Hallo Lucky
Hab' mal durchgelesen, was Du so an Weg gegangen bist und wie Du Dich fühlst.
Wie alt ist eigentlich Dein Kind - oder hast Du mehrere? (wegen der Tennisstunden)
Du ... ich weiß: gerade in einer Kleinstadt, wo evtl. viel getratscht wird, sieht jede/r gerne zu , sich 'unangreifbar' zu verhalten und nach Außen blitzsauber dazustehen.
Seltsamerweise gibt es allerdings gerade in recht kleinen Städten oder auf dem Land 'viele' Menschen, die eigentlich ne Menge von sich und ihrem Leben verbergen.
Das birgt die Gefahr, nach den Anderen zu gucken, nach deren Moral, nach deren Hab und Gut, Bildung, Freundeskreis, Beruf - und lässt immer 'Spielraum' für Spekulationen, Neid, Vergleich, Suche nach den Schattenseiten, Neugier und sogar manchmal Intrigen.
Damit will ich sagen:
Bitte mach Dir keine so großen Gedanken darüber, was Andere von Dir denken - denn darauf kommt es nun wirklich nicht an. Wichtig ist, dass Du Dein Leben zufrieden lebst, zufrieden für Dich, ganz individuell. Und dass Du Anderen um Dich herum offen begegnen kannst und ihnen dasselbe gibst, das Du Dir wünschst: Individuelle Freiheit, Toleranz, Offenheit ... Leuten, die von sich sagen, dass sie moralisch integer sind, denen würde ich schon mal gar nicht über'n Weg trauen ...
Jede/r trägt die eigene Geschichte mit sich herum.
Die kann arg belastend sein, und was daran Ballast ist, ist das, was als Allererstes in eine Therapie gehört - weil es uns immer wieder an den gleichen Stellen packt ... und unsere Freiheiten einschränkt.
Guck - Du hast einen Mann, Ihr habt ein gemeinsames Kind, und Euer Kind lernt von Euch, so wie Du, wie Ihr, damals von Euren Eltern. Wenn es irgend geht, sollten wir für uns und die Kinder neue Wege gehen. Ich weiß nicht, ob Dein Kind/Deine Kinder von den vorherigen Therapien wissen, und falls nicht, sollten auch sie im Rahmen der Möglichkeiten (Verständlichkeit) informiert sein oder werden.
Deine momentane Gefühlslage kommt mir so vor, als sei sie vor allem durch Scham- und Schuldgefühle, Selbstanklage und Angst vor dem Enttäuschtsein Deines Mannes geprägt - aber - Du halst Dir eine Menge an Druck auf damit und wirst immer unsicherer, je länger Du ein Geheimnis machst aus Deinen Problemen.
Bitte tu Dir gut und verlass' Deinen 'inneren Gerichtssaal'. Es wird ja nichts besser durch den Druck, den Du Dir aufbürdest, es wird sich auch nichts auflösen, nichts rückgängig machen lassen, nichts ändern (außer dass Du leidest, bis Du nicht mehr kannst und nervlich 'am Stock gehst').
Ja - gut, dann ist Dein Mann evtl. enttäuscht, vllt. auch überrascht, irritiert - oder auch froh, dass Du es ihm gesagt hast, weil er Dich kennt und eh gemerkt hat, dass da was nicht stimmt gerade. Wenn Du es sagst (nicht 'gestehst', denn er ist kein höchstes Gericht, sondern Dein Partner!!), kannst Du wieder freier atmen und Dich auch transparent verhalten und nach Therapien Ausschau halten.
Und Du tust mit Offenheit DIR gleich was Gutes und Wertvolles, denn ... : Halb-Ehrlichkeiten und Heimlichkeiten sind eine Basis für süchtiges Verhalten!
Ich wünsch' Dir, dass Du alsbald diese Hürde nehmen kannst.
Viele Grüße, Rubbel