Ich weiß nicht was ich tun soll. Als ich mit meinem Partner vor 2 Jahren zusammen kam hatte ich schon einen Rückfall und hab einiges verspielt. Damals half er mir, jedoch droht er mir seitdem mich zu verlassen wenn ich nochmal spiele. Vor 6 Wochen ust unsere wunderschöne Tochter zur Welt gekommen, davor war ich wochenlang im Krankenhaus aufgrund einer Schwangerschaftsvergiftung. Durch die Zeit alleine hab ich durch Werbung Ist doch egal welcher Anbieter entdeckt und hatte erneut einen Rückfall. Er denkt ich habe mehere Tsd. auf dem Konto, aber da ist nichts. Ich bereue es sehr. Mich zerfressen die Schuldgefühle und ich will nicht dass er mich verlässt. Ich habe immer weitergespielt um mich irgendwann zu retten, aber wie man weiß, das Casino gewinnt immer. Was soll ich tun?

Guten Morgen und herzlich willkommen!

Nun, ich kann Dir nicht sagen, was Du tun SOLLST, aber ich kann Dir sagen, was Du tun KANNST.

Wer unter der Glücksspielsucht leidet, der macht häufig sehr Vieles, was gegen seine Werte verstößt. Darunter fällt das Lügen, genauso, wie das verprassen gemeinsamer Gelder, die eigentlich für andere Zwecke gedacht waren.

Wie wäre es also, wenn Du Deine Werte wieder lebst?

Ja, dazu gehört es die Wahrheit zu sagen! Ja, dazu gehört es, die Ängste Dich zu verlassen zu durchleben, bis die Trennung denn vollzogen wird oder auch nicht! Meinst Du, er wird Dich wegwerfen, wie ein gebrauchtes Tempo? Doch wohl eher nicht, oder? Da ist doch mehr zwischen Euch, was Euch verbindet. Da ist mehr als das gemeinsame Kind ...

Doch schauen wir mal in die Vergangenheit zurück. Was ist da alles passiert, dass er Dir drohte, Dich zu verlassen, wenn Du noch einmal spielen würdest? Nun, diese Drohung zeigt, dass er sich Dir gegenüber ausgeliefert fühlt. Er konnte wohl bitten und betteln und Du hast wohl doch immer weiter gespielt! Keiner von Euch hat sich gewagt sich zu erkundigen, was Sucht eigentlich bedeutet und wie jeder von Euch ihr begegnen kann. Das eindeutige Indiz: Du hattest Zugriff auf Dein Geld! Geld ist aber doch Suchtmittel.
Was denkst Du, was ein Junkie macht, dem man mit einem Tütchen voller weißer Substanz permanent vor der Nase rumwedelt? Richtig ... er wird zugreifen ... Und genau das hast Du getan! Immer wieder ...
Also mache es anders ... Schaue mal oben rechts auf der Seite. Dort gibt es einen Link zu Hilfsangeboten verschiedenster Art.
Wenn ich mich recht entsinne, dann gibt es auch welche im nahen deutschsprachigen Ausland. Suche Dir eine Beratungsstelle in Deiner Nähe aus und dann mache einen Termin und gehe auch hin!. Die Leute dort haben sich auf die Fahne geschrieben, uns zu unterstützen die Sucht wieder unter Kontrolle zu bekommen ... durch Abstinenz versteht sich.
Du kannst auch gerne am Samstag ins Webmeeting kommen. Schaue einfach mal in meine Signatur. Den Link dort klickst Du einfach um 19 Uhr an ... pünktlich!

Ich kenne Deinen Mann nicht, doch Ängste haben es an sich zu katastrophisieren! Das Glücksspiel erscheint in so manchen Situationen als eine Selbstmedikation zu fungieren (Schwangerschaftsvergiftung), doch es schiebt Probleme nur vor sich her und erzeugt zusätzlich weitere. Um aus diesem Hamsterrad auszubrechen, musst Du die Dinge rigoros anders machen, als bisher. Lasse Dich dabei unterstützen! Es lohnt sich!

Hallo Miroam,
willkommen in unserem Forum.
Du schreibst:

Ich weiß nicht was ich tun soll. Als ich mit meinem Partner vor 2 Jahren zusammen kam hatte ich schon einen Rückfall und hab einiges verspielt. Damals half er mir, jedoch droht er mir seitdem mich zu verlassen wenn ich nochmal spiele.

Dazu hab ich schon ne Frage: Habt Ihr Euch vor Beziehungsbeginn erst mal über Eure Vermögen ausgetauscht? 
Und - wie oft hast Du denn am Anfang gezockt? Das kann ja nicht bloß 1x gewesen sein ... Da versteh' ich was gar nicht.
Hast Du ihm das Geld, was er Dir damals gab, auch wieder zurück gegeben - oder nicht? Ich meine, wie kommt er denn darauf, Dir "was anzudrohen"?
Eines vorweg: Irgendwo und irgendwann und auch ihm ggb. musst bzw. solltest Du ganze Wahrheiten preisgeben, sonst hast Du nix davon ...
So, nun seid Ihr zusammen und habt ein Kind - verheiratet nicht? Wahrscheinlich nicht, oder? Lebt Ihr zusammen?? Hast Du generell einen Job?
Also mein Rat ist:
Nutz' die Zeit, die Du jetzt, wo Dein Kind so klein ist, hast, und such' Dir ganz fix Hilfe! Sicher findest Du in z.B. Deinen Eltern regelmäßige Zuwendung für Eure Tochter, so dass Du in eine Selbsthilfegruppe gehen könntest oder eine Therapie machen könnntest. Sogar wenn Du stillst, geht das, denn Du kannst Milch auch abpumpen. Wenn Du das willst jedenfalls.
Dann würde ich Dir raten wollen zu überlegen, ob es sinnvoll ist, Deinem Partner nichts von Deiner Sucht zu erzählen, denn Ihr seid gerade mal am Anfang Eurer Beziehung und - mal ehrlich - findest Du das fair? Findest Du, es ist eine gute Basis, mit so einem 'Geheimnis' zu leben? Wie soll das weitergehen? Immer mal wieder heimlich zocken?? Das wird nämlich so kommen, wenn Du erst mal 'gelernt' hast, diesen Anteil in Dir ihm ggb. ordentlich zu vertuschen. Aber dann fehlt Dir was, nämlich das Gefühl, im Ganzen angenommen zu sein von ihm. Und diese Schau'spielerei' bringt Dir und Deiner kleinen Familie niemals eine gute Basis.

Also: Hilfe suchen - sofort! Organisieren, wohin Dein Baby kann für ca. 2-3 Std. in regelmäßigen Abständen.
Dein Geld in andere Hände geben und nur das, möglichst in bar, bei Dir tragen, was Du tatsächlich brauchst ... für je ca. 3 Tage höchstens. Liste führen, wieviel Geld pro Monat 'abgeht' vom Konto, was Du wofür vom Baren ausgibst, was gespart werden kann - und das auch wirklich sparen. 
Du musst Dich selbst, was den Umgang mit Geld angeht, nämlich komplett 'umerziehen'.
Allem voran: Ehrlichkeit und Offenheit einüben, vielleicht alles aussprechen üben, auch wenn es unwichtig scheint. Reden, reden und nochmals reden. Hörbar für den/die Anwesenden (außer natürlich auf der Straße oder beim Einkaufen ).
Mehr kann ich Dir nicht raten.

LG, Rubbel