Hey,
Ob du wegen des Spielens deine Beziehung beenden solltest, ist meiner Meinung nach keine Frage, die hier im Forum zu klären ist.
Ich sehe das im Großen und Ganzen so wie Olli: Der Gedanke daran, die Beziehung beenden zu wollen, dient nicht dem Schutz deiner Partnerin, sondern in erster Linie dazu, dir freie Bahn für weitere Rückfälle und Eskapaden zu schaffen.
Das ist keinesfalls eine noble Geste, sondern einfach nur egoistisch. Auch, wenn du dir das zum jetzigen Zeitpunkt nicht eingestehen kannst oder möchtest.
Du solltest deine Energie darauf verwenden, deine Sucht nachhaltig in den Griff zu bekommen und dir keine zusätzlichen Kopfschmerzen in Form einer gescheiterten Beziehung schaffen.
Dass deine Partnerin die Beziehung nicht aufgeben möchte, sondern weiterhin an dich glaubt, zeigt ja deutlich, dass ein Beziehungsende, wenn dann durch dich herbeigeführt werden müsste.
Rückfälle sind schlimm und ich kann wirklich gut nachvollziehen, wie man sich in so einer Situation fühlt. Aber ein Rückfall, mag er noch so schlimm sein, bedeutet nicht das endgültige Ende deiner Spielfreiheit.
Auch die Aussage, du könntest den Kredit aufgrund deines vergleichsweise hohen Einkommens problemlos decken, kommt mir sehr bekannt vor.
Ich habe selbst Schulden, die ich aufgrund eines ebenfalls hohen Einkommens decken kann, ohne dass ich mich um meinen Lebensstandard sorgen müsste.
Das Problem, das ich hierbei sehe, ist nicht die Akzeptanz dieser Schulden, sondern der Umgang damit.
Es ist natürlich positiv zu werten, wenn man in der Lage ist, die finanziellen Rückschläge auszugleichen. Das sollte aber nicht dazu führen, sich zusätzliche Schulden zu erlauben.
Du hast ja bereits eine hohe Kreditsumme zurückzahlen können und musst stolz auf dich gewesen sein, das in so überschaubarer Zeit geschafft zu haben.
Das Resultat daraus scheint jedoch zu sein, dass du glaubst, es sei kein Problem, gleich einen neuen Kredit aufzunehmen und diesen dann wieder zu verspielen.
Das ist ein absoluter Teufelskreis, aus dem du unbedingt ausbrechen musst.
Du solltest dich noch einmal konsequent damit auseinandersetzen, warum du spielfrei werden möchtest. Warum du es musst.
Dass du dich um einen Therapieplatz bemühst, ist ein wichtiger Schritt. Aber wie Olli bereits schrieb: Du musst dir zunächst klar darüber werden, warum du abstinent werden möchtest.
Andernfalls ist die Therapie, genau wie das Beenden deiner Beziehung, nur ein Alibi.
Bleib stark, lass dich von den Rückschlägen nicht herunterziehen, aber vor allem: Setz dich mit deiner Sucht auseinander und schaffe dir keine neuen Rechtfertigungen, weiterzuspielen.