Hi Feller!
Du weisst schon, dass Du immer wieder "Gründe" für Deine Rückfälle findest, nicht wahr? Und Du weisst sicher auch, dass das alles nur Ausreden sind. Die Wahrheit ist ganz einfach. Du trägst in Dir die Erlaubnis zu spielen, wenn es mal etwas schwieriger wird.
Löse doch bitte mal die Ausreden auf und suche nach gesunden Alternativen.
Also ... was hättest Du neben üben
am Tag vor der Prüfung machen können? Was hättest Du nach der verpfuschten Prüfung (ich bin damals einmal bei der praktischen Prüfung durchgerasselt ... das interessiert später keinen mehr!) machen können? Ich gebe Dir einen Tip: soziale Bindung ... Lippen ... Geräusche ... na? ... RICHTIG! Drüber reden mit einer Person Deines Vertrauens!
Das wirkt echt Wunder!
Auch hier ins Forum hättest Du schreiben können. Irgendwer hätte Dir schon ein paar beruhigende Worte geschrieben.
Stattdessen hälst Du das Kind in den ausgestreckten Händen über den Brunnen, lässt es fallen und erfreust Dich an den kreisförmigen Wellen. Ist das Wasser dann wieder ruhig, dann rufst Du aus, dass da ein Kind in den Brunnen gefallen ist.
Fange mal an an Dir zu arbeiten! Sonst drehst Du Dich immer wieder im Kreis. Möchtest Du das?
Was war in den 3 spielfreien Monaten? Gab es da keine Situationen, die Du als Ausrede hättest hernehmen können? Die gab es doch sicherlich ... aber Du hast eben nicht gespielt. Wieso nicht? Was hat Dich abgehalten?
Ich verstehe gar nicht, wieso jeder mit einem Rückfall meint, die Uhr wieder zurück auf 0 stellen zu müssen? Waren die besagten 3 Monate und auch die früheren abstinenten Phasen denn wirklich wertlos? Hast Du in der Zeit nichts gelernt?
In meiner Ausbildung haben wir einmal eine Deponie aufgemessen. Dort wurde Schlacke abgeladen. Nur in der Mitte war noch ein Loch von ca. 20 m Tiefe. Dort unten hatte sich auch ein Teich gebildet und irgendwer hatte dort ein paar Fische eingesetzt.
Die steile Böschung musste ich immer wieder rauf und runter, damit wir aus dem Aufmaß eine Erdmassenberechnung machen konnten. Stelle Dir vor, dass Du auf Deinem Genesungsweg an dieser Böschung angekommen bist und hinaufsteigst. Da die Schlacke an einigen Stellen sehr feinporig war, machte ich manchmal einen Schritt aufwärts und rutschte gleichzeitig 2 wieder zurück. Dies geschah hier und da ... aber Du liest hier meine Worte ... ich bin aus dem Loch rausgekommen!
Ich möchte Dir gerne eine Hausaufgabe stellen. Jemand zeigte es mir im Meeting. Seine Therapeutin hatte ihm das Blatt gegeben.
Da wir keine Therapeuten sind, werden wir das Ergebnis nicht analysieren. Doch Deine Kopfarbeit ist der wichtige Faktor hier.
Stelle Dir eine Waage vor. Links trägt sie "Glücksspiel" auf der Waagschale, rechts "Abstinenz". Nun fügst Du auf beiden Seiten Vor- und Nachteile hinzu. Versuche es mal ...
Der ist aber korrekt und wird mich deswegen auch nicht sonderlich ankacken.
Hier ist die nächste Aufgabe: Wieso würde ich, als Dein Fahrlehrer, Dir den Hosenboden verbal stramm ziehen?