Hallo Ilona,
ich muss mich mal ganz besondern innig bei Dir entschuldigen. Habe den Thread aufmerksam verfolgt, die Eingaben gelesen, mir die Sitzung angeschaut (allerdings nur die erste Stunde bisher geschafft), aber leider nicht die Zeit oder die Muße gefunden, mich hier darüber zu äußern. Übrigens teile ich Dein Gefühl, dass die Automatenindustrie doch sehr isoliert dort aufgetreten ist - besser ... gezwungen wurde, dort sehr isoliert aufzutreten. Was mich dann aber wieder sehr sauer gemacht hat, war der der Pressebericht über irgendeine Veranstaltung am gleichen Abend in Berlin, zu der die Politiker in Scharen strömten - gab wohl was umsonst!
Aber nun wieder zurück zu Deiner Frage:
Besonders aufmerksam habe ich mir natürlich die "Antworten" der Industrie verinnerlicht. Und ich habe hierzu eine Idee: nachdem diese sich so vehement für die Prävention einsetzt, was ich der Aufzählung entnommen habe, werde ich mir in einem Imbiß in unserer Nähe, in welchem ich vor kurzem voller Entsetzen eines dieser Geräte wahrgenommen habe, genauer anschauen. Ich bin mir fast sicher, dass ich jede einzelne Aussage der Industrie gemäß Prävention widerlegen kann. Gerne teile ich Dir das Ergebnis dann mit. Und ich werde die entsprechenden Behörden bei uns informieren, zumal ich in einem anderen Bereich schon Erfolg zu verzeichnen hatte:
So ganz nebenbei bin ich durch den Beruf meines Mannes dahintergekommen, dass sich in 3 Spielhallen in unserem Ort illegale Wettbüro's befinden. Ich habe das Ordnungsamt unserer Stadtverwaltung darauf aufmerksam gemacht. Zumindest in einer dieser Hallen ist seit kurzem
keine Sportwette mehr möglich! Da ich selbst keine Spielhalle mehr betrete, bin ich leider auf die Info's durch unsere Kundschaft angewiesen, die mir für die anderen beiden Hallen bisher noch fehlen. Außerdem gehen die Sportwetten ja erst wieder im August richtig los.
Um noch einmal auf das "voller Entsetzen eines dieser Geräte wahrgenommen" zurückzukommen:
es war ein wirklich einschneidenes Erlebnis für mich und ich finde, dass es indirekt auch etwas mit der Umsetzung einer wirkungsvollen Prävention zu tun hat. Deshalb möchte ich es gerne hier erzählen und bin sogar supergerne bereit mich über dieses Erlebnis auch mit den Verantwortlichen der Industrie auseinanderzusetzen, was diese aber eher dankend ablehnen werden wie ich vermute. Vielleicht kann aber einer der Mediziner etwas damit anfangen!? Deshalb hier eine kurze Schilderung:
ich wollte einige Hamburger in einem Imbiß einkaufen. Während ich darauf wartete, dass meine Bestellung ausgeführt wurde, erklang ein mir vertrautes Geräusch, was mich unwillkürlich in die Richtung blicken ließ aus der es kam. Mir blieb fast die Spucke weg. Es war eines dieser ganz neuen Geräte, die ich bislang nur aus den Texten der Foren kannte, welches aber als Demo eine Version zeigte, die ich bei bis zum Ende meines Spielens vor 3 Jahren bevorzugte. Ich war wie hypnotisiert. Ich hatte 15 Euro in der Hand. Meine Gedanken überschlugen sich: fällt nicht auf, wenn die fehlen - sind schneller weg, als Du denken kannst - bist Du eigentlich verrückt geworden, so etwas zu denken - ach, stell' Dich nicht so an - und was passiert, wenn jemand reinkommt, der Dich kennt - 15 Euro, was solls - soll alles wieder von vorne anfangen? - was tust Du hier überhaupt, bist Du noch ganz richtig im Kopf - einmal nur - Du weißt, dass einmal wieder ganz von vorn bedeutet - na und - jetzt ist aber genug - und vieles vieles mehr.... Es ging schätzungsweise maximal eine halbe Minute, in der sich meine Gedanken überschlugen, exakt bis mich die Bedienung fragte, ob mir nicht wohl sei, da kam ich wieder zu mir und ertappte mich dabei, dass ich auf dieses Gerät schon einige Schritte zugegangen war.
Ich bin jetzt ab nächsten Monat für 3 Jahre abstinent und ich habe vor es zu bleiben. Ich war noch nie so kurz davor, einen Rückfall zu bauen. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn die Bedienung mich nicht nach meinem Wohlbefinden gefragt hätte. Später konnte ich mir das Gerät genauer anschauen mit dem gewohnten Maß an Selbstvertrauen, dass ich mir in den letzen Jahren erarbeitet habe. Da ich aber wohl immer noch sehr aufgeregt war, bin ich nicht sicher, ob dass was ich wahrgenommen habe, wirklich zutrifft. Deshalb habe ich mich mit meiner Tochter verabredet für das übernächste Wochenende. Dann wollen wir uns dieses Gerät in diesem Imbiß noch einmal ganz eingehend unter die Lupe nehmen und ich bin mir sicher, den hochgelobten Präventionskatalog der Industrie Wort für Wort auseinandernehmen.
Ich danke Dir für Deine Geduld
Pünktchen
P.S. das mit den Bundestagsabgeordneten kann ich nur befürworten und ich habe schon eine Anfrage laufen, wann die nächste Sprechstunde, die bei unserem alle halbe Jahr stattfindet, ist.