug in Aug zu sprechen!
Klar, da ist auch Scham im Spiel, doch vorrangig sehe ich hier massiven Willen Dein Leben selbstbestimmt zu gestalten!

Und nun? Dein Vorhaben ist gescheitert, die Selbstkasteiung ist im vollen Gange. Da gehört es auch dazu, Teile des geliehenen Geldes zu verspielen, denn so bestätigst Du Deine negativen Gedanken über Dich.

Aber warte ... weshalb hatte ich Dir die Fragen doch gleich gestellt? Ganz einfach ... weil Du nicht aus Sucht bestehst! Die ist nur ein klitzekleiner Teil von Dir, von dem Du aber im Moment glaubst, dass sie Dich beherrscht! Du bist weitaus mehr! Du hast Deine mittlere Reife gemacht. Vielleicht fiel es Dir leicht? Es war wohl kein Fingerschnippen, sonst wärest Du ja noch zum Gymnasium gewechselt. Also nehme ich mal an, dass Du Dich für das ein oder andere Fach ordentlich ins Zeug gelegt hast, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Dann hast Du den Einzelhandelskaufmann gemacht, mit bestandener Prüfung. Drei Jahre sind hierfür die vorgesehene Lehrzeit. Auch die hast Du erfolgreich mit der Prüfung bestritten. Was ist mit dem Führerschein? Sportliche Auszeichnungen? Spielst Du ein Instrument?
Für Deine Schwester lohnt es sich, Dir das Geld zu geben, weil Du der bist, der Du bist!

Wird es jetzt nicht mal langsam wieder Zeit für Dich einzustehen? Sehe all das Vergangene als eine Prüfung an. Bisher hast Du Deinen kräftigen Willen in die Sucht gesteckt. Das Ergebnis ist deprimierend. Was aber, wenn Du Deinen Willen nun nutzt, um wieder ein normales Leben zu führen?
Sch...ß auf das verloren Geld! Wenn Du daraus Nutzen ziehen konntest, dann war jeder Euro Gold wert!

Es ist ein einsames Leben, wenn Du mit niemandem über Deine Gefühle reden kannst. Du kannst das lernen. Ja, zuerst ist es ungewohnt. Aber Du musst doch nicht gleich ALLES von innen nach außen kehren! Fange klein an ... schenke Vertrauen und warte ab, was passiert!

In Deiner momentanen Verfassung MUSST Du mit jemandem reden! Ja, ja ... ich höre Dich schon laut "AUF GAR KEINEN FALL!" schreien.
Doch schaue mal, wie Du bereits Deine Schwester involviert hast. Sie hat Deine Sucht finanziert! Dabei hattest Du doch noch 1.000 € übrig. Wieso hast Du ihr Geld also genommen? Mache Dir bitte bewusst, dass Deine Schwester Dir das Geld zweckgebunden gegeben hat. Du konntest es für alle möglichen Verbindlichkeiten nutzen - doch für Glücksspiel wäre wohl nicht in ihrem Inreresse gewesen. So gesehen, war dies bereits ein Vertrauensbruch!
Sie oder irgendwer aus Deiner Familie oder Freundeskreis dürfen Dir niemals wieder Geld leihen! Was passiert denn jetzt in Deinem Kopf, wenn Du keine Konsequenzen Deines Handelns verspürst? "Puh, es ist ja noch mal alles gut gegangen ..." Dieser Gedanke kann Dich Jahrzehnte in der Sucht gefangen halten.

Eine Interpretation des 1. Schrittes aus  Schritte, aber wie? :

Zitat
Schritt 1:

"AUFHÖREN ZU KÄMPFEN, ZUGEBEN, DASS WIR DEM SPIELEN GEGENÜBER MACHTLOS SIND"

Im ersten Teil von Schritt l kommt der Spielabhängige zum alles entscheidenden Punkt, wenn er bereit wird, zuzugeben, dass er dem Spielen gegenüber machtlos, d.h. vom Spielen abhängig ist. Dieser Schritt sieht so einfach aus, Ist aber doch für die meisten Spielsüchtigen so ungeheuer schwer, weil soviel daran hängt:
Dieser Schritt ist so schwer, weil der Abhängige die Illusion für sich braucht, das Spielen zu beherrschen, um mit ihm weitermachen zu können. Ohne die Aussieht des Spielens scheint ihm das Leben keinen Sinn zu haben. Deshalb hält er, trotz aller gegenteiligen Erfahrungen an der Vorstellung fest, dass er das Spiel meistern kann, auch wenn es immer nur für "ein Spiel" ist, er in die Kneipe, die Spielstätte, Spielothek oder in das Casino geht, um sich dann nach Stunden oder Tagen in einem fürchterlichen Zustand wieder zu finden.
Er glaubt jedes Mal, dass dies nur ein momentaner Unfall gewesen ist und dass es das nächste Mal anders sein wird, bzw. dass seine Stabilität kurz vor der Tür steht.
Solange er diese Hoffnung noch hat, kann er das Spiel weiter gebrauchen, mit ihm experimentieren, mit ihm kämpfen. In diesem aussichtslosen Kampf gleicht ein Spieler einem Laienboxer, der gegen Cassius Clay in den Ring steigt. Nach wenigen Augenblicken ist er von den Füßen und liegt ohnmächtig im Ring, aber jedes Mal steht er wieder auf, um weiterzumachen, weil er sich weigert, das Handtuch zu werfen und zu kapitulieren.
Dieses Kapitulieren ist so schwer, weil es als Eingeständnis des eigenen Versagens erlebt wird. Unterstützt wird dieses Missverständnis durch die Vorwürfe und Ermahnungen, die der Spielabhängige von sich selbst und auch aus seiner Umgebung erfährt, dass sein Verhalten Ausdruck von Willensschwäche und Charaktermangel sei. Hat er nicht immer wieder versprochen, sich zu bessern und seine Versprechungen nicht eingehalten?  Aber Machtlosigkeit dem Spielen gegenüber ist keine Willensschwäche und kein Charaktermangel (denn Abhängige sind oft sehr willensstarke Menschen). Zugeben der Machtlosigkeit ist der Ausdruck der Erfahrung, dass da etwas stärker ist als ich, das ich nicht kontrollieren kann.
Das Zugeben der Machtlosigkeit ist so schwer, weil manche Machtlosigkeit als Ohnmacht und Hilflosigkeit verstehen, missverstehen - wie wir meinen. Sie erleben Schritt 1 damit als Zumutung, sich als klein und hilflos darzustellen.
Zugeben der Machtlosigkeit ist aber genau das Gegenteil. Es bedeutet, dass ich aufhöre zu jammern und zu klagen und mich für das Opfer der Umstände, einer Erziehung oder sonstiger Widrigkeiten zu halten. Zugeben der Machtlosigkeit ist eine mutige Tat, dass ich mich meiner Realität stelle und sie nicht mehr beschönige.
Zugeben der Machtlosigkeit ist so schwer, well dieses unseren Stolz trifft, die Einbildung, unser Leben völlig zu kontrollieren und in der Hand zu haben.
Das trifft die Größtphantasien des Spielsüchtigen, der glaubt, es alleine schaffen zu können und keine Hilfe von anderen zu gebrauchen. Dieser Schritt fällt so schwer, weil wir nicht wissen, wie es dann weitergehen soll. Das kämpfen gab uns wenigsten noch die Illusion, dass wir noch mitbestimmen, noch kontrollieren können. Wenn wir kapitulieren, geben wir uns auf. Was bleibt uns dann?
Dieser Schritt ist so schwer, weil er uns erinnert an die Erfahrungen in Grenzsituationen unseres Lebens, wie zum Beispiel bei Geburt und Tod, und auch beim Orgasmus in der sexuellen Vereinigung mit einem anderen Menschen.
In diesen Situationen haben wir nicht die Kontrolle des Geschehens in unserer Hand, sondern wir erleben, dass hier etwas stärker ist als wir selbst, dass hier etwas mit uns geschieht. Und davor haben wir alle Angst, der Abhängige offenbar in besonderer Weise (siehe Schritt 3). Um diese Angst zu vermelden, kämpft er gegen die Realität, bringt sich selbst in äußerste Gefahr und verbindet zugleich, dass Wachstum In Ihm geschieht.
Zugeben der Machtlosigkeit ist deshalb nicht nur angstvoller Abschied von Altem und Vertrautem, mit dessen Hilfe wir bisher unser Leben zu meistern versuchten, sondern auch der Anfang von etwas Neuem, durchaus einer Geburt vergleichbar.
Aufhören zu kämpfen schafft Raum für neues Leben, das ich bisher gerade durch mein Bemühen, nicht aufzugeben, verhindert habe. Das Zugeben der Machtlosigkeit ist deshalb eine ungeheure Befreiung die Erfahrung einer neuen Erlaubnis zum Leben:
- Ich brauche nicht mehr zu kämpfen!
- ich brauche nicht mehr mich selbst zu zerstören, indem ich beweise, dass ich es doch schaffe!
- Ich darf leben, stabil leben!
 Viele, die den ersten Schritt vollzogen haben, berichten, dass nach dem Auf und Ab von Angst, Trauer und Zweifeln ein starkes Gefühl der Freude, der Erleichterung und der Ruhe in ihnen Platzt ergriffen habe.

Nehme Dir einen Augenblick Zeit und frage Dich:
- Wo habe ich in meinem Leben Machtlosigkeit
dem Spielen gegenüber und auch sonst erfahren?
- Wie habe ich mich gegen das Zugeben der Machtlosigkeit gewehrt?
- Welche Ängste, welche Trauer und welchen
Ärger spüre ich, wenn ich zugebe, dass ich machtlos bin ?

"... UND UNSER LEBEN NICHT MEHR MEISTERN KONNTEN"

Der zweite Teil von Schritt 1 weist darauf hin, dass Spielsucht/Spielabhängigkeit keine isolierte Sache ist, sondern immer etwas mit unserem ganzen Leben zu tun hat.
Nicht wenige Abhängige sagen am Anfang Ihrer Stabilität: "Sonst ist alles in Ordnung bei mir...... wenn nur das Spielen nicht wäre." - Sie wehren sich damit ihr Leben näher anzusehen und halten die Meinung aufrecht, es genüge, nur nicht mehr zu spielen.
Aber das hilft erfahrungsgemäß nicht weiter, wenn wir nur etwas weglassen, von dem wir uns sehr lange viel versprochen hatten. Die zwölf Schritte zielen auf eine Neuordnung unseres Lebens hin, und darum ist es wichtig zu wissen, wie unser gesamtes Leben mit dem Spielproblem verflochten ist.

Frage Dich deshalb?
- Was sind meine Probleme im Beruf?
- Wie komme ich mit mir selbst zurecht?
- Bitte darüber hinaus Deine Angehörigen, Deine Freunde und Kollegen am Arbeitsplatz um Rückmeldungen, was sie mit Dir erlebt haben und wie sie sich dabei fühlten.
- Wenn Du in einem Kuraufenthalt oder in einer Therapie bist, lasse Dir von den Betroffenen Briefe schreiben, bzw. gehe gemeinsam mit Deinen Angehörigen in ein Familien- oder Partnerseminar, wo diese Fragen bearbeitet werden können. Wenn Du bereit bist, diese Untersuchungen vorbehaltlos zu machen, wirst Du wahrnehmen, dass uns das Spielen unfähiger machte, mit unseren Problemen umzugehen.
- Vielleicht hatten wir uns mal versprochen, bestimmte Probleme durch das Spielen zu lösen (wie z.B. mehr als 10 Stunden zu arbeiten, besser zu schlafen, ruhiger zu argumentieren, gefälliger zu sein, uns von den Sorgen und Problemen des Alltags abzulenken); aber letzten Endes hat das Spielen doch nicht das gehalten, was es versprochen (was wir uns davon versprochen haben), denn die Probleme die wir hatten, sind am Ende größer geworden, anstatt kleiner.

Das ist die eine Seite der Bedeutung dieses Satzes, die besagt: Dann, wenn das Spiel in unser Leben kommt, können wir unser Leben nicht mehr meistern.
Schon lange bevor das Spiel sichtbar in unser Leben getreten ist, haben wir unser Leben nicht mehr meistern können. Dieser erweiterte Ansatz macht deutlich:

- dass es nicht nur darum geht, das Spielen aufzugeben, sondern, dass eine Neueinstellung unseres Lebens nötig Ist.
- dass Grundprobleme und Engpässe in unserem Leben vorhanden sind, auf die ich eine Antwort finden muss, um weiterhin stabil zu leben.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Wolke 7

  • *****
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Re: Ich glaube langsam dass ich spielsüchtig werde
« Antwort #39 am: 16 Oktober 2024, 20:23:17 »
Hey,

da dich deine Bank schon angerufen hat und du ständig hohe Summen hin und her buchst.....und du vielleicht schon einige Beiträge hier gelesen hast ,weißt du vielleicht, dass dir die Bank einfach kündigen kann. Die meisten wollen mit Glücksspiel, egal ob whitelist oder nicht,nix zu tun haben.....

Das ist jetzt nicht schlimm,dann wechselst du die Bank einfach, aber soweit musst du es ja nicht kommen lassen.  Werde aktiv....in 2 min hast du dein onlinebanking gesperrt.  Überweisungen kannst du am Schalter tätigen.....bau dir viele Hürden ein ,dass du nicht mehr so einfach zocken kannst. Viele kleine Hürden bilden zusammen ein unüberwindbares Hindernis.

OASIS Sperrantrag kannst du auch gleich ausfüllen......dauert auch nur 5 min. Zack schon sind es 2 Hürden und der erste Schritt ist gemacht.

LG Wolke

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Offline Rubbel

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Re: Ich glaube langsam dass ich spielsüchtig werde
« Antwort #40 am: 16 Oktober 2024, 20:24:26 »
Hallo Domeno,

Ganz nüchtern betrachtet ist es so:
Du spielst mit Deiner wirtschaftlichen Existenzgrundlage gegen ein Computerprogramm. Wegen des Risikos, das Du eingehst, sind Erwartung, Spannung und Anspannung, Nervosität und die Befürchtung, die Kontrolle zu verlieren, Deine Begleiter.

Dir – quasi gegenüber – ist das Computerprogramm. Es kennt kein Risiko, keine Erwartung, Spannung … absolut nichts  von dem, was Du als glücksspielender Mensch an Emotionen erlebst während der ‚Spielzeit‘. Es ist nur ein Programm. Es ist unbestechlich, leblos, gefühllos, ohne Mitleid und ohne Gerechtigkeitssinn. Nur ein Programm, das abläuft.
Egal ob in einer Spielothek, in einem staatlichen Spielcasino  oder in einem Online-Casino – die Ausgangssituation ist dieselbe:
Du hast keinen Gegner und keinen Partner beim Zocken, kein Gleichgewicht der Kräfte, kein Fair Play. Du sitzt davor und kannst nur beobachten, wie das Programm abläuft.

Dahinter, hinter diesen Automaten und deren Programmen, und noch bevor so ein Automat aufgestellt wurde, haben schon viele Leute daran verdient: Techniker, Softwareentwickler, Designer, Wirtschaftspsychologen, die Hersteller an sich, die Verkäufer oder das Leasingunternehmen, mit denen der letztliche Aufsteller den Vertrag abschließt. Beim Online-Casino ist es wohl entsprechend die Lizenz für das Betreiben des Programms.

Die Glücksspielindustrie verdient Milliarden an den Menschen, die mit all den o.g. Emotionen das Glücksspiel ausführen, teils über alles Geld hinaus ihre gesellschaftlichen und sozialen Existenzen verlieren. Die Menschen, die wir nun mal sind und die hoffen und hoffen, dass sie ‚wenigstens‘ das Verspielte zurück bekommen, überschulden sich oft, verletzen durch ihr zunehmend nur noch auf das Glücksspiel gerichteten Fokus ihre Familie, Freunde und sonstigen sozialen Kontakte, das Vertrauen der Menschen um sie herum. Manche oder viele wissen sich nicht anders zu helfen, als zu stehlen, zu betrügen, andere Menschen zu übervorteilen. Nur, um an ‚Spielgeld‘ zu kommen.

Es ist und bleibt ein unüberwindbares  Ungleichgewicht zwischen glücksspielendem Mensch und Computern.

Gruß R
« Letzte Änderung: 16 Oktober 2024, 21:44:13 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

Re: Ich glaube langsam dass ich spielsüchtig werde
« Antwort #41 am: 16 Oktober 2024, 22:33:04 »
👏👏👏👍
Das ungleiche Duell perfekt beschrieben.
@Domeno

Lese dir mal deine Posts durch was du wie und was du nie machen würdest.
Der Schritt mit deiner Schwester war ein erster großer Aussetzer. Dabei ist's egal ob du ihr am Monatsende das Geld zurückgeben kannst.
Lügen sind ein entscheidendes Element in unserem Glückspiel Leben. Und kein positives.
Sie liebt dich ja anscheinend also öffne dich ihr gegenüber. Du brauchst jemanden persönlichen dem du von deiner Last erzählen kannst. Ansonsten wirst du dich immer weiter in diesen Sumpf verstricken.

Ja es gehört Mumm dazu sich zu öffnen aber es befreit das verspreche ich dir.

LG Roy
Ich bin kein Anwalt sondern gebe nur meine eigene Meinung wieder

 

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