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Wie gehe ich mit Selbstsabotage um ?

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Offline JoJo

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Wie gehe ich mit Selbstsabotage um ?
« am: 03 August 2024, 00:05:41 »
Hallo Leute,

ich habe mich lange nicht gemeldet und war über 1 Jahr spielfrei.

Jetzt hatte ich aber einen Rückfall bei dem ich wieder komplett in meine alten Muster gefallen bin.

Ich habe immer gedacht Ich spiele um von etwas davon zu kommen aber aktuell sabotiere ich mich nur selbst. Ich habe eine tolle liebevolle Beziehung und gute berufliche Perspektiven doch anstelle meine Zeit und Energie in diese zu investieren. Sabotiere ich mich selbst indem ich wieder gespielt habe. Ich wollte fragen wie ihr mit Selbstsabotage umgeht?

Woran liegt es das ich gerade wieder da angefangen zu spielen wo man Leben eigentlich so gut ist wie nie davor.

Ich habe jetzt auch erkannt das ich das bereits in meiner gesamten Spielerkarriere gemacht habe und mich immer so sabotiert habe. Es ist beinah so als ob ich vor Verantwortung und dem "Erwachsen" sein davon laufe obwohl ich Mitte 30 bin.

Das Thema Nachwuchs so wie mehr Verantwortung im Job und eine potenzielle Selbständigkeit, haben mein Flucht Mechanismus ausgelöst.

Ich bin mir sicher das wenn ich nicht spiele ich mit eben anderweitig sabotiere, wobei das Spielen mit das destruktivste ist und das die Wurzel aller meiner Probleme ist, die mich auch in diese Sucht getrieben haben.

Ich hoffe ich kann von euren Erfahrungen lernen.

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never8gain

Re: Wie gehe ich mit Selbstsabotage um ?
« Antwort #1 am: 03 August 2024, 01:24:31 »
Ich wollte fragen wie ihr mit Selbstsabotage umgeht?

Nicht so dolle,...

Es fehlt mir mehr oder weniger an nichts und desto besser es mir geht um so schlimmer wirds, abstinenz daddeln, pc games vorhanden - andererseits Raucherei, ohweh :/ das darf ich gar nicht schreiben was ich z.zt. verqualme,...

Ich mach nach allem anderen (suchtberatung, Oasispserre, geld abgabe und und und) ne Therapie um zu lernen das ich kein schlechter Mensch bin und das es auch mir GUT gehen DARF,...

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Offline Olli

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Re: Wie gehe ich mit Selbstsabotage um ?
« Antwort #2 am: 03 August 2024, 07:33:04 »
Hi!

Hinter der Selbstsaboutage steckt ja so einiges. Daher meine Frage: Was lässt Dich diesen Begriff nutzen?

Zitat
Das Thema Nachwuchs so wie mehr Verantwortung im Job und eine potenzielle Selbständigkeit, haben mein Flucht Mechanismus ausgelöst.

Wieso? Welche Glaubenssätze stecken dahinter und wie bist Du zu ihnen gekommen?
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline JoJo

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Re: Wie gehe ich mit Selbstsabotage um ?
« Antwort #3 am: 03 August 2024, 10:32:16 »
Guten Morgen,

Das mit dem Glaubensansätzen ist eine gute Frage.

Ich weiß es selbst nicht genau was so dahinter steckt mir ist nur aufgefallen das ich mich vor Verantwortung drücke.


Nicht nur das es ist auch irgendwie so als ob ich mir ein schönes Leben was ich eigentlich habe versuche ständig wegzunehmen.

Ich denke auch ständig das ich nicht gut genug bin und habe extremen imposter syndrome, obwohl mir alle sagen das ich gut bin. Am Ende sind es sehr viele Selbstzweifel die mich denke ich auch zum spielen verleitet haben. Beim zocken gibt es nämlich kein gut oder können. 

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Offline Rubbel

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Re: Wie gehe ich mit Selbstsabotage um ?
« Antwort #4 am: 03 August 2024, 11:42:46 »
Hi Jojo,

ich hab gerade mal den größten Teil Deiner Beiträge gelesen, und mir ist aufgefallen:
Immer, wenn es enger wird (Du ziehst in die Nähe Deines Elternhauses, Du bist auf Dich gestellt, weil die Freunde Termine absagen, Du hast bald einen Therapie-Termin, und aktuell stehen Fragen nach beruflicher Veränderung und ggf. Familienplanung an), sind das für Dich gefühlte Gefahrenmomente das Zocken betreffend.
Würdest Du dem zustimmen?
Wie war denn Deine familiäre Situation - wie bist Du aufgewachsen? Wie war das, wenn Du etwas für Dich entschieden hast - hast Du darüber gesprochen innerhalb der Familie? Und wie wurde das dann aufgenommen?
Ich frage das, weil ich denke, dass die von Dir formulierte 'Selbstsabotage' evtl. daher stammen könnte.
Vielleicht wägst Du zu lange alles Mögliche ab und verzögerst es dadurch, Entscheidungen zu treffen oder anzunehmen, was Dir da im Leben für Möglichkeiten eröffnet werden. Weil Du evtl. Angst hast, eine falsche Entscheidung zu treffen.
Vielleicht fängst Du mit ganz kleinen Schritten an: wie oft Du Dein Auto benutzt oder ob Du zu Fuß gehst, Öffentl. Verkehrsmittel benutzt oder Fahrrad fährst. Und nach Deiner Entscheidung und Ausführung kannst Du Dich fragen, ob die Entsch. richtig war (umweltbedingt, trainingsbedingt, etc.). Solche Dinge ...
Um Stück für Stück bewusster wahrzunehmen, wie Du generell entscheidest.
Wenn da beruflich Veränderungen stattfinden sollen und Du nicht weißt, ob Du dem gerecht wirst, dann frag' nach Bedenkzeit oder probeweisem Hineinschnuppern in die neuen Aufgabenfelder mit der Möglichkeit, wieder die bisherigen Aufgaben aufzunehmen. Das nähme Dir Druck.
Familienplanung als 'Muss' oder 'Soll' zum Druck zu erklären, ist 'Blödsinn', denn da geht es um viel mehr ... vor allem darum, ein neues kleines Lebewesen möglichst stabil und liebevoll ins Leben zu begleiten. Im besten Fall solltest Du Dir Nachwuchs genauso wünschen wie Deine Partnerin, und ihr nicht ihren Wunsch erfüllen.

(Das 'Zocken' ist auch eine Entscheidung bzw. folgt einer Entscheidung. Damit vernebelst Du allerdings die Sicht auf die Dinge, die ja gar nichts Tragisches haben an sich. Sie verlangen Dir nur ab, einen für Dich gangbaren Weg zu finden. Dazu kannst Du Dich auch in Ruhe hinsetzen, Pro und Contra abwägen und wenn Du Dich nicht entschließen kannst, mit anderen Menschen zu sprechen. Am besten mit neutral eingestellten (weil wir selbst uns ggb. ja seltenst neutral raten. Nicht um dann zu tun, was dieser neutral eingestellte Mensch dazu sagt, sondern um eine neue Perspektive zuzulassen). Entscheidungen triffst DU!
Kurz als Metapher: Tausch' doch Dein 'Jojo' besser gegen einen Ball :)

Viele Grüße
Rubbel
« Letzte Änderung: 03 August 2024, 12:04:42 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

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Offline JoJo

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Re: Wie gehe ich mit Selbstsabotage um ?
« Antwort #5 am: 03 August 2024, 12:05:18 »
Hallo Rubel,

Ja also wenn es enger wird oder eine große Veränderung ansteht ist das definitiv ein Gefahrenmoment für mich.

Ich bin recht wohlhabend in einem arm Land aufgewachsen meine Mutter war nie wirklich da sie war immer ein workholic und mein Vater war ein Haustyrann, also ja ich hatte keine schöne Frühre Kindheit obwohl ich materiell genug hatte. Als wir dann nach Deutschland gekommen sind, waren ich plötzlich in der genau umgekehrten Lage wir waren unglaublich arm hier.  Wenn ich etwas entschieden habe wurde es meist akzeptiert, bis auf die Studiumsauswahl, das habe ich zuliebe meiner Eltern studiert und ich habe es gehasst, kein Wunder das des Studium auch nichts wurde. Wir haben eigentlich heutzutage eine gute Beziehung mit meinen biologischen Vater habe ich seit über 25 Jahren kein Kontakt mehr, ich habe einen tollen Stiefvater den ich auch als meinen Vater ansehe und daher nur ungerne das Wort Stiefvater benutzte.

Ich habe an sich keine Probleme Entscheidungen zu treffen und dies sogar recht, dem würde ich also nicht zustimmen. Das Thema mit dem Kinderwunsch geht auch von mir aus natürlich bin ich aber sehr zerrissen auch aufgrund meiner Vergangenheit und der generellen Angst "erwachsen zu werden" auch die Angst vor Veränderungen hat mich sehr oft in meinen Leben gehemmt.

Es ist also nicht so als ob ich etwas mache das gegen meinen Willen ist.


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Offline Rubbel

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Re: Wie gehe ich mit Selbstsabotage um ?
« Antwort #6 am: 05 August 2024, 19:29:14 »
Hallo Jojo,
entschuldige bitte, dass ich erst jetzt eingehe auf Deine Antwort.

Ich finde wichtig, wie Du groß geworden bist, und ich finde auch das Wesen Deines leiblichen Vaters, wie Du es erinnerst, wichtig. Es klingt, als hättest Du 'ganz alleine' groß werden müssen ...
Hast Du heutzutage Kontakt zu Deinem leiblichen Vater? - Hättest Du gerne Kontakt, um ihm mal zu sagen, wie Du ihn als Kind erlebt hast?? Er wäre doch wichtig gewesen bzw. war es, als Du Kind warst.
Was hättest Du eigentlich studieren wollen - und zu welchem Studium hast Du Dich 'überreden lassen'? Und überredet hat Dich Dein 'Stief'vater?

Also, ich will nicht in Dir graben. Falls Du mal ne Therapie machst, wäre das schon ein Thema, denke ich.
Ich wünsch Dir erst mal jetzt

einen schönen Abend,
viele Grüße
Rubbel
« Letzte Änderung: 05 August 2024, 21:30:00 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

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Offline JoJo

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Re: Wie gehe ich mit Selbstsabotage um ?
« Antwort #7 am: 06 August 2024, 14:25:35 »
Hallo Rubel,

Nein es ging nicht von meinen Stiefvater aus mit meinen leiblichen Vater habe ich keinen Kontakt und daran besteht auch kein Interesse. Eine Therapie habe ich bereits hinter mir und konnte auch daher sehr gut meine Vergangenheit und Kindheit sehr gut verarbeiten. Ich habe ein Problem das ich mich mein ganzes Leben selbst sabotiere. Das ist nicht nur alleine durchs spielen sondern auch durch viel Prokrastination.

Was ich studiert habe und was ich wollte spielt keine Rolle, ich möchte auch aufgrund der Anonymität nicht weiter darauf eingehen.

Ich habe heute auch weitere Schritte unternommen um spielfrei zu sein so habe ich die Möglichkeit für online Überweisung gesperrt und meiner Frau wird von nun an die Finanzen zusätzlich kontrollieren.

Sie weiß über alles Bescheid und unterstützt mich sehr liebevoll.

Ich bin in einer privilegierten Position ich habe keine Spielschulden und habe auch nur Beträge verloren die mir leisten „kann“ dennoch habe ich keine Kontrolle darüber, es schadet mir mehr in der psychischen wie auch dem zeitlichen Aspekt. Zusätzlich weiß ich wie schnell es in die Abwärtsspirale gehen kann, weil ich da schon einmal war.

Ich war aber denke ich da nicht wirklich ehrlich zu mir und habe mir eine Hintertür offen gelassen nun ist alles endgültig geschlossen.

Von nun an möchte ich intensiver an mir arbeiten, ich habe zwar geschafft längere Pausen zu haben aber sobald ich mich zu sicher gefühlt habe wurde ich von der Sucht hinterrücks erwischt.





 

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