Hallo Ich bin über 60 Jahre alt und habe vor zehn Jahren mit dem Automaten spielen angefangen. Das war ein Fehler. Es ist eine harte Droge wie koksen oder Heroin ich war an gefixt
In diesen zehn Jahren habe ich zwischen 5000 und7000 Euro verspielt. Da ich von Rente mit Grundsicherung lebe ist mein Geld sehr knapp
Auslöser war etwas zu gewinnen aber die Regel ist das verlieren
Da ich Single bin und wenig soziale Kontakte habe habe ich mich zu den Automaten geflüchtet. Nun gab es gestern Grundsicherung und ich habe wieder die Kontrolle verloren und und zuviel von der Grundsicherung verspielt
Ich bin gesperrt aber es gelingt mir immer wieder die Selbstsperre zu umgehen. Wenn mir zu langweilig ist spiele ich. Da kann ich viel verdrängen
Ich spiele fast täglich und brauche unbedingt hilfe

Hallo,willkommen im Forum!

Du schreibst, Du brauchst dringend Hilfe.
Hilfe welcher Art meinst Du denn?

Für den täglichen Verlauf würde ich Dir raten wollen, rauszugehen - in einen Park, am See, abends vielleicht durch die Stadt bummeln, evtl. ins Kino zu gehen, zu lesen, soziale Kontakte aufzubauen - denn es muss ja alles nicht so bleiben, wie es gerade ist. Du kannst jederzeit was daran ändern!
Bei 5000 - 7000 (ist das jetzt jährlich oder innerhalb von 10 Jahren?), die Du als Puffer haben könntest, aber auch allein durch's Zocken, bestiehlst Du Dich gerade selbst, wie Du weißt und erlebst.
Ein wenig irritiert lese ich im Titel was von EM (=Erwerbsminderungsrente?). Dann zählen doch die Rentenpunkte bis 67 Jahre ...
Wie dem auch sei:
Am besten sind Kontakte. Da es für Spielsüchtige auch Selbsthilfegruppen gibt, hättest Du dort gleich beides: Kontakte und eine super Möglichkeit, der Spielsucht 'Adieu' zu sagen.

Viele Grüße
Rubbel

Hi Seppel!

Herzlich willkommen!

Tja, 10 Jahre sind schon eine lange Zeit. Wie viel Du da verspielt hast, ist eigentlich irrelevant. Während der Zeit aber ist mit Dir, ob Du das wolltest oder nicht, so einiges passiert. Du hast Dich an die Zockerei gewöhnt. Hast Du deswegen auch soziale Kontakte vernachlässigt oder eingestellt? Das Glücksspiel passt in die heutige Zeit. Alles muss schneller, höher, weiter, besser oder extremer sein. Auch beim Glücksspiel werden die Einsätze und/oder die Spielzeiten immer weiter ausgeweitet.
Ich kann mich noch erinnern, wie ich mein Gehalt bekam und am selben Tag alles verspielt habe. Wenn ich mich recht zurück erinnere, ist mir das 3 Mal passiert. Doch alles bis auf meinen Mietanteil und ein wenig Taschengeld habe ich unzählige Male verspielt.
Nun ist es erneut bei Dir soweit, dass Du das meiste Geld verspielt hast. Gibt es denn noch Verbindlichkeiten, die zu bedienen sind?

Dann lese ich Worte, wie "verdrängen", "Flucht" und "Langeweile". Nun, gut erkannt! Aber was folgert denn daraus?
Eine Antwort kann doch nur Veränderung heißen. Mit Deinen 60 Jahren weisst Du, dass Veränderungen zum Leben dazu gehören.
Rubbel machte schon den Vorschlag zu einer SHG zu gehen. Dort findest Du Leute, die gleiche oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Sie vereint, dass sie ihr Leben wieder lebenswerter machen wollen. Du kannst Dich an ihren Erfahrungen bedienen, wie sie sich an Deinen bedienen werden. Vieles brauchst Du gar nicht groß erklären, weil die Anderen ja nun mal auch so etwas erlebt - gedacht und gefühlt haben. Mit den neuen Erfahrungen, die Du hier sammelst, kommst Du automatisch ins Handeln, wenn Du dafür offen bist.

In meiner Signatur steht ein Link zum Samstagsmeeting. Schaue kurz vor 19 Uhr, dass Du den Link anklickst. Du kommst dann in einen Warteraum, von wo ich Dich dann herein lasse ins Meeting. Wenn Du das Meeting betrittst, dann ist Deine Kamera ausgeschaltet. Du alleine entscheidest, ob Du sie dann einschaltest.

Du kannst aber auch gerne oben rechts auf der Seite den Link zu anderen Hilfsangeboten versuchen. Klicke Dich da mal durch. Es gibt viele interessante Angebote.

Hallo Seppel,

auch von mir Hezlich Willkommen! Die EM - Rente - war meine einzige Chance dem Wahnsinn der Agenda 2010 zu entgehen! Ich bin seit 2010 berentet, Heute Altersrente wegen Schwerbehinderung, und es war ein sehr sehr harter Weg für mich, durch Staatliche Doktrin gezwungen, aus dem Arbeitsleben auszuscheiden. Ich bin in dieser für mich schweren Zeit spielfrei geblieben, weil meine Mutter pflegebedürftig wurde, und ich die Verfügungsvollmacht,aber nicht die Bankvollmacht - inne hatte. Das hat mir das Gefühl gegeben, etwas an meiner Mutter wiedergutzumachen, daß ich ihr gegenüber in der Ausübung meiner Spielsucht verbockt habe.
Meine Staatsverdrossenheit konnte ich dadurch abbauen, daß ich mich Wahlen  als Wahlhelfer bis Wahlvorstand durchgedient habe, weniger des Erfrischungsgeldes wegen, mehr dem Anspruch meines Selbstwetgefühls zu genügen.
EU - Rente + Grusi = Pfandflaschensammeln? Wir müssen mit diesem Cliche aufhören.  Spielsucht ist nicht die einfache Antwort auf die statische Langeweile, die heißte ja u.a. bei uns "Schrebergarten" - und auch das hilft.

Heute bin ich Rentner, Schwerbehindert, aber immer noch aktiv, wenn es darum geht, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, Unternehmungen durchzuziehen, so lange es mir noch möglich ist, aber nie - den Kopf in den Sand zu stecken!

Das Schreiben ist eine wunderbare Möglichkeit, die Wahrheit über sich selbst zu finden,daher auch die Einladung an Dich in dieser Angelegenheit.

schöne 24 Stunden
Andreas