Hi Silke, willkommen hier
Hmm - Dein Thread lautet: 'Was soll ich tun?' und die letzte Frage lautet : 'Bin ich schon spielsüchtig?'
Das sind 2 Fragen, wozu Du vielleicht als erstes mal den Verlauf ansehen solltest.
Du schriebst, Dein Mann ginge in die Kneipe, um mit den andren 1 Bier zu trinken. ---Wirklich nur 1 Bier? Das wäre ja in ner halben Stunde 'erledigt' ...
Also wahrscheinlich doch mehrere Biere, oder? Wie viele denn? Hattest Du z.H. auf ihn gewartet und hast Dich einsam gefühlt, bis er (angetrunken) wiederkam? Oder konntest Du Dich gut beschäftigen, bevor Du alles Deinem Therapeuten erzählt und der Dir geraten hat, mitzugehen?? Und warum hat er Dir das geraten? Ich denke mal, damit Dein Mann sich erinnert an Dich, seine Frau, und damit DU nicht alleine bist und teilhaben kannst an einer Aktion, dem Kneipengang, der Dich ein wenig aus der Depressions-üblichen Grübelei bringt für eine Weile. Oder wie hat er das begründet??
Hast Du dort immer mitgetrunken oder hat Dein Mann gesagt (weil Du nicht trinkst?): Damit Du Dich nicht langweilst, hier haste 20 Euro, steck doch in diesen blinkenden Automaten ... vllt. gewinnst Du was? Oder kanntest Du diese Automaten schon vorher??
Also ... wie das alles dazu gekommen ist, das wäre mal wichtig und ganz ungeschönt zu erinnern und zurück zu verfolgen.
Und dann irgendwann bist Du alleine an die Automaten gegangen, weil Du meintest, Du kannst wieder was 'rausholen', und dann immer wieder, weil das nicht geklappt hat?? Das geht alles nicht so wirklich aus Deinem Bericht hervor, wäre aber wichtig für Dich.
Und ... WAS hättest Du Dir denn eigentlich gewünscht?
Dass Dein Mann zu Hause geblieben wäre?
Dass er nur mit Dir etwas unternommen hätte? (da wären wir dann auch wieder beim Therapeuten und der Frage, warum Du mitgehen 'solltest')
Warum hast Du angefangen am Automaten zu spielen? Weil Du Dich im Kreis der Männer nicht so wohl gefühlt hast?
Diese ganzen Entwicklungen - sie scheinen ja noch nicht so lange her - besprich die doch bitte mal mit Deinem Therapeuten!
Und mit Deinem Mann solltest Du genauso sprechen - ihm sagen, wie alles gekommen ist und was Du eigentlich brauchst,statt zu spielen.
Glücksspiel ist gefährlich. Es kann Euch auch auseinander bringen - aber genauso kann Euch auch der Alkohol auseinander bringen. Von daher gehört Dein Mann auf jeden Fall 'dazu', zu einer Veränderung. Schon deshalb musst Du Dich offenbaren ihm gegenüber (zumindest rate ich Dir dringend dazu), und Du musst ihm auch sagen, was Du eigentlich vermisst.
Du könntest ja z.B. noch ein paar Stunden in den alten Job, das geht ja jetzt - das Dazuverdienen. Oder was anderes tun, am besten in Gemeinschaft. Vielleicht eine 'Frauengruppe'. Oder sonstwas. Vom Spielen am Automaten, vom Glücksspiel, musst Du schnell weg, denn das wird Dich sturzunglücklich machen, immer mehr, und es verschlimmert mit Sicherheit Deine Depressionen.
Aber da willst Du ja eher raus als tiefer rein, oder? Und noch schöne/re Jahre erleben.
Wann hast Du denn wieder eine Sitzung beim Psychologen? Wenn das bis Mitte nächster Woche spätestens passieren könnte, dann sag' alles in dieser Sitzung. ALLES. Und dann beratet gemeinsam, wie Du am besten handelst und/oder besprich mit dem Therapeuten, ob Du mal mit Deinem Mann zusammen kommen kannst. Dann fällt es Dir evtl. leichter, Deinem Mann zu sagen, was mittlerweile alles los ist.
Ich wünsche Dir und Euch
alles Gute!
Viele Grüße, Rubbel