Hi Jojo,
ich hab gerade mal den größten Teil Deiner Beiträge gelesen, und mir ist aufgefallen:
Immer, wenn es enger wird (Du ziehst in die Nähe Deines Elternhauses, Du bist auf Dich gestellt, weil die Freunde Termine absagen, Du hast bald einen Therapie-Termin, und aktuell stehen Fragen nach beruflicher Veränderung und ggf. Familienplanung an), sind das für Dich gefühlte Gefahrenmomente das Zocken betreffend.
Würdest Du dem zustimmen?
Wie war denn Deine familiäre Situation - wie bist Du aufgewachsen? Wie war das, wenn Du etwas für Dich entschieden hast - hast Du darüber gesprochen innerhalb der Familie? Und wie wurde das dann aufgenommen?
Ich frage das, weil ich denke, dass die von Dir formulierte 'Selbstsabotage' evtl. daher stammen könnte.
Vielleicht wägst Du zu lange alles Mögliche ab und verzögerst es dadurch, Entscheidungen zu treffen oder anzunehmen, was Dir da im Leben für Möglichkeiten eröffnet werden. Weil Du evtl. Angst hast, eine falsche Entscheidung zu treffen.
Vielleicht fängst Du mit ganz kleinen Schritten an: wie oft Du Dein Auto benutzt oder ob Du zu Fuß gehst, Öffentl. Verkehrsmittel benutzt oder Fahrrad fährst. Und nach Deiner Entscheidung und Ausführung kannst Du Dich fragen, ob die Entsch. richtig war (umweltbedingt, trainingsbedingt, etc.). Solche Dinge ...
Um Stück für Stück bewusster wahrzunehmen, wie Du generell entscheidest.
Wenn da beruflich Veränderungen stattfinden sollen und Du nicht weißt, ob Du dem gerecht wirst, dann frag' nach Bedenkzeit oder probeweisem Hineinschnuppern in die neuen Aufgabenfelder mit der Möglichkeit, wieder die bisherigen Aufgaben aufzunehmen. Das nähme Dir Druck.
Familienplanung als 'Muss' oder 'Soll' zum Druck zu erklären, ist 'Blödsinn', denn da geht es um viel mehr ... vor allem darum, ein neues kleines Lebewesen möglichst stabil und liebevoll ins Leben zu begleiten. Im besten Fall solltest Du Dir Nachwuchs genauso wünschen wie Deine Partnerin, und ihr nicht ihren Wunsch erfüllen.
(Das 'Zocken' ist auch eine Entscheidung bzw. folgt einer Entscheidung. Damit vernebelst Du allerdings die Sicht auf die Dinge, die ja gar nichts Tragisches haben an sich. Sie verlangen Dir nur ab, einen für Dich gangbaren Weg zu finden. Dazu kannst Du Dich auch in Ruhe hinsetzen, Pro und Contra abwägen und wenn Du Dich nicht entschließen kannst, mit anderen Menschen zu sprechen. Am besten mit neutral eingestellten (weil wir selbst uns ggb. ja seltenst neutral raten. Nicht um dann zu tun, was dieser neutral eingestellte Mensch dazu sagt, sondern um eine neue Perspektive zuzulassen). Entscheidungen triffst DU!
Kurz als Metapher: Tausch' doch Dein 'Jojo' besser gegen einen Ball
Viele Grüße
Rubbel