Hi Bella!
Herzlich willkommen!
Ja, ja ... wie ich das kenne ... nix ging mehr ... musste mich offenbaren ... versprach das Blaue vom Himmel ... sobald sich die Wogen geglättet hatten, habe ich wieder gespielt ... 20 Jahre sind so ins Land gegangen!
Das Glücksspiel hatte etwas Entspannendes, obwohl es mit Stress verbunden war. Der Automat stellte keine Erwartungen in mich. Er war immer da, egal wo ich hinging. Der Automat nahm mich so, wie ich war. Verlor ich, dann war er still. Es kamen keine Vorwürfe. Gewann ich, dann freute er sich mit mir! "Freude schöner Götterfunken ..." (Ode an die Freude) erschallte es aus den teils quäkenden Lautsprechern. Heute klngeln die Automaten, als stünde jemand vor der Tür ... selbst für die GEMA haben die armen Glücksspielanbieter kein Geld mehr ...
Wie oft gab ich das Versprechen aufzuhören ... wie oft davon an mich selbst? Nur ein einziges Mal habe ich es wirklich ernst gemeint und ich bin immer noch spielfrei. Ist der Punkt jetzt auch bei Dir erreicht? Vielleicht ... vielleicht auch nicht ...?!
Ich will einfach nicht mehr diesen Druck verspüren, diese Abhängigkeit, ich will frei sein, mich auf mein Leben konzentrieren ohne diese ständigen Gedanken im Hinterkopf wie komme ich aus dem Dispo raus, reicht das Geld irgendwie zum Leben usw….jeder Gedanke dreht sich ums liebe Geld, ich will das einfach nicht mehr.
Ist das nun ein Luftschloss oder kommt das aus tiefstem Herzen? Nun, Du bist hier und schreibst. Das ist schon mal ein guter Anfang, um Deine Worte zu bestätigen!
Du hast an der Situation im letzten Jahr, wer kennt das nicht, gesehen, dass sich nun mal "nichts" ändert, wenn Du "nichts" veränderst.
Oder nach Albert Einstein anders formuliert: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“
Auch dass Du nach der Pause so richtig erst los gelegt und Dir die ganzen Kredite organisiert hast, ist leider symptomatisch. Du bist mit diesem Verhalten nicht alleine. Ärgere Dich also ruhig, dass Du die Kredite nun zurückzahlen musst, aber mache Dir bitte keine Vorwürfe, dass Du sie überhaupt aufgenommen hast.
Ich habe letztes Jahr meine Eltern eingeweiht, sie waren natürlich alles andere als erfreut, haben mir kurzfristig geholfen, ...
Was ist Dir noch von der Situation in Erinnerung geblieben? Waren sie in Sorge? Oder waren sie von Dir enttäuscht? Hast Du das Gefühl, dass einfach nur das Blut dicker als Wasser war, oder haben sie Dir aus Liebe zu Dir geholfen?
Ich möchte Dich einmal auf Folgendes hinweisen: Du selbst weisst wahrscheinlich gar nicht, wieso Du spielst (ungeachtet der Vermutung eines Zusammenhangs mit den Angststörungen und Depressionen). Im Grunde hast Du keine Ahnung (wie auch ...) was eine Glücksspielsucht zu haben überhaupt bedeutet. Woher sollen Deine Eltern das wissen? Hast Du ihnen nahe gelegt, sich bitte mal zu informieren? Naja ... Du hast Dich selbst ja auch nicht informiert ... Sei also und aber bitte gnädig mit Ihnen und auch mit Dir!
Wie Rubbel schon sagte, liegt es nun an Dir alle Wege zum Glücksspiel zu verschließen. Das muss konsequent sein, sonst findest Du gerade in der Anfangszeit Mittel und Wege. Also heißt es absolut aufrichtig zu Deinen Liebsten zu sein. Alles muss auf den Tisch. Dann haben sie die Chance, Dir wirklich zu helfen. Nicht mit Geld ... dann verspürst Du nicht die Konsequenzen Deines Handelns. Aber sie können mit Dir ein Geldmanagement machen. Du kannst mit ihnen sprechen, wenn es Dir schlecht geht. Der Ballast aus Lügengeflechten muss von Deinen Schultern.
Dann solltest Du eine Beratungsstelle aufsuchen. Gebe auch Deine Störungen an, denn die können tatsächlich Auslöser gewesen sein. Alls Störungen zusammen solltest Du dann einheitlich behandeln lassen.
Wie fühlst Du Dich denn jetzt, wo Du hier mal alles rauslassen konntest? Was sagst Du zu unseren Antworten?