Hallo nochmals
Nun hast Du ja schon mehrere Kommentare bzw. Antworten in Deinem Thread, und - ich weiß nicht, wie Du es gemacht hast, dass jetzt Glücksspiel und das Pokern getrennt gesehen werden - persönlich ist das für mich nichts Trennbares.
Und Roy (der mit sicher ganz anderen finanziellen Größen jongliert hat!) hat Dir, und das ist auch meine Intention, sinngemäß geraten: 'Wenn Du meinst, es ist Dein Weg, dann geh' ihn'. ('und nimm die Konsequenzen mit')
Du bist ca. 35, hast Deine Erfahrungen mit dem Glücksspiel schon seit über 10 Jahren, hast gelernt, dass Dir Pokern schon Geld gebracht hat, dann Slots gespielt, verloren, und Dich mit Pokern wieder an die Oberfläche katapultiert. So isses, so haste es abgespeichert, und viele Zocker speichern ähnlich ab.
Dein Job ist öde, ein klassisches Familienleben ist Dir ein Graus, Du willst nicht versauern, Spaß haben und Dich nicht mit Kleinlichkeiten abgeben.
Liest frauman das so, bleibt nur zu sagen: 'verständlich!'. Niemand hier hat auch Anlass dazu, Dir Dein Weltbild zu zerstören. Dass manch einer Dir seine Geschichte überstülpen will, ist auch irgendwie verständlich. Und es gibt - wie überall - Menschen, die an der Ecke mit plötzlich überschüssigem Moralin Dir schnell ne Injektion verpassen wollen.
Bleiben wir also bei Roy (ach, Wolke auch), der selbst seine Erfahrungen gemacht hat - und sicher ein Vielfaches mehr eingebüßt hat als DU, und bei mir, die sehr lange mit sich und stellvertretend mit der Spielsucht gekämpft hat:
Du schreibst:
Auch wenn das niemand glaubt, mit Poker verdiene ich konstant Geld.
Und da ich das weiß und das Berufsbild nach wie vor mein einziger Lebenstraum ist, ist es unglaublich schwer, etwas aufzubauen. Nicht-Pokern führt zwangsläufig in die Insolvenz, da sich die Sucht ihren Weg sucht...
Ich würde zwar gerne ganz aufhören, allein schon meinem Umfeld zuliebe, aber es bleibt für mich die einzige realistische Möglichkeit, jemals einen Beruf auszuüben, den ich nicht auf den Tod hasse und in dem ich nicht 8 Stunden täglich nur für Geld arbeite.
Jedes Gespräch über Motivation, Zukunft und Ziele dreht sich immer darum, dass jeder das machen sollte, was er auch tun würde, wenn Geld kein Thema wäre, und bei mir wäre das ganz klar Poker. Poker ist ohnehin das Einzige, das mir einfällt, wenn mich jemand fragt, was ich beruflich machen möchte.
Die Träumereien gehen langsam so weit, dass ich kurz davor bin, alles hinter mir zu lassen, um auszuwandern und zu pokern (seit dem Online-Glücksspielgesetz ist profitables Onlinepoker in Deutschland kaum möglich. Tablecap und das zu hohe Rake machen es sehr schwer.)
Ansonsten nochmal kurz: M, ca. 35, Angestellter im ÖD, in Partnerschaft, spielsüchtig, Schulden, strebt finanzielle und Tätigkeiten betreffende Freiheit an, die Vorstellung, einen Beruf nur für Geld auszuüben, hasst er. Er steht vor der Entscheidung, sich dem gängigen Alltag anzupassen oder für eine Pokerkarriere in die Welt zu ziehen. Eine Trennung von ihm nahestehenden Menschen nähme er dafür in Kauf. Richtig?
Wünsche im Allgemeinen:
-4 wochen Badeurlaub
-4 Wochen Ski Urlaub
-Immer gutes Essen im ideall fall nicht jeden tag selbst 2 stunden in der küche verbringen
-4-6 mal sport die woche
-Spaß mit der Familie und Freizeit!Das ist Dein gutes Recht, davon zu träumen. Millionärssöhne/-Töchter können das bestimmt auch umsetzen, auch Kinder von Oligarchen oder Patriarchen.
Die müssen dafür nicht mal pokern! Abgesehen davon ist Onlinepokern doch wahrscheinlich gegen fiktive Spieler/innen, oder? Ich weiß es nicht - kannst Du das bestätigen? Dann hängst Du bislang über viele Stunden am Tag am Computer - und es gibt, wie bei Slots, die Anbieterstrategie: Ein wenig füttern, in Sicherheit wiegen, Spielverhalten (per Algorithmen) analysieren und im 'Finale': Alles dem Anbieter, nichts dem Spieler ... außer er könnte noch was an Knete in petto haben; das findet man schlussendlich am Verhalten nach derzeitigem Totalverlust heraus: Steht ihm noch Geld zur Verfügung? ...
Dasselbe also wie bei Slots, dasselbe wie beim Roulette, dasselbe wie bei Sportwetten - es ist, was es ist: Ausbeutung von abhängigen Spielern mit Träumen wie Deinen! Also: Du bist das gefundene Fressen für die Glücksspielindustrie, Mathe hin oder her, und das muss Dir klar sein, wenn Du auf diese Reise gehst, und am besten hast Du einen Plan 'B' für den Zeitpunkt, an dem Du kein Geld und keine Unterkunft und kein Essen mehr hast in Amiland, Dubai oder 'weißderGeier'.
Hast Du das?
So wirklich sicher bist Du Dir 'gesunderweise' ja nicht! Du hast Dich hier angemeldet, in einem Forum für Glücksspielsüchtige. Du möchtest also im Kreis anderer Süchtiger mal diskutieren, ob Du das wagen solltest oder nicht und checken, was andere täten: Halten sie Dich für mutig? Haben sie insgeheim Respekt vor Dir? Haben sie genug und genügend gute Argumente, Dir einen Gegenvorschlag zu machen, den Du annehmen kannst, ohne Dein Gesicht zu verlieren?
- Das sind wohl die Fragen. - Einige Reaktionen konntest Du sammeln. Viele, auch hier gerade ich, haben sich ihre wertvolle Zeit dafür genommen. Für Dich!!
Guck, was Du draus machst!
VG, Rubbel